2016-04-29

Heute wird gefeiert!



S. Asche wurde schon vor zwei Wochen der Nordsee anvertraut. Im kleinen familiären Kreis. Heute werden wir, ihre Freunde, sie noch einmal ordentlich hochleben lassen und feiern.

So ein besonderer Mensch muss nämlich gefeiert werden! Nicht betrauert. Bei Zuckerkuchen und Schnaps, wie sie es sich wünschte.

Scobel – Künstliche Intelligenz

Wer es gestern nicht gesehen hatte auf Themenabend bei 3sat war – und somit auch bei Scobel: Künstliche Intelligenz.

Das Thema betrifft uns alle irgendwann schon jetzt in vielen Bereichen aber vor allem am Beispiel autonomes Fahren direkt und indirekt in ganz naher Zukunft. Spannend z. B. die Frage, wenn beim autonomen Fahren (als Autos, die von Software gesteuert werden) die KI vorausschauend hinsichtlich eines nicht vermeidbaren Unfalles reagieren muss – wie gewichtet künstliche Intelligenz in einem solchen Fall? Woran macht KI fest, was da gerade vor das Auto läuft? Ein kleines Kind, ein Hund gleicher Höhe? Wird nur der Tod des Kindes vermieden? Oder des Hundes? Und wenn das Verhindern dieses Unfalles bedeutet, trotzdem einen anderen (weniger schlimmen) Unfall in Kauf zu nehmen, kann KI dann werten bzw. wie wird sie werten, ob sie den Unfall lieber mit dem ebenfalls autonom fahrenden Google-Auto verhindert? Und hat ein noch vom Fahrer gelenktes Fahrzeug für die KI die gleiche Prioriät oder schlägt ihr Herz doch eher für den lenkenden Kameraden aus der gleichen Softwareschmiede?

Sehr interessante Denkanstöße in der Diskussion. Und … nicht immer kann die Antwort gegeben werden.

Auf alle Fälle ist es ein Thema, das jeden von uns angeht. Meine Empfehlung!

2016-04-28

Hach ja nu'

Jobcenter. Antragsabgabe für Weiterbewilligung. Ich reiche ein:

• den Antrag

• Kontoauszüge der letzten drei Monate (namentlich von meiner Bank als „Umsatzanzeige” bezeichnet), die ich im selbst von mir vorbereiteten „ich habe bei Ihnen abgegeben”-Formular, dass das Jobcenter nur noch mit einem Datumsstempel, einem Kürzelstempel, einem Jobcenter-Stempel und einer Kürzelunterschrift der Sachbearbeiterin (aka Fallmanagerin aka oder wie sie nun gerade wieder heißen oder in was auch immer sie gerade wieder umbenannt wurden) benenne mit „Kontoauszüge 28.01.-28.04.2016”

• einem Gutachten meiner Ärztin (Wohnung)

• Folgearbeitsunfähigkeitsbeschreibung mit meinem Anschreiben zur Folgearbeitsunfähigkeitsbeschreibung.

Ich lege meinen Personalausweis vor.

„Ich sehe das hier nicht.”

„Was denn?”

„Ich kann nicht erkennen, das mit dem 28.04.2016. *blättert in den Kontoauszugsseiten* Das geht hier nur bis zum 15.04.2016.”

„Ja, das ist eine Umsatzanzeige. Da gab es dann nach dem 15.04.2016 keine Umsätze mehr.”

„???”

„Da steht doch oben drüber Umsatzanzeige vom 28.01.2016-28.04.2016.”

„Ja ja … aber.”

Kritzelt auf meinem Formular korrigierend „15.04.2016” rum.

Ehrlich, es ist ja nicht so als würde die Summe unter dem Strich nicht die deutlichste Sprache aller Sprachen sprechen.

2016-04-27

Mal schnell operiert?

Seit 2005 sind in Deutschland die operativen Eingriffe um 34 Prozent (!) gestiegen. Der Grund, eine Gesundheitsreform, die nicht mehr die Gesundheit des Patienten in den Vordergrund stellt, dafür die Behandlungspauschale. Die Konsequenz: Operationen am Fließband, deren wirklicher Sinn gar nicht mehr hinterfragt wird. Hier im Besonderen Vorreiter: orthopädische Operationen.

Also wenn Euch der Orthopäde demnächst wieder direkt bei der Erstdiagnose die OP als finale Lösung vorrangig – vor allem schon bei der Erstkonsultation – präsentiert, denkt bitte immer mit daran, ihm geht es dabei ein sehr großes Stück weit um sein Einkommen. Bei Euch aber um ein gesundheitliches Problem, das höchstwahrscheinlich auch durch Umdenken, Sport und physikalische Therapien verbessert, vielleicht sogar behoben werden kann. Und da sollte der Patient vielleicht überlegen, ob seine die eigene Bequemlichkeit zu besiegen, womöglich der bessere Eingriff ist als ein unnötiger operativer Eingriff aus kommerziellen Gründen – von denen man selbst nicht einmal etwas hat.

Hierzu der heutige Beitrag aus dem Morgenmagazin vom ZDF und ich kann nur empfehlen, nehmt Euch die fünf Minuten Zeit.

2016-04-26

Katzenemotionen



Die entzückende kleine bunte Katze ist wohl die liebreizendste Katze in diesem Universum. Unbill gibt es bei ihr kaum, vorausgesetzt es springen ihr keine grauen leicht schwergewichtigen Katzen ins Rückgrat. Und außer sie muss zum Tierarzt. Hinsichtlich ihrer Tierarztbesuche, die leider aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters doch etwas häufiger in ihrem Terminkalender stehen, gibt es bezüglich ihres Launegrades, den man durchgängig als schlecht, aufgeregt und unwillig bezeichnen kann, zwei Varianten, nämlich: Termin mit was im Bauch und Termin nüchtern.

Termin mit was im Bauch verläuft üblicherweise dergestalt, das man als Tally schimpft während des Fußweges und kommuniziert, dass man als professionelle Katze so eine Ahnung hat von dem, was nun folgen wird, und sie wirklich gar keine Lust hat bei diesem Aktionismus wieder einmal die tragende Rolle spielen zu müssen. Ich neige Sätze aus dem Maunzen rauszuhören, wie „warum gehst Du nicht alleine?” oder „wieso eigentlich immer ich, warum nie die andere Katze?” unterschwellig immer in einem Tonfall, der mein Herz raushören lässt „Du hast mich überhaupt nicht mehr lieb, das spüre ich genau.” Das volle Programm, um mich Katzenglucke in die menschliche Verzweiflung zu entsenden – wo ich ihrer akuten Meinung nach auch prima hingehöre. Sie macht das übrigens mit zunehmendem Alter, in dem ich ihr – dem ehemaligen kleinen Angsthasen – ein deutlich gesünderes Selbstbewusstsein attestiere, immer besser. Zumal sie selbst dabei ja noch unfassbar niedlich ist.

Termin nüchtern, also: OHNE WAS IM BAUCH, ist das, was sie von meinen Seiten als Kriegserklärung befundet. Termin nüchtern heiß zunächst, dass Tally, die gerne morgens um sechs Uhr ihre Runde zum Klo und dann an die trockenen Häppchen führt bzw. an den Rest feuchtes Futter vom Vorabend, feststellt: dass da nix ist, was man essen könnte. Da diesbezüglich meinerseits und ihrer Meinung nach nur ein gravierender Fehler im System vorliegen kann, besucht sie mich daraufhin im Bett – wo ich angesichts des bevorstehenden Tierarzttermines eh nicht schlafen kann – trampelt auf mir herum, was sie sonst eher selten zu tun gedenkt – guckt mir tief in die Augen und bespricht mit mir ihre akuten Probleme. Die ich zwar zur Kenntnis nehme aber aus logischen Gründen akut nicht lösen darf.

So ist dann der Tag für uns beide schon mal prima in der Schublade einsortiert auf der draußen mit großen Lettern steht: GELAUFEN!

Dann gibt es den Moment „Tally in Tragetasche packen”. Im Großen und Ganzen praktikabel, sie ist da recht schnell zu überstimmen. (Eine Eigenschaft, die sie übrigens – als Erziehungsberechtigte – vergessen hatte Nishi beizubringen.) Außer an Tagen, an denen Tallly nichts im Magen hat. An Tagen an denen Tally nichts im Magen hat, sind solche Aktionen lediglich mit einer gesunden Portion mieser Laune bis hin zu einem Hassempfinden bedacht, dass sogar eine Tally dazu verführen kann, ihre hübschen kleinen Krallen in mein Fleisch zu positionieren. Sie. möchte. das. nicht. Nüchtern sein. Und zum Tierarzt müssen. Inhaltlich von großer Logik geprägt, wenn man mich fragen würde.

Tally musste also heute nüchtern zum Tierarzt, denn sie bekommt nachher die Zähnchen saniert – und hoffentlich nicht allzu viele gezogen. Tally ist nun schon ca. 15-16 Jahre alt. Und ich mache mir einen Kopf (seit Tagen), habe ein schweres Herz und der Bauch schmerzt auch gewaltig. Dieses mit der Narkose, Ihr wisst schon. Wie soll man so einen Vorgang am eigenen Tier erträglich finden, findet man den nicht mal an sich selbst entspannend? Und … man kann es ihr doch nicht erklären.

Drückt also bitte dem kleinen bunten Katzenmädchen heute ganz doll die Daumen, ja? So schätzungsweise ab 12:30 Uhr. Und mir auch ein wenig … ich kann das gar nicht gut. Ich habe das auch mit Nishi noch nicht ganz abgeschlossen, merke ich gerade. Hoffentlich kann ich morgen mit meinem kleinen bunten Glückskeks über meine Rumhühnerei und sie über den Eingriff wieder lachen.

2016-04-21

two ways to apolgize

VW verarscht die eigenen Kunden. Vorstand Müller stammelt mässig glaubhafte Entschuldigung. Vorstand zahlt sich Boni.

Mitsubihi verarscht die eigenen Kunden. Vorstand macht wenigstens einen tiefen Diener als Zeichen der Entschuldigung.

2016-04-19

Menschenskinder!

Jetzt hat Bunte Online vor Aufregung über die Geburt des neuen kleinen Schwedenprinzen ganz vergessen im Artikel zu erwähnen, dass seine Mutter einmal Bikini-Modell war.

Dass ich das noch erleben durfte!

2016-04-17

Kotzman

Ich schrieb hier schon über die Menschen, die in dem Heim um die Ecke wohnen. Menschen, denen es offensichtlich gesundheitlich nicht gut geht, die aufgrund ihrer Suchtproblematik nicht mehr für sich alleine sorgen können. Menschen, die dieser Gegend hier ein Stück weit ehrlichen Charakter verleihen. Menschen, die man ganz gerne trifft, sie können Geschichten erzählen. Also wenn die cerebrale Schädigung noch nicht zu weit fortgeschritten ist, dass sie die Kommunikation schon zu sehr gestört hat.

Im Großen und Ganzen sind diese Menschen nach außen ganz friedliche Personen. Was hinter den Zimmertüren passiert, wissen wir natürlich nicht. Die Heimbetreuung lässt sie immer sehr gepflegt nur auf die Straße. Sie tun niemandem weh. Sie sind im Grunde ein Schutzschild. Sie mahnen mit ihren Existenzen für den eigenen Lebensweg. Damals, kurze Jahre nach dem Mauerfall als das ehemalige DDR-Asylantenheim in dieses soziale Pflegeheim umfunktioniert werden sollte, hatte mir meine Cousine erzählt, haben sich die Bewohner mit Händen und Füßen dagegen gewehrt und schlimmste Szenarien im Alltag mit diesen Menschen vermutet. Fruchtlos. Nun, die Menschen, die hier in letzter Zeit anderen Menschen körperlichen Schaden zufügten, waren nachweislich dort keine Anwohner. Womöglich lebt das Böse gar nicht dort.

Ich sehe viele dieser Menschen hier einmal oder auch mehrmals am Tag zum Discounter an meinen Wohnungsfenstern vorbei schleichen, sich neuen Stoff holen. Bei dem einen oder anderen kann man die Uhr stellen, so pünktlich sind die in ihrem Tun. Vielleicht hat es weniger mit der Sucht zu tun als mit der einen, für sie wichtigen, Tagesaufgabe. Wer nicht mehr gebraucht wird von der Gesellschaft, schafft sich halt seine eigenen Strukturen. Wenn auch er längst aus dem System gefallen ist. Der Mensch funktioniert so. Im Grunde ist egal, ob der Mann morgens um acht Uhr das Büro aufschließt oder sich um die gleiche Zeit im Discounter in die Kassenschlange stellt. Auch ist egal, was da um acht Uhr eingekauft wird. Morgens um acht Uhr ist man tätig, sonst ist man nichts.

Kotzman habe ich vor ca. einem Jahr das erste Mal gesehen. Ich wusste ihr erst nicht einzuordnen, den Kotzman war erstaunlich gut gekleidet, sah aber schon nicht wirklich gesund aus. Er kam mir auf der Straße entgegen und kippte sich am frühen Vormittag einen Kurzen. So ließ sich Kotzmans Herkunft recht schnell vermuten.

Seit dem habe ich Kotzman oft gesehen. Er ist einer dieser Ritualgänger. Er geht gerne zwei Mal am Tag zum Discounter. Dort wird er gebraucht. Er ist ein Alki und als solcher sichert er dem Discounter den Umsatz, der Kassiererin ihren Arbeitsplatz. Manchmal bleibt Kotzman mitten auf dem Gehweg stehen und diskutiert mit einer Person, die ich einfach zu doof bin zu sehen. Sie ist dennoch eindeutig da, denn Kotzman hat ihr viel zu erzählen. Sie scheint ihm einiges zu geben. An Ärger. Leider. Diese Person begleitet ihn übrigens immer nur auf der anderen Fußgängerseite der Straße. Geht er auf meiner Seite, lässt sie ihn in Frieden gehen. Auf meiner Seite wird nicht gezankt, hier wird gekotzt.

Denn neulich sah ich Kotzman morgens wieder zum Discounter laufen, eher schlurfend laufend. Sein Gang ist spezieller Natur, eine ganz besondere Kombination zwischen jugendlicher Dynamik und alter Gebrechlichkeit. Beides passt gar nicht zueinander. Daher wirkt es. Kotzmann lief also, zog an seiner Zigarette, beugte sich leicht vorneüber im Gehen, kotzte einen Schwall hellbraune Flüssigkeit auf die Straße, lief ungerührt weiter als wäre nichts geschehen und zog erneut an seiner Zigarette.

Mich hatte das – trotz Ekel – ein Stück weit beeindruckt. Noch nie habe ich jemanden so unbeteiligt kotzen sehen. Als wäre dieser Vorgang des Speiens das Alltäglichste der Welt für ihn. Nicht wichtig sich darum zu kümmern; schon gar nicht wichtig, um sich noch zu wundern. Ein Profi des Kotzens! Ich hatte so eine Ahnung, das war nicht sein erstes Mal.

Gestern sah ich Kotzman wieder. Er kam vom Discounter zurück. Kurz vor der Höhe meines Schlafzimmerfensters setzte er die kleine braune Flasche an und exste diese leer. Vor meinem Küchenfenster, keine drei Meter weiter, erbrach er seinen Schwall Mageninhalt auf die Straße, wieder leicht vorne über gebeugt – die einzige Bewegung bzw. Aufmerksamkeit, die er hinsichtlich des Kotzens sich selbst noch abverlangt.

Er macht das so professionell, er geht dabei weiter ohne selbst dem Schwall im Weg zu stellen. Er wischt sich nicht einmal den Mund danach ab. Er ist schlicht unbeeindruckt ob seines Kotzvorgangs. Mittlerweile ist er erschreckend dünn. Er spürt sich selbst so wenig, dass er schon seit Wochen keine Winterkleidung mehr trägt. Wenn der Alkohol direkt den Kotzvorgang auslöst, weiß man Bescheid.

Kotzman säuft sich tot. Oft werde ich ihn wohl nicht mehr kotzen sehen.


Texte …

… die es wert sind gelesen zu werden. Zum Beispiel den über den Mann, der sich fast auflöste. Magersucht ist eine wirklich fürchterliche Krankheit. Diesen Dämon wünsche ich niemandem. Persönlich bin ich mittlerweile der Meinung, dass im redaktionellen als auch werblichen Umfeld über Diäten weder berichtet noch für Diäten und Diätpräparate geworben werden dürfte. Das würde vielen Menschen etwas mehr Seelenruhe und die Chance auf etwas mehr Liebe zu sich selbst schenken.

Frau Schnips hat einen hervorragenden Text über die Löffeltheorie geschrieben. Trifft nicht nur auf das Leben mit oder nach einer Chemotherapie zu, beschreibt genauso auch die Kraftverteilung im Leben mit Depressionen. Wirklich mit dieser Erläuterung können auch Menschen, die die Symptome solcher Patienten gar nicht für sich nachvollziehen können, etwas anfangen!

Nachdem es in Berlin in der vergangenen Woche zwei große Razzien gegeben hatte, hinter denen wir Berliner nur vermuten, dass Innensenator Henkel sich nun warm spielt für die kommenden Berlin-Wahlen – übrigens nach Jahren der Tatenlosigkeit und erst kürzlich erfolgter öffentlicher Rüge durch den Berliner Bürgermeister (dem auch deutlich früher Filz vorgeworfen wurde als jemals einem seiner Vorgänger zuvor), hat sich Kitty Koma einige Gedanken über Kriminalität und Familienbande gemacht. (Leider wird in Blogs nicht mehr diskutiert.)

2016-04-16

Wolle lache?



(Den verstehen womöglich nur erprobte Insider.)

2016-04-14

Stimmt alles!



Heute wird S. ihre Asche der Nordsee übergeben, sofern das Wetter mitspielt.

Unwirklich. Das.

Freude!

Kennt Ihr das, wenn Ihr etwas seht, was jemand anderes geschaffen hat und Ihr Euch darüber einfach nur freuen müsst?

Mareike Winter hat ihrem jüngeren Bruder – und Star Wars-Jünger – zum Geburtstag ein wundervolles Star Wars-Kuchenbuffet gebacken. Da steckt neben diesem großen Talent von ihr Backwaren zu zaubern, so viel Liebe und Spaß am Kreieren! Also ich war hin und weg.

2016-04-11

Fürchterliche Ego-Nummer

Ich habe für mein Leben die „egal ob mit oder ohne Partner-ich lasse mir ein Kind machen, weil ich ein Kind will” immer ausgeschlossen. Ich wusste, was es heißt das Kind einer alleine erziehenden Mutter zu sein. Ich kennen den Schmerz, Kind eines Vaters zu sein, der zwar da ist – es aber im Grund auch nicht ist, weil sein Interesse an der von ihm gezeugten Brut eher unteres Mittelmaß war.

Das verletzt ein Leben lang!

Ich lehne die künstliche Befruchtung für Personen, die nicht aus dem eigenen Lebensumfeld eine Elternschaft generieren können, ab. Und ich habe meine Gründe dafür:

Meine Mutter wusste bis zu ihrem 18. Lebensjahr nicht, wer ihre leibliche Mutter war (die sie nach einem kurzen Treffen, das im Streit endete, auch nie wirklich kennenlernte) und wusste zudem nie, wer ihr leiblicher Vater war. Vermutlich irgendein Soldat, der im Kriegsgeschehen rum fickte. Vielleicht war sie auch das Ergebnis einer Vergewaltigung. Natürlich hieß es angeblich der Mann wäre „Offizier” gewesen, wenn man schon mit einem unehelichen Gör zurück blieb, dann wenigstens von einem Mann mit von Rang – wenn schon ohne Namen. Schlussendlich wusste man nichts, man konnte sich die Herkunft nur schön träumen.

Nicht zu wissen, wo man zum Teil seine biologischen Wurzeln hat, das prägt ein Kind ein Leben lang und nimmt diesem Kind die Chance viele seiner Fragen jemals klären zu können. Das schafft unfassbar großes Leid bei diesem Menschen. Denn es beschäftigt Menschen irgendwann immer woher sie kommen und wenn man den Kindern, den Jugendlichen diese Fragen nicht beantworten kann – dann lässt man sie mit Schmerzen zurück, ein Leben lang. Dessen sollte man sich bewusst sein: man fügt seinem Kind Schmerzen zu!

Meine Mum hatte ihr Leben lang darunter gelitten, nicht zu wissen, von wem sie wirklich abstammte. Sie war – obwohl sie wahnsinnig liebevolle Pflegeltern hatten, die ihr eine – vom Kriegsgeschehen abgesehen – möglichst sorgenfreie, fast verwöhnte Jugend schenkte, eine in ihrem Inneren immer verunsicherte Person, die so viele Fragen hatte, die ihr niemand beantworten konnte! Nicht zu wissen, wer der Vater war, wie er war. Ob man Geschwistern hat. Zum Beispiel eine generelle Veranlagung von besonderen Talenten oder gar Krankheiten in der Familie – all das Wissen wird so einem Kind vorsätzlich untersagt. Und der Schmerz darüber, der vergeht nie. NIE! Und dieser Schmerz überträgt sich auch auf die Nachkommen einer solchen Person. Denn natürlich hat das meinen Bruder und mich ein großes Stück weit geprägt, denn auch wir bekamen Fragen zu unseren leiblichen Großeltern mütterlicherseits nie beantwortet. Es macht etwas mit einem, hier keine Historie zu haben.

Natürlich passiert es heute immer wieder, dass ein Kind gezeugt wird und der Partner auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Aber das wissentlich zu tun? Wissentlich und mit Vorsatz das seinem eigenen Kind anzutun? Das ist schlimmster Egoismus per excellence meiner Meinung nach.

Meine Mutter hatte noch sechs Monate vor ihrem Tod darüber weinen müssen. Solche Menschen haben gar keine Vorstellung davon, wie sehr sie ihr Kind in ein leidvolles Leben zwingen! Und nein: sie werden diese Löcher in der Seele des Kindes nie schließen können!

Auch die Person in dem verlinkten Artikel (wenngleich sie sich vermutlich für eine Co-Elternschaft entscheidet, die keine Garantie ist) signalisiert sehr deutlich in ihrer Antwort auf die letzte Frage, dass sie eigentlich gar keine Ahnung hat. Liebe kann das Bescheidwissen längst nicht ersetzen. Und einem Kind irgendwann sagen zu müssen, es ist nicht in Liebe entstanden, allenfalls aus einem Wunsch heraus – das wird dem Kind nicht gut tun.

2016-04-09

Hello Fresh-Tütentesting

Vorab: ich bin so etwas von überhaupt nicht die Zielgruppe von solchen „wir geben Euch ein Rezept vor und packen alle Zutaten in eine Tüte und ihr müsst nur noch kochen”-StartUp-Geschäftsmodellen. Ich koche gerne und ich gehe häufig genug ohne eine Idee für mein Mittags- oder Abendessen einkaufen und lasse mich dann vom (Sonder-)Angebot im Geschäft zu einem Gericht verführen, kreiere also noch im Laden mein Rezept.

Des weiteren käme ich nicht nicht auf die Idee – solange ich noch alle Sinne beisammen habe und halbwegs selber kriechen kann – meine Einkäufe von Dritten erledigen zu lassen, denn ich bin eine sehr kritische und auswählende Käuferin. Außerdem könnte ich, wäre ich nicht selbst vor Ort, gar nicht obiges Spielchen der kurzfristigen Verführung spielen. Für mich bedeuten diese Geschäftsmodelle Abwahl meiner autarken Speiseplangestaltung, dafür eine gehörige Portion Bevormundung. Okay, ich bin da nicht flexibel. (Ich fahre halt auch zu gerne selber Auto und möchte nicht autonom bewegt werden – wenn ich auch in den Sinn dahinter begreife). Ich mag es einfach nicht, wenn man mir alles abnimmt. Mich macht das dumm, träge und unkreativ. Zumindest ist meine große Sorge, dass mich diese „Hilfestellungen” das machen werden.

Bei Hello Fresh kommt im Besonderen hinzu, es ist ein Rocket Internet-StartUp und ich habe aus eigener Historie so meine Meinung zu den Samwer Brüdern, was mich bevorzugt nicht Kundin von StartUps werden lässt in denen die ihre Finger oder Geld stecken.

Also ich bin wirklich so was von nicht die Zielgruppe. Ich möchte mich mein Essen betreffend nicht bevormunden lassen. Dass andere diese Services als für sich sinnvoll erachten, ist deren Ding und sollen sie ruhig so machen und so tun. Für mich ist es im Begriff mehr Strafe als Freude.

Nun hatte ich aber neulich im Goodie Bag vom foodiemeetup eine Hello Fresh-Tüte und somit hatte ich die Chance, a) die Tüte zu verschenken, b) zu vernichten oder c) das Spiel mitzuspielen und Tüte, Rezept und Inhalt auf ihre Kernkompetenz zu testen. Was ich dann getan habe. Here we go!

Ich erhalte also eine braune Papiertüte auf der vorne eine Art Rezeptkarte angebracht war, die mir erklärt, ich würde ein gelbes Thai-Curry mit Kokosmilch und Basmatireis kochen. Kochzeit 30 Minuten, Kochgrad Stufe 1 – also leicht. Lustige Bilder zeigen mir, was ich in der Tüte zu erwarten hätte. Auf der Rückseite der Karte wird aufgelistet, was für Mengen an Zutaten für jeweils zwei oder vier Portionen (hier wird von Personen gesprochen) zu verwenden sind. Ich darf demnach für zwei Portionen … äh … Personen kochen. Die Nährwerte werden ausgewiesen, zudem wird darauf hingewiesen, dass einige Zutaten – nicht welche – Allergene enthalten könnten. Es wird empfohlen Gemüsebrühe, Salz, Öl, Zucker und Pfeffer im Haus zu haben. Wer küchenbedingt restfinal verblödet ist, dem wird auch vorgesagt, welche Kochgeräte zu verwenden sind. Soweit so umsichtig.

In der Tüte befinden sich: 1 Zwiebel, 1 Mohrrübe, 150 g grüne Bohnen, 1 Limette, 150 g Champignons, 1 Packung Basmatireis, 1 kleine Packung (250 ml ), 1 Chili, 10 g Petersilie, last but not least eine Packung fertige gelbe Thai-Currypaste.

Hm … also Thai-Curry habe ich nun schon mehrmals selber gemacht und auch bzw. vor allem auch die Paste. Insofern kneife ich mir nach der vorgegebenen Anleitung zu kochen und regele das direkt nach meinem Style. Was unter anderem heißt, ich mache mein Curry mit Hühnerbrust und gehe diese also noch einkaufen.

Was mich beim Auspacken der Zutaten ein bisschen irritiert, ist die Anwesenheit einer normalen Küchenzwiebel und einer herkömmlichen roten Chili-Schote. Keine Thai-Echalotten und keine Thai-Chili, wie sie normalerweise verwendet würden in einem originalen Umfeld. Auch in der Tüte: äh … Petersilie? Koriander, liebe Hello Freshler, hätte das sein dürfen. Naja, da wird wohl gemainstreamt oder es haben zu viele Menschen in irgendwelchen Marketingumfragen erklärt, sie mögen keinen Koriander. Da kann man schon mal ursprüngliche Rezepte abwandeln.

Ich koche also etwas anders als im Rezept angegeben. Ich schäle und schneide die Zwiebel an und schmeiße sie weg! Unter der Schale ist sie schon schleimig, sie riecht streng nach „morgen keime ich” und sieht in ihrem Inneren auch so aus. Eher eklig als sexy. Erster Tütenbestandteil also durch im Haus vorrätiges Gemüse ersetzt.

Dann schneide ich die Hühnerbrust in kleine Filetstreifen, füttere mit der einen Hälfte die mit den kleinen befellten Hufen scharrenden Katzen und werfe die andere Hälfte in den Topf, in dem ich die Kokosmilch zusammen mit der Curry-Paste aufgesetzt habe und der Färbung der Milch durch das sich in der Hitze auflösende Curry beigewohnt habe. Die Milch köchelt also leicht. Natürlich sind 250 ml Kokosmilch auch für zwei Portionen lächerlich wenig, weswegen ich um eine weitere Packung – im Hause immer vorrätige – Packung gleicher Größe und vom gleichen Produzenten erhöhe. Und ich gebe die gesamte Packung Currypaste hinzu, laut Rezept wird empfohlen auf die 250 ml plus 100 ml Gemüsebrühe die 1-2 TL der Paste in einer Pfanne anzubraten. Ist natürlich bei gelbem Curry sowieso eher naiv aber ich mag mein Curry gerne mit etwas Bums, deswegen darf der gesamte Inhalt des Päckchens baden gehen.

Jedem sein Curry, wie er es mag. Ich finde 500 ml Flüssigkeit dürfen es auch bei zwei Portionen durchaus sein. Auch wenn man die Gesamtmenge nicht, wie ich es mache, durch Zugabe von Fleisch etc. erweiternt würde. Jedenfalls finde ich dies dem Original eher nahekommend als die im Rezept ausgesprochene Idee, die Menge mit Gemüsebrühe zu ergänzen.

Ach ja. Der Basmatireis wird gespült, dann in einen Topf gegeben und mit Wasser aufgesetzt. Die Papierpackung vom Reis ist – zumindest kurzfristig wasserfest – ich gieße den Reis auf, in dem ich die Packung zwei Mal mit Wasser auffüllte. Etwas Salz hinzugegeben, einmal aufkochen lassen und bei geschlossenem Deckel bei sehr niedriger Temperatur quellen lassen. Soweit so einfach der Reis.

Nachdem die Currypaste gut aufgelöst ist, die Zwiebeln und Hühnerbrust kurz vor gar gekocht sind (geht sehr schnell), der Reis schon fertig ist, gebe ich an die Currykokosmilch das klein geschnittene Gemüse wie Möhre (jede Nicht-Biomöhre vom Discounter hat mehr Geschmäckle), die grünen Bohnen und Champignos hinzu. Ach ja, ich gönne dem Ganzen neben Hühnerbrust zusätzlich noch eine halbe rote Paprikaschote in Streifen geschnitten. Nur noch sehr kurz kochen lassen, ich möchte das Gemüse knackig.

Am Ende wird mit etwas Limettensaft abgeschmeckt (keine Kafir-Limettenblätter anbei), etwas von der klein geschnittenen Chili-Schote hinzugegeben und die Petersilie keines Blickes gewürdigt. Reis und Curry werden angerichtet und gegessen. Ich weiß aufgrund der mir vorliegenden Informationen nicht, ob die Limette ein unter biologischen Maßstäben so produziertes Gemüse ist, dass ich die Schale problemlos verwenden könnte (im Rezept wird nur ihr Saft verwendet). Ich schmecke nicht mit Salz und Pfeffer ab, wie im Rezept beschrieben. Ich vertraue der industriellen Paste.

Das Curry schmeckt ganz gut. Ich mache meine Currypasten deswegen gerne selbst, weil sie dann nicht so künstlich schmecken, wie diese fertigen Currypasten es leider meist tun. Das tut diese Paste hier nicht. Also da: volle Punktzahl. Der Rest … naja, Curry halt. Ich mag den Reis nicht, der schmeckt irgendwie … muffig. Nee, ich hatte schon deutlich besseren und gut duftenden Basmatireis. Die Zwiebel, wie gesagt, war Ausschuss. Im Großen und im Ganzen ist es ein okayes Essen, dessen Zutaten ich allerdings auch so größtenteils im Haus gehabt hätte – dafür bräuchte ich den Servie von Hello Fresh eher nicht.

Laut dem Rezept soll man das Gemüse mit einem Teelöffel Zucker zur Kokosmilch hinzugeben. Ich bin mir sehr sicher, dass in der Paste schon dementsprechende geschmacksverändernde Stoffe enthalten sind. (Habe ich mir bewusst nach dem Motto „was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß” nicht näher angeguckt.) Über diese Zuckernummer ärgere ich mich ein wenig. So unnötig.

Da Hello Fesh diese Testtüten nicht im Verkauf anbietet, kann ich nichts sagen zum Preis-Leistungsverhältnis. Es war okay, der Inhalt mit kleineren Mängeln behaftet. Schade finde ich einfach, dass man sich bei einigen Zutaten – die hierzulande erhältlich sind – nicht im Ganzen der Zutaten der Originalküche bedient. Genervt bin ich bei solchen Lieferdiensten einfach sehr von dem Mehraufkommen an Müll. Plastiktütchen hier für kleinste Mengen Gemüse, Plastikbox da, Umverpackung dort. (Die Kritik betrifft nicht nur den o.g. Anbieter, generell, was StartUps vor allem in dem Nahrungssegment zum Teil an Verpackungsmüll produzieren, das kommt auf keine Tofuhaut. Ärgerlich. Wir haben keine zweite Welt im Rucksack. Kommt mal wieder runter von dem Trip, bitte!)

Wie schon gesagt, ich bin nicht die Zielgruppe, nicht vor dem Test und auch nicht nach dem Test. Wer es mag. Ich mag mich auch nicht dem ganzen „poste das Foto von Deinem Essen auf Instagram etc.”-Schnullidulli-Community-Gedöns anschließen und habe daher heute kein Foto für Euch!

Einbrüche

Derzeit schnellen die Einbruchszahlen – wohl nicht nur – in Berlin in die Höhe. Angeblich werden die Vollziehenden morgens aus in enger Nachbarschaft zu Deutschland liegenden Ländern Osteuropas in Bussen in die Stadt gekarrt und abends wieder zurück gefahren. Insofern ist nachvollziehbar, dass die Aufklärungsrate unterirdisch ist.

Auch in meinem Umfeld häufen sich nun in die Einbrüche. Traf es in den vergangenen Jahren die Mieter in den kürzlich erst fertig gestellten Neubauten der Umgebung, Diebe haben solche „Bezugsphasen” wohl direkt auf dem Plan, denn es stehen zu diesem Zeitpunkt viele Wohnungen offen, die Mieter kennen sich noch nicht, wissen also nicht, wer befugt im Haus umherschleicht und wer nicht. Zwanzig Einbrüche in einer Woche zählte man 2014 in einem der Neubaukomplexe.

Im Haus gegenüber wurde schon im vergangenen Jahr in zwei Häusern eingebrochen, hier kamen die Einbrecher durch die Tür. Vor ca. drei Wochen traf es den Nachbarn im Nebenhaus im Parterre. Die Einbrecher versuchten wohl noch über den Balkon in den ersten Stock (direkt neben meiner Wohnung) zu gelangen, wurde vermutlich gestört. Das ist bekannt, dass die Mieter in der untersten Etage vorrangig mit unliebsamen Besuch rechnen müssen, die Hausverwaltung hat hierzu schon von innen abschließbare Türen und Fenster installieren lassen, es gibt Rolladen. Stört die Einbrecher aber nicht wirklich.

Anfang dieser Woche Polizeieinsatz im vorderen Haus unserer Wohnreihe. Gestern Anlieferung einer neuen Balkontür im Haus schräg gegenüber. Die Einbrecher sind im dritten Stock über die die Balkontür (!) eingebrochen – sie klettern mittlerweile bei den außen liegenden Häusern kurzerhand die Regenrinne hoch.

Die Hausverwaltung möchte das eher nicht weiter kommunizieren, um keine Panikgefühle bei den Mietern hochkommen zu lassen. Dabei wäre der Hinweis etwas aufmerksamer zu sein und Fremde auf dem Gelände einfach mal anzusprechen, sicherlich von produktiver Natur. Aber die Hausverwaltung musste schon in der aktuellen Wohnungsgenossenschaft in einem zweiseitigen Artikel auf die DHL-Betrugsmasche hinweisen (Fremde bestellen auf den Nachbarnamen im Internet auf Terminlieferung, Paket nimmt Nachbar entgegen, Betrüger fischen DHL-Postkarte aus dem Briefkasten und holen Paket „im Namen von …” beim Nachbarn ab.) Muss in den Hochhäusern der Genossenschaft gerade sehr gut funktionieren und ein sehr akutes Thema sein. Macht natürlich etwas mit der Nachbarschaft – dummerweise nichts Gutes.

Wir sollen Spione einbauen lassen, die sich nicht mehr einfach aus der Tür drücken lassen. (So öffnen Diebe gerne nachts von innen nicht abgeschlossene Wohnungstüren ganz einfach mit einem Draht, der die Klinke runter zieht und räumen die Wohnung aus, während die Anwohner schlafen.)

Für die Haustüreinbrüche bietet die Hausverwaltung nun diebstahl- und feuersichere Türen an. Türen aus denen man im Brandfall noch die ersten 15 Minuten herauskommt, danach verschmelzen sie mit dem Rahmen, was Flammen im Treppenhaus eine Weile fern hält. Kosten 14 €,— im Monat zusätzlich. Nachbarin und ich machten schon Witze, wie wir uns mit 80 im Zweifelsfall vom Balkon abseilen.

Humor ist wohl, wenn man trotzdem …

2016-04-07

Ich bin …

… großer Fan von diesem Daimler-Würtschen-Gate. Endlich stehen die Schweine auf und zahlen es den Dieselheinis zurück!

Die kleine Großcousine …

… ist nun schon zehn Wochen alt und ist* ein perfekt speckiges, liebenswertes, tiefenentspanntes, extrem niedliches Baby. Gestern hat sie an ihrem ersten Foodbloggerevent teilgenommen und schien höchst angetan von ihrem neuen „Partyleben”.

*Sage ich und wer könnte mir da schon Voreingenommenheit unterstellen?

2016-04-02

Let's dance!

Dummlaberheini Attila Hildmann ist bei Let's dance 2016 draußen. Und das kam so: er hat schlicht einfach schlecht getanzt. Was an sich nicht das Problem hätte sein müssen, denn es gab Paare, bei denen die Laientänzer noch etwas schlechter getanzt hatten als Attila, was erstaunlicherweise sogar geht und daher deutlich schlechter von der Jury bewertet wurden.

Aber gestern wurden die Tänzer weiter gewählt vom Publikum, die durch Menschlichkeit und Ernsthaftigkeit überzeugten und nicht durch Dummsinnlaberei, einer permanenten Zurschaustellung der eigenen Essstörung (die A. Hildmann meiner Meinung nach hat) und nach dem Tanz einer sehr peinlichen Zuordnung von Cocktail-Zutaten für die Jury für eine After-Show-Party mit der er wieder für sich nicht nur als „Koch”, sondern nun auch auch als Bartender werben wollte, was insofern total peinlich war, weil völlig aus der Show-Routine gerissen in schmerzhaft sinnfreien Zusammenhang einer Jury-Bewertung gebracht. Dabei gab er sich die strunzdumme Blöße dem Jury-Mitglied Motsi Mabuse, als gebürtige Südafrikanerin, – extra betont – „Schokolade” in den Drink mixen zu wollen. Vermeintlich von ihm als ein super Witz gemeint: der Typ denkt soweit rechts, dass er es schon gar nicht mehr mitbekommt.

Grandios der Contemporary von Eric Stehfest und Oana Nechiti, die ich sowieso für eine der besten weiblichen Profis in der Sendung halte. Und als ob die drei Mal zehn Punkt für die beiden nicht schon gereicht hätten (in dem immerhin erst dritten Wettkampftag), gab es die gleiche Wertung für Jana Pallaske und Massimo für einen herausragenden Tango. Eric Stehauf hat eine Theater- und Musicalschule besucht, dem ist Tanz natürlich längst nicht so unbekannt wie den anderen Teilnehmern. Die Pallaske indes wurde auf der Straße als Schauspielerin entdeckt und entblößt sich hier als ein wirkliches Tanztalent. Sie erzählt nebenbei merkwürdig klingendes esoterisches Zeug, das aber, denkt man ein bisschen darüber nach, etwas sehr ernsthaft anrührendes Wahres in sich trägt. Sie ist wohl das, was man eine Künstlerseele nennt.

Was Nastassja Kinski in dem Format – und überhaupt in der Öffentlichkeit – verloren hat, begreife ich immer noch nicht. Christian Polanc muss nicht nur ein brillianter Tänzer sein (bewiesen) sondern auch ein begnadeter Psychologe und Therapeut (in Beweis). Gott, ist sie verhuscht! Und aus irgendeinem Grund lässt sie sich von allen siezen. Was sicherlich ihr gutes Recht ist – aber in einem Künstlerumfeld – als eine Person, die ihr halbes Leben in den USA in Hollywood verbrachte? Siezen die sich da? Wer immer es mag, mir ist sie definitiv zu fern dieser Galaxie unterwegs – und leider kann bei ihr die Abwesenheit von Tanztalent das nicht wirklich camouflieren. Aber schön, dass RTL solchen Menschen auch eine Chance gibt. Ich hoffe nur Christian Polanc bekommt für seinen Job eine Sonderzulage!

Nun jedenfalls sind die Unsympathen raus gewählt, in den kommenden zwei Wettbewerbstagen müssen vermutlich noch die gnadenlosen Nichttänzer gehen. Danach geht es in die echte Tanzleistung. Das Level haben Stehauf und Pallaske früh und hoch gesetzt.

Ach ja, ich liebe diese Sendung!