2007-05-03

Eine kleine Nachtgeschichte

Wie ich das liebe in milden Frühsommernächten mitten in der Nacht von Mitte zurück nach Hause auf dem Rad zu fahren. Das ist ein Berlin-Feeling! Im Auto fand ich das nie so schön, obwohl ich mit dem auch immer gerne nachts durch die Gegend gefahren bin, ziellos, einfach so. Aber wie schön es ist bei Vollmond so gegen 24:00 Uhr an der Museumsinsel vorbei zu laufen (in bestimmten schönen Momenten muss man schieben, sonst kann man die besondere Schönheit der Nacht nicht vollständig aufsaugen), der Mond bescheint die Spree. Die Stadt ist ganz ruhig, nur ein paar Lichter blitzen. In manchen Nächten, wenn ich um zwei Uhr morgens noch nach Hause radle, treffe ich vielleicht unterwegs gerade zwei Autos auf den Straßen. Berlin kann nachts so unglaublich still und leise und unbewohnt sein. Das jüdische Museum bei Vollmond ist auch eine ganz eigene besondere Sehenswürdigkeit als es das tagsüber schon ist, aber wenn sich der Mond in der Fassade spiegelt, läuft mir das Herz über. Am Patentamt fangen auch vom vollen Mondlicht zu früh geweckt die ersten Vögel an zu singen und begleiten mich durch die Nacht wie kleine laute Schutzengel.

Zwischendurch steht immer mal ein Krankenwagen in den Straßen, Blaulicht an, aber sonst ganz leise. Irgendwo spielen sich kleine und große Katastrophen ab. Und dann muss ich immer an pepa denken. Die beiden Jungs in der Wissmannstraße, die ich beim bergauf fahren überhole, haben Schlagseite, sind aber jeder noch mit Pullen versorgt und fangen natürlich erst nach 25 Metern an mir hinterher zu grölen. Schnellmerker.

Am Flughafen Tempelhof hinten an der Oderstraße den netten Fuchs vom Flughafen getroffen, wir haben da nachts unseren Treffpunkt und freuen uns immer sehr! Am Ende der größere Start- und Landebahn verläuft der Privatweg, der Flughafen vom Friedhof trennt. Das ist immer ein bisschen ganz schön doll gruselig dort, weil nicht beleuchtet und der Weg führt durch eine Senke, d.h. da rutscht die Temperatur sofort merkbar zwei - drei Grad in den Keller, was das Gefühl des sich Gruselns bei mir professionell verstärkt. Da muss ich dann immer schneller als schnell fahren, also richtig schnell – Speed geben. Armes Fahrrad. Und direkt danach habe ich dann den kompletten Kick, der mich beim nach Hause kommen an Schlaf erst mal nicht denken lässt.

Ist aber egal, weil ich im Moment eh gerade wieder voller Liebe zu meiner Stadt bin. Die kann so wunderschön sein, wenn sie schläft.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wunderschön, die schlafende Stadt wach und aufmerksam zu beobachten. Obwohl die Stadt ja nicht schläft, sondern nur kurz aufatmet und sich einen Moment zur Seite neigt. In diesem kleinen unbeobachteten Moment erfahren des Nachts fahrende Zweirädler besondere Glücksmomente... ;-)

Anonym hat gesagt…

Hach! Da möchte frau sich doch gleich wieder ein Fahrrad anschaffen...

Gute Nacht!

creezy hat gesagt…

@rob
Ach Rob, ich sehe, ich bin gestern Nacht unbewußt Tandem gefahren … ,-)

@Lorelei
JAAAA!!!

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