2009-06-30

Der Pentax K7-Test – was die anderen meinen!

Da sich die vier Testwochen mit der Pentax K7 nun dem Ende neigen und Pentax die Testkameras und Vorserienmodelle wirklich und ernsthaft wieder haben will, was sich, soweit ich die Meinungen überblicke, nicht wirklich mit dem Wunsch der Tester deckt, hier im Folgenden einige Links zu den speziellen Meinungen der anderen Kameraprüflingen, die wie ich das Vergnügen hatten mit ihr zu fotografieren und teilweise deutlich technischer getestet haben als ich, die ich gefühlt „nur“ fotografiert habe. Die Testberichte sind spannend individuell, man sieht sehr deutlich, was zehn Fotografen für sehr unterschiedliche Voraussetzungen an ihre Kamera stellen. Schon alleine für diesen Lesespaß, danke an Pentax für die Aktion! Zuseher* hat sich über den Autofokus Gedanken gemacht und sich schon einmal dem legendären Thema „Schnittbildscheibe“ bei der neuen Pentax genähert. Fotos sind bei ihm in den Links zu Hauf zu finden. Inline-Igel nenne ich nun den Rausch-Papst, Pentax hatte uns in der Mitte der Zeit die finale Firmware zukommen lassen, die im Vergleich zu der mit ihr zuerst gelieferten 0.00er Version erstaunliche Ergebnisse zu Tage brachte. Rauschen? Nun, dann seht Euch die ISO1600-Fotos an. Wenn es auch immer Menschen geben wird, denen das immer noch nicht gut genug ist, ich finde so eine Qualität, vor allem im Vergleich zu den früheren Modellen, sensationell. Die Pentax K7 hat unter anderem als eines ihrer vielen kleinen netten (brauchbaren) Gimmicks eine Verzeichnungskorrektur (man mag ihr bitte nachsehen, das diese nur bei den digital optimierten Objektiven funktioniert). Das heißt, sie kann bei z. B. weitwinkligen Objektiven, die eine recht ausgeprägte Verzeichnung den Fotos als persönliches Merkmal aufdrücken, automatisch korrigierend eingreifen. Sie beschneidet die Fotos zwar zwangsläufig, etwas, was man aber als Fotograf vorab einkalkulieren wird, denn man kennt ja seine abbildenden Früchten. Kafenio hat seinen Test mit dem Pentax DA 14 2.8 online gestellt. Er hat in seinem Blog übrigens auch sein persönlichen Schwachpunkte an der Kamera zur Sprache gebracht, wir sind halt alles Individualisten. Und er hat sich in die Videofunktion so verliebt wie ich, nur wo sind die Filme? Na gut, dafür seine internationale Linksammlung zur Pentax K7 – und er ist wohl der Erste mit einem Fazit zu seinem Test. Falconeye hat sich intensiv mit der Auflösekompetenz der K7 im Vergleich zum Vorgänger K20D beschäftigt. Ja, er bloggt in englisch - die Bilder sprechen für sich. Das umfangreiche Test-Tagebuch von tzcobretti ist auf seiner Homepage zu finden. Der Österreicher, proteus1625, in unserer glücklichen Testerrunde ist mit seiner Test K7 ab in die Grube, Druck testen. Er hat die HDR-Funktion ausprobiert und darüber geschrieben (die ich völlig links liegen gelassen habe.) Jim hat sich dankenswerterweise an die, nennen wir sie liebevoll „Spielfilter“ gemacht. Tatsächlich kann man die Fotos schon in der Kamera recht gut für einen Druck direkt aus der Kamera heraus bearbeiten, sei es, ob man den Bereich eines Fotos freistellen will oder Linien begradigen, die Oma etwas dünner zeichnen als sie in Realität ist und im Nachhinein dem Foto etwas mehr Farbe oder Schärfe geben. Das SchnickSchnack-Programm der Pentax K7 ist da recht umfangreich geworden. Ich bin ehrlich, ich habe dafür Rechner und Software – aber das mag die Erklärung sein, warum wir in zehn Jahren Kameras mit einem 13"-Display mit uns herum tragen werden und der Sucher bei DSLRs weggefallen sein wird, denn uns dann zehn Jahre später das Marketing als Novum wieder teuer verkaufen wird, egal … Jim ist soooooo eine verdammt coole Socke auf dem Rad! Der Film zeigt, dass die K7 das Zeug dazu hat, Pentax-Fotografen auf ein völlig neues Kreativitätslevel zu bringen. Natürlich gibt es und gab es im Blog von Ned Bunnell immer wieder Lesens- und Sehenswertes zur neuen Pentax, hier auch auf englisch. Und last but not least, wurden im DFN-Forum viele, viele Fragen zur Pentax K7 gestellt und viele, viele davon von den Testern beantwortet. Schaut selbst, vielleicht sind Eure relevanten Fragen darunter. Video-Samples der Tester können hier betrachtet werden. Mein Fazit wird in den nächsten Tagen folgen und noch habe ich genügend Material auf dem Rechner, das ich noch gar nicht gepostet habe. (*Forumsnamen der Testkollegen)

Ach, …

und vielen Dank Frau Generator für DEN Virus!

Ostkreuz-Zucht

2009-06-29

Jägerglück

Einmal im Jahr gebe ich den Hamster. Einmal im Jahr stelle ich mir – sofern nicht eh schon ein frühmorgendlicher Termin auf der Tagesordnung steht – den Wecker, um auf die Sekunde Punkt 8:00 Uhr an der Tür meines Lieblingsdiscounters um die Ecke (der mit dem kleinen schwarzen Hund im Logo) zu stehen, zielstrebig zu den Sonderverkaufsflächen zu streben, um dann in voller Kraft und Schönheit zuzuschlagen.

Die Jagd wird vorher bereits zelebriert und läuft gut vorsortiert in die Zielgerade. Ab Mitte Juni werde ich nervös und greife mir Samstags immer den vor- oder allerletzten Prospekt für das Angebot der Woche ab. Dann zum Ende Juni hin, gibt es in einer Woche ein Angebot mit Ledergesundheitssandalen, der Zeitpunkt ab dem ich noch nervöser werde, weil ich weiß, die Woche drauf kommen sie: meine Lieblingssommerleder-FlipFlops!

Irgendwann (naja, fünf Jahre ist es her) kaufte ich mir so ein Paar in rot, weil sehr günstig und sehr bequem zu tragen für das zwei Jahre zuvor geschändete Bein, zudem sicher im Halt im Vergleich zu anderen offenen Sommerschuhmodellen und zog es zwei Sommer lang kaum noch aus. Das Jahr drauf (ich rechnete natürlich nicht mit Wiederholung) kam ich zu spät: da waren nur noch die Minigrößen vorhanden. Zu spät heißt bei solchen Angeboten beim Discounter meist, dass Mittags bereits die relevanten Größen weg sind. Das Jahr darauf war ich cleverer, ich fragte beim Einkauf an, ob und wann sie diese wieder im Programm hätten. Auf deren freundliche Antwort hin stand ich am angekündigten Tag morgens um Punkt 08:00 vor der Tür und schlug bei einem Paar in rot zu. Letztes Jahr indes war ich besonders großzügig: rot, weiß und braun. Schwuppdiwupp kaufte ich einmal Größe 40 auf. Letzte Woche war es wieder soweit, Gesundheitssandalen die Woche zuvor, Prospekt und heute war Jagd-Tag. Das Procedere beherrsche ich perfekt und so stand ich dann heute und schoss in Richtung Regal, tat das, was ich tun musste.



Nicht, das sich nicht noch vom letzten Jahr einmal die Version in rot und weiß im Schrank „auf gut“ Vorrat gehalten hätte (das ist die Stelle, in der sich in den Comics der Held immer vor die Stirn schlägt und mit den Augen rollt), da aber die Farben jedes Jahr ein bisschen komischer werden und wir nicht wissen, wohin uns diese Krise noch führt, bin ich jetzt für ca. 3-4 Sommer versorgt. Glaube ich. Zumindest.

Bis nächstes Jahr.

Heute ist ein guter Tag für die Gurke …

und die Haselnuss. Sie dürfen jetzt sein wie immer, bestenfalls auch krumm oder klein. Heute tritt die im November 2009 beschlossene Änderung der EU-Norm 1677/88 in Kraft. Seit 1988 durfte die Gurke auf einer Länge von 10 cm eine maximale Krümmung von nur 10 mm aufweisen, damit ist Schluss – die Gurke ist wieder frei von Zwängen und darf wachsen, wie sie will

Ich freue mich auch für die anderen 26 Obst- und Gemüsesorten, die jetzt wieder auf den Tisch kommen, wie die Natur sie geplant hat und nicht wie es der Verpackungsindustrie angenehm war.

Ich freue mich! Wirklich! Und gehe dann jetzt mal kopfschüttelnd ab … (manche Sachen, die die EU verzappt, möchte man besser nicht wissen.)

2009-06-28

CSD Berlin 2009





Der gestrige CSD war gestern ein bisschen wie … immer. Es gab bunte und musikalische Wagen, geschminkte und verkleidete Menschen, junge partywillige Menschen, Menschen mit Obsessionen, meist sexuelle, die ihre Vorlieben und gelegentlich auch politische Statements der Öffentlichkeit mitteilten.





Es wurde auf Transparenten um Gleichstellung und Respekt gebeten, die Regierung wurde aufgefordert Entscheidungen zu treffen. Der Vatikan auf die Schippe genommen.



Das Ganze gewürzt mit einer gewohnten Banalität, denn während gleichzeitig auf der Parade von immerhin jeder im Bundestag vertretenen Partei ein Wagen ins Rennen geschickt wird, die auch ganz gut von in den Parteien aktiven Politikern bestückt sind, tut sich andererseits gerade dort so wenig in den endgültigen Entscheidungen. Übrigens wurde an den Wagen sehr viel auch auf polnisch kommuniziert – die Notwendigkeit ist gegeben.







Würde man die Größe der Wagen, den auf ihnen stattfindenden Aktionismus, die Lautstärke, den hohen Grad der Feierlaune der Partei-Wagen als Wahl-Barometer nutzen, dann könnte es sehr wohl sein, dass die CDU dieses Jahr das Rennen macht. Der Wagen war sicherlich nicht der vollste und augenscheinlich gibt es deutlich mehr Schwule als Lesben in der CDU, aber da die sich mit weißem Hemd und orangener Krawatte erstaunlich kreativ kostümiert hatten, machten sie mit ihrem Wagen schon etwas her.



Und zumindest unten, das „Fußvolk“ um den Wagen herum, da hatten die schwulen Unionisten ihren Spaß, „schwarz und bunt“ nannten sie das, ich nenne das „oben und unten“. Sorgen müssen sich indes SPD und Grüne machen. Die Grünen hatten den schönsten Wagen aller Parteien …



naja … aber entweder nehmen die wirklich gar keine Drogen zu sich oder … sie sind einfach so lahm, wirken so verkrampft. Zumindest auf diesem CSD leicht lahmarschig.


Einzig deren Aufkleberklebeboys waren annähernd funky.



Vorteil Ströbele, der lässt seine jungen Leute nicht im Stich.



Indes wiederum, bleiben wir beim Wahlbarometer, gute Außenseiterchancen haben die Hedonisten: kleinster Wagen – und im Vergleich zu den Trucks der großen Parteien – wirklich klein, aber mit einer erstaunlichen Stimmung. Tsja, und die Linken. Irgendwie.

Die These auf alle Wagen umgelegt, werden wir die nächste Legislaturperiode vom Fernsehen (TIMM.),



der CDU und der Pharmazie regiert – bleibt also alles beim Alten. Verdi (Foto s. o. bei den polnischen Slogans) wird indes ins Pflegeheim eingeliefert, stante pede. Klinisch tot.

Während ich dabei war und mir den Umzug auf der Höhe Potsdamer Straße/Kurfürstenstraße ansah, war kein einziger Michael Jackson-Song zu hören. Dafür ganz viele Lady Gaga-Songs. Also von den beiden mit denen sie uns bisher chartmäßig beglückt hat. Aber auch nicht Marianne Rosenberg. Auch nicht Rosenstolz, die leben aber noch, heißt es …



Bei dem im Fußberreich tanzenden Volk hat man zunehmend den Eindruck, da hüpfen viele Jugendliche auch nur mit, weil der CSD ein bisschen was von der Loveparade hat. Mitlaufen, mitsaufen und ein bisschen tanzen eben. Der Hetenanteil war groß, was insofern schön zu sehen ist, denn es zeigt auch eine Akzeptanz im realen Leben dessen für was da demonstriert wird. Homosexualität hat hier was von Volksfest, was ein Indiz für Normalität gewertet werden könnte, wenn man es wirklich wollte.

Meine Bewunderung gilt den Herren, die sich in Schuhe zwängen und sich auf ihnen noch kilometerweit fortbewegen, die sich chrosomenbestimmte Damen allenfalls sitzend am Bordellthresen antun würden.



Die Kostüme erkennt man gelegentlich vom Karneval der Kulturen von vor zwei Jahren auch wieder, aber das soll Recht sein, sie sind schließlich immens teuer. Die beiden Herren, die jedes Jahr wieder in zwei so etwas von weißen Marineuniformen herum stolzieren, scheinen erstaunlich wenig bis gar nicht zu altern.



Und die großartige Tatjana Taft hat den Cocktail-Bock abgeschossen, leider kann ich das Foto von ihr von vorne nicht zeigen, weil ich sie da nicht so vorteilhaft getroffen habe und das werde ich ihr nun wirklich nicht antun.



Die Dame hier hing so komisch aus dem Wagen, dass ich dachte „oh je, gleich kotzt sie vom Wagen runter! Ihr ging es aber gar nicht so schlecht, sie ließ sich nur mal eben kurz von hinten poppen. CSD 2009 eben.



Das hier war mein Kostümfavorit, weil mit einer unglaublichen Selbstironie geglückte grandiose Selbstdarstellung:



Keine Ahnung, ob die Pentax K7 (hier meistens mit dem Tamron 28-300 DI im Einsatz) wirklich wassserfest ist, sie ist auf alle Fälle aber jetzt Seifenschaumwerfer getestet (ich dachte, das Ding soll ja was abkönnen als ab mit uns rein in den Schaum)!



Der Rest der Impressionen mit Show, Kostüm, Spaß, Meinung:






















Toller Typ, grandioses Kostüm und war sich wirklich nicht zu fein mit jedem und für jede Kamera zu posen.










































Das als Gruß an die Frauen und Männer, die ihr Leben und ihre Träume leben und sich dafür im Jahr 2009 immer noch und leider wieder zunehmend mehr mit Gewalt gegen sie ausgesetzt sehen müssen.

Die liebreizende Zoe Delay sammelt übrigens Links und mehr Fotos zum Berliner CSD '09.

(Wie immer gilt, Bilder werden größer mit einem Klick.)