2016-04-09

Einbrüche

Derzeit schnellen die Einbruchszahlen – wohl nicht nur – in Berlin in die Höhe. Angeblich werden die Vollziehenden morgens aus in enger Nachbarschaft zu Deutschland liegenden Ländern Osteuropas in Bussen in die Stadt gekarrt und abends wieder zurück gefahren. Insofern ist nachvollziehbar, dass die Aufklärungsrate unterirdisch ist.

Auch in meinem Umfeld häufen sich nun in die Einbrüche. Traf es in den vergangenen Jahren die Mieter in den kürzlich erst fertig gestellten Neubauten der Umgebung, Diebe haben solche „Bezugsphasen” wohl direkt auf dem Plan, denn es stehen zu diesem Zeitpunkt viele Wohnungen offen, die Mieter kennen sich noch nicht, wissen also nicht, wer befugt im Haus umherschleicht und wer nicht. Zwanzig Einbrüche in einer Woche zählte man 2014 in einem der Neubaukomplexe.

Im Haus gegenüber wurde schon im vergangenen Jahr in zwei Häusern eingebrochen, hier kamen die Einbrecher durch die Tür. Vor ca. drei Wochen traf es den Nachbarn im Nebenhaus im Parterre. Die Einbrecher versuchten wohl noch über den Balkon in den ersten Stock (direkt neben meiner Wohnung) zu gelangen, wurde vermutlich gestört. Das ist bekannt, dass die Mieter in der untersten Etage vorrangig mit unliebsamen Besuch rechnen müssen, die Hausverwaltung hat hierzu schon von innen abschließbare Türen und Fenster installieren lassen, es gibt Rolladen. Stört die Einbrecher aber nicht wirklich.

Anfang dieser Woche Polizeieinsatz im vorderen Haus unserer Wohnreihe. Gestern Anlieferung einer neuen Balkontür im Haus schräg gegenüber. Die Einbrecher sind im dritten Stock über die die Balkontür (!) eingebrochen – sie klettern mittlerweile bei den außen liegenden Häusern kurzerhand die Regenrinne hoch.

Die Hausverwaltung möchte das eher nicht weiter kommunizieren, um keine Panikgefühle bei den Mietern hochkommen zu lassen. Dabei wäre der Hinweis etwas aufmerksamer zu sein und Fremde auf dem Gelände einfach mal anzusprechen, sicherlich von produktiver Natur. Aber die Hausverwaltung musste schon in der aktuellen Wohnungsgenossenschaft in einem zweiseitigen Artikel auf die DHL-Betrugsmasche hinweisen (Fremde bestellen auf den Nachbarnamen im Internet auf Terminlieferung, Paket nimmt Nachbar entgegen, Betrüger fischen DHL-Postkarte aus dem Briefkasten und holen Paket „im Namen von …” beim Nachbarn ab.) Muss in den Hochhäusern der Genossenschaft gerade sehr gut funktionieren und ein sehr akutes Thema sein. Macht natürlich etwas mit der Nachbarschaft – dummerweise nichts Gutes.

Wir sollen Spione einbauen lassen, die sich nicht mehr einfach aus der Tür drücken lassen. (So öffnen Diebe gerne nachts von innen nicht abgeschlossene Wohnungstüren ganz einfach mit einem Draht, der die Klinke runter zieht und räumen die Wohnung aus, während die Anwohner schlafen.)

Für die Haustüreinbrüche bietet die Hausverwaltung nun diebstahl- und feuersichere Türen an. Türen aus denen man im Brandfall noch die ersten 15 Minuten herauskommt, danach verschmelzen sie mit dem Rahmen, was Flammen im Treppenhaus eine Weile fern hält. Kosten 14 €,— im Monat zusätzlich. Nachbarin und ich machten schon Witze, wie wir uns mit 80 im Zweifelsfall vom Balkon abseilen.

Humor ist wohl, wenn man trotzdem …

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