2008-01-19

Wirf Hirn … aber ziele verdammt noch mal endlich!

Die Berater empfahlen, einen Untermietvertrag zu fingieren oder die Zimmer so herzurichten, dass getrennte Schlafmöglichkeiten simuliert werden. Sonst gebe es keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung.

Es ist so abgefahren: Da nehmen die arbeitsuchende für eine Aufgabe überhaupt nicht qualifizierte oder überprüfte Menschen (ok, eine kurze Schulung hinsichtlich der zu verwaltenden Formulare inklusive) und besetzen mit ihnen Positionen auf denen sie arbeitslose Menschen beraten sollen und wundern sich dann, dass diese Menschen sich auf sozialer Ebene dem Arbeitslosen näher fühlen als dem Träger ihrer kurzfristigen 1-Euro-Maßnahme?

Es gibt gab in Deutschland so etwas wie einen Beamten-Status. Die Menschen wurden zielgerichtet für ihre künftige Aufgabe ausgebildet und über einen langen Zeitraum hinsichtlich ihrer Kompetenz geprüft. Irgendwann erhielten sie einen bestimmten beruflichen als auch pensionsbedingten Sicherheitsstaus, im Gegenzug erklärten sie sich bereit, sich ja nie von einer freien Marktwirtschaft korrumpieren zu lassen und immer eine 100 %ige Loyalität ihrem Arbeitgeber: dem Staat zu gewähren.

Hm, und nun setzt man Menschen, die den Staat gar nicht als ihren Arbeitgeber begreifen können, weil sie sich vom Staat in erster Linie verraten fühlen auf Positionen in denen genau die 100 %ige Loyalität zwingend angebracht und man wundert sich, dass es bei einigen der Kandidaten nicht so funktioniert?

Menschen, die so blauäugig naiv denken, sollten auch Döner-Buden zählen.

Und dann: Olaf Möller, Sprecher der regionalen Arbeitsagentur, verurteilte die Tipps als eine "offensichtliche Rechtsbeugung". Ohnehin könnten nur Jobcenter und Agenturen rechtsverbindliche Auskünfte geben. Als ein Problem bezeichnete Möller die vielen Arbeitsloseninitiativen, die selbstständig bei Parteien oder Organisationen wirken würden. Manche erhielten für die Dienstleistungen Geld von den Jobcentern. Diese könnten aber den juristischen Sachverstand nicht kontrollieren. Außerdem ließe sich nicht prüfen, ob die dort eingesetzten Berater "mit beiden Beinen auf dem Boden des Gesetzes stehen".

Die Agentur outsourct Coachingmaßnahmen oder Antragannahmstellen und ihr Sprecher stellt sich hin und befindet nur die Agentur könne rechtsverbindliche Auskünfte geben? Ob der Mann tatsächlich weiß, wie Arbeitsagentur in Deutschland funktioniert? Ob dieser Mann schon überhaupt einmal von Firmen wie die Bequit GmbH und ihr Geschäftsmodell mit dem sie von der Agentur finanziert wird zur Kenntnis genommen hat? Seine Kritik gegenüber der Bodenhaftung zum Gesetz ist ja gerechtfertigt. Nur, wer ist denn für die Misere verantwortlich?

Oh ja, und vor Arbeitsloseninitiativen, die aufklären, wann die Umsetzung der Gesetze der Arbeitsagentur gar nicht statthaft sind, feststellen, wann Anträge nicht ordnungsgemäß berechnet oder abgewiesen wurden und sich um rechtlichen Beistand im Kampf gegen die Agentur für die Betroffenen bemühen, vor denen muss ein Agentursprecher warnen. Das ist klar.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nein, nein, worüber man sich bei der A-gentur eigentlich wundert ist, daß die Leute sich in einen individuellen *Rette mein Schäfchen solange ich noch kann*-Widerstand zurückziehen.
Die glaubten wirklich, die Leute würden ihnen FREIWILLIG ehrlich und offen sagen, was bei ihnen noch zu holen sei!
Entschuldige liebes Universum, für was genau stellst du eigentlich solche Blödmänner her?

Worüber die Berliner Zeitung allerdings nie berichtet hat, waren neben der Dönerbudenzählung u.a. auch der Ausgang der Clementschen Initative gegen die allübergreifende Schwarzarbeit. unter den Sozialschmarotzern und Parasiten, die idei Unverschämtheit haben, sich nicht wie iene Weihnachtsgans bis auf die Entr'ailles ausnehmen zu lassen.
Wir erinnern uns mal kurz: da wurden auf Initiative des abgetret- äh abgehaltferten Jähzörnickels, der auch gerne mal Aschenbecher nach seinen Mitarbeitern warf, geht die Saga, AlGIIer durchtelefoniert mittels Callcenter, um sie eingehend zu befragen ob sie sich so nebenbei nicht was verdienen.
Das hat etliche Millionen gekostet, irgendwas in einem zweistelligen Bereich, hörte ich, und hat nix, oder sagen wir in Zahlen: N!-I!-X! gebracht.
HA!
Wer hätte das gedacht?
Na jeder der ein Hirn zwischen die Ohren geklemmt hat.
Was man ja wohl bei der Regierung nicht mehr vermuten darf.

bel

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