Fotos von Netzsperrendemo in Berlin am 20.06.2009
Wie immer gilt, bei Klick auf das Foto wird's größer. Sollte sich jemand auf den Fotos entdecken und nicht erkannt werden wollen, kurze Mail an mich bitte.
(Die Fotos, man verzeihe mir die Anmerkung in diesem politischen Zusammenhang – aber ich will testen – sind mit der Pentax K7 gemacht und zwar in den Einstellungen, wie noch nicht Spiegelreflexkamera erfahrene Fotografen direkt nach dem Kauf mit ihr fotografieren würden: auf P, Antishake an. Ich habe gelegentlich die Belichtungskorrektur verwendet. Objektive: das DA* 2.8 16-50 und das Tamron 3.5-4.6 28-300 DI, das an der K7 – zumindest bei gutem Wetter – doch einen erstaunlichen Geschwindigkeitsschub erfährt.)
29 comments:
Als Hobbyfotograf mit knapp einem Jahr Spiegelreflex-Erfahrung: Warum »P«? Ist da nicht »Av« ad hoc besser, (wenn man zumindest eine Vorstellung hat, welche Blende man braucht).
Da sind ein paar Fotos drunter, die nicht unter die Abbildungsfreiheit nach § 23(1) KUG fallen oder zumindest hart an der Grenze sind.
@Anonym
"Sollte sich jemand auf den Fotos entdecken und nicht erkannt werden wollen, kurze Mail an mich bitte."
...und was hast Du jetzt nicht verstanden?
@Foxxi
Es gibt eine Zustimmungspflicht, keine "opt-Out". Bildnisse düfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet werden. .. und was hast du jetzt nicht verstanden?
Die Veröffentlichung im Blog ist wohl eine "Verbreitung". Mag sein, dass die Fotografin für die Einzelaufnahmen, individuell erkennbare Portraits und Grossaufnehmen die schriftliche Zustimmung hat - ist ja eigentlich Profi. Sollte kein persönlicher Vorwurf sein, nur eine Anmerkung.
@stefanolix
Du bist die Spur zu weit, ich meinte die Leute, die die Kamera kaufen und fotografieren wollen und von Blende noch gar keine Ahnung haben: Einsteiger in die Spiegelreflexfotografie. ,-)
@Anonym
Ja, schön aufgepasst: Demonstration: §23 Abs. 3. Da ist nichts hart an der Grenze. Das ist ganz klar geregelt. Im übrigen, bei Einzelporträts gehört es sich zu fragen. Immer schön, dass unterstellt wird, man hätte es nicht.
Und ich möchte – ich hatte eine ähnliche Diskussen auf twitter – mal etwas klarstellen, was glaubt Ihr eigentlich, warum wir auf Demos gehen? Um unsere Meinung und unser Gesicht zu unserer Meinung zu zeigen? Oder um uns zu verstecken?
demonstrare (lat.): zeigen, klarmachen.
@Foxxi
Zudem das … schon schön, dass wir uns in Deutschland immer gegenseitig erklären müssen, gegen welches Gesetz wir gerade wieder verstoßen. ,-)
.
Ja, aber diese Leute haben doch i.d.R. vorher eine Digicam von Kodak oder Canon oder ... genutzt und da muss man sich ja auch ein klein wenig Gedanken um die Blende und andere Einstellungen machen. Es geht ja bei so einer Kamera nicht nur darum, ob man das Verschlussgeräusch ein- oder ausschaltet;-)
Was Du zum Recht auf Demonstrationsfotografie sagst, kann ich aus meiner Rechtsvorstellung heraus auch nachvollziehen.
Gesichter, erkennbar, das hast Du bestimmt für mich gemacht. Ganz tolle Fotografie. War es wirklich nicht eigentlich eine Canon? Ich mein ja nur … und schon geduckt und wech.
@stefanolix
sicher dat? ;-)
Also als ich damals meine „Erste“ DSLR (mit fing ich mit SLR überhaupt erst an) hatte, habe ich zuerst getestet, ob ich überhaupt Fotos aus der Kamera bekomme: brauchbare. Dann habe ich mich wieder zurück zum Sucher entwickelt, dann lernen müssen, wie man mit einer SLR gerade Fotos hinbekommt, dann was dieses komische Objektiv mit meinen Fotos macht, dann habe ich mich dem Akku-Kampf hingegeben (Pentax istDs *kleiner Insider*), dann habe ich angefangen mich mit Blende und Zeitvorwahl zu beschäftigen …
@anonym
DAS war bestimmt KEINE Canon: und beachte bitte, man kann mit der Pentax K7 auch Gesichter zeigen OHNE zu blitzen oder zu sunbouncen! ,-)
Zu Kameraherstellern sage ich jetzt einfach mal nichts, aber dass Du Pentax einsetzt, habe ich mir als aufmerksamer langjähriger Leser natürlich gemerkt. Aber kann man mit anderen Kameras keine Gesichter zeigen?
Ich habe vorhin meine ersten Bilder vom August 2008 angesehen und /nicht/ gelöscht. Kein Bild ist umsonst auf der Welt, es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen;-)
Kommentare á la "laut paragraph soundso" sind überflüssig. Entweder es liegt ein Verstoss vor, dann wird postschriftlich kommuniziert und zwar zwischen demjenigen der meint das seine eigenen Rechte durch die Veröffentlichung des Fotos verletzt wurden und dem Fotografen oder es liegt kein Verstoss vor, dann braucht man auch nichts dazu zu schreiben.
@stefanolix
herr anonym, den ich ja nur zu gut kenne, glaubt ernsthaft man kann mit einer pentax gar nicht fotografieren geschweige denn gesichter zeigen, er glaubt, dazu braucht es mindestens eine canon, wenigsten eine mit dem vornamen „mark ;-) der herr anonym hat aber ein foto von sich und seiner tochter auf seinem desktophintergrund, das von einer pentax gemacht wurde – wir sagen es ihm aber nicht!
ja, ich liebe es auch meine anfänge anzugucken, davon mal abgesehen, dass auch technisch weniger gute foto trotzdem absolut perfekte fotos sein können – weil sie ihre geschichte erzählen.
@Karl
Ich glaube, ich mag Dich! Ich mag Dich sogar sehr! ,-)
Das Bild wurde von einer lieben Freundin gemacht, darauf bestehe ich. Und die heißt nicht Pentax oder so und kommt aus Japan.
OK, das beruhigt mich. Ich gebe zu: ich habe eine C., die aber ganz ohne Vor- und Nachnamen durch ihr Kameraleben geht.
Nun, neben Gesetzestexten gibt es halt auch noch andere Abwägungen zum Thema "Demobilder und informationelle Selbstbestimmung", habe dazu ja gestern etwas gebloggt.
Aber macht nix, dann greife ich eben in Zukunft wieder zum bewährten Kappu/Basecap/Sonnenbrille-Outfit. Vielleicht haben wir ja so auf Zensursula-Demos auch bald einen schwarzen Block, wär doch lustig.......
Ja, am besten änderst Du das Gesetz und vor allem: verhindere nebenbei noch alle Fernsehausstrahlungen, die über Demos berichten! So'n bisschen nervt die Bevormundung einiger Einzelner den speziellen Berufsgruppen gegenüber langsam. Bei allem Respekt!
Deutlich: es gibt Menschen, die auf Demos sehr klar signalisieren, sie wollen nicht fotografiert werden. Die werden es nicht und wenn Fotos existieren, werden sie nicht gezeigt. So handhabe ich das. Ansonsten gilt für Demonstrationen nun mal der dritte Absatz wie oben beschrieben. Und wann immer sich jemand auf den Fotos entdeckt und dort sich nicht sehen möchte, darf er sich melden – ich bin die letzte, die dementsprechenden Wünschen nicht nachkäme. Was mich vor allem ärgert, dass die Typen, die immer so ein Wesen um „ihr Foto“ machen, dann aber eine Sekunde selber mit der Kamera agieren und auf die Bullen zielen und dann mit so blöden Sprüchen kommen, wie „der hat sich doch seinen Beruf selbst ausgesucht.“ Die Doppelmoral kann ich supergut leiden!
Bei all der Diskussion darf man ruhig auch im Hinterkopf haben, dass keiner der Menschen aufgrund solcher Fotos namentlich verfolgbar ist. Können wir jetzt die Kirche in dem Dorf lassen, in dem sie gem. unserer Gesetzgebung bereits sehr klar angesiedelt ist?
*sigh*
Wie gesagt, das Gesetz kenne ich auch, aber es geht vielleicht nicht nur darum. Ein Gesetz haben wir inzwischen schließlich auch zum Sperren von Internetseiten...
Zum Signalisieren: Ich persönlich habe nicht so ein arges Problem damit, auf einem Demobild erkennbar zu sein. Basecap und Brille wären da eher ein Statement, als tatsächlicher Schutz, aber viel lieber würde ich darauf verzichten, denn ich halte BlackBlock-Ästhetik auf Netzaktivisten-Demos irgendwie für deplatziert. Wie ich ansonsten signalisieren sollte, nicht fotografiert werden zu wollen, wüsste ich ganz ehrlich gesagt gar nicht. Wie denn? Immer die Hand vor das Gesicht halten? Ich merke doch bei einem Großteil der Fotografen gar nicht, dass sie mich gerade ablichten.
Was Doppelmoral angeht: Auch ich inde es verwerflich, wenn Mitdemonstranten unkenntlich gemacht aber Polizisten klar gezeigt werden. Für mich hat jeder Mensch ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung, ganz unabhängig vom Beruf.
Und um "namentliche Verfolgbarkeit" geht es auch nicht. Es reicht vollkommen, wenn jemand erkannt wird und deshalb negative Konsequenzen erdulden muss, z. B. am Arbeitsplatz. Von Suchmaschinen mit Gesichtererkennung fange ich jetzt mal gar nicht an...
Tja, dann wirst Du wohl genau abwägen müssen, auf welche Demonstrationen Du in Zukunft gehen willst. Demonstrieren im Verborgenen geht ganz schlecht. Stell Dir bloß vor, was passiert, wenn Dich mal ein Passant wiedererkennt!
Bei Sportveranstaltungen, Konzerten und Festivals kann man übrigens auch fotografiert werden, da steht's meist sogar auf der Karte oder auf der Anmeldung mit drauf.
Erstens habe ich schon gesagt, dass es hier nicht um *mich* geht, sondern um die informationelle Selbstbestimmung der (u. a. auch von mir) Fotografierten.
Zweitens ist es ein großer Unterschied, ob man "in Echtzeit" auf einer Veranstaltung gesehen wird, oder ob ein quasi beliebig großer Personenkreis quasi in alle Ewigkeit nachträglich überprüfen kann, wer auf einer Demo war.
Drittens ist eine Demo aufgrund ihrer politischen Aussage und Positionierung ein Bildkontext, der mit Freizeitveranstaltungen wie Konzerten wohl kaum vergleichbar ist.
Doch, das ist sehr gut vergleichbar. Es gibt wohl kaum völlig unumstrittene Kultur und irgendjemand kann immer etwas dagegen haben: gegen Rammstein, gegen Musikantenstadl oder gegen ein Musikfestival im Schlamm.
Noch mal zum Mitschreiben:
(1) Es ist der Zweck einer Demonstration, dass man gesehen wird.
(2) Du kannst niemals alle Fotografen kontrollieren, die bei einer Demo dabei sind. Die Zeitung fragt auch keinen Teilnehmer um Erlaubnis. Sie wird für Jahrzehnte archiviert.
(3) Im Zeitalter der digitalen Kopie wirst Du nicht verhindern können, dass die Fotos auch im Netz verbreitet werden.
(4) Du kannst hinter all diesen Fotos hinterherrecherchieren, aber Du wirst wohl kaum jeden Betreiber zum Löschen bewegen können.
(5) Du wirst damit leben müssen. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung kann nur auf Daten angewendet werden, mit denen Du selbst sorgsam umgehst.
--
Es gibt ein sechs Jahre altes Foto von mir, auf dem ich zehn Kilo mehr habe und in unglücklicher Haltung getroffen bin. Es gefällt mir nicht. Der Seitenbetreiber ist nicht mehr auffindbar. Soll ich mich jetzt verzeifelt davonstehlen? Nein, ich werde damit leben müssen.
"Es ist der Zweck einer Demonstration, dass man gesehen wird."
Nö, der Zweck einer Demonstration ist es, Inhalte in die Öffentlichkeit zu tragen.
"Du kannst niemals alle Fotografen kontrollieren, die bei einer Demo dabei sind."
Ja, das ist genau das Problem. Deshalb tragen ja auch die Fotografen eine besondere Verantwortung.
"Die Zeitung fragt auch keinen Teilnehmer um Erlaubnis."
Typische Zeitungsfotos von Demos sind Übersichtsaufnahmen, auf denen die Teilnehmer eher schwer erkennbar sind. Bei Aufnahmen mit deutlich erkennbaren Gesichtern wird durchaus gefragt (wurde ich selbst schon, und ich habe zugestimmt).
"Im Zeitalter der digitalen Kopie wirst Du nicht verhindern können, dass die Fotos auch im Netz verbreitet werden."
Richtig. Siehe oben, das mit der Verantwortung.
"Du kannst hinter all diesen Fotos hinterherrecherchieren, aber Du wirst wohl kaum jeden Betreiber zum Löschen bewegen können."
Es geht ja auch darum, dass durch verantwortungsbewusstes Vorgehen der Fotografen (d. h. Anonymisieren) genau das unnötig sein sollte. Und nochmal: Es geht hier nicht um mich, sondern um die Leute auf meinen Fotos, die ich gar nicht kenne, und die vielleicht ihre eigenen Gründe haben, warum sie nicht erkannt werden möchten.
"Du wirst damit leben müssen. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung kann nur auf Daten angewendet werden, mit denen Du selbst sorgsam umgehst."
Das Problem ist, dass man hier weder die Wahl noch die Möglichkeit hat, sorgsam mit seinen Daten umzugehen. Jemand nimmt sie sich einfach und verbreitet sie.
So ganz alleine bin ich mit dieser Ansicht übrigens auch nicht. Der AK Vorrat z. B. plädiert ebenfalls für das Verpixeln von Demobildern.
Was ist das Berufsbild des Fotografen? Die Abbildung (in der Reportagefotografie) von Zeitgeschichte.
Doch, man hat die Wahl, ob man auf die Demo geht und ob man sich erkennen lassen will. Du stimmst mit der Teilnahme an der Demo implizit zu, auf der Demo fotografiert zu werden.
Wenn ich hier in Dresden an einem Marathon oder an einem anderen Stadtlauf teilnehme, werden völlig unkontrolliert tausende Bilder geschossen: mit Handys, mit Profikameras, mit Digiknipsen. Viele davon landen auf Webseiten. Wer das nicht akzeptiert, der darf da halt nicht mitlaufen.
Beim Fotografen zählt es zum Berufsbild, beim Amateur zum Hobby. Damit muss man einfach leben. Oder man schließt sich halt zu Hause ein und geht weder zur Kultur, noch zum Sport, noch zur Demo.
OK, die Diskussion wird jetzt arg zirkulär. Im Grunde habe ich in meinem Blog-Posting ja auch schon alles gesagt.
Das hier
"Du stimmst mit der Teilnahme an der Demo implizit zu, auf der Demo fotografiert zu werden."
ist jedenfalls genau die Behauptung, die ich mit meiner Argumentation in Frage stelle, und somit selbst als Argument irgendwie nicht so zugfähig. Aber ich lasse es jetzt mal gut sein.
OK, wenn Du natürlich gleichzeitig mein sportlicher Diskussionskontrahent bist, den Argumentationsrahmen festlegst und die Rolle des Schiedsrichters übernimmst, dann werde ich mich mit Dir natürlich nicht messen können;-)
Ich gebe zu, dein Vorwurf ist nicht ganz unberechtigt. Dass ich mich lieber zurückziehe liegt aber auch an dem schlechten Gewissen, das ich immer habe, wenn ich in fremden Blogs so Endlosdiskussionen anzettle. ;)
Das war kein Vorwurf, nur ein nett gemeinter Hinweis. Und sobald Frau Creezy auch nur einen Ton gesagt hätte, wäre ich ganz diskret aus der Diskussion ausgestiegen. Aber off-topic waren wir eigentlich auch nicht. Einen schönen Tag noch!
Nö, das ist schon okay so. Selten habe ich so eine nette und zuvor kommende Bogdiskussion erlebt – vor allem schon sehr lange nicht mehr – bin noch leicht hsb-geschädigt. ,-)
Obwohl … bei dem Bild vom Ströbele hätte ein Sunbounce von unten … aber Pentax braucht das ja nicht, da sind die Schatten ja Kunst. Duck und wech.
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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