2007-03-11

Kochtipp 6/2007 Senfeia mit Tartüffelpampe



‘Nen beliebtet vejetarischet Mittachessen für’n Berlina sind Senfeia. Det Rezept hat natürlich och wie de meisten Berlina aus Schlesien rübajemacht und Senfeia sind deswejen och nur Vertriebene in zweeter oda dritter Jeneration. Det macht ‘se so sympathisch, sind se doch ‘nen Jruß aus de‘ fernen Heimat, irjendwie. Außadem isset ‘nen billjet Essen aus ‘ne Zeit als det Fleisch nur Sonntags uff’n Tisch kam, wenn übahaupt mal.

Der jeübte Senfeiakoch jeht erstma‘ zum Kohlenhändler seines Vertrauens und ersucht dort um mehlich kochende Tartüffeln für ‘ne ordentliche Kartoffelpampe. Denne macht’a sich uff’n Wech zur Meyerei, um sich ‘ne ordendliche Buttermilch vonnen stolzet brandenburjischet schwarzweissset Rindviech un‘ Stück Butterfett zu orjanisieren. An gleicher Stelle tut er och ‘nen paar Eia von det befreundete Federviech abkassier’n.

Der jeübte Cholesterinverwerter rechnet drei Eia pro Person, die erst ma‘ jesondert weichjekocht werden und dann aus ihre Schale jepult werden. Insjesamt ist det die Einkoofsliste für zwee Berlina Fijurn, die’n jestandenen preussischen Appetit haben tun:

zwee Pfund Erdpataten
‘nen ordentlichet Stück Butter für de Katroffelpampe
1/4 Liter Buttermilch
6 Eia
100 g Butter (für de Soße)
2 EL Mehl
1/2 Liter Brühe
1 Zwiebel
2 Esslöffel Mostrich (un‘ er kooft hier kene Billichvariante, det rächt sich inne Soße!)
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zucker

Zubereitung

Die Tartüffeln werden jeschält und in Salzwasser schön weich jekocht und mit ‘em Stück Butterfett zu Pampe jestampft, mit der heißen Buttermilch fürstlichst verfeinert un‘ zum Ende mit Salz und Muskatnuss abjeschmeckt und denne warm jehalten.
Der Eiawurf vom Federviech ist weich jekocht und vonne Schale seziert.

Für ‘de Senfsoße tut er det Butterfett in‘n Kochtopp schmelzen, die jewürfelte Zwiebel dazu bisse anjeschwitzt is‘ und mit det Mehl dazu machta ‘ne ordentliche Mehlschwitze, die er mit de Brühe ufffüllen tut, bis die Soße die richtije Konsequenz Konsistenz kricht. Det mit de Soße is so ‘ne Sache, der eene mag se do dicke wie seine Olle, der nächste so dünne wie seine Jeliebte. Da will icke ma nich rinnhängen – det is je nach Justo. Denne rührta die jelbe Paste vonne Senfkörner, den Mostrich also, inne Soße und schmeckt se mit Salz und Pfeffer und ‘ne Prise Zucker ab, lässt de Eier nochma‘ drinnen baden jehen bisse warm sind und richtet det fürstliche Pampenessen für die Drittzähnler adrett uff’n Teller an, wat beim Aussehen von det Essen wohl die jrößte Schwierigkeit darstellen tun dürfte. Aba det schaffta schon. Dazu ‘ne Molle und allet wird jut!

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dit ham se jezz aba scheen jeschriem. Könnt'ma eintlich jlatt ma wieda machn.

Anonym hat gesagt…

Hmm, lecker.

Anonym hat gesagt…

Exzellentes Rezept! Habe es die Tage schon ausprobiert, die Sauce ist de-li-ziös.

creezy hat gesagt…

@mist
na, nu machen se det aba och ma!

@micha
In der Tat, irgendwie immer wieder. So'n Glücklichmachessen.

@lorelei
Stimmt ja, Du hast ja schon brav nachgekocht. Aber Du musst noch sagen, es liegt nicht am simplen Rezept, sondern an dem großartigen Senf, den Du verwendet hast!

Anonym hat gesagt…

Stimmt, in der Casa Lorelei darf es nur Dijon sein!

bhuti hat gesagt…

Oh, gute Idee. Könnte ich auch mal wieder kochen.

Anonym hat gesagt…

Köstlich! :)

Anonym hat gesagt…

beleingeladenwerdenwill!
grein!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

creezy hat gesagt…

@all
Was ich ja sehr spannend finde, wieviele Menschen doch offensichtlich Senfeier mögen. Ich hätte gedacht, das ist ein Essen bei dem ganz viele „ieeehhhh“ schreiben – aber offensichtlich nicht. Im hauptstadtblog waren auch ziemlich viele Senfeier-Esser unterwegs. Doll!

@bel
Wirst Du, meine Liebe, wirst Du!

Narana hat gesagt…

Kartoffelpamps mit Buttermilch harick noch nie ausprobiert, da nehm' ick immer den normalen Kuhsaft. Aba liest sich interessant, det probier ick ma!

Und Senfeier sind leckerst.

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