2022-04-16

Salve

Salve! Asterix-Fans ist das herzliche „Seid gegrüßt!” Cäsars eine gängige Grußformel. In Italien ist ein „Salve!” den ganzen Tag über eine sinnvoll kurze Begrüßung im formellen Alltag. Den Supermarkt betreten wenn es für ein „Buongiorno!!” schon zu spät, für ein „Buonasera!” zu früh, das „Ciao!” zu informell ist, dann passt „Salve!” immer hervorragend.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Carmen Mancarella

Salve heißt aber auch eine kleine Gemeinde im südwestlichen Teil des Salentos mit knapp 5000 Einwohnern. Selbstbewusst hat sie sich dieser Tage auf der Bit 2022 in Mailand als schöner und besonders vielseitiger Urlaubsort dem breiten Tourismuspublikum empfohlen. Salve bietet neben zahlreichen Festivitäten, wie das Festival der Taranta (21. August in Salve) und das Fest des Fischers (Torre Pali), das ganze Jahr über historisch interessierten Touristen einen vielseitigen Rückblick zurück bis in das 3. Jahrtausend!
Foto mit freundlicher Genehmigung von Carmen Mancarella

Natürlich aber ist auch hier fantastischer Badeurlaub möglich – wie überall im Salento! Goldfarbene Strände, der Blick auf das Ionische Meer mit seinen glühenden Sonnenuntergängen. Frischer Fisch, fantastische Weine … kann man mehr wollen?
Die knallrote Erde Apuliens, die so nährstoffreich die wundervolle mediterrane Macchia fast das ganze Jahr über blühen lässt, beeindruckt nicht nur botanisch interessierte Urlauber: Felder voller Oliven- und Feigenbäume, Pinien und Palmen soweit das Auge reicht, wachsen hier in manchmal gezähmter und oft wilder Schönheit.
Trockenmauern mit ihrer bunten Vegetation aber auch niedrige und weitgewachsene wilde Lilienfelder am Strand – hier zeigt sich der Salento das ganze Jahr über in einer prachtvollen duftenden Fauna, die ihresgleichen sucht! Zwischendurch begegnet man immer wieder den typischen Bauernhäusern, die sogenannten „Pajare“. Sie sind wie die Trulli im Valle d'Itria – aber ohne deren spitze Kegeldächer – gebaut.
Strände mit klangvollen Namen wie Lido Marini, Torre Pali, Pescoluse oder Posto Vecchio – alle haben sie ihre eigene Persönlichkeit und alle laden zu wundervollen Strandurlauben ein. Auch hier wieder gut geschützt: Die Strände rund um Salve sind ebenfalls mit der Blauen und Grünen Flagge ausgezeichnet worden.

Die leuchtenden Sonnenuntergänge sind hier wunderschön und besonders. Das zu jeder Jahreszeit, denn selbst im Winter kann hier einen entspannten ruhigen Urlaub verleben. Weitab von den heißen und sehr vollen Sommermonaten, wenn der italienische und internationale Tourist Reihe an Reihe liegt und sich in das Meer stürzt, kann man sich in der ruhigen Jahreszeit fast für sich alleine gut erholen. Und man spürt die Herzlichkeit der Salentiner jetzt noch viel deutlicher, sie haben nun mehr Zeit und freuen sich daher über Besuch außerhalb der Saison ganz besonders.

Es gibt in der Nebensaison immer mehr geöffnete Hotels und zahlreiche Restaurants, die die salentinische berühmte Gastfreundlichkeit offerieren. Vor allem für wanderbegeisterte Touristen gibt es hier wundervolle Wanderstrecken entlang der Küste oder quer durch die sehr früh im Jahr schon blühende Landschaft. Es lohnt sich also wirklich außerhalb der Hitzemonate diese schöne Region zu erkunden!
Salve liegt gut fünf Kilometer vom Meer und nur 12 Kilometer von Santa Maria di Leuca, der absoluten Spitze vom Absatz Italiens – wo natürlich (und mir scheint es hier am sinnvollsten) das Ionische und Adriatische Meer nun wirklich ineinander fließen – entfernt. Ein Ausflug hierhin lohnt sich auf jeden Fall.

Besiedelt wurde Salve erstmals in der Bronzezeit! Archäologische Funde erzählen von Übergriffen der Sarazenen im 9. Jahrhundert, denen verdankt Salve seine Stadtmauer. Aber auch gegen die Übergriffe der Osmanen musste man sich im 15. Jahrhundert erwehren. In der nur zwei Kilometer von Salve entfernt liegenden Ortschaft „Macchie Don Cesare” wurden im frühen 21. Jahrhundert 91 Grabhügel entdeckt, deren Anlage auf das 3. Jahrhundert datiert wurde.
Salves heutigen Küstengebiete waren früher reine Sumpflandschaften, die erst nach dem zweiten Weltkrieg im Kampf gegen die Malaria trocken gelegt wurden. Der Rest ist touristische Geschichte! Aber die Ursprünge der Feuchtgebiete dieser Landschaft sind heute noch im Nationalpark Parco Naturale Regionale Litorlae di Ugento zu erleben. Ein Ausflug mit dem Boot zu den zahlreichen Grotten, die rund um den südlichsten Teil des Absatzes zu besichtigen sind, wie z. B. die Grotta delle tres porte, ist ein selbst gemachtes Geschenk.
Touristen können Salve übrigens mit der Bahn erreichen. Der kleine Bahnhof Salve-Ruggiano wird von der Ferrovie Del Sud Est nicht sehr oft am Tag angefahren – aber immerhin noch angefahren! Wer mit einem Elektroauto anreist, findet übrigens in Salve, Ruggiano, Torre Pali, Pescocluse und Posto Vecchio Ladesäulen zum Ladebetrieb. Der Stadtrat für Tourismus, Franscesco De Giorgi, betont wie wichtig der Region der verantwortungsvolle und behutsame Tourismus im Namen des Umweltschutzes heute schon ist.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Carmen Mancarella

Salves Stadtbild verdeutlicht die spanischen Ursprünge in der Architektur – wie auch in den Straßennamen. Im Stadtkern dominiert die Hauptkirche mit der ältesten Orgel Apuliens von l’Olgiati im Jahr 1628 gebaut und sie wird heute noch gespielt! Reich war Salve damals dank des Olivenöls, dem Gold des Salento. Wenige Schritte von der Hauptkirche wartet eine große unterirdische Ölmühle. Hier wurden die stark nachgefragten Leuchtmittel zum Export nach Paris, London und Moskau produziert, um die Straßenleuchten dieser Metropolen in Licht zu tauchen!

Im Innenhof auf der Piazza von Salve sticht ein typisches Turmhaus, der Wehrturm, heraus. Er ist restauriert und diente den früheren Bewohnern dazu, sich vor den Angriffen der Sarazenen zu schützen. Ein alter Gutshof und ein barocker verwinkelter Innenhof von 1770 im Palazzo Ceuti warten fußläufig entfernt auf ihre Besucher. Im Palazzo Ramirez befinden sich eine Ausstellung über die Region und der berühmte Schatz von Salve. Er besteht aus einer seltenen Sammlung von 68 antiken Münzen, die auf das 4. und 3. Jahrhundert vor Christus zurückgehen. Aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sind die gut erhaltenen und heute noch produktionsfähigen Webstühle der Sammlung in einem historischen Webermuseum zu sehen. Übrigens: In den historischen Masserien rund um Salve wird oft Agriturismo betrieben.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Carmen Mancarella

Ist man in der Nähe von Salve, sollte man unbedingt auch Ruggiano besuchen. Dort kann die Wallfahrtskirche der Heiligen Maria bewundert werden, eine wichtige Etappe auf dem Pilgerweg, der von Rom bis tief hinunter in den Süden Apuliens nach Santa Maria di Leuca ging, wo – wie die Menschen in der Antike meinten – die Welt endet! In der Wallfahrtskirche befindet sich eine wertvolle Holzstatue der Heiligen. Zur Zeit wird sie restauriert, soll aber zum Anlass des Festes der Heiligen Maria am 16. und 17. Juli wieder heimkehren. Die Fassade der Wallfahrtskirche ist aus Kalkstein (Caparo), dem Stein aus Lecce. Bei Sonnenuntergang erscheint die Fassade rötlich und bietet somit ein einzigartiges und aufregendes Schauspiel. Foto mit freundlicher Genehmigung von Carmen Mancarella

Auch ein Abstecher nach Barberano del capo lohnt sich – vor allem, wenn dort Wochenmarkt ist. Hier kann man für den Salento typische Lebensmittel sehr frisch einkaufen, Pflanzen, Haushaltswaren und typische apulische Keramik!

Weitere Informationen zu Salve (und den benachbarten Städten) findet ihr auf der Homepage von

Salve Tourismo
Assessore al Turismo: Francesco De Giorgi
E-Mail: francesco.degiorgi@comune.salve.le.it
WhatsApp: +39 329 15 22 338

Commune Salve

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Thak you very much, my dear Claudia. We wait for you again in Salve! Italy

Anonym hat gesagt…

In Salve waren wir heute Abend. Ein hübsches kleines Städtchen mit vielen freundlichen Katzen, einer wunderschönen Kirche und der tollen Trattoria Il Borghetto - sehr zu empfehlen!
Diese Städtchen im Hinterland sind alle so schön und voller Leben!

Liebe Grüße und danke für den Tipp!
Nadia

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