2006-02-22

Feiner Humor

Den Comic habe ich gerade per E-Mail erhalten und gut gelacht!



comic by wenn ich's nur wüßte…

Ich mag meinen Kiez!

2006-02-21

Neues aus Agenturhausen Teil II

Ebenfalls letzte Woche abgesegnet: unsere arbeitslosen Freunde aus Ostdeutschland dürfen sich endlich über Leistungszahlungen, die dem bisherigen Westnivau angepasst wird, freuen: sie erhalten künftig monatlich 14 Euro mehr. Liegen aber leider immer noch gesamtdeutsch € 50,– unterhalb der Armutsgrenze.

Diese Änderung kostet die Agentur von Anfang an super viel Geld und tritt deswegen erst zum 1. Juli 2006 in Kraft. Eine rückwirkende Zahlung zum 1. Januar 2006 erfolgt nicht, da waren sich unsere Koalitionsfreunde so was von dicke. Offizieller Grund, warum die Zahlungen nicht sofort geleistet werden können: Computerprobleme.

Arme kleine Jobcenter können immer noch nicht auf die mit Hartz IV eingeführte neue Software zurückgreifen, weil sie noch ganz schön viele Mängel aufweist. Als ich das gelesen hatte, dachte ich sofort – und ich weiß, es ist vermessen – warum funktioniert eine Softwarelösung mit einem geschätzten Kostenvolumen von knapp 25 Millionen Euro 13 Monate nach Einführung nicht vollständig?

Der aktuelle Vorgang ist denkbar kompliziert:

Ein Artikel, nennen wir ihn doch mal Ossi-AG II, wird auf null gesetzt und daher kann auf ihn nicht mehr zurück gegriffen werden. Dann suchen wir alle Datenbestände, die den Artikel Ossi-AG II mit null beinhalten, kleine Prüffunktion ob der vor der Aktion ermittelte Bestand von Ossi-AG II und Ossi-AG II auf null den gleichen Wert haben, und schon fügen wir den bereits existierenden Artikel Wessi-AG II in die Datenbestände ein.

Ach nee, lasst es uns ein bisschen komplizierter machen, wir setzen jetzt den Artikel Ossi-AG II UND den Artikel Wessi-AG II auf null und ersetzen in allen Datenbeständen diese Artikel Ossi-AG II UND Wessi-AG II mit null mit einem neuen Artikel II-Gesamtdeutsch oder schöner: AG II-Ost-West.

Dann gucken wir noch mal, welche der Datenbestände unterm Strich mehr Geld als vorher erhalten und informieren die Rentenversicherung und Krankenkassen darüber.

Das nennt man Artikelpflege. Im Prinzip ist die Nachpflege der Zahlungsaufstockung nichts anderes als ein Vorgang aus der Pflege eines Warenwirtschaftsystems, wie es in den Unternehmen der freien Wirtschaft Deutschlands täglich millionenfach praktiziert wird. Ohne nennenswerten Aufwand.

Bei der Arbeitsagentur läuft das jetzt, vermute ich, so: erst mal innehalten und alle weiteren Arbeits- und Vermittlungsbemühungen stoppen. Irgendetwas ist neu und das gilt es zuerst zu analysieren.

Dann wird eine Konzeptgruppe gegründet, deren Aufgabe es ist sich zu überlegen, was dieses neue Gesetz für tatsächliche Konsequenzen in der Abwicklung mit sich bringen dürfte und ob man diese Konsequenzen der knapp 25 Millionen Euro teuren Software überhaupt zumuten kann. Die Konzeptgruppe heißt AG II-Gesamtdeutsch oder auch Konzeptgruppe AG II-Ost-West. Die Konzeptgruppe teilt sich dann in mehrere kleinere Konzeptgruppen. Eine davon heißt Project Management System Profile Software AG II-East-West. Auf deutsch: Arbeitsgruppe zur deutschlandweiten Einführung für Arbeitsgeld II Gesamtdeutsch mit besonderer Berücksichtigung Ost. Oder so ähnlich.

Diese Konzeptgruppe entschließt sich mutig erst einmal ein Anforderungsprofil zu erstellen. Damit gehen sie zur Softwareagentur und bitten um ein Angebot für diese Programmierung und geben denen einen Zeitrahmen (nur für das Angebot!) vor, der einem halbwegs fitten Programmierer wahrscheinlich noch sechs Wochen Urlaub auf den Seychellen bis zur Abgabe ermöglicht. Diese Agentur haut sich drei Wochen lang vor Freude auf die Oberschenkel, denn die fallen sowieso seit Monaten schon nicht mehr vor Lachen in den Schlaf.

Gleichzeitig wird die Konzeptgruppe Dokumentation angehalten, alle wirtschaftlichen, technischen und softwarebedingten Vorgänge genauestens zu dokumentieren, die von der Änderung betroffen sind. Die Konzeptgruppe Formular prüft welche weitreichenden Änderungen dieser Gesetzbeschluss auf die Formulargestaltung haben wird, denn die Spalte 'Neue Länder' fällt im Bescheidformular weg. Ein neues Formular alg2_bescheid v2 muß her. Das Formular alg2_änderungsbescheid v2 muß ebenfalls entstehen. Ein Konzeptgruppenleiter Formular trifft sich daraufhin mit Konzeptgruppenleitung PM SPS AG II-East-West und erklärt, bei den Veränderungen der Software müssen auch die Änderungen der Bescheide im Druck berücksichtigt werden. Konzeptionsgruppe PM SPS AG II-East-West überarbeitet daraufhin nochmals das Anforderungsprofil und reicht dieses eine Woche vor Abgabetermin 'Angebot alt' bei der Softwareagentur ein, deren Mitarbeiter zwischenzeitlich über blutige Oberschenkel klagen.

Die kleine Sondereinheit MD R AG II-East-West – ausgeschrieben Marketing Device Release AG II-East-West – aus der Konzeptgruppe Marketing entstanden – überlegt währenddessen in Zusammenarbeit mit der Abteilung Public Relations, welche Konsequenzen dieses Gesetz auf die Aussenwirkung der Agentur haben könnte. Während die neuen Informationen in Broschüren und Internetportal eingepflegt werden müssen, überlegt man zukunftsorientiert diese aktuellen Neuerungen auch dazu verwenden, ein noch neueres Logo entwickeln zu lassen, das in Ost und West Zuspruch finden wird. Die Presseabteilung formuliert eine Pressemitteilung, deren Inhalt darauf verweist, dass sich die Arbeitsagentur im Geschäftszweck, Wesen und Profil völlig neu definiert hat, da sie nun endlich Gesamtdeutsch agiert. Die Special Web Accessibility Service, also die eine Person, die für die barriefreie Präsentation der Informationen im Web zuständig ist, startet schon mal den PC mit 286er-Prozessor, um das Wordformular in Schriftgröße 16 zu formatieren. Neulich hat die gleiche Person von einem 'neueren' Browser namens Firefox gehört und schiebt nun Panik. Die Konzeptgruppe Employee Training Implementation AG II-East-West bereitet sich mit einer 300seitigen Dokumentation auf den Schulungsmarathon für die Mitarbeiter der Jobcenter vor…

Ich höre jetzt mal auf, das erträgt eh niemand…

Sehr zu empfehlen der Artikel zu Softwaremisere der Arbeitsagentur im aktuellen Spiegel. Bundeagenturchef Weise würde nun am liebsten eine Software für die Zentrale erstellen lassen, aber die wäre frühestens in zweieinhalb Jahren im Einsatz. Wer den Artikel liest, hat das Gefühl, die Bundesagentur für Arbeit waren die ersten Menschen auf diesem Planeten, die eine Software haben programmieren lassen. Im Jahr 2002 nach Christus.

Freut Euch auf demnächst, wenn es wieder heißt: Neues aus Agenturhausen Teil III.

2006-02-20

Neues aus Agenturhausen Teil I

Lustige Gesetze im Sinne unser aller gemeinen Wohles wurden letzte Woche verabschiedet. Jugendliche AGII-Empfänger bekommen keine Unterstützung mehr für eine Erstwohnung und erhalten monatlich gekürzte AG II-Zahlungen, sofern sie noch zu Hause leben.

Das spart der Agentur Geld und tritt deswegen sofort in Kraft. Führt aber intern zu ganz doll viel Bearbeitungsaufwand und wo viel mehr gearbeitet wird, wird erst einmal mehr Geld ausgegeben. Aber das wundert uns ja nicht mehr.

Oh je. Das heißt, Eltern von arbeitslosen Jugendlichen unter 25, die sich den Hintern noch zu Hause breit sitzen, müssen ab sofort um ihr Leben fürchten. Fürchte ich jedenfalls für sie. Na, wenn der Weg zur staatlich finanzierten Erstwohnung mit angemessener staatlicher Gratifikationszahlung nur noch über den Weg als Vollweise zu realisieren ist? Einer der vielen ebenfalls arbeitslosen und von der neuen Bedarfsgemeinschaft U25-Regelung angepissten Kumpels wird schon eine Waffe haben. Die regeln das dann im Kollektiv einfach untereinander. Das ist ja auch, wofür Hartz IV in der Basis steht und was von den Betroffenen verlangt wird: mehr sozialer Einsatz untereinander.

Eine Alternative: Papa haut dem Sohn einen Tag vor Antragstellung eine in die noch unversehrte Gesichtshälfte. Dann plädiert der Sohn bei der Agentur auf zerrüttete Verhältnisse und darf letztendlich Leistungen erhalten und ziehen. Falls die Agentur ein 'nein' beschließt, dann haut Papi noch mal zu und der Knirps klagt gegen die Agentur auf unterlassene Hilfeleistung. So kommt die nächste Klagewelle auf die Agentur zu: ca. 700.000 Mal schätzungsweise. Na gut, nur 500.000 Mal. Die anderen bringen ja ihre Eltern direkt unter die Erde.

Freut Euch auf morgen, wenn es heißt: Neues aus Agenturhausen Teil II.

2006-02-19

Mein CD-Laufwerk treibt's ziemlich bunt

Mit anderen Worten: es spinnt!

Vor zwei Jahren konfrontierte es mich bereits mit einer penetranten Unlust CDs abspielen zu wollen. Es summte ein bisschen vor sich hin, deutete den Versuch eines Zugriffes auf die Scheibe an, entschied sich dann aber doch wieder lieber auf der Couch abzuhängen und von Bits & Bytes nichts wissen zu wollen.

Habe ich mich in meiner Verzweiflung nach den Kosten eines Ersatzlaufwerkes erkundigt. Wollte wenn schon wenigstens eines, das nicht nur liest, sondern auch brennt. (Jaaa, mein Apple Titanium Powerbook ist eben eines der älteren Sorte, dafür brennt mein externer Firewire-Brenner in einer Geschwindigkeit, davon träumt Ihr all-in-one-Besitzer!) Bei dem mir genannten Preis wollte ich direkt Steve anrufen und fragen, ob es noch irgendeinen Hauch von Chance für ihn und seinen Konzern gäbe, doch mal wieder Bodenhaftung zu kriegen?!

Ich bin dann lieber für das Geld drei Wochen lang nach Mallorca geflogen, um auf zwei spanische Dosenverwerter aufzupassen. Geflogen bin ich natürlich nur 2,5 Stunden, geblieben dann drei Wochen. Einer der Dosenverwerter entpuppte sich als begnadeter Laufwerksheiler durch konsequentes auf der Tastatur liegen. Ich bin nach Hause gefolgen, habe eine CD eingelegt, das Laufwerk ist vom Sofa gekrochen gekommen und hat wieder mit Elan mitgespielt.



So geht es also auch.

Gestern habe ich mit der schärfsten Frau der Ex-DDR einen Fotoabend gemacht. Bei der letzten CD liest das CD-Laufwerk die Fotos ein – erkennt alle 30 Sekunden ein Foto. Okay, bei der CD hat sich das Laufwerk vor kurzem schon einmal gesträubt. Aber dieses Mal wollte das Laufwerk die CD nicht mal mehr freigeben. Es warf nur hässliche Geräusche bei dem Befehl 'Apfel + E' in die bis dahin gemütliche Kaminrunde. Zugriff ging, Rauswurf nicht. Alle anderen Dirty Tricks brachten ebenfalls eine Nullrunde. Böse Sache. Oder? Auf der CD waren u.a. die Fotos von meinem Berlinale-ersten Mal mit Keanu.

Was geht da ab? Ist das große Liebe zwischen den beiden oder will das Teil den Kerl nur dissen? Ich meine, was zum Teufel macht mein CD-Laufwerk mit Keanu Reeves-Fotos, wenn es länger als 30 Sekunden braucht, um sie zu lesen…?

Die CD habe ich mittlerweile draußen, die Feinmechaniker unter Euch wollen nicht wissen, wie ich das gemacht habe.
Nein.
Wollt Ihr wirklich nicht wissen.
Glaubt es mir!

Alles wieder paletti. Gut, ich wäre auch gerne wieder nach Mallorca geflogen. Aber so ist's auch fein.

Koffendrenken mit allem dröm on dran.



Jetzt habe ich den Kommentar von Helgo zu 'Mein Ego ist gestärkt' gelesen und werde hier an dieser Stelle mal ein bisschen für's Bergische Land werben. Und wenn ich auch nicht jede einzelne Stadt kenne, so ist mir immerhin Wuppertal als eine der Städte, die diesen schönen Platz ausmachen, ein Begriff.

Ich erinnere mich, dass ich eine Bekannte in Wuppertal besuchen gefahren bin und auf der Autobahn kurz vor dem Ziel in einem Stau zwischen zwei Lkws stand, die Musik war ziemlich laut. Was bei einem Citroen AX auf der Autobahn auch immer notwendig war, denn die Bässe unterstützen den Rückstoß, was bekanntermaßen Sprit spart.

Die Musik drehte ich dann leiser, im Stau soll man auch Sirenen hören können, und dachte so bei mir, 'Na hallo, der Lkw ist aber laut!' Beim nächsten Tritt auf das Gaspedal wurde mir klar, dass es meine Ersatzente war, die es aussen soundmässig mit jedem Brummer der Welt aufnehmen konnte. Also habe ich dem AX seinen Krümmer in Wuppertal gelassen. Ja, so war das.

Eine sehr schöne Tradition des Bergischen Landes ist die Bergische Kaffeetafel. Da wurde Mitte des 18. Jahrhunderts zum Muckefuck aus der Dröppelmina ordentlich bis deftig aufgetischt, u.a. Krentensemel, stiewen Ries, Honnig, Bullesäuskes, Schwattbruad, Klatschki-es, fresche Botter, Waffelen, Zocker on Kaneel.

Der Milchreis wurde übrigens auf Schwarzbrot gegessen. Ich steuere jetzt mal das Rezept für Bullebäuskes bei:

Ballebäuschen

250 g Mehl
100 g Butter
50 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
6 Eier
1/2 Teelöffel Backpulver
4 Eßlöffel Milch
Fett zum Ausbacken

Eier, Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Mehl mit Backpulver vermischt hinzugeben und die Milch unterrühren. Den Teig löffelweise in das heiße Fett geben und von beiden Seiten goldgelb backen. Mit Puderzucker bestäubt servieren.

Für Quarkballebäuschen nur 4 Eier nehmen, der Eier-Butter-Zucker-Mischung 250 g Quark hinzufügen. Aber ein ganzes Päckchen Backpulver unterrühren.

Gefühlte Kalorienmenge von einem Ballebäuskes so ca. 2.653.986 kcal. Ungefähr. Knapp geschätzt.

Schon schön! Wie ich das wieder geschafft habe, Küche und Auto unter einen Hut zu bringen.

2006-02-18

Gut. Alles ist gut.

Der Newsletter 02/2006 auf der Tool-Homepage vermeldet: 'The band had finished mixing the record and in a couple of days it would be mastered'. Das ist gut. Det is sogar supergut! Aber nun der Hammer: Die Homepage von Rock am Ring vermeldet im Programm für 2006, neben Placebo, Depeche Mode und Metallica als weiteren Haupt-Act: TOOL!

Na, aber holy fruit salad! sach ich da!

HEY: NEUES TOOL-ALBUM DIESES JAHR!!!

creezy im happy zappel-mode!