Der Wandel der Zeiten
1988, als ich in das IT-Business einstieg, begegnete ich zum ersten Mal in meinem Leben einer mir extrem erscheinenden Form von dem, was man als typisch männlichen Chauvinismus bezeichnet. In der Geschäftsführung als auch unter den Kunden. Mir war das bis dato in dieser Form in meinem Umfeld nie so begegnet. Einige männliche Kunden hatten beispielsweise ein Problem, sich PC-Technik (wir reden von früher Personal-Computer-Zeit) von einer Frau erklären zu lassen. Für erstes, die Geschäftsführung, hatte ich wenig Verständnis, für letzteres, Kunden, schon eher. Auch ich sitze ab und zu in einer Warteschlange vor einem Thresen und hoffe inständig nicht ausgerechnet von der einen bestimmten Person aufgerufen zu werden. Vom Gefühl her und über die Jahr(zehnte) hinweg, hatte ich allerdings das Gefühl, gerade in dem Punkt hätte sich viel zum Besseren entwickelt. Also Schwamm darüber.
Als ich 1999 Gründerin und Gesellschafterin in einem StartUp war (einzige Frau) holte mich diese Form von Chauvinismus ganz unerwartet, vor allem aber aus der Riege einer jüngeren Generation ein, von der ich vielleicht etwas naiv tatsächlich erwartet hatte, sie hätte ihre Chance der Moderne in diesem Punkt zu ihren Gunsten genutzt und schon etwas mehr begriffen. Irrtum meinerseits. Teilweise waren es unschöne Erfahrungen. Aber auch diese Erfahrungen zählen. Auch hier Schwamm darüber.
2008, also heute, erlebe ich diese Form von Chauvinismus aktuell gerade wieder: dieses Mal aber aus der Riege des eigenen Geschlechts. Das in Kombination mit der Bissigkeit, die Frauen gelegentlich beherrschen, macht diese neue Form nicht einmal amüsant.
Hat es nicht zu mehr, zu einer eigenen einzigartigen Entwicklung gereicht bei uns, gerade diesen Weg klüger, anders, fairer zu gehen? Konnten wir uns wirklich nur das aneignen, was wir am eigenen Leib als unangenehm in der Erfahrung gespürt und kritisiert haben? Na dann. Schwamm darüber. Für mich indes aber bitte gerne den Fensterplatz im Männerpensionat.
4 comments:
Eine, diese gewisse Form der Stutenbissigkeit, hm? Das wird sich wahrscheinlich so lange nicht ändern, so lange (so viele)Frauen nicht begreifen, dass es mehr als sinnlos ist "gegeneinander" zu keifen.
Na wenigstens ist der Chauvinismus schon gender gemainstreamt (oder wie das heißt).
Warum wollt Ihr Frauen denn auch immer in unserem Revier wildern? Wir haben doch deshalb extra für Euch eigene schöne Spielzeuge erfunden. Mit tollen Knöpfen dran: Linke obere Herdplatte, rechte untere Herdplatte, Feinwaschgang, extra Schleudern, extra Dampf, Saugkraftverstärker für dicke Teppiche ...
Das ist, wie bei der alten Toilettengeschichte, wenn Ihr Euch immer aufregt, daß der Deckel oben ist. Ihr braucht ihn unten, wir brauchen ihn oben! Ich sag doch auch nicht, daß Du den Deckel hochklappen sollst.
Findet Dein schowinistischer Lieblingsossi
=o)
@tilla pe
Ich fürchte es ja auch, aber es ist so … dämlich. Und was man mit der verschwendeten Energie alles anstellen könnte.
@foxxi
. ! ,-)
@Lieblingsossi
Du sagst, Du sagst es. Schusterin bleib bei Deiner Wäsche. ,-)
Kommentar veröffentlichen
Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
Kommentar veröffentlichen