2008-01-01

Wir sind noch ein bisschen müde …



haben aber nur den kleinen schwarzweiß grazilen Riesenkater im Haus herumschwirren. Dem Goldfischschwamm geht es nach wie vor gut in seinem Dekanter aber er wollte auch gestern Herrn Exit nicht auf das bonfortinös auf alle anderen in Hemd und Hose anwesenden Streifen abgestimmte Streifen-Sakko springen. Herr Exit schlug vor noch sehr viele Goldfischschwämme hinzu zu kaufen, ich bin noch nicht sicher  … Ich hörte von fürchterlichen Gemetzel in Goldfischschwammschwärmen weil sich Goldfischschwamm fressende Piranhas unter sie geschmuggelt hätten.

Selbstverständlich hatte ich zusammen mit Frau Indica und Herrn Exit und x, y und z ein sehr schönes Silvester. Wir trafen uns entspannt und leicht gedehnt zwischen 20:00 Uhr (ich, war übrigens zehn Minuten zu früh da), 20:30 Uhr (Herr Exit) und irgendwann zwischen 20:00-23:45 Uhr (Frau Indica) bei mir, wir amüsierten uns bei Antipasti, Zoogeschichten (ja Knut als auch geschasste Kaufmännische Leiter des Berliner Zoos waren eines unserer Themen), dann wurde mein Vorsatz für das Jahr 2008 im engen Freundeskreis besprochen und – zum Glück – begeistert und sehr verständnisvoll aufgenommen. Soweit ich mich erinnere, haben Herr Exit und Frau Indica für meinen Vorsatz für 2008 bereits eine formidable Marketingkampagne konzipiert. Es ist schön, wenn Freunde stark daran interessiert sind, dass ein anderer Freund seine Vorsätze erfolgreich umsetzen kann. Yoga.

Zum Raclette mit Kaviar- und Kaviabrot tranken wir dann einen vorzüglichen italienischen LPG-Wein in der Flasche entlüftet. Im Dekanter schwimmt ja immer noch der Goldfischschwamm und so soll es auch bleiben. Den tatsächlichen Jahreswechsel erlebten wir dann zusammen mit exquisiten LPG-Brausegetränken am Flughafen Tempelhof an der hinteren Laufbahn, die in Neukölln liegt. Mir als Berlinerin war es irgendwie ein Bedürfnis dieses Jahr dort zu feiern zumal ich mir sicher war, dass die Skyline über Berlin mit dem Feuerwerk sehr schön aussehen müsste. Das tat sie auch, aber dann nahm die Feinstaubkonzentration doch sehr stark zu und wir sahen nur noch Feuerwerk in der unmittelbaren Umgebung. So kam es, dass wir vermutlich das letzte Flugzeug haben starten sehen, das jemals vom Flughafen Tempelhof in einer Silvesternacht noch starten würde. Um zehn vor 24:00 Uhr hob die Maschine ab, danach gingen die Landebahnlichter aus. Ein Bild, das uns von diesem geschichtsträchtigen Flughafen immer im Kopf bleiben wird.

Frau Indica, keine große Feuerwerksliebhaberin, ist sehr tapfer mit uns mitgefahren und hat ausgehalten. Yoga. Das war gut so, denn so konnten wir gemeinsam den von Herrn Exit alternativ zu meinem gewünschten Kinderfeuerwerkzeug (das ich natürlich nicht bekommen habe, weil es ja so unökologisch sei) vorbereitete böse Geister-vertreibende-Wunderkerzen-Tanzinstallation zelebrieren. Frau Indica nahm den böse Geister-vertreibenden-Wunderkerzen-Tanz, der sich später noch zu einem drolligen r|ob-Bühnen-Gedenktanz entwickelte mit der Kamera auf. Das ist schön, denn falls irgendeiner meiner bösen Geister gestern gepennt hat und nicht mitbekommen haben sollte, dass ich ihn tanzend mit Wunderkerzen zum Ausgang geleitete, kann ich ihm das noch mal am PC vorspielen. Böse Geistervertreibung 2.0 nenne ich das.

Ich habe im übrigen dann doch dafür gesorgt (habe sie einfach eingehakt), dass Frau Indica trotz weihnachtlicher Gobelin-Stick-Verweigerung rüber in das Jahr 2008 kommen durfte, Herr Exit wollte sie ja zur Strafe in 2007 belassen. Wir sind aber mit dem Indica-Mobil zum Flughafen vorgefahren, ich hatte Sorge, wir kommen dann nicht mehr zurück wenn wir beide im alten Jahr lassen. Insbesondere nicht unbeschädigt durch die silvestrige Donnerhölle Eschesheimerstraße/Ecke Emser Straße, wo im späteren Verlauf noch Einsatzfahrzeuge von in grün gekleideten Menschen ihren ersten Einsatz im neuen Jahr fuhren und wir pubertierende Migrantenkinder sehr schnell weglaufen sahen, während ihnen in grün gekleidete Menschen sehr behäbig hinterher liefen. Im wirklichen Leben gibt es also eine Technik in der man sehr schnellen Filmlauf mit ganz langsamer Zeitlupe in einem und demselben Bild sehen kann. Das zu sehen, ist schon großartig und schenkt viel Vertrauen in die deutsche Kriminalszene.



Bevor wir aber abfuhren, holte Herr Exit breit strahlend – und natürlich nur für mich und wegen dem öffentlichen Blogzwang besorgt – zwei (!) riesige Feuerwerkseinheiten aus meiner Tasche (von einer Größe wie ich sie nie kaufen würde, weil sie völlig überteuert und unökologisch sind) und zündete diese begeistert an, damit ich ihm nicht in den kommenden zwölf Monate – wann immer etwas schief gehen könnte in meinem Leben, rein hypotetisch betrachtet – vorwerfen kann, nur er sei schuld, da ich wegen ihm meine bösen Geister nicht ordnungsgemäß hätte vertreiben können. Wir haben dieses also dank Herrn Exit in vorzüglicher schön anzusehender Weise getan und ich bin nun glücklich und zufrieden und habe überhaupt keine Angst vor 2008. Die bösen Geister von Frau Indica haben wir gleich mit in den Wind geschickt. Ihr «ich-störe-Deinen-Schlaf»-Geist hing echt ausgebrannt in den Seilen. Yoga.



Die bösen Geister von Herrn Exit sahen auch nicht mehr sooo glücklich aus. Alle anderen Menschen in unserer Umgebung haben auch ihre bösen Geister vertrieben und armen afrikanischen hungernden Kinder das Brot von der Stulle genommen und die Feinstaubemission boshaft erhöht. Einmal im Jahr muss das aber auch sein. Einmal Spaß haben. Jetzt, wo unsere Privatsphäre für immer gestorben ist. Ansonsten mag ich Herrn Exit wirklich sehr, er ist so eine Sonne!

Zurück in der heimatlichen Docking Station setzten wir die Getränkeaufnahme fort, Herr Exit spielte mit der Minitrix und beschimpfte ihre mangelhafte Rückfahrtechnologie. Nishia wollte es ihm zeigen aber ich glaube, Herr Exit hat noch seine Probleme damit, sich von Nishia Eisenbahntechnik demonstrieren zu lassen. Ansonsten aber haben sie sich beide vertragen beim spielen. Jedenfalls solange Nishia nicht ihr Fell auf Schienen platzierte. Ich las derweil online verfügbare Horoskope vor (Frau Indica hatte das traditionell zu Silvester zu verlesene Brigitte-Horoskop vergessen), denen wir entnahmen, dass es gut war, dass Frau Indica doch noch in 2008 «rüber machte», denn für Stiere wird das ein saugutes Jahr – Yoga –, ich als Waage werde nicht zum arbeiten kommen, weil ich viel flirten muss (was gut ist für meinen Vorsatz) und Herr Exit als Widder hat die unterirdische Durchschnittskarte gezogen und muss sich auf den Hosenboden setzen. Was er, wie wir ihn kennen, auch wieder nur gelangweilt mit links machen wird. (2008 ist das Dissertationsjahr von Herrn Exit, sie hat jetzt schon Bibel-Format. Er aber findet, ihre Inhalte wären noch zu dünn.)



Wir aßen Mousse au chocolat und musst aufgrund eines gewissen Sättigungsgrades auf die geplante Kreation einer hervorragenden noch nie dagewesenen Ofen-Performance-Erfindung verzichten. Aber 2008 ist noch jung, da geht noch was. Yoga. Zum Abschluss der silvestrigen Jahresendfestivität beschenkte uns Frau Indica noch mit dem Rüggener Stein-Orakel, mein Feuerstein sieht so aus – irgendwelche Ideen?




Es ist 2008. Die Katzen schlafen. Es hat aufgehört zu schneien. Ich werde jetzt mein Neujahres-Springen meinen Neujahrs-Dauerlauf machen. Alles ist ruhig. Alles ist schön. Alles ist so frisch. Und ich habe einen Vorsatz …

Nochmal: Alles Gute und Schöne für Euch in diesem Jahr!

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es war schön mit Ihnen beiden. Pardon, ähem, Ihnen fünfen.

Würden Sie mich bitte öfters daran erinnern, falls die "Ich lass dich nicht schlafen"-Gespenster versuchen, wieder in mein Jahr 2008 reinzukommen, dass sie da nichts mehr verloren haben? Sie haben's nämlich schon wieder gleich versucht. (Gähn...)

Löblicher Vorsatz, Frau Creezy: Yoga! Sehr gut, da bin ich dabei und mache mit, bei Ihrem guten Vorsatz. Also, so für mich und an anderen Orten... (kicher!)

Anonym hat gesagt…

Pssst:

http://www.lidl.de/de/home.nsf/pages/c.o.20080107.p.Yoga_Matte.ar28

The Exit hat gesagt…

Ja, in der Tat, es war ein bezaubernder Abend bei Ihnen und mit allen Beteiligten. Aber ich muss auch noch mal ausdrücklich das feine, leckere und hervorragende Essen loben! Auch wenn es zum Raclette keine Kartoffeln gab!

Merci, Frau Creezy! Sie sind einfach eine gute Seele! Danke!

The Exit hat gesagt…

Achso, hab ich es doch vergessen zu erwähnen: Frau Indica ist in 2007 geblieben.

In ihrem Blog läuft die Wiederholung von 2007: www.frau-indica.de

Anonym hat gesagt…

Bei all den lieben Wünschen hier denkt keiner an den Dekanter...
Dann ergreife ich mal Partei:
Ein Glas Rotwein(zur Ruhigstellung der Hände)
Eine Drahtschlinge(Blumendraht, ist zwar verboten, aber der Dekanter will auch leben)
Ein Stöckchen(neiiiin, nicht das aus den Blogs) um den Draht um den Goldfisch zu schieben

Habe ich etwas vergessen?
Ach ja, Geduld.

Viel Glück!

silli hat gesagt…

für dich auch alles gute im jahr 2008

Anonym hat gesagt…

zum steinorakel:

für mich ist völlig klar, dass es sich dabei um einen historischen yogi von dir handelt, aus einem früheren leben. mit indicanischem schamanenspruch ist er ins jahr 2008 katapultiert worden und dient dir jetzt ergebens bei der erfüllung der guten vorsätze im neuen jahr! nur ab und zu streicheln - von wegen handschmeichler und so.

happy new year!

creezy hat gesagt…

@the exit
Mir war das auch scheeeen mit Ihnen! Sie müssen rabiater sein zu den Schlafzimmergeistern. Einmal energisch auf die Tür zeigen und laut sagen: «Geh! Weg mit Dir oder soll ich das Feuerwerk wieder rausholen?!» Das lernen die.

Yoga! Sage ich ja.

@physiker
DANKE! Ich brauche wirklich wieder eine Matte, meine Matten sind irgendwie in alle Himmelsrichtungen verstreut und auf dem harten Holz …

@the exit
Das nächste Mal züchte ich Ihnen noch ein Kartöffelchen auf Balkonien, versprochen! Aber es war eh kein Platz mehr im Magen für Kartoffeln. Seien wir ehrlich!

Ich hab' Sie doch auch lieb! Und die Frau Indica auch!

@peze
Ach, dem Dekanter geht es gut soweit. Da frist nur das kalkhaltige Wasser lustige Wasserränder ins Glas. Aber für meinen Goldfischschwamm erlaube ich alles.

Wir sind nunmehr bei «creezy kauft eine Zange» angelangt. Alles andere, Rotwein bei essentiellem Tremor soll ja helfen (tut's) bei mir nicht, Draht, zweifache Stöckchen wollten auch nicht. Scheere (klein schneiden geht nicht, weil der Hals zu eng ist.) Auch für die Finger und er ist genau so lang, dass lange Finger nichs ausrichten können

@Silli
Liebe Silli, das wünsche ich Dir auch! Viel Glück und so … ,-)

@sabbeljan
Sie können in die Glaskugel gucken? DAS sagen Sie jetzt erst? Sie weissagender Schelm?! Und ich bin über Auster (Frankreich-Urlaub) und Perle (ich mag Protzschmuck ja nicht so) nicht hinausgekommen.

Dir auch ein wirklich gutes neues Jahr! Mögen sich Deine Wünsche und Hoffnungen erfüllen!

Anonym hat gesagt…

ist ja witzig... geister haha gibts eh nicht aber die katze...süss

Anonym hat gesagt…

mögt ihr herr der ringe auch so wie ich ?i love the lord of the rings!GOLUM GOLUM oh ja mein schatz:):)

Anonym hat gesagt…

GOLLUM GOLLUM oh ja mein schatz sollte das heissen!GOLLUM GOLLUM

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