2012-08-21

Zigarettenkonsumentengedöns

Nun wird also gerade diskutiert, ob man Zigarettenpackungen, nachdem Krankheits- und Todeswarnungen offensichtlich der totale Abschrecker* waren *zynismustag_off, nicht mit ätzenden Fotos beklebt, diesen sogenannten Schockbildern.

Hat schon mal irgendein Freddy Krüger-Film verhindert, dass Menschen in der Folge keine spitzen scharfen Gegenstände mehr verwenden?

Ich möchte an dieser Stelle als Nichtraucherin – die grundsätzlich der Meinung ist, ihr soziales Umfeld kann selbst bestimmmen womit es sich krank macht oder umbringt, denn immerhin können wir, also Nichtraucher und Raucher gemeinsam, es allermeist dennoch nicht selbst bestimmen, was die eigentlich größere Tragik ist – eine Sache zur allgemeinen Kenntnis geben: es kotzt mich regelmäßig sehr an, dass ich an der Supermarktkasse als Unbeteiligte mir ständig einen von Tod und Krankheit erzählen lassen muss. Beim Einkaufen. Von zum Beispiel sehr gesunden Genuss- oder auch nur Ernährungsware. Ob die Packungen nun vor oder hinter mir auf dem Kassenband liegen oder in diesen völlig bescheuert verbarrikadierten Ausgabegeräten zu lesen sind. Ich will einkaufen gehen können, ohne ständig mit Tod und Krankheit konfrontiert zu sein.

Dann sperrt die Dinger doch richtig weg, so dass Raucher sich in langen Schlangen an Ausgabestellen ihre Rationen einkaufen müssen. Ich glaube, Bequemlichkeit ist der viel bessere Verhinderer* als dieser Pseudowarndummsinn. (*Mein persönlicher Eindruck nach dieser in geschlossenen Räumen Rauchverbotnummer.)

6 comments:

fotoralf hat gesagt…

Ist es nicht in Schweden so, dass Schnaps nur Freitagnachmittags in speziellen Läden verkauft wird?

Da fände ich das bei diesem widerlichen Stinkzeug noch sehr viel sinnvoller.

Ralf

MonikaZH hat gesagt…

Ich bin Raucherin. Starke Raucherin. Nicht stolz darauf, aber auch nicht fähig diese Sucht abzulegen.

Die tollen Bildchen/Warnhinweise auf den Packungen haben mich schon vor Jahren veranlasst mir ein sehr hübsches Zigarettenetui zu besorgen (eigentlich: schenken zu lassen vom Liebsten - notabene: der ist Nichtraucher), in das ich meine Ration jetzt umfülle. Ich bin schon gross und nicht ganz unintelligent, ich weiss, verdammt nochmal, dass das Zeugs nicht gesund ist.


Es nützt garnix! Diese ganze Kampagne ist Quatsch, und das jetzt in Australien diskutiert wird alle Packungen beige/schlammfarben/sonstwie, aber zumindest alle gleich zu machen, ohne Markennamen auf der Packung, ohne Logo - drauf geschissen. Deswegen werden die Australier (oder ich) nicht weniger rauchen.

Und ja, trotz starker Raucherin finde ich es gut das in Büros nicht mehr geraucht wird, das in öffentlichen Gebäuden nicht mehr geraucht wird, das im Lokal während ich am essen bin nicht geraucht wird. Aber: Vor dem totalen Rauchverbot hier in der Schweiz gab es in gewissen Lokalen Zeitregelungen: von 12 - 14 h Rauchverbot. Danach: Rauchen ok. Finde ich sinnvoll. Die Nichtraucher kommen bis 13, die Raucher ab 13.30. Die einen sind fertig mit dem Essen und schon wieder weg bevor die anderen kommen und die Bude vollqualmen (ok, 1 Zigarette nach dem essen). Und ja, bin mir durchaus bewusst dass Vorhänge und ähnliches den Rauch aufnehmen und stinken - öfter waschen könnte helfen...

just my 2 cents, unausgegoren und halbfertig...

creezy hat gesagt…

@fotoralf
Oder so etwas.

@MonikaZH
Weißt Du mich stört dabei diese Verlogenheit auch. Der Staat nimmt eine Irrsinnskohle mit der Steuer ein, sie beschäftigen ganze Dörfer beim Zoll, der gegen Zigarettenschmuggler vorgeht. Aber dann die ganze Welt mit Pseudowarnungen nerven. Mit Warnungen mit denen man eh dank Biounterricht bereits groß wird, quasi inhaliert hat und die dann offensichtlich in der Prägephase auch nichts bringen.

Das mit dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen finde ich auch okay. Ich stehe meist mit den Rauchern draußen. ,-)

fotoralf hat gesagt…

Im Grunde ist es ein Unding, dass dieser Dreck überhaupt noch verkauft werden darf.

Der größte Quatsch ist aber das Rauchverbot in Innenräumen.

Hier steht den ganzen Tag die Frau aus der Reinigungsannahme nebenan unter dem Fenster, das drahtlose Telefon in der einen, die Fluppe in der anderen Hand. Wenn bei dem warmen Wetter das Fenster gekippt ist, zieht hier ständig der Rauch in die Bude. Ich habe sie gebeten, ein paar Meter weiter zu rauchen. Geht nicht, denn dann zieht ihr der Qualm in den Laden...

Wenn die abends geht, macht das Restaurant im Erdgeschoss auf und dessen Gäste übernehmen.

Unser Esszimmer ist zur Hofseite. Da machen wir zum Essen erst einmal alle Fenster zu, weil im Hinterhof Tische des Restaurants stehen und dort abends noch bei 16 Grad die Suchtkranken hocken.

Ich fordere Raucherkneipen und Raucherzimmer am Arbeitsplatz, mit einem ordentlichen Abzug zum Dach raus. Dafür das Rauchen auf der Straße verbieten. Sollen die sich in ihren Läden und Kneipen doch einräuchern, wie sie wollen. Man muss ja nicht reingehen.

Dann könnten die Leute, die im Umfeld einer Kneipe wohnen, auch abends wieder bei offenem Fenster pennen, weil nicht bis tief in die Nacht rauchende und quatschende Menschentrauben davor stehen.

"Kann nicht aufhören..." Blödsinn. Ich habe selbst 30 Jahre lang anderthalb Schachteln am Tag geraucht und von heute auf morgen aufgehört. Ohne Pflaster, Akupunktur und den ganzen Firlefanz. Man muss es nur wollen.

Ralf

Brigitte hat gesagt…

Hier in GB ist das jetzt schon häufig so, dass es Kippen nur noch an einer bestimmten Ausgabestelle im Supermarkt gibt. Bringt's was? Nö.
In Frankreich gibt's abschreckende Bilder auf den Packungen. Die rauchen trotzdem weiter - nur laden sie ihre Kippen eben in neutrale Behälter um.

Ausserdem: was würden die diversen Regierungen wohl ohne die Tabaksteuer machen?

Ich bin übrigens schon lange für Warnhinweise auf Schokoriegeln, Chipstüten, klebrigen Süssgetränken etc. An den Folgen massiver Verfettung einzugehen ist ja auch nicht gerade empfehlenswert. Was für kardiologische Zeitbomben sich da so manchmal am Kassenband tummeln lässt mich regelmässig erschaudern. Und der Blick in deren Einkaufswagen noch mehr.

Ich stelle mir gerade vor, man würde diesen Frass genauso besteuern, wie Tabak - ein Aufschrei ginge durch die Nation. Ach so, ich rauche übrigens gelegentlich auch.

Tommy hat gesagt…

Ne andere Möglichkeit wäre, das ganze aus dem öffentlichen Verkehr zu nehmen und nur noch über´s Internet zu verkaufen, so wie hier. Natürlich hat noch nicht jeder Internet, aber das wird sich im Laufe der Jahre auch von selbst regeln und man könnte (Stichwort: Überwachungsstaat) auch ganz genau bestimmen, wer raucht und wie viel. Wäre doch mal interessant.

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