Stanislaw Lem ist tot!
Und ich finde das sehr traurig. Ja, der Mann war immerhin schon 84 Jahre alt. Mir will aber gerade dennoch kein anderer Autor einfallen, der mich so sehr beeindruckt hat mit seinem Werk wie Lem das tat.
Auf spiegel.de sind aus diesem Anlass Auszüge sein letzten Interviews zu lesen, das Lem Ende letzten Jahres der polnischen Zeitung 'Przeglad' gegeben hatte. Die Einleitung beschreibt diesen begnadeten Autor und hochintelligenten Mann als 'am Ende seines Lebens war große alte Mann des Zukunftsromans vor allem ein Pessimist.' Weil er in diesem Interview über Präsident Bush flucht und seine Heimat Polen schimpft. Ein Pessimist? Lächerlich! Es beweist nur, der Mann war am Ende seines Lebens immer noch Visionär und bei verdammt klarem Verstand.
Der beste Freund der Welt schickt gerade diesen Auszug aus eben diesem Interview, er hat sich die richtige Passage rausgesucht:
Lem: Man muss in die Zukunft schauen, nicht in die Vergangenheit. (...) Wir stehen jetzt vor anderen Herausforderungen. Die Scharen der Mohair-Barett-Trägerinnen werden uns nicht helfen, wenn irgendwelche Araber in der Warschauer U-Bahn eine Bombe legen. Vor einiger Zeit wurde ein Experiment gemacht in der Absicht, die Aufmerksamkeit der polnischen Gesellschaft im Fall eines Terrorangriffs zu testen. An einem öffentlichen Ort wurde ein Paket platziert.
Und was passiert? Hat jemand die Polizei benachrichtigt?
Nein!
Weil einer unserer Landsleute das Paket gestohlen hat! So sieht unsere bürgerliche Einstellung aus. Daran sollte man arbeiten, und nicht an der Vergangenheit, die es nicht mehr gibt und nicht mehr geben wird.
Schade! Vielen Dank Stanislaw Lem!
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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