2006-03-30

Ein Selbstläufer



Am Montag lese ich auf dem Portal der Berliner Morgenpost ein leidenschaftliches Plädoyer für den Erhalt des Flughafen Tempelhof, Horst Pillau meint: 'Lasst Tempelhof leben!‘ Schwieriger Artikel für die erlauchte Leserin, einerseits muß ich dem Mann Recht geben, gerade als Berlinerin, die die Stadt aus Mauertagen kennt und um die Geschichte weiß, die dieser Flughafen hat. Andererseits möchte ich den Autor ob der einen oder anderen naiven Aussage auch nur schütteln.

In einem hat er Recht: wird dieser Flughafen dicht gemacht, ist Tempelhof tot. Der Bezirk wird nicht mehr sein, als eine Fläche durch die ein Teilstück der Autobahn führt, die gen Schönfeld führt.



Die Illusion Tempelhof würde nach Mauerfall dank seiner zentralen Lage binnen zehn Jahre die neue industrielle Mitte Berlins werden, hatte zu unglaublichen Bauspekulationen geführt, die die alten Mieter – allen voran die Industrie, die hier stark etabliert war – dank günstiger Ost-Förderungen direkt hatte abwandern lassen. Neue Objekte wurden dank irrsinniger Preiskalkulationen nie wirklich angenommen und haben noch nie das Glück gehabt, einen Mieter von nahem zu sehen.



Wen gibt's noch? Bahlsen (incl. Fabrikverkauf!), Gillette, die Union Film, die aber schon ewig keine Sendungen mehr hier produzieren. Irgendwo steht das prächtige Ullstein Gebäude. Die ufa fabrik hält tapfer Hof.



Dabei ist Tempelhof schön!



Oder? Etwa? Nicht?

2 Kommentare:

creezy hat gesagt…

Die Fotos sind übrigens alle mit dem M 35 gemacht, Löwe … ;-)

Anonym hat gesagt…

Du solltest Deinem niedlichen M 35 auch mal was anderes gönnen, als rostige Gleise und abblätternde Farbe. Geh doch mit ihm mal durch Pankow spazieren, da gibt es viele tolle, flauschig-pelzige Sachen zu sehen. Und wenn es ganz nett ist, darf es auch mal mein 600er Tele kennenlernen. Inklusive hochfliegendem Fellträger. =ob

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