2006-02-13

Sorry George!



Am Freitag wollte ich zum Berlinale-Palast und ein paar Clooney-Fotos machen. Das habe ich letztes Jahr erstmalig gemacht, als ich meine Digitale Spiegelreflexkamera neu und keine Ahnung von nichts hatte und ein bisschen gefrustet war mangels Motive (Februar: Winter. Kalt. Kein schönes Licht.) So bin ich an einem Freitag nachmittag Anfang Februar hin, als der Architekt uns blauen Himmel vorgaukelte und strahlende Sonne schienen ließ, weil Keanu Reeves in der Stadt war. Mit Keanu hatte ich also mein erstes Mal* und in dessen Folge festgestellt, dass ich mehr Zoom brauche. Und einen Blitz mit mehr Leitzahl. Und…

Jedenfalls war es ein interessantes Erlebnis für mich, die bisher immer einen Riesenbogen um das Berlinale-Spektakel gemacht hatte: kreischende Fans, viele, viele, viele, aber auch so dermassen wirklich viele Fotografen, die sich ebenfalls die Kehle aus dem Leib brüllen, um das favorisierte Subjekt zum Posen vor ihrer einen Kamera zu bewegen. Das sind 30 Minuten Adrenalin, um ein gutes Foto zu bekommen und 30 Minuten, in denen die Jungs im kurzen Augenblick des Shoots alle Konventionen komplett zu vergessen scheinen.

Das Ganze ist irgendwie zweifelhaft, aber ein faszinierender Moment und den wollte ich dieses Jahr noch mal mitmachen. Auch wieder zur Übung, denn jetzt habe ich ein Zoom und einen Blitz mit mehr Leitzahl. Und ich dachte, George wäre ein lohnenswertes Motiv. Schlimmstenfalls wären ein paar gute Fotos dabei raus gekommen, die man bei ebay hätte verticken können. Allerschlimmstenfalls wäre ich vom Platz gegangen und hätte gewußt, ich brauche eine lichtstärkere hohe Festbrennweite und einen Blitz mit noch mehr Leitzahl.

Aber ich habe mich vorher noch mit der schärfsten Frau der Ex-DDR getroffen, und wir mussten uns in der Galerie Lafayette erst noch unseren frankophilen Gelüsten hingeben. So kamen wir zu spät an den roten Teppich, vielleicht war Clooney auch einfach nur zu pünktlich. Jedenfalls hatte George offensichtlich lange genug auf mich gewartet und war bereits auf dem Weg in den Berlinale Palast. Tsja, da habe ich Freitag Prioritäten gesetzt und dabei hatte George Clooney bei mir schlechte Karten.

Er hat mich dann auch nicht mehr angerufen!
Aber erzählt das bitte niemandem!

* mein erstes Mal als Rote Teppich-Fotografin. Natürlich. Nur.

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