2009-09-02

Four Solaire

An einem schönen Tag im Urlaub haben wir uns aufgemacht in die Cerdagne, in ein Gebiet der Ostpyrenäen, zu reisen. Eigentlich Skigebiet, im Sommer natürlich sehr grün angelegt und eine Region Frankreichs, wo die von mir sehr geschätzten typischen Steinhäuser Südfrankreichs verschwinden und zu alpinen Skihütten mutieren. Auch wenn die Anfahrt wirklich wunderschön war, uns durch sehr hübsche Ort, auch interessante verlassene Orte führte, gefiel es mir dort eher nicht. Das ist nichts gegen die Landschaft, ein rein persönliches Empfinden – ich bin nicht so sehr die Skimaus und das drumherum war mir … nicht mehr südfranzösisch genug. Also so, wie ich das mag.



Aber in einem Ort, in Odeillo, steht ein Solarkraftwerk, das Größte seiner Art in Europa. Das Four solaire. Die 1969 (!) in Betrieb genommene Anlage dient primär Forschungszwecken auf dem Gebiet der Solarenergiegewinnung. Eine imposante Installation! Da steht ein riesiger Hohlspiegel in der Landschaft in dem sich das gegenüber liegende Felsmassiv, die Sodane spiegelt.



Und vor ihm sind 63 bewegliche Planspiegel (Heliostaten) installiert, die die Sonnenstrahlen auf den 2000 qm großen Hohlspiegel werfen, dessen Spiegelfläche aus 9130 kleineren konkaven Spiegelelementen besteht.



Die so gebündelte Sonnenenergie befeuert einen in dem Temperaturen von mehr 3200 Grad Celsius erreicht werden können. In Four solaire werden feuerfeste Stoffe untersucht, die starken Temperaturschwankungen, wie z. B. in der Raumfahrt oder im Einsatz von Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen, eingesetzt werden. Drum herum auf dem Gelände stehen natürlich nette, sich nicht mehr im Betrieb befindliche Gerätschaften aus dem Forschungsbetrie.



Und im Forschungszentrum selbst informiert eine kleine Ausstellung über die Forschungsarbeiten, die unterschiedlichen Energien – übrigens mit Informationsfilm, der in mehreren Sprachen gezeigt wird, auch in deutsch. Die Ausstellung fand ich lustig. Sie dürfte mit eine der ersten Ausstellungen gewesen sein, in denen die Franzosen (die darin Vorreiter waren) auf multimediale Weise informiert haben. In einem Bereich der Ausstellung haben sie Fotos aus dem Weltraum von dem Hubble-Teleskop angefertigt in groß aufgezogen: die Galaxie wundervoll visualisiert. Da ist mir einmal mehr klar geworden, dass wir nicht immer nur für's Web fotografieren sollten. Fotos gehören manchmal wirklich ausgedruckt: in groß!



Leider hatten wir an dem Tag kein so schönes Wetter vor Ort, auch mit Regen. Strahlend blauer Himmel in so einem Hohlspiegel macht sich auf Fotos natürlich deutlich besser …



An dem Tag trafen wir übrigens die toteste Forelle, seit es tote Forellen gibt. Aber von ihr erzähle ich ein anderes Mal …

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