Wunderschönes Treviso!
Ich wurde von der Fondazione Marca Treviso, Bike Treviso und Castello di Roncade, Agriturismo Rechsteiner und Ville Castelli Dimore eingeladen, einige Tage in der schönen Region Marca Treviso in Venetien eingeladen, um das Po’ Delta (vor allem) auf dem Fahrrad zu erleben!
Eingeladen wurde ich zu einer Pressereise Radfahren in den Lagunen des Po’Delta im schönen Venetien. Da meine Anreise sehr früh am Sonntagmorgen lag (und idealerweise am Abreisetag sehr spät am Abend), hatte ich – außerhalb der offiziellen Programmplanung – die perfekte Möglichkeit mir Treviso etwas näher anzusehen!
So brachte mich nach meiner Ankunft am Flughafen der Fahrer zum grandiosenn B&B Castello di Roncade, wo ich mein Gepäck unterstellen durfte und mich die Mitarbeiter am Empfang mit einem heißen Cafè begrüßten, während wir den offiziellen Teil abwickelten. Ins Zimmer selber konnte ich verständlicherweise erst später am Tag. Dafür wurde ich vom Fahrer direkt nach Treviso gefahren und an strategisch günstiger Stelle in der Nähe der Altstadt abgesetzt.
Denn es war Marathon-Tag in Treviso! Praktischerweise haben sich mir also (fast) alle sportlichen Einwohner der Stadt und ihrer Umhebung vorgestellt bzw. mich empfangen. Wie reizend! Ich kam kurz vor dem Startschuss an der Porta San Tomaso an – und die große Straße davor war voll mit fröhlichen Menschen, die die üblichen italienischen „schnellen” Sonnenbrillen und grüne und blaue T-Shirts – je nach Laufart und -distanz zu unterscheiden – trugen. Auf jeden Fall lag eine Unmenge italienische Lebensfreude in der Luft – ich habe es von der ersten Sekunde an geliebt!
Marca Trevigina bezeichnet man die Gegend, die sich von der Lagune Venedigs bis zur Provinz Treviso erschließt. Deren Hauptstadt Treviso liegt lediglich 30 Kilometer von Venedig entfernt – und wird (wie viele Städte in Venetien und im Po' Delta) als kleine Schwester Venedigs bezeichnet. Die Stadt Tarvisium erhielt 49 v. Chr. Anerkennung als Stadt gemäß römischem Recht – ja, auch hier kann man viel Geschichte entdecken.
Mehrere Flüsse umfließen Treviso. Die Stadt liegt entlang des Sile, heute noch der längste Fluss Italiens. Er entspringt 20 Kilometer westlich entfernt von Treviso seiner Quelle und gilt als die wichtigste Wasserstraße, auf der einst auf Booten das Holz der Pfähle nach Venedig gebracht wurde, auf denen die Stadt erbaut wurde. Der Sile, der leise Fluss, trifft in Treviso auf den Botteniga und Cagnan. Dabei umfließt er die historischen Stadtmauern, die das Centro Storico Trevisos umgeben – und bietet ganz nebenbei ein charmantes Biotop für alle möglichen Wasservögel, wie Gänse, Enten und Haubentaucher. Auch Nutrias kann man genüsslich Gras kauend am Ufer entdecken.
So grün begrüßt, hatte mich die Altstadt von Treviso schon um den Finger gewickelt, da bin ich noch gar nicht durch das historische Tor Porta San Tomaso mit den historisch so relevanten Markuslöwen, der einem noch oft in der Stadt begegnen wird, geschritten.
Unzählige kleine Kanäle durchfließen die „Città delle acque“. Sie heißen z. B. Roggia oder Cantarane, kleine Wasserarme, die die Altstadt von Treviso besonders reizvoll machen.
Immer wieder laufe ich über kleine, mit Blumenkästen geschmückte Brücken, entdecke Kanäle, wo ich sie garantiert nicht vermutet habe, finde ruhige Ecken, wo man an den Ufern sitzen kann oder sitze später in hübschen Bars direkt am Wasser.
Ich hatte an beiden Tagen in Treviso großes Glück mit dem Wetter. Und so entdeckte ich diese reizende – nahezu autofreie Altstadt Trevisos, in der viel Fahrrad gefahren wird – entspannt zu Fuß, ließ mich einfach treiben.
Sie lockt mit historischen Bogengängen und Böden
uralten Fresken an den Häuserwänden. Unzählige kleine Geschäfte und Salumerien, Restaurants und Bars freuen sich über Besucher.
Und wunderschön sind die offenen Balkone, die reich bepflanzt über dem Wasser schweben. Hier und dort erlebt man Wasserräder aus Holz noch im Betrieb. Und entzückende Trivialitäten.
Einer meiner Lieblingsplätze war eine kleine Piazza rückseitig der historischen Universität, 50 Meter vom Ufer des Sile entfernt, wo ich ganz entspannt die Mittagszeit genießen durfte in einer Bar und erst später entdeckte, was mich an diesem Ort so entspannt sein ließ. Ich saß quasi auf dem Wasser, das keine sieben Meter von mir entfernt auch offen floss.
Aber vorher genoss ich in dem ersten Cafè, das mir freie Außenplätze offerierte (immerhin war ich schon um vier Uhr morgens am Flughafen in Berlin gewesen) zum Frühstück ein kleines Panzerotto, ein Tiramisù und einen Cappuccino!
In Treviso wurde das Tiramisù – tatsächlich wohl als Frühstück – erfunden – hier darf man das den ganzen Tag über genießen und übrigens auch sehr gerne mit einem Glas Prosecco nebenbei – ganz ohne schief angeguckt zu werden. (Meine Sympathien für Treviso sind verständlicherweise sehr groß!)
Ich habe mich einfach treiben lassen und entdeckte so viele charmante Ecken. So z. B. die Isolotto della pescheria – eine kleine künstliche Insel umgeben von zwei Wasserläufen auf denen am Vormittag frischer Fisch und Gemüse verkauft wird – bekannt als die Fischerinsel.
Hinter der wiederum die Piazetta san parisio liegt, wo sich in deren Hof der Gemüsemarkt fortführt.
Den Rest meines ersten Tages in Treviso feuerte ich natürlich – da bin ich ganz Berlin-Marathon erprobte Zuschauerin – am Vormittag die Marathon-Läufer*innen auf der Zielgeraden an. Später entdeckte ich überall Kunst,
erwarb das heilige Wasser der Bernadette in einer Kirche (man kann nie wissen!), entdeckte die Kunst von Tiziano im Dom von Treviso,
hatte ein Mittagessen (dann doch mit Prosecco) im Indigeno Treviso mit den köstlichen Antipasti (Vitello Tonnato from the 80s) bzw. Tacco mit Gamberetti und Avocadocreme.
Aber das Beste waren die Garnelen in scharfer Mayonnaise mit geschmorten Zwiebeln. Das Restaurant liegt direkt am Cagnan – also mit Wasserblick und bietet sehr feine Kleinigkeiten und tolle Weine an. Mit einer strikten Definition ihrer Zielgruppe!
Ich war einfach sehr glücklich über die vielen schönen Eindrücke, die mir diese Stadt schenkte – in so kurzer Zeit!
2 comments:
Da will ich hin. Eigentlich überall in deinem Italien. Lgilse 356
Liebe Ilse,
ich danke dir für den schönen Kommentar! Und ja, komme ruhig immer mit – es lohnt sich ja sehr, wie du weißt! ;-)
Ach, dieses Italien – und Treviso hat mich wirklich sehr begeistert. Wunderschön (und nicht so touristisch überlaufen!)
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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