2024-05-24

Sylt – und seine reichen rechten Besucher

Diese Sylt-Geschichte ist für mich das beste Beispiel dafür, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, wenn sich einzelne Klassen innerhalb dieser zu sehr abgrenzen. Und sich nicht mehr integrieren wollen.

Wir werfen so gerne den Menschen, aus dem Ausland zu uns kommend, vor, sie würden sich nicht integrieren. Was sich z. B. Amerikaner*innen oder Brit*innen, die nach Berlin ziehen, und auch noch nach sechs Jahren Aufenthalt kaum ein Wort Deutsch sprechen können, wirklich auch vorwerfen lassen müssen.

Da haben es Menschen, die aus sehr unglücklichen Umständen ihre Heimat (ungewollt) verlassen mussten, zu uns kommen vielleicht besser? Immerhin werden sie zu Fremdsprachsenkursen gezwungen, weil man ihnen unterstellt, sich sonst nicht in unsere Gesellschaft gut zu integrieren.

Was übrigens auch sehr deutlich macht, welches Spiel Parteien wie CDU, CSU, FDP und die vom Verfassungsschutz in Teilen für rechtsextremistisch befundene Partei eigentlich spielen, wenn sie jetzt in einer Zeit des selbst produzierten (Nichtstun) höchstakuten Fachkräftemangels fordern, Menschen im Asylzustand sofort in Arbeit zu verpflichten, ohne ihnen die Chance geben zu wollen, unsere Sprache lernen zu dürfen. Sie möchten sie als Arbeitstiere benutzen – ihnen aber später Aufenthalte verweigern, weil sie sich sprachlich nie in die deutsche Gesellschaft integriert hätten. (Als ob der Südbayer das je tun könnte.)

Wenn ich mir angucke, wie sich da völlig verpeilte junge Menschen auf Sylt offensichtlich benommen haben – und, Unterstellung, das vermutlich nicht zum ersten Mal so getan haben, muss man sich mittlerweile fragen, wie sehr integrieren sich überhaupt noch reiche Deutsche in unsere Gesellschaft die bunt ist, offen, sozial? An fremden Dingen interessiert? Auf andere Menschen zugehend?

Ich kann jedenfalls nur wünschen, dass diese gar nicht mal so helle leuchtenden jungen Seelen auf Sylt auschließlich in deutscher Kleidungsmanufaktur, von deutschen kleinen Kinderhänden genäht, gekleidet waren und nur deutsches Bier, Champgagner (Ach, Mist: geht ja gar nicht. Zu blöd!) Wein und Cocktails aus rein deutschen Produkten und deutscher Produktionen zu sich genommen haben, weil sonst müsste man denken, dass sie ziemlich dummes deutsches Pack sind.

Salute, meine kleinen reichen deutschen Mitbürger. Ihr seid echt arm dran: Kulturell. Und vor allem intellektuell! Meiner persönlichen Meinung nach, seid ihr eine selten dumme Brut!

Und mit «Brut» meine ich nicht die Klassifzierung eines französischen Champagners.

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