2021-05-29

Wollt Ihr lachen?

Das muss ich Euch noch erzählen: Also seit ca. vier Jahren nervt uns eine Baustelle direkt nebenan. Erst Brache geräumt und Altbauten abgerissen. Dann ewig lange Tiefausbau. Nun seit mehr als zwei Jahren Hausbau. Zwischendurch sehr viel Ruhezeiten, weil x-viele Bauleiter abgesprungen waren, die wohl bessere Projekte gefunden hatten. Nun, und Bauarbeiter (oder wie die heute in neudenglisch heißen) bekommt man in dieser Stadt wohl auch nicht.

Den einzigen echten Spaß mit der Baustelle hatten wir, als vorletztes Jahr einer der Bauarbeiter am Wochenende (sehr sehr heiß) den Wasserhahn wohl nicht richtig abgestellt hatte, dann sich der Schlauch löste und wir eine riesige Wasserfontäne auf der Straße hatte, die schön über die Baucontainer spritze und die Straße flutete. Wir hatten mit den Kindern so sehr viel Spaß im Nass! Die Feuerwehr auch, auch der eine Feuerwehrmann, der das Kommando „Uniform aus, in Unterhose ran an die Schnittstelle” hatte.

Also so richtig stand diese Baumaßnahme nie unter einem guten Stern.

Die Hütte, die da entsteht hat die schlechtesten Lichtverhältnisse von allen Häusern in dieser Straße. Den Hinterhof müssen sie sich mit dem Altbau teilen, es gibt zu den ebenerdigen Wohnungen wohl einen kleinen Hintergarten … da wird nie Sonne scheinen. Ansonsten übliche Berlin-Mitte Eigentumsbauweise, so ca. 1,5 Millionen Euro für das Loft. Aber so richtig viel Fläche ist das nicht auf dem kleinen Grundstück. Völlig sinnlos überteuert. Nun ja, wer es mag.

Im Herbst, kurz nachdem man die Mietminderung an uns wegen dem Bau wieder zurückgenommen hatte (ich bin übrigens sehr sicher, die Genossenschaft hat früher und länger kassiert vom Bauherren) weil nun „nur noch Innenausbau”, nervte uns fürchterlicher Baulärm. So laut wie selten zuvor! Fräsearbeiten. Sie frästen von der Häuserfront der Straßenseite die Balkone wieder ab. Denn die waren … zu groß.

Die hatten das nämlich tatsächlich geschafft (man will es kaum glauben), die Baumodule zu vertauschen – also für die Vorderseite des Hauses haben sie die Rückseite verbaut – und umgekehrt!

So hatten sie vorne viel zu große Balkone, die sie dann wieder abefräßt hatten und neue, kleinere Ersatzbalkone ransetzen mussten (in zehn Jahren dann wird vermutlich der erste abstürzen, weil Pfusch am Bau – war so nicht konstruiert). Und hinten sind die viel kleineren Balkone geblieben. Ja, da lohnt es sich doch ordentlich viel Geld für so viel Wohnkomfort hinzulegen

Wenn Berlin baut, dann immer richtig. Lustig.

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