2007-11-03

Ich bin gut konditioniert.

Mittlerweile. Wann immer ich im Fernsehen oder vor dem Rechner etwas zur Thematik «Brustkrebs» höre oder lese, fange ich an die meinigen samt Lymphknotenstränge ab Achsel abzutasten. Inzwischen ist das ein Selbstläufer, geht schnell, im Vergleich zu früher bin ich routiniert. Ich vermute diese Angewohnheit dürfte merkwürdig auffallen, sollte ich irgendwann wieder in einem außer mir mit noch anderen Menschen bestückten Büro sitzen. Nein, mit Erotik hat das nichts zu tun.

Zweimal stellte ich mir selber bereitsdie Diagnose, da muss unbedingt ein Arzt drauf gucken. Immer passierte das an einem Freitag. Die Wochenenden waren dementsprechend lang und ungemütlich.

In Berlin erkrankt jede achte Frau an Brustkrebs. Tendenz steigend. Läuft man über eine gut bewegte Straße in der Großstadt und zählt jede achte Frau ab, erscheint es einem, als würde es fast jede Frau treffen.

6 comments:

Anonym hat gesagt…

Was ich darueberhinaus sehr bedenklich finde, ist, das Hochleistungs-Diagnostikgeraete neuesten Datums ohne spezielle Indikation nur Privatpatienten zur Verfuegung stehen. Kassenpatienten muessen erstmal einen verdaechtigen Befund aufweisen, um in den Genuss modernster Frueherkennungssysteme zu kommen. Oder selber zahlen.

Anonym hat gesagt…

Habe gerade einen Artikel dazu gelesen, da haben zwei unabhängige Ärzte auf den Röntgenbildern keinen Tumor gesehen ... bei der Mammografie wirde angeblich jeder dritte Tumor übersehen.
Angeblich hilft nur die sogenannte 3-D-Magnetresonanztomografie (MRT).

Ich sage meiner Frauenärztin immer "Ich bekomme keinen Brustkrebs" ... wir haben bisher auch keinen Krebsfall in der Familie.

Aber die Schwester von meinem Herrn W. hat vor 3 Jahren Lungenkrebs diagnostiziert bekommen, obwohl alle vorherigen Untersuchungen und der Krebsmarker gesagt hatten, dass alles OK ist.

Man hat ihr noch ca. 3 Monate (unbehandelt) bzw. 6 Monate (behandelt) gegeben. Schriftlich. Heute gilt sie als "gesund".

Also, ich bekommen keinen Krebs, ich habe Angst vor MS!

Wolf hat gesagt…

So ist das. Und wenn man sich ganz sicher ist sind's dann z.B. die Augen oder Beine oder die Galle oder der Darm … Nur nicht bangemachen lassen. Die Fachfrauen gehen übrigens häufig nicht zur Mammografie und haben ganz überzeugende Gründe dagegen. Aber was ist schon Fachverstand gegen Politik.

Sam hat gesagt…

Eine Freundin hatte beim Abtasten einen Knoten in der Brust, daraufhin kam sie zur Mammografie, dort wurde festgestellt das der Knoten eigentlich gutartig gewesen wäre, aber durch das Gequetsche in der Mammografie wurde er zerquetscht, durchs ganze Gewebe verteilt und damit musste dann operiert werden.

Täglich positiv an die eigene Brust denken soll das Brustkrebsrisiko übrigens verringern - ob da wohl was dran ist (schaden kanns ja nicht)?

creezy hat gesagt…

@jekylla
Oder jenseit eines bestimmten Alters sein, obwohl die Entdeckungszahlen von Brustkrebspatienten im jüngeren Alter stetig steigen.

@sabine
Von Proforma-Mammos, dem Screening, halte ich sehr wenig, die sind nur bei bestimmten großen Brustgrößen und Gewebearten sinnvoll, wenn man alleine nicht mehr tasten kann. Und selbst bei der Größe stellt sich die Frage, ob eine Mammographie dann überhaupt noch den gesamten Bereich abbilden kann. Und Massendiagnostik geht selten gut.

Zumal viele Frauen mit der «ich gehe einmal im Jahr zu Mammo»-Sicherheit durchs Leben schreiten, was ich fatal finde. Die sicherste Methode der Früherkennung ist einfach seinen Körper selber zu kennen und drann zu bleiben.

Mit dem Motto, ich bekomme kein Krebs gehe ich auch durch das Leben. Allerdings ist das nun mal bei meiner familiären Disposition unrealistisches Wunschdenken. Insofern muss ich mich nun mal mit Vorsorgeuntersuchungen auseinander setzen.
Merkwürdigerweise habe ich aber vor MS auch immer mehr Angst gehabt.

@Wolf
Ja, die Fachfrauen (auch die Fachmänner) haben ja auch alle sehr gute Argumente gegen das nun verabschiedete Screening vorgebracht. Will nur die Masse nicht hören oder wahrnehmen.

@Sam
Merkwürdig. Wenn ein «Knoten» sich tatsächlich unter Druck auflöst, sollte man meinen, mit etwas Fachverstand eine simple Zyste eliminiert zu haben. Seit wann operieren die dann?

Positiv denken ist sowieso das Beste!

Sam hat gesagt…

@Creezy:
Tja, die ganz exakten Details hab ich nicht. Ist wohl normal wenn jemand einem was erklärt was er selber nicht wirklich versteht (kann auch daran liegen dass der Arzt dann eher kreativ erklärt hat weil er vielleicht gemerkt hat dass da was nicht optimal gelaufen ist).
Wer steckt schon in jedem Detail drin.

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