2015-09-10

Surreal

Es ist alles so viel gerade, das bewegt, bewegt wird. Und ich weiß gar nicht mehr, wohin zuerst denken?

Gestern erzählt auf Facebook ein junger Mann davon, dass er eine junge syrische Familie, Mann (Apotheker), Frau (Radiologin) mit einem Kleinkind kurzerhand bei sich und seiner Frau bei sich aufgenommen hatte, damit sie Ruhe und Schutz vor dem Wetter finden. Und das kleine offensichtlich kranke Kind von der Straße kommt, um gesund werden zu können. Er erzählt die Geschichte der Familie, dass der Mann in Syrien Menschen unterstützt hatte mit Medikamenten und dabei nicht nach deren politischer Gesinnung unterschied und man ihm dafür die Apotheke zerstörte. Bevor man ihn und seine Familie töten konnte, sind sie geflohen. Über unendliche viele Wege … zwischenzeitlich mussten sie sich von dem älteren Kind trennen, dem es gesundheitlich sehr schlecht ging und es irgendwie zu den Großeltern nach Schweden schaffen, was geglückt ist. Und sie hoffen nun, dem Sohn folgen zu können. Mit dem zweiten kleinen Sohn, der sein halbes kurzes Leben auf der Flucht verbrachte.

Insgesamt hat diese Familie 31.000,— Euro an Schlepper bezahlt, um überhaupt soweit kommen. Schlepper, die die Familie vor Griechenland einfach über Bord geworfen hatte.

Dann flattert per E-Mail der übliche Newsletter von Germanwings ins Postfach und erklärt Dir, Du könntest doch für nicht ganze 30˛– Euro mal wieder nach Italien oder London fliegen …

… das ist alles so surreal.

1 Kommentare:

maribert hat gesagt…

Das ist in der Tat surreal. Und unmenschlich. Und teuer für alle Beteiligten. Es wäre wahrscheinlich besser, wenn man den Menschen erlauben würde, ganz normal mit dem Flugzeug in die EU zu reisen und am Flughafen Asyl zu beantragen, als diese bequemen und ungefährlichen Wege künstlich zu vermauern und sie zu zwingen, sich den Schleppern auszuliefern, um sie dann mühsam und teuer aus dem Mittelmeer zu fischen.

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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!