2008-09-19

Fotografengeschichten

Der polnische Fotograf Jerzy Lewczyński, geboren 1924, erzählt in dem Deutsch-Polnischen Format im rbb, wenn er ein Foto findet, hebt er es immer auf – egal wen es zeigt. Dann erzählt er die Geschichte, wie er einmal auf einem Dachboden Fotos findet. Sehr alte Fotos, die Negative teilweise noch richtig auf Platte. Er fragt im Ort umher und erfährt, es sind die Fotos einer Apothekerfamilie. Einer interessanten Familie, leider mit dem typischen Schicksal, das viele Familien im 2. Weltkrieg genommen haben. Es sieht aus, als wären alle Familienmitglieder inzwischen verstorben, doch dann findet er durch Zufall noch einen überlebenden Mann in Israel und schreibt ihm. Der Mann schreibt zurück, «die Antwort ist nass von Tränen», erzählt der Fotograf, und kommt den alten Fotograf besuchen. Der kann ihm seine Familie und Vergangenheit auf Fotos zurück geben.

Das bewirkt die Fotografie.

Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie im November in Berlin stellt das Polnische Institut die Bilder von Jerzy Lewczyński aus. Eröffnung 30.10.2008 19:00 Uhr. Der Künstler ist anwesend.

3 Kommentare:

Maren hat gesagt…

Ich liebe solche Geschichten.
Da habe ich auch glatt Pipi in den Augen.

Evelyn hat gesagt…

Isch liebe och solche Geschichten und gute Fotografen liebe ich noch mehr.
Aber trotzdem, ganz ehrlich, jede Fotografie sammeln, die man findet...
DAT TYP IS DOCH EIN MESSIE!

creezy hat gesagt…

@maren
Ging mir auch so als ich die Doku gesehen habe. Zumal mir die alten Bilder meiner Großeltern auch so unglaublich wichtig und immer ein Halt sind!

@bjutiegibswandast
Yo, aber die Sammelleidenschaft äh … das Messiedasein ist bei Fotografen ja in die Wiege gelegt und im Grunde dank notwendiger Archivierung zum Glück legitimiert!

Ich weiß, ich war mal echt sauer als meine Mum irgendwann meinte, sie würde jetzt Fotos aussortieren und weg schmeissen wollen! ,-)

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