2012-07-31

Von wegen DDR-Einheitskram …

Ich wohne ja neuerdings in diesem Hauptstädchen in der sogenannten Mitte. Um genau zu sein, fünf Häuser weg vom Mauerweg. Ich bin halb Ostmieze, halb Kreuzbergerwestschnalle, son'n altmodischer Mischmasch aber das macht nichts. Hauptsache mitten drinnen und dabei.

Ich möchte meinen kaum vorhandenen Platz im Flur mit einer selbstgebauten Garderobe im Schlafzimmer kompensieren. Von der Decke hängend, schick am Haken zwei Rohre, basta. Im Original der Anleitung, vor 5 Millionen Jahren aus irgendeiner Zeitung rausgerissen, wird sogar im Boden verankert. Das kneife ich mir, so verliebt der Hausverwalter in diesen schrecklichen Laminatersatzsurrogatextraxtboden war.

Gehe ich also vorhin in mein Lieblingsklamottenkaufhaus, dem Bauhaus, und suche mir einen jungen Mann in roter Weste und stelle eine Fachfrage, nämlich: welcher Dübel ist der richtige Dübel für meine Idee, weil ja keine geringe Lasttragekraft berücksichtigt werden darf. Fragt er mich die Frage, vor der ich schon immer Höllenschiss hatte: „Wie sieht Ihre Decke denn aus?” „Keine Ahnung, so nah waren wir uns noch nicht.” „Na, ist eine Hohlraumdecke oder eine Dünndecke?” „Hat sie mir nicht gesagt, wie finde ich das raus?” „Na, in dem Sie mal ein Loch reinbohren.” Ich muss ihn angeguckt haben, als würde ich Vorschlag nicht akzeptabel finden, was ich auch tatsächlich nicht fand. Ich versuchte es mit angeben: „DDR-Bau, 50iger Jahre, noch keine echte Platte.” (Weil, man hat ja gehört in der DDR waren alle Bauten gleich und alle waren so ein bisschen einheitlich WHH GT-18 oder Q3A). Tatsächlich ist meine Wohnung mehr Q3A als P2, aber genau noch vor 1957 gebaut und gilt deswegen noch nicht als Platte.

„Dielen oder Steinboden?”, bohrt er weiter. „Keine Ahnung, da klebt so ein Laminatersatzsurrogatextraxtboden drauf.”

Dann kam der Mann in rot mit einem passablen Gegenvorschlag um die Ecke: „Fragen Sie doch mal den Hausmeister, der könnte das auch wissen.“ Also wieder nach Hause trödeln, Eberhard, den besten Hausmeister der Welt (O-Ton Hausverwalter) anrufen.

Bin ich also, anstatt fette Dübel und Haken und Metallseile und Klammern etc. zu kaufen, wieder nur zum Drogeriemarkt an die Ecke und habe Waschmittel gekauft. Voll das Mädchen!

6 Kommentare:

sven hat gesagt…

Das wird nix. Garderobe nur in der Decke verankern? Das ist eher so eine suboptimale Idee, weil hält nicht.
Kannste die nicht an der Wand befestigen?

creezy hat gesagt…

Na, die Wände machen hier noch viel weniger Hoffnung als die Decke. ;-)

Anonym hat gesagt…

Evt. zw. Boden und Decke verspannen. Hinterläßt kaum Schäden und ist nachspannbar, wenn der Wintermantel mal trieft. So, wie solche Baustützen aus der Werkzeugreihe. Daran kan man den Rest der Garderobenkonstruktion wie auch immer befestigen und die Stützenversteller geeignet kaschieren. M.f.G..

creezy hat gesagt…

Dankeschön. Hm, aber am Boden kann ich keine bautechnischen Veränderungen vornehmen. Also nix bohren. Wie soll das sonst gehen? Im Original der Anleitung sind die Seile natürlich auch zwischen Decke und Boden gespannt, aber das geht hier leider so nicht. ,-(

p. hat gesagt…

Muss dir leider sagen, dass du in dem Beitrag oben dein ";" vergessen hast!
Wars ein Versehen? Absicht? oder hab ich es am Ende übersehen?

Schönes Wochenende ;-)

Anonym hat gesagt…

Entschuldigung, hatte zu schnell geantwortet und es kam nicht rüber, was ich meinte. Gemeint war, man könnte ja mit Spreizen (die Dinger, die es in Gewaltig auch als Bauschrauben oder -stützen benannt gibt, die aber auch zierlich in Baumärkten gehandelt werden und teilweise nach dem Prinzip der Silikonpressen funktionieren oder sich durch Drehung über eine Gewindesteigung verlängern) zwei oder mehr senkrechte Stangen erzeugen, an die man beliebig und auf allmögliche Weise weitere Teile wie Querstangen oder Ablageroste anbringen kann. Also nicht die Decke zum Boden ziehen und dazu beide Ebenen löchern, sondern Decke und Boden etwas voneinander wegdrücken. Da muß man nichts beschädigen und kann die Druckflächen je nach Weichheit der Decke wählen und ggf. Schuhe oder Strümpfe überziehen. Alles nicht wörtlich und ernst gemeint; (Ist das hier richtig gesetzt?) aber das Prinzip ist so vielleicht verständlich und vorstellbar. Wenn die handelsüblichen Deckenspreizen zu häßlich sind und mit den jeweiligen Verstellhebeln nicht zur Einrichtung passen, hätte ich noch einige andere Ideen, die mit einfachen Mitteln und Baumarktkundigkeit nach diesem Prinzip umgesetzt werden könnten. Nur bei einer Unterhangdecke kann es Probleme geben. Die ist hier aber nicht da, nehme ich an. Also bei Interesse einfach dieses hier ausdrücken und ich bring meine Gedanken gern über die Tastatur zur Kenntnisnahme rüber. Ich wünsche ein sonniges und kreatives Wochenende. (Nach dem Speizklemmprinzip lassen sich natürlich auch solide und bei Bedarf lokal umsetzbare Katzenerlebniskletterbäume bis -wälder einfach und ohne Schaden an der Bausubstanz anlegen... .)

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