2008-04-01

Gummistiefelschmiss



In der Folge eines gestrigen Schlenderns über den Alexanderplatz auf dem sich wieder mal die kommerzholzigen Buden stapeln (und die geneigte Budenbetrachterin überlegt krampfhaft, wat nu' wieder zelebriert wird … Weihnachten? Vorbei. Ostern? Vorbei. Pfingsten? Weit wech. Weihnachten? Könnte sein.) trifft die Schlenderin auf ein Schild, das auf kommende finnische Aktionen im Rahmen von Helsinkiss Berlin à la «Helsinki goes Alexanderplatz» aufmerksam macht. Als da wäre unter anderem am 26.4.2008 der GSTWWW, der Gummistiefelweitwurfwettbewerb. Am 27.4. gibt es dann finnische Volkstänze, die in einen finnischen «Tanz in den Mai» am 30.4.2008 münden. Wir gehen natürlich davon aus, dass durchgetanzt wird. So und nicht anderes kennen wir die Finnen doch?

Aber zurück zum Gummistiefelweitwurfwettbewerb, der sich heute gestern mir flugs alleine aufgrund seines Names ins Herz gekuschelt hat. Gewisse auf multimediale Hilfsmittel basierende Rechercheversuche haben ergeben, dass wir Berliner bereits ordentliche Gummistiefelweitwurfkompetenz besitzen und bewiesen haben. Neben zwei in der Stadt ansässigen Clubs, einer davon heißt neckisch Gib Gummi 03 wurde 2005 hier der Deutschen Gummistiefelweitwurf-Verband (DGV) gegründet, (dessen Webseite zumindest bei mir gerade leider quengelt.) So will auch das Werfen von Gummistiefeln wohl in ordentlichen Flugverbandsbahnen geregelt sein. Tatsächlich soll mit 122 Aktiven Deutschland hinter Finnland die zweitgrößte Gummistiefelweitwurf-Nation der Welt sein.

Wer hätte gedacht, dass Berlin doch nur ein Vorort von Friesland ist?!

«Die hohe Anforderung beim Gummistiefelweitwurf besteht darin, dass der Stiefel, im Vergleich zum Hammer und zum Diskus, sehr schnell in der Luft an Fahrt verliert, da er nicht so aerodynamisch ist. Die Kunst besteht darin, dass man den Stiefel in einem richtigen Einstellwinkel zum Wind durch die Luft rotieren lässt. Durch die Drehungen, die auch bei anderen Wurfsportarten üblich sind, zieht der Stiefel noch den einen oder anderen Meter. Profis sagen, dass es beim Gummistiefelweitwurf um 30% Muskelkraft und um 70% Technik geht.»

Gummistiefelweitwurf scheint mir mehr etwas für Intellektuelle. Nun bin ich persönlich leider schlecht im Weitwurf. Der kummervolle Blick meiner Sportlehrerin hängt immer noch nach und zahlreiche Hundeleichen, die sich angesichts meiner Stöckchen-Wurfleistungen immer wieder zwangsläufig tot lachen mussten, pflastern meinen Weg. Aber wenn's nur eine Frage der Technik ist? Mit Schuhen kenne ich mich schließlich 1a aus – als Mädchen!

Wie sieht es denn hier so aus mit der die Gummistiefel weit werfenden Kompetenz?

Gummistiefelweitwurf. Da geht noch viel in dieser Stadt, ich spüre das. Wie sag ich's nur meiner Frisbeescheibe?

3 comments:

Anonym hat gesagt…

Ach, haben die Finnen sich jetzt vom Mobiltelefonweitwurf losgesagt? Dabei würden sich doch hervorragend die Produkte eines finnischen und mittlerweile in D unbeliebten Herstellers werfen lassen …

Anonym hat gesagt…

Ich persönlich könnte ja auch dem Highheelsweitwurf Einiges an Attraktivität abgewinnen. Eine sinnstiftende Einsatzmöglichkeit für Hackenschuhe - und erst, wenn die Ziele attraktiv wären. Aber ich gerate ins Phantasieren...

creezy hat gesagt…

@narana
Naja, ich denke die Finnen haben zuerst Gummi geworfen, dann kam das Cellphone ,-)

@indica
Highheelweitwurf wird keine Zukunft haben, liebste Frau Indica. Weil Männer (für uns attraktive Ziele in nicht pink!) alles abkönnen, aber keine spitzen Gegenstände. Hatte ich eigentlich schon mal einen Freund, der Spritzen abkonnte? Kann mich nicht erinnern …

Kommentar veröffentlichen

Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!