2025-01-03

Peperone Cruschi – das rote Gold der Basilicata

Die Basilicata hält in ihrer Küche eine besondere Spezialität bereit: Peperone Cruschi (Kruski). Es ist eine besondere Sorte der Paprika, Peperone di Senise, die süßlich-mild schmeckt, niemals scharf ist und nach einer kleinen Stadt Senise in der lukanischen Provinz Potenza benannt wurde.

Meist wird sie knusprig frittiert auf dem Tisch als Snack zu Antipasti serviert. In Lukanien, wie die Einheimischen die Region Basilicata nennen, gibt es selten einen Gang, den sie nicht mit der Peperone Cruschi verfeinern. In der Erntezeit werden sie einem frisch geschmort begegnen.
Die Pasta kommt als Pasta con i peperoni cruschi auf den Tisch, das traditionelle Pastagericht der Lukanier. Als Fischgericht serviert man sie als Baccalà alla lucana.
Es kommt auch kein Püree aus Fave-Bohnen oder Kartoffeln ohne den Crunch der Peperone Cruschi auf den Tisch.

Getrocknet und dann auch zu Pulver gemahlen, kann sie einem in der lukanischen Küche sogar in den Kuchen und im Gelato begegnen. Euch ist auf der Suche nach Safran schon einmal das Produkt Zafarano begegnet? Dieses Pulver besteht oft aus den getrockneten und gemahlenen Peperoni di Senise, es färbt das Essen ähnlich wie Safran – natürlich aber nicht mit dessen Geschmacksmerkmalen.

Meine ersten Peperone Cruschi – Zack! Süchtig!

Es war für mich erste Liebe auf den ersten Biss, als ich im letzten Jahr anlässlich der ITB 24 auf dem Stand der ENIT und nach dem leidenschaftlichen Vortrag von Marcella di Feo von der Agenzia di Promozione Territoriale della Basilicata einige Köstlichkeiten dieser italienischen Provinz probieren durfte.
Ich probierte meine ersten Peperone Cruschi und fand ihren Crunch, das süßliche Aroma ganz köstlich. Und tatsächlich mag ich die Peperone Cruschi immer noch am liebsten pur als Alleinunterhalter auf meinem Teller. Frisch frittiert in Olivenöl kann man sie hervorragend knabbern – besser als Chips, weil nicht so überwürzt – allerdings mit ebenso großem Suchtfaktor.

Und ja, als ich im September letzten Jahres Marcella dann vor Ort in der Basilicata wieder treffen durfte auf unserer (viel zu kurzen, dafür wunderschönen) Pressereise, war mein innigster Wunsch: Peperone Cruschi kaufen!

Kaufen kann man sie in der Basilicata wirklich überall. Auch in den Grenzgebieten in Apulien zur Basilikata wird man sie noch finden können. In Matera gibt es sie z. B. in jeder Salumeria, also dort, wo es Lebensmittel gibt. Unsere Reiseführerin, Ivana Scilipoti, von Ivy Tour allerdings hatte uns eine bestimmte Quelle in der Küstenstadt Maratea empfohlen und versprach uns am letzten Tag unserer Reise in die La Farmacia dei sani zu führen, wo es der Sage nach die besten Peperone Cruschi zu kaufen gäbe (und sehr viele andere Köstlichkeiten aus der Region.)
Und in der Tat, sie führte uns in der reizenden Altstadt von Maratea in einen traumhaft schönen, pitouresken und sehr kleinen Laden mit einem riesigen Angebot an lukanischen Lebensmitteln – uns allen ging das Herz (und Portemonnaie) auf.

Berliner können übrigens in dem Restaurant Trattoria al Muntagnola Glück haben. Allen anderen hilft der Online-Handel.

Wenn die Basilikata in feurigem Rot versinkt …

Die Peperone Cruschi, die übrigens schon seit 1996 den EU-Gebietsschutz innehält, kann man natürlich in ihrer Ernteperiode frisch kaufen – wird sie aber in unseren Breitengraden (noch) nur im Dörrautomat getrocknet bekommen.

Ab Ende Juni wird es überall rot in der Gegend rund um Senise bis nach Matera, wenn auf den Feldern die angebauten Schoten zu reifen beginnen und ihre Farbe wechseln. Aber August bis in den Oktober hinein hängen in der Basilikata überall an den Häusern die leuchtend roten langen Stränge, die Treccia. Ordentlich aufgefädelte rote Paprikaschoten zum Trocknen aufgehängt. Viele Häuser in der Basilikata haben extra über die Balkone länger gezogene Dächer, damit das dort aufgehängte Gemüse nicht etwa von herbstlichen Regengüssen wieder feucht wird.
Jedes traditionell geführte Restaurant in der Basilikata wird seine Gäste mit einem Peperone di Senise-Himmel empfangen. Sie trocknen dort weiter – gerne in der Nähe des Kamins – bis zu ihrer weiteren Verwendung.

Zubereitung

Kaufen kann man sie also natürlich nur in der Saison frisch, danach getrocknet und getrocknet bereits frittiert. Ich empfehle sie getrocknet einzukaufen, zum einem hat man dann (vor allem, wenn sie noch mit intakten Stil sortiert sind) gleich etwas Samen für den eigenen Anbau auf dem Balkon – immer einen Versuch wert! Und: Sie werden nicht ranzig, weil überlagert. Das Pech hatte ich mit einer Packung in Monopoli in einer Salumeria gekauft, die waren nicht mehr so lecker. Kauft die getrockneten Schoten, transportiert sie vorsichtig in die Heimat. So sind sie ewig haltbar. Und: Sie selber zu frittieren, das ist eine sehr schnelle Sache und keine große Kunst.
Zunächst entscheidet man, ob man den Stil von der Schote entfernen will oder ihn zum Anfassen dran belässt. Nimmt man ihn ab, sollte man auf jeden Fall aus einigen Schoten etwas Samen herausschütteln – zum späteren Eigenanbau.

Etwas von dem feinen Olivenöl in eine Pfanne geben und auf ca. 150-160 Grad erhitzen. Dann legt man die Schoten für einen wirklich sehr kurzen Moment in die Pfanne und frittiert sie. Ein sehr kurzer Moment heißt hier, wir sprechen von wenigen Sekunden: 1, 2, 3 Sekunden auf einer Seite, wenden und 1, 2, 3 Sekunden auf der anderen Seite – sofort herausnehmen und auf einem Küchentuch/-Papier abtropfen lassen – servieren. Keinesfalls dürfen die Peperoni di Senise länger in der Pfanne bleiben, weil sie dann sehr schnell zu bitteren Peperoni Cruschi werden. Nur wer unbedingt möchte, gibt einen Hauch Salz darüber.
Frittiert werden sie süßlich und wundervoll aromatisch und sind einfach ein weiteres köstliches Geschenk aus diesem wunderschönen Land namens Italien.

2025-01-02

Safety first!

im letzten Jahr habe ich zu Weihnachten pragmatisch verschenkt: Kleine Feuerlöscher für den Haushalt.

Nachdem im Januar meine Ex-Schwiegermutter in spe mit dem Weihnachtsbaum und dem halben Haus verbrannt ist und der Ex-Schwiegervater in spe wochenlang im Krankenhaus liegen musste, kann ich nur sagen: So etwas im nahen Umfeld zu erleben, das ist eine Zäsur. Von allen Todesfällen in meinem sozialen Umfeld gefühlt der Schlimmste im Erleben für die, die zurück geblieben sind. Einen geliebten Menschen in einem Feuer zu verlieren – mit den vielen Konsequenzen für so viele Sachverhalte, die danach kommen – das ist eine verdammt schlimme Erfahrung. Es fängt damit an, dass ein verbrannter Mensch nicht mehr aufgebahrt werden kann. Man kann nach einem urplötzlichen Versterben nicht einmal mehr persönlich Abschied nehmen, wie man es vielleicht gerne möchte. Dabei ist gerade dasbei einem sehr plötzlichem Tod ein sehr wichtiger Prozess in der Trauer.

Hier war dann eben auch das Haus massiv in Mitleidenschaft gezogen. Zum Glück hatte sich die schlimmste Vermutung, nur noch der Abriss, doch nicht bewahrheitet – aber ein Feuer im eigenen Wohnumfeld bedeutet zunächst einmal, dass das eigene Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Fast alles ist weg. Wohnraumverlust mindestens für eine bestimmte Zeit. Verlust von lieb gewonnenen Dingen, womöglich Haustieren und eben im schlimmsten Fall der Verlust, der persönlichen Existenz.

Was letztere betrifft, kleiner Tipp – denn wir haben aus der Katastrophe auch gelernt: Wenn der Baum erst einmal brennt, fangen im Umfeld so viele Dinge an unter der Hitze giftige Dämpfe auszuschütten, dass man im Schnitt vielleicht noch zwei Atemzüge hat – bevor man ohnmächtig wird. Und das war es dann. Bei einem Brand, der sichtlich außer Kontrolle geraten ist, tut man zwei Dinge: Man hält sich irgendetwas vor Mund und Nase und kriecht so niedrig wie möglich auf dem Boden sofort aus dem Zimmer und schließt die Tür zum Zimmer/Raum. Danach schnappt man sich alles Lebendige, das Smartphone und verlässt die Wohnung, das Haus und ruft die Feuerwehr. Also die 112. Von draußen. Kram ist ersetzbar. Leben nicht.

Meine Ex-Schwiegermutter in spe wollte unbedingt löschen – natürlich, weil sie ihr Elternhaus retten wollte – und hatte auf die Hinweise ihres Mannes sofort aus dem Zimmer zu kommen, nicht hören wollen. Als er mit mehr Wasser zurückkam (als schon am Baum stand), konnte er den Raum schon nicht einmal mehr betreten – so schnell hatte das Feuer sich ausgebreitet. Es gab einfach überhaupt keine Möglichkeit mehr sie zu retten! Seine Versuche haben ihn auch schwerstverletzt.

Kleine Feuerlöscher retten zwar auch nicht mehr, wenn sich ein Feuer unkontrolliert ausgebreitet hat. Aber es kann kleinere Feuer löschen und die Entstehung eines größeren Brandes verhindern. Den Fettbrand in der Küche. Den Adventskranz, umgekippte Kerzen. Und vor allem: Den sich selbst entzündenden Akkus von welchem elektronischen Gerät auch immer. Wie viele Smartphones oder inaktive Geräte, die eingebaute Akkus besitzen, habt ihr denn so in der Schublade liegen? Habt ihr ein eBike?

Ein Haushaltsfeuerlöscher sollte mindestens die Brandklassen A, B und F bedienen (Feststofffe, Flüssigstoffe, Öl & Fettbrand). Günstigenfalls auch F (Elektrische Anlagen unter Spannung bis 1000 Volt aus einer Entfernung von mind. 1 Meter.) Von der Löschdecke in der Küche wird übrigens inzwischen eher abgeraten. Wenn diese sich bei einem Fettbrand vollsaugt, hat man sich eher eine Fackel gebaut.

Ich habe mich für den Haushalt für ein Löschspray von Reinold Max, Stop Fire, entschieden. Empfohlen für Haushalte, Boote, Auto und Camping. Es ist ein Löschspray, das im Anwendungsfall problemlos entsorgt werden kann, weil es ein giftfreies Schaumlöschmittel-Wassergemisch beinhaltet. (Pulversprays sind im Haushalt hinterher schwer zu entsorgen, das Pulver kriecht überall hin.) Den Strahl kann man auch in einer Entfernung von bis zu drei Metern auf die Feuerstelle richten. Und das Löschmittel ist, gem. neuerer Normen, PFAS-frei. Abgefüllt ist das Spray in 750 Gramm-Dosen mit einer sehr einfachen Bedienung (Entriegelungsknopf, Sprühknopf). Sie ist klein und somit unauffällig genug, dass man sie sich irgendwo ins offene Regal oder hinter die Tür stellen kann. Wichtig zu wissen, so ein Sprühlöschspray ist weniger lange haltbar als ein herkömmlicher Feuerlöscher.

Eine Dose erhält man für unter 20 Euro – im Sixpack deutlich günstiger. Und wirklich – das ist so wenig Geld im Vergleich zu der etwaigen riesengroßen Katastrophe, die sich in meinem sozialen Umfeld im Januar ereignet hatte.

Hat man sich so einen Feuerlöscher gekauft (ich habe jetzt einen in der Küche frei zugänglich stehen – das ist günstigenfalls immer der Eingangsbereich in einen Raum) und einen im Wohnzimmer, wo ich Kerzen benutze. Wichtig beim Löschen ist, dass man die Feuerquelle löscht und nicht die Flammen. Also direkt auf den Brandherd ziehen und nicht von oben die gesamte Flamme ersticken wollen. Man muss wissen, dass im ersten Moment des Löschens es durch die Verdrängung gerne zuerst zu höheren Flammen kommt. Dann unbedingt trotzdem weiter sprühen und nicht etwa vor Schreck aufhören mit dem Löschen. Sich an einem verregneten Nachmittag ein paar Lösch-Videos auf YouTube ansehen, bildet ungemein für den Ernstfall. (Besuche der heimischen Feuerwehren an ihrem Tag der offenen Tür auch.)

2025-01-01

Ein wundervolles neues Jahr 2025!

So, nun ist es rum, dieses alte Jahr, das mich persönlich unendlich viel Kraft gekostet hat. Fremdbestimmt Kraft gekostet hat. Ich bin irgendwie froh, dass es vorbei ist. 2024 began so schlimm, schlimmer als je ein Jahr zuvor.

Ich bin am Ende einfach nur froh, dass ich in diesem Jahr irgendwie durchgekommen bin. Gesundheitlich nicht so gut, wie gerne gewollt – aber wenigstens ohne allerschlimmste Diagnosen. Und Shiina hat mir mir reingefeiert. Und wieder rausgefeiert. Für eine kleine Katze, die nun fünfzehn Jahre alt wird, ist das keine Selbstverständlichkeit. Wir durften noch ein Jahr gemeinsam erleben. Ich nehme das als mein größtes Geschenk.

Meinen herzlichen Dank an die Menschen, die mir im letzten Jahr begegnet sind, die mir gut getan haben. Ihr seid schöne Menschen. Einen noch herzlicheren Dank an die Menschen, die bei mir bleiben, auch wenn ich manchmal meinen eigenen Anspruch an Freundschaft nicht so gut erfüllen kann, wie ich es gerne wollte. Was ja bei mir oft einfach nur heißt, mich nicht treffen können. Ich hoffe sehr darauf, das wird in diesem neuen Jahr wieder besser.

Den allergrößten Dank an die Menschen, die immer bereit waren, mir Sorgen zu nehmen! Aber auch ihre eigenen Sorgen mit mir zu teilen. Wie wichtig sind für uns alle solche Menschen wie ihr es seid? Meine leuchtenden Juwelen!

Ich kann nicht anders, politisch sehe ich in diesem Jahr sehr schwarz. Stillstand für dieses Land. Rückbau der guten Dinge, die dieses Land immer ein gutes Land haben sein lassen. Den politisch geschürrten Hass auf die Menschen, denen es deutlich schlechter geht als einem selbst. Politiker, die Deutschland vorstehen wollen, sollte meiner Meinung nach eine gewisse soziale Kompetenz besitzen und das Miteinander stärken – und nicht mit Vorsatz trennen. Von der Kompetenz sehe ich immer weniger – und ja, es nimmt mir oft die Luft zum atmen.

Allen Menschen da draußen, die ich kenne, die im letzten Jahr schlimme Diagnosen erhalten haben, ich wünsche euch so sehr, dass ihr eure persönlichen Kämpfe gut angehen könnt und übersteht – und euer Leben wieder ein angstfreies Leben wird. Allen Menschen, die im letzten Jahr schlimmste Nachrichten erfahren und Verluste erleiden mussten, auch euch möge euch dieses 2025 irgendwie Zuversicht und leichtere Momente schenken.

Möge dieses neue Jahr für uns alle mehr gute als traurige Momente bereit halten, möge es unsere kleinen und vielleicht auch großen Wünsche erfüllen können, möge es uns allen Liebe schenken, Zuversicht und Frieden!

2024-12-18

Marmellata di cipolle

Was den Franzosen zur Käseplatte die Moutarde aux figues, der Feigensenf ist, ist den Italienern die Marmellata di cipolle – Zwiebelmarmelade.

Rot, süß und aromatisch begleitet sie aber nicht nur die großartigen italienischen Käse, gerne isst man sie auch zu Antipasti auf der Bruschetta und zum Kurzgebratenen. Zwiebelmarmelade selber zu machen, das ist wirklich keine Hexerei. Und ja, falls ihr noch ein schnelles Weihnachtsgeschenk sucht – nur zu. Die allermeisten Zutaten dürftet ihr schon im Hause haben. Natürlich benötigt ihr sterile Gläser zum Einmachen. Zusammen mit einem schönen Stück italienischen Hartkäse, ist sie ein sofort einsatzfähiges leckeres Weihnachtsgeschenk bzw. Mitbringsel für alle Gelegenheiten.

Ich habe diese Zwiebelmarmelade schon oft gemacht, daher habe ich heute die Marmellata zusätzlich herbstlich fruchtig aufgemotzt mit ein paar restlichen Zwetschgen. Das ist natürlich weniger nahe am Original aber geschmacklich sind sie überhaupt kein Schaden.

Das italienische Original wird liebend gerne aus den länglichen roten Cipolle di Tropea gekocht, eine aromatische und leicht süßliche Zwiebel. Sie bekommt man natürlich nicht überall und sie ist auch saisonale Ware. Aber auch jede andere rote Zwiebel kann in den Topf wandern. Es ist eine Eigenschaft von roten Zwiebeln, dass sie ein süßlicheres Aroma besitzen als ihre weißen Kollegen.

Zutaten

1 Kilo rote Zwiebeln (Cipolle di Tropea, cipolle rosso) (hier 800 Gramm Zwiebel, 200 Gramm Zwetschgen)
200 Gramm brauner Zucker
200 Gramm weißer Zucker
150 ml roter Weinessig (alternativ Balsamico di Modena, macht ein satteres Rot)
3 Lorbeerblätter
1 Prise Salz


Zubereitung

Zwiebeln schälen und halbieren. Achtet bitte darauf etwaige grüne Keimlinge aus der Zwiebelmitte zu entfernen, sie tun dem Geschmack nicht gut. Die Hälften in schmale Trancen schneiden. Nicht zu dünn, weniger als einen Zentimeter breit sollten sie sein. Gleiche Behandlung erfahren die Zwetschgen, die zuvor ihrer Steine beraubt worden sind.
Alles zusammen wandert in eine Schüssel und wird mit dem Zucker, der Prise Salz und den Lorbeerblättern als auch dem Essig gut durchgemischt und sollte nun abgedeckt mindestens zwei Stunden stehen und Saft ziehen dürfen. Die Zwiebeln verlieren dabei durch den Essig etwas von ihrer Zwiebelschärfe und der Zucker sorgt für ihren Saft, den wir zum Einkochen gut brauchen können. Ruhig immer einmal zwischendurch neu vermengen.
Nach der Ruhezeit alles noch einmal gut durchmischen und in einen ausreichend großen Topf geben und bei mittlerer Hitze sanft vor sich hin köcheln lassen. So lange bis die Flüssigkeit gut eingekocht ist und die Zwiebeln (und Zwetschgen) sich zu einem schmiegsamen Brei entwickelt haben. Ganz nach Gusto hört man früher auf, wenn die Zwiebelstreifen noch gut zu erkennen sind oder später, wenn sie so gut wie zerkocht sind.

Tipp: Eine kleine Menge der Marmellata abfüllen und mit dem Stabmixer pürieren, dann zurück in den Topf geben, sorgt für eine schönere Konsistenz und etwas tieferen Geschmack. Und: Wer die Marmellata etwas pikanter möchte, würzt mit einer mitgekochten Peperoni für einen Hauch Schärfe oder einer Prise Piment d'Espelette.

Zeit die Marmellata di cipolla in die sehr sauberen und heiß ausgespülten Gläser zu füllen, Deckel drauf und für fünf Minuten auf den Kopf stellen für’s Vakuum. Fertig!

2024-12-16

Nichts Neues: Die CDU lügt!

Okay, all das, was die CDU verspricht, muss finanziert werden. Über die Finanzierung schweigt sie sich aber aus.

Sie weiß, dass sich das gar nicht in der heutigen Finanzlage finanzieren lässt – so verspricht sie also haltlose Lügen.

(Ausnahme Schuldenbremsenreform, da scheint sie aber sehr zögerlich – zumal diese ja genau nach 16 Jahren CDU-Regierung das Land überhaupt erst in den aktuellen maroden Zustand gebracht hat.)

Tatsächlich ließe es sich natürlich doch finanzieren. Dazu aber müsste man die Steuerhinterziehungen in diesem Land mit neuer Härte angehen. Hieße, mehr Geld bereit stellen für a) Prüfer in den Finanzämtern und b) Justiz.

Denn nicht die fließenden Sozialleistungen sind das Problem in einem Land, in dem jährlich geschätzte 100 Milliarden Steuern hinterzogen werden. (Geschätzte Zahlen, reale Summe eher höher.)

Nun liegt es aber in der Natur der Sache, dass die Klientel, die Steuern hinterzieht in den Wahlen eher zur Gutverdiener-Partei CDU tendiert. Also, wie wahrscheinlich ist es, dass der „Mittelständler” Friedrich Merz als etwaiger Kanzler Gelder bereit stellen wird, für a) Prüfer in den Finanzämtern und b) Justiz?

Eben.

2024-12-11

Gerne gelesen: Dein Geld und die Welt

Untertitel: Was du mit deinem Taschengeld alles bewirken kannst

Dieses kluge Kinderbuch (ab 7 Jahren) von Cecile Biccari (Autorin) und Naïade Lacolomb (Illustratorin), übersetzt von Silv Bannenberg, beantwortet intelligent ganz viele Kinderfragen rund um unser Geld.

Dabei beginnt die Geschichte des Geldes charmant in einem bunten Comic namens Noras Schatz. Als Noras Oma beim Waldspaziergang über einen Schatz stolpert, begegnet ihnen beiden Kiko, die freundliche Maus, die von sich behauptet Experte für Schatzwirtschaft zu sein. Kiko führt Nora in die bunte Welt der Schatzwirtschaft, wo sie schnell lernt, dass auch ein Schatz nicht immer ausreicht , um sich all das zu kaufen, was man davon kaufen möchte.
Aber es gibt in der Schatzwirtschaft viele geheimnisvolle Türen! Wie die Rücklagentür oder die Spendentür und so führt Kiko Nora in die spanende Welt der Rücklagen, Spenden, Investitionen und auch Finanzkrisen und Pleiten, also in die vielen anderen Möglichkeiten ein, die man mit Geld entdecken kann.
In den folgenden Kapiteln wird erklärt, wozu man überhaupt Geld braucht. Was Kinderarbeit ist und wie man sie stoppen kann. Was Unternehmen sind, was Produktionskosten sind. Ob Geld überhaupt notwendig ist, um glücklich zu sein – was macht das Gefühl in unsere Körper, wenn wir Geld ausgeben?
Warum verdienen manche Menschen viel Geld, manche zu wenig? Welche Berufe sind für die Gesellschaft besonders wichtig? Woher kommt Geld überhaupt, wer stellt es her, wo wird Geld gelagert? Pragmatisch niedlich wird erklärt, was ein Tauschhandel ist:
Und wie sieht die Zukunft unseres Geldes aus?

Es ist faszinierender, bunter und vielfältiger Einstieg für kleine Volkswirtschaftler und Betriebswirtschaftler in die heutige Welt des Geldes, die nach der Lektüre ihr Taschengeld und Sparbüchse vielleicht mit neuen Augen sehen können.
Auf jeden Fall ist es ein auf sozialer Ebene guter Ratgeber, der sich auch immer wieder kritisch mit durch Reichtum und Armut geprägte Lebensverhältnisse vieler Menschen auseinandersetzt. Und daher: Eine tolle Investition.

„Dein Geld und die Welt”
Autorinnen: Cecile Biccari und Naïade Lacolomb
Verlag: Helvetiq
ISBN: 978-3-03964-044-7

2024-12-09

Studio32 Kreuzberg – das neue Bonviant Event-Studio

Die Inhaber des Bonviant Berlin haben ihrem foodfunktionellen Eventraum in Schöneberg einen zweiten mit deutlich größerer Fläche in Neukölln hinzugefügt.


A Walk In The Park

Kaum eine andere Straße in Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einer so formidablen Food-Meile entwickelt, wie der Kottbusser Damm. Der Abschnitt zwischen Kottbusser Brücke, die den Landwehrkanal quert, bis hoch zum Hermannplatz ist voller spannender kleiner und größerer Restaurants, Imbisse und Cafés mit eigenen Röstereien in den Wohnbauten der Gründerzeit – als die Straße noch Rixdorfer Straße hieß. Und auch der Abschnitt zwischen Brücke und U-Bahnhof Kottbusser Tor putzt sich zunehmend heraus.

Es heißt am Kottbusser Damm wurde in Berlin Anfang der 1970er Jahre das allererste Döner Kebab überhaupt verkauft. Der Legende sind inzwischen Milliarden reale Döner gefolgt, auch in gelungener vegetarischer Variante. Der mit der Covid-Pandemie installierte Pop-up-Radweg auf der gesamten Länge der Straße ist mittlerweile bautechnisch verstetigt – und hat diesen Damm spürbar in seiner Entwicklung aufgewertet. Ladengeschäfte sind zugezogen, die Menschen fühlen sich hier sichtlich wohler, das ist deutlich spürbar an der Zunahme der Straßenbewirtschaftung. Entlang des Kottbusser Damms wird immer öfter draußen Café oder ein Cocktail getrunken und gegessen – das ist neu! Dank der Reduzierung der ehemals drei Fahrspuren auf jeder Seite auf nur noch eine Fahrbahn, Radweg und einige Lieferzonen, hat sich hier die Luftschadstoff-Belastung um 22 Prozent deutlich verringert.

Kurz: Der Kottbusser Damm ist mehr denn je im Kommen! Die Gastronomie entwickelt sich auf dem Damm und in seinen Nebenstraßen von der früher sehr orientalischen Gastronomie zu einem Get-together der kulturell unterschiedlichsten Küchen: Alle möglichen Rezepturen Asiens sind vertreten, mexikanische wie auch griechische Speisen kann man genießen. Die Scharwama-, Döner- und Burger-Dichte ist groß – alleine die typische deutsche Küche muss man suchen.

Der Kottbusser Damm hat aber auch ein besonderes Merkmal, das vielen Berliner gar nicht bekannt ist: Er gilt als seltene saubere Trennlinie zwischen Kreuzberg und Neukölln. Bewohnt man ein Haus der Hausnummern 1-36, dann ist man als Kreuzberger*in gemeldet, wer die 62-104 besiedelt, darf sich als Neuköllner*in bezeichnen. Hier wurde der Begriff Kreuzkölln geboren!


Die neue Genusswerkstatt vom Bonviant: Studio32 Kreuzberg (in Neukölln)

Bonviant-Inhaber Jules Winnfield und The Anh Nguyen haben die frischen Foodzeichen der Gegend erkannt und mit ihrem neuen Koch-Eventraum, dem schon bewährten, aber kleinen Studio32 in der Schöneberger Goltzstraße, eine ebensolche Location für deutlich mehr Menschen hinzugefügt. Schräg gegenüber vom Berliner Kino-Urgestein Moviemento (da habe ich sehr oft mein Taschengeld bei der Rocky Horror Picture Show gelassen als deutlich jüngerer Mensch) und direkt neben dem legendären befreundeten türkischen Supermarkt Bolu befindet sich im besten Berliner Hinterhof-Chic im ersten Stock ein großes einladendes Loft mit Kochinseln und Tennisplatte für jede Menge Aktivitäten rund um unser Lieblingsthema.
Auch diese neue Location wird vom Bonvivant Cocktail-Bistro-Team auf Wunsch bespielt. Food-Events unterschiedlichster Art werden hier stattfinden, ob kleine Food-Messen, Kochkurse in größerem Rahmen, Tastings, Cocktailkurse und Party, das Studio 32 Kreuzberg ist ab sofort zu mieten und zu bespielen. Stilistisch zurückgenommen in der Einrichtung findet sich auch hier die grüne Fliesenoptik, die man schon aus Schöneberg kennt im Mix mit dem typischem Berliner Industrie-Charme. Start-up-Charme mit Modulküchenelementen für maximale Flexibilität und neuromantischer Blick auf typischen Neuköllner Hinterhofkomfort, da schlummert die Werkstatt in der Remise, vor der olle Mercedes-Karosserien auf neues Leben hoffen.

Kochen, essen, feiern!

Wie sich so ein Erlebnis anfühlt, durfte ich diese Woche ausprobieren. Zur Eröffnung am 4. Dezember 2024 zelebrierte Studio32 Kreuzberg eine Kulinarik-Messe und blieb dabei dem Bonviant-Konzept vegetarisch treu und (teilweise) spannend non-alkoholisch. An acht Ständen konnten wir uns informieren, ausprobieren und mitmachen. Best Fun überhaupt: Boviant-Sternekoch Nikodemus Berger zeigte uns in seiner Masterclass, wie man seine Version der von uns Berlinern vergötterten Senfeier – mit Kartoffeltrüffelschaum – angemessen anrichtet.
Dabei durften einige Kochbegeisterte wohl erstmals einen Syphon bedienen, der dürfte sich nun auf einige Wunschzettel geschmuggelt haben.

Mir hat das Tasting der fermentierten Non-Spirituosen von Muri viel Freude bereitet. Ein so faszinierender Trinkgenuss, den uns Holger Schwarz von Viniculture kredenzte, mit kleinem Schnupperkurs.
Auch Wildkräuter-Experte Martin Rötzel erklärte seine getrockneten Schätze und servierte spannende Mixgetränke aus den kräutereigenen Destillaten bzw. Fermentationen. Charmant wie immer machte Felicitas Then ihren Felicello-Stand zur kreativen Fotobox.

World Class Bartender Yvonne Rahm ließ uns ausgesuchte Cocktails mixen, die Suppe von Kristof Mulack (The Taste-Gewinner) serviert, war gar nicht so profan wie er tat, sondern wurde mit würziger Frische und nussigem Crunch – also mit Stil serviert. Und wer wollte, konnte sich darin üben, endlich selber Tortellini zu falten. DJ Tim Freitag bespielte das Event an den Turntables.

Uns wurde ein entspannter und interessanter Mitmach-Nachmittag von Jules Winnfield versprochen und das Versprechen hat er mit seinem Bonviant All-Star-Team auf jeden Fall gehalten. Das Studio32 Kreuzberg ist ein charmanter Ort in Neukölln für viel Spaß rund um feine Küchen und neue Drink-Kulturen!

(Das Studio32 Kreuzberg findet ihr am Kottbusser Damm 74 im ersten Hinterhof im ersten Stock. Es gibt einen Lastenfahrstuhl, praktisch ist es auch barrierefrei zugänglich – wenngleich ich keine barrierefreie Toilette entdecken konnte.)

Studio32 Kreuzberg
Kottbusser Damm 74
10967 Berlin

2024-11-19

Ich hätte gerne eure Aufmerksamkeit: Für Crumble Bee

Eine sehr gute Freundin von mir lag vor vielen Jahren für eine ausführlichere Diagnostik im Krankenhaus. Die Mitpatientin in ihrem Zimmer erhielt eine letale Diagnose, erschreckend kurzfristig von den Ärzten datiert und leider sollten sie Recht behalten. In den nur wenigen Wochen ist meine Freundin damals eingesprungen, hatte sich um die Patientin, den Hund der Patientin und die völlig überforderte Familie dieser Frau gekümmert.

Und fand so in der Folge ihre Bestimmung in der Hospizbetreuung, teilweise ehrenamtlich, teilweise in Anstellung. Dabei hat sie sich schwierigeren Themen angenommen, nämlich todkranken Menschen mit zusätzlich schwerer Drogensuchtproblematik zu begleiten. Übrigens, zusammen mit ihrem grandiosen Hund, der seine Berufung als Therapiehund vom ersten Tag gefunden hatte. Der Rest ist Geschichte.

Vor fünf Jahren hatte sie, Katrin, gemeinsam mit ihrer Kollegin Birgit, die Kindertrauergruppe Herzenszeit in dem Gemeinschaftshospiz Christopherus in Berlin (Havelhöhe) gegründet. Die Notwendigkeit lag und liegt auf der Hand: Es sind im Hospiz nicht nur die schwerkranken Menschen, die begleitet werden. Es sind die Familien mit Kindern, Freunden, die den letzten, nicht immer einfachen Weg ihrer Angehörigen dort mitgehen. Nicht viele Erwachsenen können selber mit dem Abschied, dem Sterben umgehen, wie sollen sie Kindern bei der Verarbeitung gut begleiten können? Diese Kinder haben einen Elternteil verloren, vielleicht die Schwester oder den Bruder, die Großeltern oder die beste Freundin oder den besten Freund. Oder sind noch in der langen Phase, dass sie zurückgelassen werden, müssen diese aushalten. Irgendwie.
Sie bleiben oft zurück in ihrer eigenen Welt. Traurig. Trauernd. Manchmal sprachlos, manchmal aggressiv. Nicht selten mit großen Schuldgefühlen. Und mit Fragen. Wie wichtig es ist auf Menschen zu treffen, die sich in ihrer Sprache mit ihnen unterhalten können, sich mit (mehr oder weniger) Gleichaltrigen zu treffen, die auch Sterben erleben mussten, lässt sich leicht vorstellen. Die Erlebnisse und Gedanken teilen, aber genauso nur eine gute Zeit gemeinsam zu erleben – vielleicht sogar fröhliche Zeiten, weil zwischendurch unbeschwerte Momente gelebt werden – jenseits eines trauernden Zuhauses und Umfeldes, das kann heilsam sein. Kind sein zu dürfen, auch fröhlich, mit dem ganz individuellen Schmerz in einem gemeinsamen Umgang in der Trauer.

Das ihnen zu ermöglichen, haben sich Katrin und Birgit zu ihrer Aufgabe gemacht, erst in einem kleinen Rahmen. Inzwischen ist die Kindertrauergruppe gewachsen. Leider. Ungefähr 25 Kinder (in fast jeder Altersstufe) werden von ihnen aktuell begleitet. Und: Die Warteliste ist lang. Denn sie begleiten nicht nur Kinder, deren Familienangehörige in o.g. Hospiz gegangen sind – sondern sie sind offen für alle trauernden Kinder. Manchmal ist ein Elterteil selbsbestimmt gegangen, manchmal durch einen schrecklichen Unfall unvermittelt aus dem Leben gerissen worden. Herzenszeit ist eine bezirksoffene Kindertrauergruppe in Berlin. Sie gestalten ihre Zeit miteinander, hören zu, lassen die Kinder sein. Beide Frauen haben inzwischen auch die notwendigen Zusatzqualifikationen erworben, die eine Begleitung der Kinder über die Sozialämter beauftragt ihnen ermöglicht.
Birgit hat selber privat ein Pferd und hatte in der Vergangenheit Kinder, für die es besonders schwer war, einen Weg aus ihrem Rückzug zu finden – was manchmal auch nur heißt: in der Kindertrauergruppe sich nicht öffnen zu können – ab und zu mitgenommen zu ihrem Pferd. Mit schönen Erlebnissen und ziemlich guten Ergebnissen für diese Kinder. Daraus entstanden ist die Tradition, dass sie mit allen Kindern einmal im Jahr zu diesem Gestüt fahren, das als Erlebnishof auch Schlafmöglichkeiten vorhält, um mit den Kindern ein langes und möglichst unbeschwertes Wochenende zu verbringen. Mit den Pferden und anderen Tieren, im Zelt – im Grünen.
Davon wird einiges über das Hospiz und dessen Spenden finanziert. Aber wer sich mit dem Betrieb eines Hospizes auskennt, wird wissen, diese werden nur zu einem Teil von den Krankenkassen finanziert – einen Teil der Ausgaben muss über Spenden ergänzt werden. Bei Herzenszeit ist das der größte Anteil. So ist in den letzten Jahren auch von den Gründerinnen und ihren Teammitgliedern einiges mit Eigenleistungen ermöglicht worden für die Kinder.
Im Herbst 2023 hat sich das Team einen sehr großen Herzenswunsch erfüllt – aufgrund der sehr schönen Erfahrungen, die sie in dem besonderen Umfeld mit den Pferden bei fast allen Kindern machen konnten: Sie haben für diese Trauergruppe ein Pony gekauft! Ein Teil auf Spendenbasis finanziert, den anderen Teil privat selber bezahlt.
Hier ist sie: Crumble, Kosename Crumble Bee, eine bildhübsche helle (im Fell und Hirn) Ponydame, drei Jahre alt und gar nicht mal soooo klein für ein Pony.
Sie befindet sich nun auch auf o. g. Gestüt und wird dort gerade zum „echten” Pferd ausgebildet. Das heißt, altersbedingt gilt sie jetzt als pubertär und muss lernen, wie auch ein Hund, sich ordentlich zu verhalten und Befehle zu verstehen und bestenfalls zu befolgen. Sie soll später auch von den Kids geritten werden können.
All das kostet Geld – auch wenn die Trainerin der Kindertrauergruppe hierbei sehr entgegenkommt, wie übrigens auch die Leitung dieses Gestütes bei der Unterbringung.
Auch sonst ist so ein Pony natürlich ein kleiner Kostenfaktor, einen Teil der monatlichen Kosten tragen beide Frauen privat. Aber mit der Ausbildung, der Unterbringung, Tierarztkosten, Futter und Versicherungsgebühren müssen ca. 900 Euro jeden Monat aufgewendet werden. Das ist jeden Cent wert, denn was ganz wundervoll ist: Die Kinder lieben dieses Pony jetzt schon heiß und innig! Und man kann sagen: Crumble wirkt schon im Guten!

Neulich habe ich Crumble besucht. Bin ja selber nicht so der Pferdefan, ich finde Pferde wunderschön – ganz besonders, wenn sie mir nicht zu nahe kommen. Ich habe riesigen Respekt vor ihnen. Wie man ihn vor Tieren hat, deren Umgang man nie gelernt hat.

Aber Crumble hatte es mir so einfach gemacht, wir können sagen, sie hat mich so dermaßen mit links um ihre Hufe gewickelt. Sie ist ein irrsinnig charmantes Pony! Lustig. Zieht sehr lustige Gesichter! Hat unfassbar hübsche Beine. Und sie ist immer für eine gute Mohrrübe zu haben (so etwas schätze ich ja sehr). Kann offensichtlich sehr gut mit Menschen und bringt sie zum lachen. Und – wenn sie dann Vertrauen gefunden hat – kann sie sehr liebevoll sein. Crumble – muss man sagen – ist für ihre Aufgabe als Therapiepony geboren, ein wirkliches Geschenk.
Dieses Pony ist einfach eine coole Socke!

Und wenn es mich schon so verzaubert und mich in der Zeit mit ihr richtig happy macht – wie muss es wohl erst auf die Kids wirken, die oft nicht viel Unbeschwertheit im Alltag haben in ihrer besonderen Lebenssituation?
Ja, völlig korrekt und sehr gut erkannt – ich habe das alles heruntergeschrieben, weil ich euer Geld möchte. Für dieses Projekt! Bitte spendet! Für die Kindertrauergruppe Herzenszeit – oder direkt für Crumble (dann bitte in der Überweisung anmerken). Jede noch so kleine Summe ist hier sinnvoll angewendet. Jeder kleine oder größere regelmäßige Dauerauftrag kann hier ganz viel Druck von dem Team nehmen und ihre gute Arbeit mit den Kids machen lassen. Davon abgesehen, dass man den Kindern sagen kann, da draußen sind Menschen, die denken an euch und unterstützen euch!
Der Empfänger ist die Gemeinschaftshospiz Christopherus, Kindertrauergruppe Herzenszeit (hier der Link zum Flyer mit PayPal-QR-Code) Ihr helft auch, wenn ihr vielleicht eure Chef*innen ansprecht – oder die zuständigen Kolleg*innen in euren Unternehmen, die für Spenden zuständig sind?

Und wenn ihr diesen Blogpost hinaus in die große weite Welt des Internets tragen könntet oder anders auf Crumble und die fantastische Arbeit von Katrin und Birgit und den anderen tollen Menschen in diesem Team aufmerksam machen könntet: mein allerherzlichstes Dankeschön dafür! Denn auch ein Link kann so viel unterstützen. Viel Aufmerksamkeit hilft hier einfach viel!
Es ist für eine so gute Sache. Crumble und die Trauerarbeit von allen dort tragen so viel Sonne in einen Alltag der Kinder, der für sie gerade verständlicherweise sehr dunkel ist.

Offizieller Flyer Kindertrauergruppe Herzenszeit

2024-11-16

Dubai-Schokolade

Okay, ich habe mich heute erstmals mit Dubai-Schokolade beschäftigt. Das ist also im Prinzip nichts anderes als okaye Schokolade mit Pistazienfüllung. Und darum machen die so einen Wind und zahlen völlig übertriebene Preise?

Wie bekloppt sind Menschen heute eigentlich?

*Stück-Pistazienschokolade-aus-Italien-für-®-3,99-kauend-gesendet*

2024-11-15

Pasta Is In The Air!

Dunkle Morgen, grauer Himmel, erste Winterluft, welkes Blatt. Der November 2024 ist in unsere Leben eingezogen – und er hat’s wieder voll drauf, finde ich. Was hilft gegen trübe Stimmungen, die so ein November gerne mit im Gepäck hat? Ein schöner Teller voller duftender PASTA!

So here we go again! Es ist wieder True Italian Pasta Week in Berlin. Am Montag, 18.11. geht es los. In inzwischen sensationellen 47 italienischen Restaurants in Berlin werden uns jeweils zwei Pastagerichte – teilweise extra für dieses Event konzipiert – zusätzlich mit einem Aperol Spritz oder Wein (oder Softgetränk) plus einem Limoncello für € 18,— serviert. Bis zum darauffolgenden Sonntag könnt ihr euch also jeden Tag mindestens einmal pastamäßig verwöhnen lassen.

Welche Restaurants mitmachen und welches Pastagericht sie servieren? Das erfahrt Ihr hier!
Ladet die praktische Map runter, die anhand des Berliner Nahverkehrs simple zeigt, in welchem eurer Bezirke traumhafte Pastagerichte a la Nonna serviert werden! Sowieso ist immer eine Pasta von beiden Gerichten auf jeden Fall vegetarisch – und viele Restaurants bieten vegane Variantionen an!
Ich durfte gestern in der ehrwürdigen Trattoria al Muntagnola (Fuggerstraße 27) bei Mama Angela, Pino Bianco und ihrer Partnerin Tina Concettina Sento vier Pastagerichte verkosten. Zwei, die in der Trattoria anlässlich der True Italian Pasta Week serviert werden, zwei, die als ein weiteres Beispiel im Marina Blu in Berlins Mitte serviert werden. Dazu gab es Wein, für uns extra noch leckere Vorspeisen, Caponata und Catalogna

denn Pino ist nun mal Gastgeber durch und durch. Im kommenden Jahr feiert die Trattoria al Muntagnola übrigens ihr 35jähriges Bestehen!
Pino ist seit diesem Jahr sehr verdient Präsident des Lukaniervereins in Deutschland (Lucani in Germania). Verdient, weil er seit so vielen Jahren sich generell um das Erleben der Basilikata (Lukanien) in Berlin durch seine Küche und damit der lukanischen Kultur, Kunst und Traditionen immer so leidenschaftlich repräsentiert hat. Bei Pino essen gehen, das war schon immer wie Urlaub in Italien machen.
Pino und sein Team servieren Taglioni mit schwarzen Oliven, Kapern und Sardinen in Dateltomatensugo.
Die zweite Variante sind Trenette mit cremigem Gorgonzola und Walnüssen.

Das Marina Blu am Weinbergsweg 8a serviert (sehr köstliche) Gnocchi in Kürbiscreme mit Guanciale, Kürbiskernen und Stracciatella (lang gezogener sahniger Mozarella aus Apulien) SO YUMMY!!!!
Auf Wunsch kann der Schinken natürlich weggelassen werden für die vegetarische Option.
Pastagericht Nr. 2 sind Strozzapreti – übrigens eine meiner Lieblingspasta, deren Namen ich nie aussprechen kann ohne ihn vorher gelesen zu haben – mit Zucchinicreme und Gambas.

Um die Ecke in der Mozzarella Bar in der Auguststraße 34 gibt es Cavatelli mit Sardellen, Steckrübentopping und Taralli-Crumbles, und hier eine vegane Variante: Tagliatelle mit Ruccola-Pesto, getrockneten Tomaten und Mandeln.

Bei veganer – und glutenfreier (mit Aufpreis) – Pasta ist übrigens das schöne Terra in der Grimmstraße 1 (Adalbertbrücke) auch dabei.

Und das sind nur sechs fantastische Beispiele von drei Restaurants … von 47 teilnehmenden Pastspezialist*innen der Stadt!
Alle Restaurants mit allen Pastagerichten nach Bezirken sortiert findet ihr hier!. Im True Italian Blog und im Instagram Account von @trueitalian – dort vor allem mit anschaulichen Fotos.

Last but not least: Vergesst nicht den legendären True Italian Pasta Week-Fotocontest. Dieses Mal lockt ein Hotelaufenthalt in Mailand den Gewinnern.