2006-04-14

So lasset uns ewig dankbar sein, …

dass wir geboren wurden in einer Zeit in der das Schwein noch ein Schwein war, wenn auch ein Antibiotikaschwein, das da auf unseren Tellern serviert wurde.

Amerikanische und holländische Wissenschaftler möchten gerne Fleisch aus der Gen-Retorte basteln. Wolfram Siebeck (DER Siebeck, der Ur-Vater der Fernsehkoch-Manie) macht sich auf dem Zeit.de-Portal seine lesenswerten Gedanken dazu.

Mit etwas Glück, erlebt meine Generation, bei normaler Lebenserwartung, deren Erfolg in der Umsetzung hoffentlich nicht mehr. Wir sind doch die letzten Menschen auf diesem Planeten, die noch ein Brot zubereitet aus nicht genbehandelter Materie essen durften, dessen können wir uns langsam dankbar klar werden. Ich für meinen Teil pfeife auf eine etwaige Wiedergeburt. Null Bock unter diesen Food-Bedingungen.

Ich erinnere mich heute noch, gute 15 Jahre mag das her sein, da machte ich mit dem besten Freund der Welt (der damals noch für mich der beste Mann der Welt war) Urlaub in Südfrankreich. Auf einem kleinem Pferdegestüt lebte seine Schwester und die hielt sich Hühner, Ziegen sowie Schweine für den eigenen Bedarf. Kurz bevor wir kamen, hatte sie eines ihrer Schweine geschlachtet (es war Artur, französisch geprochen 'Artüüüür', wenn ich mich recht erinnere) und Artur lag als Kotelett auf unseren Tellern. Dieses Kotelett war ein geschmackliches Erlebnis und ich habe danach zehn Jahre lang kein Schweinefleisch (hier in der Stadt ja primär nur aus Großschlachtungen u. im Supermarkt erhältlich) mehr angeguckt. Brauchte ich nicht mehr. Ich wußte nach Artur, vorher hatte ich nur Fleischschrott gegessen und nach Artur wußte ich auch, dass es geschmacklich einen Himmel gibt.

Artur hat in einem gewissen Sinn mein Bewußtsein sehr geprägt.

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