Ja, und man sieht es vielen eben auf den ersten und manchmal sogar den zweiten Blick nicht an, dass sie zu den Hungernden gehören, denn aus den "guten Zeiten" sind ja noch die Kleidung, Elektrogeräte etc. da. Wer z.B. nicht obendrein noch ein Alkohol-Problem hat oder z.B. wegen Geldmangels obdachlos wird, scheint weiter ein ganz "normaler" Bürger zu sein und so jemand hungert doch nicht, oder?! Es ist zum Heulen...
@Liisa Eben. Man sieht das im Stadtbild und denkt, was macht sie/er da? Dann denkt man, okay: Pfandflaschensammler. Wer selber ALG II bezogen hat, weiß, dass die paar Cent in der Woche wirklich helfen. Dann sieht man die Leute essen … und die allermeisten Menschen verdrängen das, weil sie glauben/hoffen, das wird ihnen nicht passieren. Lieber Augen zu vor dem Misstand anstatt Augen auf und dafür kämpfen, dass dem sozialen Abstieg in diesem Land endlich der Riegel vorgeschoben wird.
In Berlin stellen sie übrigens mittlerweile Pfandbierflaschen nicht mehr in den öffentlichen Müll sondern direkt daneben. Eine Geste der Menschlichkeit, man weiß um diese kleine Spende und möchte den Menschen ersparen danach im Müll suchen zu müssen.
Ich frage mich, was passieren wird, wenn in den ersten Städten oder Landstrichen die Verteilungskämpfe um die Pfandflaschen o.ä. losgehen. Da immer mehr Menschen danach suchen, wird es an manchen Orten nämlich inzwischen eng. Der Kampf darum, dass dem sozialen Abstieg der Riegel vorgeschoben wird, ist sehr wichtig aber wie Du schon schreibst, es sind leider immer noch viel zu wenige, die sich dafür engagieren und der Vorurteile jenen gegenüber, die wenig haben sind Legion und werden leider von manchen Medien aber auch Politikern noch zusätzlich gefüttert.
Ich hab als Studentin auch manchmal von einem Lebensmittelbudget von etwa 7,50 €/Woche leben müssen und das ist nicht lustig. Das ist noch keine zwei Jahre her. Ich hatte noch Leute, die mir geholfen haben und hab Lebensmittel von meinen Eltern mitgekriegt, wenn ich es mir mal leisten konnte, nach Hause zu fahren. Da hatte ich sehr viel Glück, denn ich seh wohl, dass genau das bei vielen einfach nicht vorhanden ist und sich auch sonst kaum einer berufen fühlt, zu helfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich das alles weiterentwickeln wird. Unsere Gesellschaft ist spürbar unmenschlicher und härter geworden, aber Hauptsache alles ist blingbling und tutti und alle haben fun.
«holy fruit salad!» ist ein Ausruf des Erstaunens von meinem alten Freund Robin. Robin ist wiederum der Freund meines alten Kumpels Batman, das ist der mit dem coolen Auto und der ewigen Lebenskrise. Mit beiden bin ich aufgewachsen. Dummerweise tragen beide ab und an Strumpfhosen.
«holy fruit salad!» denke auch ich gelegentlich in Anbetracht meiner kleinen täglichen Erlebnisse.
4 comments:
Ja, und man sieht es vielen eben auf den ersten und manchmal sogar den zweiten Blick nicht an, dass sie zu den Hungernden gehören, denn aus den "guten Zeiten" sind ja noch die Kleidung, Elektrogeräte etc. da. Wer z.B. nicht obendrein noch ein Alkohol-Problem hat oder z.B. wegen Geldmangels obdachlos wird, scheint weiter ein ganz "normaler" Bürger zu sein und so jemand hungert doch nicht, oder?! Es ist zum Heulen...
@Liisa
Eben. Man sieht das im Stadtbild und denkt, was macht sie/er da? Dann denkt man, okay: Pfandflaschensammler. Wer selber ALG II bezogen hat, weiß, dass die paar Cent in der Woche wirklich helfen. Dann sieht man die Leute essen … und die allermeisten Menschen verdrängen das, weil sie glauben/hoffen, das wird ihnen nicht passieren. Lieber Augen zu vor dem Misstand anstatt Augen auf und dafür kämpfen, dass dem sozialen Abstieg in diesem Land endlich der Riegel vorgeschoben wird.
In Berlin stellen sie übrigens mittlerweile Pfandbierflaschen nicht mehr in den öffentlichen Müll sondern direkt daneben. Eine Geste der Menschlichkeit, man weiß um diese kleine Spende und möchte den Menschen ersparen danach im Müll suchen zu müssen.
Ich frage mich, was passieren wird, wenn in den ersten Städten oder Landstrichen die Verteilungskämpfe um die Pfandflaschen o.ä. losgehen. Da immer mehr Menschen danach suchen, wird es an manchen Orten nämlich inzwischen eng.
Der Kampf darum, dass dem sozialen Abstieg der Riegel vorgeschoben wird, ist sehr wichtig aber wie Du schon schreibst, es sind leider immer noch viel zu wenige, die sich dafür engagieren und der Vorurteile jenen gegenüber, die wenig haben sind Legion und werden leider von manchen Medien aber auch Politikern noch zusätzlich gefüttert.
Ich hab als Studentin auch manchmal von einem Lebensmittelbudget von etwa 7,50 €/Woche leben müssen und das ist nicht lustig. Das ist noch keine zwei Jahre her. Ich hatte noch Leute, die mir geholfen haben und hab Lebensmittel von meinen Eltern mitgekriegt, wenn ich es mir mal leisten konnte, nach Hause zu fahren. Da hatte ich sehr viel Glück, denn ich seh wohl, dass genau das bei vielen einfach nicht vorhanden ist und sich auch sonst kaum einer berufen fühlt, zu helfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich das alles weiterentwickeln wird. Unsere Gesellschaft ist spürbar unmenschlicher und härter geworden, aber Hauptsache alles ist blingbling und tutti und alle haben fun.
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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