2025-02-09

Liebes Deutschland! Mehr Selbstbewusstsein und Liebe für dich selbst!

Stefan Apalagan hat einen fanstastischen Artikel zu Merz im Stern geschrieben: Wie eine 25 Jahre alte „Tagesschau” den Wahlkampf von Merz entlarvt. So sehr lesenwert!

Dieses Blogpost spiegelt meine persönliche freie Meinung wieder nach meiner persönlichen Erfahrung der Politik in diesem Land!

Es gibt diesen Spruch „XYZ erhält, was er, sie, es, they verdient.” Der wird gerne sehr gerne in relativer Nähe gebracht mit: „Fortschritt, ein besseres Leben, Erfolg, Glück, erfährt nur, wer (er, sie, es, they) sich bewegt.”

Soweit so Gassenhauer, die so hohl wie gelegentlich sicher auch immer mal wieder zutreffend sind.

Ich mag mein Land. Ich mag es mit seinen Leuten darin. Ich gebe zu, in der letzten Zeit machen mir die Ur-Einwohner in diesem Land mehr Sorge als die Menschen, die erst spät oder jüngst hinzugezogen sind. Die einen vermitteln mir die Nähe zum ersten Spruch – und das meine ich durchaus so negativ, wie man es sich das denken kann. Die anderen mehr die zum zweiten Spruch – und das sehe ich so positiv, wie man es sich denken kann.

Wir haben ein Problem. Der Ur-Deutsche ist schon sehr lethargisch geworden. Er scheut die Veränderung. Er möchte seinen Lebensstandard behalten, der in den letzten Jahren sich sicherlich von vielen empfunden eher verschlechtert hat als er sich verbessert haben wird, gucken wir auf die Gehaltssituation, Mietsituation, Eigenheimsituation und die gesundheitliche Versorgung von uns Deutschen. Ja, da möchte man natürlich an dem festhalten, was einem noch verblieben ist. Es ist verständlich.

Aus dieser Lethargie heraus – und das finde ich so gar nicht verständlich – erzählen mir die derzeitigen Wahlumfragen, dass der Ur-Deutsche durchaus geneigt sein soll bei dieser Bundestagswahl genau die Partei wählen zu wollen, ich korrigiere das: die Parteien, die für diese Verschlechterung verantwortlich sind. Es ist die CDU, die CSU immer auch die FDP und leider ein großes Stück mit auch die SPD, die dafür verantwortlich sind, dass wir in einer Schuldenbremsenfalle gefangen sind, weil wir den schlecht arbeitenden und so in der Finanzkrise strauchelnden Banken des Neoliberalismus, die Steuergelder zu ihrer Rettung in den Hals werfen mussten – damit die wiederum ihre Aktionäre happy machen konnten – trotz ihrer Existenz nahe der Insolvenzen.

Das gleiche Bild die letzten Jahre in der Autoindustrie. Wir werfen Reichen Geld hinterher, die es wiederum Reichen hinterherwerfen – und begreifen nicht, dass es die Gelder sind, die uns somit nicht Schulen reparieren lassen, in hervorragende Bildung investieren lassen, in eine gesunde Infrastruktur, ein (endlich) klug funktionierendes digitales Deutschland, in bezahlbaren Wohnraum. In die Gestaltung eines Klimas, das uns diesen Platz – also Deutschland – lebenswert erhalten lässt.

Natürlich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nicht schon übler ist, als wir es derzeit empfinden, liegt tatsächlich mit daran – und man kann es nach drei Jahren Olaf Scholz kaum wahrhaben – dass die SPD viele Jahre in der Koalition mit der CDU gewirtschaftet hatte. Glaubt mir, auch wenn diese Partei dauerhaft unfähig ist, auf die guten Dinge, die sie für Deutschland bewegt hatte, aufmerksam zu machen – wie es die Fuzzis des Neoliberlismus können – ohne die SPD stünde die Mittelschicht, von den Armen im Land ganz abgesehen, noch deutlich schlechter da.

Ein Beispiel? Das Bürgergeld wurde 2024 nicht erhöht. Es wurde angepasst – rückwirkend, weil es in den Jahren unter der CDU nicht ordnungsgemäß (insbesondere im Covid-Zeitraum) – übrigens gegen gesetzliche Vorschrift – angepasst wurde. Hierzu gibt es übrigens auch ein Gerichtsurteil vom Bundesverfassungsgericht vom letzten Jahr auf das noch gar nicht (!) politisch eingewirkt wurde. ALG II wurde vor allem im Covid-Zeitraum mit seiner galoppierenden Inflation nicht so angehoben, wie es der Gesetzgeber vorschreibt.

Selten wechselt Geld in Deutschland seine/n Besitzer*in so sehr direkt wieder in die deutsche Wirtschaft, wie es ALG II taten, heute Bürgergeld tut. Darüber kann man auch einmal nachdenken. Sorry, aber ich erlebe Gelder vom Steuerzahler, die schlecht gemanagte Großkonzerne retten sollen, dann schlussendlich doch an die Aktionäre von VW fließen und von denen eher auf die Cayman Islands transferiert werden – für die deutsche Wirtschaft als verloren. Kann das sein?

Und … finden wir das immer noch als gerecht, sinnvoll, richtig?

Ich kann verstehen, dass man nach drei Jahren Ampeldesaster gerne eine Alternative wählen möchte. Ich denke tatsächlich, dass diese Ampel teilweise sehr gute Politik in dieser besonderen Zeit gemacht hatte. (Besonders scheint ja nun unserer Dauerbegleiter zu sein für die nächsten Jahre.) Es sind gute Dinge passiert im sozialen Bereich, im Klimaschutz, nicht so gute leider bei der Migrationsfrage, es ist tatsächlich mehr passiert im Verfassungsschutz. Und sehr viele gute Dinge, die z. B. in der Arbeitspolitik (z. B. echte Ausbildung für Langzeitarbeitslose) wurden nur deswegen nicht durchgebracht, weil die Opposition – also die CDU – sie im Bundestag kassiert hatte.

Die CDU unter Merz wollte einfach nicht, dass arbeitslose Menschen für den Arbeitsmarkt so fit gemacht werden, dass sie als Fachkraft in eine gute Existenz für sich gehen konnten – und in diesem Land Leistungsträger werden konnten. Ich finde, wir sollten das der CDU nicht vergessen. Offensichtlich hat sie gar kein Interesse daran, diesem Land wieder echte Möglichkeiten und womöglich mehr Reichtum zu bieten.

Unsere Wirtschaft liegt nicht am Boden, weil nach drei Jahren Robert Habeck als Bundeswirtschaftsminister zu viele Fehler gemacht hat. Das sogenannte Heizungsgesetz von Robert Habeck wurde im Jahr 2020 von der CDU (und SPD) unter Dr. Angela Merkel verabschiedet. Habeck hat lediglich ausgeführt. Wir waren alle die Zeitzeugen, die 2020 so alt waren, dass sie schon halbwegs Politik mitbekommen konnten. Wer will uns etwas anderes erzählen?

Unsere Wirtschaft liegt nicht alleine nieder, weil das Ministerium von den Grünen besetzt war. Sie liegt zu einem sehr großen Teil nieder, weil sich vor allem die Industrien daran gewöhnt haben, in Krisenzeiten auf Kosten der Steuerzahler von den neoliberalen Parteien den Zucker in den Hintern geblasen zu bekommen. Sie haben sich darauf verlassen! Und finden sich nun in ihrem Missmanagement wieder, dass sie seit Jahren gelebt haben, anstatt sich um ihr Unternehmen zu kümmern – und wie das in einer neuen digitalen Zukunft aufgestellt ist.

Da soll jemand jetzt daran schuld sein, der als Bundeswirtschaftsminister „STOPP!“ damit sagt, weil auch – neuer Fun Fact – der neoliberale Bundesfinanzminister kein Geld locker machen wollte? Und haben wir nicht auch inzwischen gelernt, dass mit dem verplemperten Geld dann doch gar keine Arbeitsplätze erhalten werden? Als Zeitzeugen.

Friedrich Merz ist drittklassig. Er konnte als junger Mann nicht wirklich in der Politik Fuß fassen, weil es ihm viele erfahrene Menschen seiner Partei, zu einer Zeit als die CDU noch so etwas wie ein soziales Gewissen besaß, nicht zugetraut hatten. Und – noch schlimmer – ihm nicht vertrauen konnten oder wollten, aufgrund ihrer Lebenserfahrung und ihres Sachverstandes. Er hatte im Grunde seine Abgeordnetendiäten kassiert, obwohl er dem Bundestag kaum noch zur Verfügung stand.

Auch jetzt als Parteivorsitzenden wollte ihn die CDU dreimal nicht wählen. Er ist der Ausschuss-Kandidat. Keiner wollte ihn wirklich – er ist halt nur übrig geblieben. Jeder andere Mensch mit gesundem Stolz wäre gegangen, wenn man ihm so deutlich – vor ganz Deutschland signalisiert hätte: Du bist unsere dritte Wahl. Nicht gewollt, nur übriggeblieben. Rest. Nicht jedoch Friedrich Merz!

Warum? Weil er von Hass getrieben ist. Ein Mann, der seinerzeit von einer Frau mehrfach deklassiert worden ist, aus der Politik beleidigt geflüchtet ist und erst zurückgekommen ist, als diese Frau in die Rente ging, tut das, was er heute tut, nur aus purem Hass. Und dabei transferiert er den Hass, den er für Dr. Angela Merkel empfindet, auf Frauen generell. Das sieht man daran, weil er Frauen (bis auf Alibi-Klöckner) in seiner Partei aus fast allen hochrangigen Positionen entfernt hat. Geschlechterparität findet er doof, denn er ist ein Mann von vorgestern, und: Er hasst Frauen. Es war eine Frau, die ihm die größte Schmach seines Lebens beschert hatte. Und er ist nie darüber hinweggekommen. Wird er auch nie. Dafür müsste er selbstkritisch mit sich sein. Reflektieren. Auch hierin ist Merz lediglich drittklassig.

Eine Kindergrundsicherung lehnt er ab, denn damit könnte man ja Frauen – die in diesem Land, wenn, immer noch am häufigsten Kinder alleine großziehen müssen – womöglich stärken oder ihnen gar ein Sorgen freieres (sic!) Leben gönnen. Außerdem käme eine Kindergrundsicherung womöglich auch Mädchen zugute. Um Himmelswillen – das will ein Friedrich Merz nicht. Er. Hasst. Frauen.

Friedrich Merz ist das lebende Beispiel für das sogenannte Peter-Prinzip. Er floh aus der Politik, weil man ihm nichts zutraute und er zu früh signalisierte, vor allem nur käuflich zu sein. Also wechselte er in die Wirtschaft, wo man, so wird es aus unterschiedlichen Quellen berichtet, auch immer froh war, wenn man ihn in Unternehmen wieder los war. Nett, mit seinen politischen Kontakten, die aber über die Jahre auch immer weniger wurden – und für den Rest galt er halt nicht wirklich als brauchbar.

Nur ein Beispiel eines echten Zeitzeugen: Franz Müntefering über Friedrich Merz. Natürlich ist seine Meinung sozialdemokratisch eingefärbt – aber er zeichnet den politischen Lebensweg von Friedrich Merz genauso ab, wie er eben war. Merz läuft davon, wenn es kritisch wird. Egal wo. Und: Er ist politisch einfach unerfahren, schlicht: ungebildet. Weder gehört er in einen Parteivorsitz und schon gar nicht als Kanzlerkandidat besetzt.

Zu allem, wozu sich Friedrich Merz für die Zukunft unseres Landes geäußert hat, findet sich an irgendeinem Punkt auch nicht der kleinste Hauch einer Vision für unser Land. Dieser Mann will nur zurück! Zurück zur Atomkraft. Zurück zum Abtreibungsparagrafen der 70er-Jahre. Zurück zu einer alter-weißer-Mann-Politik. Zurück in ein Deutschland, in dem nur weiße Menschen leben und wenn sie einen nicht deutschen Hintergrund haben, dann sollen diese Menschen gefälligst unterhalb ihrer Qualifikation den Deutschen ausschließlich dienen.

Er will auch dahin zurück, die Deutschen ausbluten zu lassen, damit deren Steuergelder ignorante Industrien weiterhin wilde Feste feiern lassen. Wer reich ist, soll reich bleiben, denn das nährt einen Friedrich Merz und seine politischen Mannen. Wer arm ist, soll bloß nicht aufsteigen dürfen, dieses Land mitentwickeln dürfen, Chancen haben.

Er will nicht, dass arme Kinder ihr Abitur machen und gar studieren können. Er will, dass arme Menschen in Randgebiete verdrängt werden – wo sie nicht mehr herauskommen, denn er will auch nicht, dass in den Randgebieten noch Züge halten. Denn er will, dass noch viel weniger Züge fahren, als sie es jetzt schon tun. Er will nicht, dass in diesem Land Klimaschutz betrieben wird. Das Einzige, was Friedrich Merz für dieses Land will, ist, dass wir rückwärts gehen – gemeinsam mit den alten weißen Trumps und Musks dieser Welt.

Denn: Er hat keine einzige spannende visionäre Idee für dieses Land. Keine einzige eigene Idee, wie es diesem Land in 20 Jahren ergehen wird, wenn es absäuft wie Südeuropa jetzt schon. Das ist ihm egal. Dann hat er es allen gezeigt, ist raus aus der Politik und hat seine goldenen Schäfchen im Trockenen (glaubt er.) Denn dann (!) hat er es Dr. Angela Merkel gezeigt.

Alle Ideen, die in seinem Wahlprogramm stehen, wurden ihm von den Industriellen diktiert, die ihn und die CDU mit ihren Großspenden gekauft haben. Es ist wirklich so wahr wie traurig: Dieser Hass getriebene Mann, mit genau gar keiner Vision, schafft es nicht einmal, diese Vorgaben seiner Spender wenigstens neu zu formulieren. Denn: Er leistet einfach nichts. Denn: Er ist die Inkompetenz auf zwei Beinen.

Und falls Ihr jetzt schon echt genervt seid: Euch ist aufgefallen, dass ich über Merz und seine widerwärtige Anbiederung an die AfD in der Woche des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz – ausgerechnet in dieser geschichtlich so relevanten Woche – noch keine Zeile verloren habe? Der Mann hat nicht einmal den Hauch eines Gewissens. Oder eine Idee von geschichtlicher Reflexion.

Er ist ein politischer Niemand. Ein visionärer Niemand. Ein geschichtlicher Niemand. Und wirtschaftlich nur jemand, weil er käuflich ist.

Und: Er ist ein Lügner. Er lügt über uns Deutsche und behauptet Zahlen, die offiziell statistisch überall widerlegt werden. Er behauptet, unsere politischen Hauptprobleme wären die Migration. Und das stimmt nicht. Das ist sein Hauptproblem. Er ist es, der Ausländer hasst. Der ihnen Faulheit unterstellt, denen, die in unserem Gesundheitssystem schuften und die Büros der CDU reinigen. Vielleicht hasst er Ausländer sogar noch ein bisschen mehr, als er schon Frauen hasst.

Friedrich Merz ist rechter als rechts, wenn es nach ihm ginge, würden wir heute den Holocaust negieren. So wie er es tut, indem er relevante Feierlichkeiten, den Holocaust betreffend, mit dummen Ausreden schwänzt. Hätten wir nicht die AfD an der Backe und wäre der Verfassungsschutz abgelenkt, diese zu beobachten, wir würden die CDU unter Friedrich Merz (und Schwesterparteien) heute noch ganz anders diskutieren!

Unsere Hauptprobleme sind fehlender bezahlbarer Wohnraum, die im ganzen Land nicht mehr funktionierende Infrastruktur, zusammenbrechende Brücken, zu wenige Züge auf funktionierenden Gleisen, unterbesetzte judikative und exekutive Gewalten. Unser Hauptproblem sind marode Schulen sowie Universitäten, die fehlenden – gut ausgebildeten – Lehrer, ein am Boden liegendes Gesundheitssystem und zunehmende Klimaphänomene.

Alleine die Tatsache, dass der Mann nach seinem katastrophalen Fehler im Bundestag im Januar – nach den Millionen von Menschen in diesem Land, die deswegen auf die Straße gegangen sind – seinen Fehler überhaupt nicht einsieht. Einen Fehler, den ihm eigene Parteimitglieder vorwerfen und sich von ihm distanzieren, hat er seiner Partei den größtmöglichen Schaden zugefügt, nicht die Konsequenzen zieht, die er für sich in einem solchen Fall angekündigt hatte, beweist, Friedrich Merz lügt. Beweist aber auch, wie generell falsch aufgestellt die CDU derzeit ist.

Wie will man einem solchen vom Hass getriebenen, sich selbst gänzlich nicht reflektierenden Mann vertrauen? Warum – wenn man seine Heimat auch nur einen Hauch liebt – will man seinem Land einem solchen Mann anvertrauen? Einem Mann, der meiner persönlichen Meinung nach, alle Zeichen eines mental gar nicht gut alternden Mannes zeigt.

Deutschland! Habe mehr Selbstbewusstsein! Bitte: Liebe dich mehr! Du hast so viel mehr verdient als einen Friedrich Merz (oder das AfD'sche nicht-queere lesbische Pendant.) Es sind einfach nicht die Zeiten für Rückschritt, Stillstand und Bequemlichkeit.

Wählt nicht die Parteien, die euch genau das eingebrockt haben – und euch darin belassen wollen.

2 comments:

Ute hat gesagt…

Sehr gut erklärt und zusammengefasst, danke.
Es wäre schön, wenn mehr als in den Umfragen erkennbar passend wählen...

Anonym hat gesagt…

Deutschland hat mehr als die verletzen Männlichkeiten von Merz, Söder und Lindner verdient.

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