2020-10-25

Rezension: SuperOlio von Michaela Bogner

Meine Reisen nach Apulien haben in mir ein viel größeres Interesse und Bewusstsein zum Thema Olivenöl geweckt, als ich es vorher bereits hatte. Ich habe, den Frankreichreisen geschuldet, schon immer gerne Olivenöl verwendet, lange bevor es auch in unseren Breitengraden zu einem Allday-Öl wurde. Aber den tiefen Bezug hierzu, den haben meine Ausflüge in Apuliens alte Ölmühlen und zu den Olivenöl-Produzenten in mir geweckt. Dort habe ich auch gelernt, wie man das goldene Öl richtig verkostet. So wurde mir ein Verständnis gegeben für die Leidenschaft der Olivenbauern, die hochkomplexe Arbeit am Baum, die maßgeblich über die Qualität des späteren Öls entscheidet. Und: Ich habe verstanden, dass ein Öl, das unter 10 Euro in einer 750 ml Flasche zu haben ist, kein qualitativ hochwertiges Öl sein kann.

Michaela Bogner teilt diese Leidenschaft mit mir, lebt sie aber schon sehr viel länger als ich und hat sie längst professionalisiert und ist eine seit Jahren international bekannte zertifizierte Öl-Sommelière. Ihr ganzes Wissen, ihre leidenschaftliche Liebe zum Olivenöl, hat sie in ein wundervolles wie gleichfalls wertvolles Buch gepackt: SuperOlio.

Bogners Anliegen ist es die Leser in die moderne Zeit der Olivenöl-Produktion mitzunehmen und die Entwicklung der Öl-Produktion aufzuzeigen, die die SuperOlio-Bewegung generiert und die uns die heutigen Olivenöle in Spitzenqualität genießen lässt. Sie nimmt uns dabei zunächst mit in die Geschichte des Olivenöls als es noch als Lampenöl die südlichen Länder Europas zum Reichtum führte. Sie geht dabei wirklich weit zurück in die Geschichte z.B. als für das Fällen eines Olivenbaumes noch die Todesstrafe verhängt wurde – das war im 6. Jahrhundert vor Christus, Solon von Athen hielt diese Strafe für gerecht und erließ daher das Dekret.

Die Autorin verdeutlicht uns Kunden, wie auf dem Markt heute leider gepanscht und betrogen wird – aber auch wie man dem Betrug begegnen kann als Konsument, also wie man ein sehr gutes Olivenöl erkennt und gibt hierfür passable Einkaufstipps.
Man kann dabei Michaela Bogner getrost nachsehen, dass sie sich in diesem Punkt – aus Gründen ihrer Herkunft und ihrem Netzwerk – alleine auf die italienische Olivenölwelt konzentriert. Die ist auch wirklich groß genug, um dieses Buch zu füllen. Das Zitat „Von über 400 italienischen Olivenöl-Sorten kennen wir das Olivenöl noch gar nicht.”, verdeutlicht gut an welchem Punkt wir in der heutigen Zeit im Entdeckungsprozess noch stehen – ungefähr dort, wo vor 40 Jahren die Weinentwicklung stand. Die Dimension des Zitates wird noch deutlicher, wenn man erst weiß, dass es alleine in Italien aber 540 autochthone Olivensorten gibt!

Wir dürfen mit diesem Buch Zeugen sein, wie eine uralte Tradition in die Überführung der heutigen Zeit, mit ihrem viel intensiveren Wissen über die Zusammenhänge der Gewinnung und neuen Produktionsmethoden eine neue Ära des Olivenöls, dem SuperOlio, einleitet. Das alles liest sich wahnsinnig spannend – bildet nebenbei ungemein! Dabei hilft schon als kleiner Einstieg das Verzeichnis der 20 wichtigsten italienischen Olivensorten, die in ihrem Ursprung mit ihren dominierenden und Nebenaromen vorgestellt und deren Geschmack beschrieben werden.
Zwischendurch gibt Bogner vielen Vertretern rund um das Olivenöl Raum, ihre eigene Geschichte zum Öl zu erzählen. Sie lässt die Agrarwisscheschaftlerin Barbara Alfei zu Wort kommen, die an der Entstehung der größten Datenbank reinsortiger Olivenöle in Italien arbeitet; den Olivenölproduzenten und Autoren Andreas März; den Ingenieur für Kellerei- und Ölmühlentechnik Giorgio Mori und Prof. Maurizio Servili, Professor für Lebensmittelwissenschaften und -technologie, die alle mit uns deren Fachwissen und Philosophien zum Öl teilen. Ja, dabei wird es tatsächlich auch fundiert technisch hier und da, aber mir macht dieser unerwartete intensive Einstieg in die technische Welt der Olivenöle sehr viel Freude!
Wir begegnen einem Querschnitt von Produzenten im Porträt quer durch die italienische Nation und am Ende, das macht dieses Buch so richtig rund, kommen noch italienische Spitzenköche zu Wort, die uns an ihrem Verhältnis zum besonderen Öl teilhaben lassen. Und in der Folge begegnen wir auf immerhin 66 Seiten dieses wundervollen Buches den 33 Rezepten der Osteria di Passignano (Guide-Michelin-Stern), die einen wundervollen Auslese der guten einfachen italienischen Küche präsentieren. Alle erstaunlich einfach zu kochen – wenn man nur das richtig gute Olivenöl verwendet.
Ein ganz besonderes Kompliment zur Gestaltung dieses Buches, insbesondere zur Fotografie, die Cettina Vicenzino und Stefan Bogner zu verantworten haben. Selbst in Zeiten in denen wir nicht schnell nach Italien reisen können, um unsere Leidenschaft für dieses Land zu stillen, wirkt dieses Buch mit seinen grandiosen Bildern wie ein heilsames Pflaster.

Einkaufstipps zum hochwertigen Olivenöl und im Anhang Adressen guter SuperOilo-Produzenten sowie Restaurants beenden das Lesevergnügen dieses 320 Seiten umfasende Fachwerks, das überhaupt keine Fragen zum herrlichen goldgrünen Lebenselixier aus Italien offen lässt. (Obwohl – ich hätte ich sicherlich viel Freude über dieses Buch als fortgeführte Reihe auch zu den griechischen, spanischen und französischen Oliven!) Das macht die Zielgruppe für dieses Buch unendlich groß, ob ambitionierte Hobbyköche, Faunafans, Italienliebhaber oder Kochbuchfreaks – mit diesem Buch werden alle Leser in ihren persönlichen Interessen bedient. Und für sie alle ist das Buch, das auch in englischer Sprache erhältlich ist, mit Sicherheit eine fantastische Geschenkidee!

Michaela Bogner bloggt übrigens über ihr Lieblingsthema in ihrem Blog Das Gold der Bauern, wo man in ihrem eShop auch ihre sehr persönlichen Empfehlungen zu Öl und Co. bestellen kann.

SuperOlio
Autorin: Andrea Bogner
Verlag Delius-Klasing, Edition Delius
Shop: SuperOlio
ISBN: 9-783667-114549

2020-10-23

Virtuelle Weintour

Jörg hatte mich neulich – auf die virtuelle Weintour der Wein-Plus Solution GmbH aufmerksam gemacht  Hier kann man vom 6.-15. November 2020 die Weine von 88 Winzern kennenlernen und besondere Schätze bei einer Online-Verkostung probieren. 

Namhafte Koryphäen, die sich auf unterschiedliche Weine verdient gemacht haben, erklären dazu im Online-Seminar eine – je dem Termin zugeordnete – Selektion verschiedener Weine unter ganz bestimmten Themen, wie „Weinwandern”, „Essensbegleiter”, „Klassiker” oder „Eine köstlich nette Familie” und viele mehr. Vorgestellt werden die Weine von der Weinkönigin Eva Lanzerath, den Weinprinzessinnen Anna-Maria Löfler und Eva Müller, den Sommeliers Peer Holm, Toni Askitis udn Konstantin Baum (Master of Wine) und einigen mehr. 

Die Teilnehmer suchen sich aus 22 den Weinpaketen ihr Lieblingsthema aus und bekommen ein Paket oder mehrere (solange nicht ausverkauft, einige sind es leider schon) mit vier unterschiedlichen Weinen vorher nach Hause geliefert. Jedem Paket ist zudem von jedem der Weine eine 50ml Probeflasche beigelegt, die für die Online-Verkostung geöffnet werden kann – so dass der Weine selbst später noch  einmal in ganzer Flasche genossen werden kann.

Mit nur 34,90 Euro ist man dabei, erhält zum Einkauf den terminierten Link zur gemeinsamen Verkostung. Und … wer über das Blog genussfreak von Jörg Bornmann geht, der spart mit dem Code sogar zehn Euro. 

Ich finde das eine vergnügliche Idee, um neue Weine kennenzulernen und mit etwas Abstand gesellig in dieser drögen Zeit doch Weinfreunde zu treffen und Spaß an dem Rebenglück zu haben.

2020-10-19

Die Pedelec-Genusstour im Elsass

Disclosure: Ich durfte auf Einladung von Michael Bartholomäus, Europäische-Insidertipps-Redaktion, und mit Unterstützung von Swapfiets, Deuter, Gonzo, Vaude, Hotel am Gottesauer Schloss und Hotel Der Blaue Reiter, Vogelbräu, Wirtschaftsförderung Technologietransfer Karlsruhe, dem KVV und vielen mehr an einer wundervollen Fahrradtour entlang der Weinstraße teilnehmen, um wundervolle Weine zu kosten …

Am zweiten Morgen unserer vier Länder Pedelec-Genusstour wache ich im Hotel Blauer Reiter ins Karlsruhe auf. Hierher ist die eine Hälfte unserer Truppe gestern umgezogen. Ein reizendes Design- und Tagungshotel im ältesten und östlich gelegenen Stadtteil Durlach von Karlsruhe gelegen. In Durlach wurde 1715 die Residenzstadt Karlsruhe gegründet, 1938 wurde Durlach in Karlsruhe zwangseingemeindet. Hier fühlt man sich sofort wohl, kleinere Straßen, alter Baubestand mit einer guten Anbindung im öffentlichen Nahverkehr. Zum z. B. Hauptbahnhof braucht es knappe 30 Minuten ohne Umstieg mit der Linie 2.

Design- und Tagungshotel Blauer Reiter

Ich schlafe hier hervorragend und bin schwer beeindruckt vom hohen Flor der Auslegware. Mein Zimmer ist absolut schalldicht, das Badezimmer sehr geräumig und mir fällt es schon etwas schwer morgens das außerordentlich bequeme Bett verlassen zu müssen. Wobei … dieser Wunsch relativiert sich schnell, nämlich nach dem ersten Frühstück. Das fröhliche Dekor-Geschirr von Dibbern mit unterschiedlichen floralen Blüten, jedes Set hat ein eigenes Motiv, macht mir einfach gute Laune! Und das Frühstücksbuffet, das dem Virus geschuldet uns der sehr nette Service auf Bestellung schnell zubereitet und anreicht, ist wirklich gut. Ich habe selten so feinen gebeizten Lachs oder geräucherte Forelle serviert bekommen. Jeder Wunsch wird erfüllt. Ein wirklich schöner Einstieg in den Tag!


Entlang der Alb
Michael Bartholomäus, unser umsichtiger und geduldiger Reiseorganisator und -guide holt uns Mädels im Hotel ab und wir radeln zum Bahnhof. Dem gegenüber liegt das Schlosshotel Karlsruhe, dort nächtigt die zweite Hälfte unserer Truppe und fühlt sich dort wohl auch ganz gut aufgehoben. Ich kenne das Restaurant des Hotels noch von meinem ersten Aufenthalt – das würde ich sofort empfehlen.
Nachdem wir komplett sind, die Laune für gut befunden und die Räder gestartet sind, radeln wir über den Bahnhof und dann durch das ausgesprochen grüne Karlsruhe entlang der Alb. Die entspringt im Nordschwarzwald in Bad Herrenalb und mündet im Rhein. Entlang ihrer Ufer kann man hier auf Karlsruher Höhe über 20 Kilometer Wander- und Radwegen folgen. Wir fahren also durch viel Wald auf gut befestigten Wegen. Das Grün der Bäume schützt uns vor der sehr warmen Sonne, denn wir haben heute einen perfekten Sommertag erwischt, wenn auch das Grün so früh am Morgen schon herrlich nach Herbst und Pilzen duftet!

Übrigens kann man auf der Alb wohl auch prima paddeln bzw. Kajak fahren – vorausgesetzt der Wasserstand stimmt.

Diese Radtour macht wirklich Spaß, die E-Bikes erlauben ein bequemes Fahren ohne große Kraftanstrengung. Dass Karlsruhe 2019 zur fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands gekürt wurde, wundert mich nun überhaupt nicht mehr. Nachdem wir die Alb solange begleiten bis sie in dem Rhein mündet, queren wir auf dem Rad die Rheinbrücke. Der Rhein – da liegt er vor mir. Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich an seinen Ufern stehen darf oder ihn queren darf. Was für eine Dimension, Kraft und Dynamik dieser Fluss ausstrahlt!
Ein kurzer Fotostopp ist uns gegönnt, dann fahren wir zum nächsten Bahnhof und setzen uns pünktlich in die Bahn (Wörth-Strasbourg), die uns von Baden Württemberg hinüber in die Pfalz an die Grenze bringt, wo wir an diesem Tag – auf den ich mich im Vorfeld besonders gefreut habe – unseren radelnden Abstecher nach Frankreich machen: ins Elsass! Mein Frankreich, ach, was habe ich es vermisst! Ich bin schon ganz gerührt als im Zug die Ortsangaben auf Französisch erfolgen.


Wissembourg
Mit ziemlich viel Happiness im Blut, leicht verpeilt, doof grinsend, radele ich mit der Truppe nach Wissembourg – durch das Pay de Wissembourg, dem Weissenburger Land. Ich bin ja doch sehr frankophil, habe ich wieder einmal bemerkt. Sobald ich französische Straßenschilder sehe, geht mir das Herz auf, sobald ich den typischen französischen Duft dieses Landes schnuppere, springt es im französischen Takt. In Frankreich zu sein, das macht mich einfach glücklich.
Wissembourg ist zauberhaft, wir erreichen die kleine Stadt kurz vor der Mittagszeit. Es herrscht eine gesunde Geschäftsmäßigkeit, die ersten Restaurants füllen sich mit Gästen und meine erste Amtshandlung ist mir in einem der Cafés einen ersten französischen Café zu gönnen. Ich genieße einfach das dort sein. Leider ist unser Aufenthalt hier auf knappe 30 Minuten beschränkt, das reicht für ein paar fotografische Eindrücke und dem Gefühl wieder zu Hause zu sein. Die Bildsprache der Schaufenster lassen da keinen Zweifel zu.
Nun wird unsere Strecke leicht hügelig. Entlang der Landstraße radeln wir aus Wissembourg raus in Richtung Le Cléebourg, einem kleinen Ort, der auf einem Hügel liegt. Wir befinden uns auf der Route du Vin d’Alsace, dieser Teil führt von Wissembourg über Rott nach Le Cléebourg durch den Nationalpark der nördlichen Vogesen, der von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt ist. Grüne Felder unterbrochen von Obstplantagen und hier und da kleinen Wäldern. Alles grün und lebendig und duftend, hier kann man Energie tanken – selbst beim strampeln auf dem Rad.

Der Teil der Route du Vin, die durch den Elsass führt, ist 170 Kilometer lang und alleine ihr entlang könnte man immerhin schon in 300 Weingütern einkehren. Wir überwinden auf unserer kurzen Teilstrecke von nur knapp fünfeinhalb Kilometern immerhin 121 Höhenmeter, die Anstrengung hält sich aber auf dem E-Bike in natürlichen Grenzen und zwischendurch halten wir an und genießen die Aussicht, die Reben und die Obstbaumplantagen, die unseren Weg säumen.

An der Stelle, wo nachfolgendes Foto entstanden ist – ja, wir haben auch ein „fremdes” E-Bike von Raleigh Bikes in unserer Gruppe geduldet – (Jörg von radlfreak fährt mit dem Bike schon etwas länger durch Europa) und auch das sollte einmal Rolemodell spielen dürfen, habe ich von dem Baum eine Birne gekostet, die auf der Erde lag und geschmacklich unglaublich gut war! Es gibt Geschmacksmomente, die einen ein Leben lang begleiten werden, diese Birne wird so einer für mich sein. Und mehr kann man von einem Tag wirklich nicht verlangen.

Hôtel und Restaurant Le Cléebourg
Aber es ging deliziös weiter … Blauer Himmel, heiß strahlende Sonne, Birnenduft, da könnte man durchaus auch Visionen von einem fruchtigen Birnencidre bekommen. Aber die Cave Le Cléebourg, die nicht nur Kellerei sondern auch Hotel und Restaurant ist, serviert mir noch etwas Köstlicheres zur Begrüßung: Einen kühlen Kir Crémant! Die leichte Süße der Crème de Cassis mit dem spritzigen Crémant d’Alsace ICE by Cléebourg. Fantastisch.

Da hätte ich bei bleiben können den Rest des Tages – aber natürlich werden wir alle auch hier mit großer herzlicher Gastfreundlichkeit und mehr feinen Weinen bewirtet. Man serviert uns eine Schlachteplatte, auf der Speisekarte kurz Choucroute royale genannt, die auf einem sehr ursprünglichen Sauerkraut serviert wird und sehr gut schmeckt. Zum Dessert gibt es eine hausgemachte Vacherin Glacé maison, ein Eistörtchen des Hauses auf einem Fruchtspiegel. Und dazu serviert man den Weintrinkern von uns einen Auxerrois d’Alsace aus dem eigenen Haus.

Wer nach einer Wanderung und Weinverkostung hier später nicht mehr weiter laufen oder radeln möchte, den Bus verpasst (eigene Bushaltestelle!), der kann hier natürlich im Hotel auch die Nacht verbringen. Die Zimmerpreise liegen bei ca. 89,— Euro für ein Doppelzimmer, kleine Hunde sind gegen Aufpreis erlaubt.

Doch, ich kann mir sehr gut vorstellen, hier ein paar Tage zu bleiben und mit dem Rucksack die Gegend (und andere Weinproduzenten) zu erwandern bzw zu erradeln.

Auxerrois d‘Alsace

Ich kann mich nicht erinnern jemals zuvor schon einmal bewusst einen Auxerrois getrunken zu haben. Die Traube des Auxerrois ist weiß und wird der Familie der Burgunder zugerechnet. Sie entstammt der französischen Grafschaft Auxerre, so wird es jedenfalls vermutet, die zwischen Nord-Burgund und Champagne lag und so wurde diese Rebe von den Hugenotten hinaus in die Welt getragen.
Sie entstammt einer spontanen Züchtung zwischen Pinot (Ursprung Burgund) und Gouais Blanc, Heunisch, (Ursprung römisch). Zwei in ihrer Kultivierung durchaus sehr unterschiedliche Rebsorten, weswegen diese Züchtung als sehr besonders gilt. Die Auxerrois ist noch im Mai frostempfindlich und stellt daher große Ansprüche im Anbau.

Angebaut wird sie heute vor allem im Elsass und im luxemburgischen Bereich der Mosel. Aber zunehmend auch im saarländischen (Ober-)Moselbereich, in Baden, im Kraichgau und in der Pfalz. Der Auxerrois ist ein eleganter Wein mit einem kräftigen fruchtigen Körper, da kommt das Burgund wirklich durch. Wenn man ihn trinkt, hat man ein Bild vor allem von reifen gelben Früchten. Birnen, Quitten, Mirabellen und Aprikosen schmeckt man, begleitet von einer weichen sehr milden Säure, die an den Weißburgunder erinnert. Mit etwas mehr Reife schmeckt man auch Mandeln und Honig. Der Auxerrois ist ein sehr feiner Wein und wenn er Euch angeboten wird, am Tisch oder im Weinregal – traut Euch ihn zu kosten. Es lohnt sich!

Cave Vinicole Le Cléebourg

Wir sind im Elsass, also wird hier auch der Auxerrois ausgebaut – und natürlich verkosten wir ihn gerne – nach der Führung durch die Kellerei. Der Sohn des Hauses ist nach seinem BWL-Studium und seinem Ausflug in die deutsche Automobilindustrie in die Heimat zurückgekehrt und erklärt uns mit enorm viel Fachwissen und Engagement die Prozesse des Kelterns. Natürlich ist auch hier die Lese im vollen Gange aber jetzt am frühen Nachmittag bereits abgeschlossen, denn die Trauben müssen an einem solchen heißen Tag bis zu einem bestimmten Zeitpunkt des Tages eingefahren sein, weil sie sonst zu sehr nachreifen und zu viel Zucker in die Maische bringen würden.
Hier werden die Trauben von einer Anbaufläche von 189 ha verarbeitet. Die meisten Hänge sind südwestlich orientiert und die Reben profitieren von den unterschiedlichen Böden wie Lehm, Mergel, Sandstein und Löß (Schluff). In der Cave vinicole de Cléebourg wird sichtlich deutlich weniger rustikal gekeltert als beim Leiling. Das ist immer das Charmante an solchen Führungen. Die Individualität der einzelnen Winzer, deren Handschriften und Fokus kann man durchaus schon im Keller erkennen, bevor man deren Kunst im Glas überhaupt schmeckt.
In der Cave, dem Weinkeller – insofern bin ich hier total richtig – wird neben Sylvaner, Riesling, Muscat, Pinot Gris und Noir, Gewüztraminer – auch Crémant produziert. Den ich bekanntlich jedem Champagner vorziehe. Ich bin bekennender Crémant-Fan, dem Schaumwein, der nach der Méthode traditionelle (3,5 bar Überdruck) produziert wird, dem Synonym für das außerhalb der Champagne in der Verwendung verbotene „Méthode champenoise” (6 bar Überdruck). Also fühle ich mich hier per se sehr wohl in dieser Produktionsstätte des Crémant d’Alsace. Dessen Trauben üblicherweise bereits zwei Wochen vor der finalen Reife geerntet werden, damit seine feine Säure garantiert bleibt.
Wir werden ausführlich in dessen Produktionsweise eigewiesen, dürfen an den heute vollautomatischen Rüttlern vorbei gehen und in der Schatzkammer der Cave herum schnuppern. Und wir erfahren auch die Besonderheiten des elsässischen Weinanbaus, dass hier immer noch der Verkauf direkt ab dem Fass untersagt ist. Der Wein aus dem Elsass gehört in die besondere hohe, einer Flöte ähnelnden Flasche, der Flûte, abgefüllt. Eine Tradition gegen die sich aber immer mehr junge Winzer im Elsass auflehnen.

Weiterhin werden im Elsass ungerne Cuvées ausgebaut, geschätzt wird die sortenreine Abfüllung der einzelnen Sorten, die einzige Ausnahme davon bildet wohl der Edelzwicker. Ich denke, auch das wird das Engagement der jungen Winzer in dieser Region in naher Zukunft zu verändern wissen.
Unsere anschließende Verkostung lässt keine Wünsche offen, wir probieren einen weiteren Auxerrois Sigillé St. Entienne (2018) und von gleicher Lage einen Riesling von 2017, einen prämierten Muscat von 2018. Einen Pino Gris Vielles Vignes von 2017 und zwei Gewürztraminer von 2016, dem Reifenberg und Lune de Miel, die Crémants und natürlich landet auch noch ein hervorragender Roter, Pinot Noir, in unseren Gläsern. Ich unterstütze die französische Wirtschaft mit dem Kauf des Crémant d’Alsace Domaine Burger in Bio-Qualität, der landet in meinem Rucksack zu unserem großzügigen Gastgeschenk, einem Pinot Gris.

Abschließend zum Auxerrois, ich mag diesen Wein, freue mich ihm begegnet zu sein und werde ihn nicht das letzte Mal getrunken haben. Apropos Rucksack …


Deuter Rucksack Trans Alpine Bike 28 SL

Deuter muss ich Euch nicht wirklich vorstellen oder? Das deutsche Unternehmen hat schon im Jahr 1989 die Post mit Postbeuteln ausgestattet und somit eine irrsinnige lange Kompetenz in der mobilen Aufbewahrung am Mann/an der Frau erworben. Die Rucksäcke von Deuter gehören heute zum Alltagsbild – ob in der U-Bahn, bei Wanderungen im Wald oder in den Bergen oder hier im Stau im Berliner Radverkehr, ein Protagonist hat doch immer einen Deuter-Rucksack auf dem Rücken.

Deuter hat uns alle freundlicherweise mit richtig guten Rucksäcken ausgestattet, die weiblichen Radenthusiastinnen bekamen die neue Version des Trans Alpine 28 SL Bike (SL = Slim Line für den femininen Torso), die Herren die 30 Liter-Variante davon. Großartiger Rucksack.

Rechts: niedlicher femininer superzierlicher Torso!

Der Trans Alpine ist ein Daypack, der über die vielen Jahre, die es ihn mittlerweile gibt, immer weiter entwickelt worden ist. Hier in der aktuellen Version zusätzlich mit ein paar sehr klugen Features für den Radfahrer – für mich lässt der Rucksack auch keinen Wunsch mehr offen. Na gut, einen. Dazu später mehr.

Die Slim Line-Variante ist extra für den kürzeren Torso von Frauen gemacht, das heißt, er hat ein kürzeres Rückensystem, schmalere Schulterträger und konische Hüftflossen – was in der Konsequenz einen besseren Sitz bedeuten soll. Ich bin da persönlich immer hin- und hergerissen. Diese genderdifferenzierten Baumodelle bieten mittlerweile alle Rucksackanbieter an. Als Frau von 180 cm Körperlänge bringt mir ein kürzerer Rucksack keinen Vorteil, vermisse aber eher die (wenigen) Liter mehr Fassungsinhalt. Das höre ich von vielen Frauen in meinem Umfeld gerade bei Treckingrucksäcken, dass diese weniger Platz zur Verfügung stellen bei den schmaleren Modellen. Das sind nie viel Liter – aber dass die Packbreite bei einem schmaleren Rucksack viel weniger Spielraum lässt, stört einfach. (Liebe Grüße an die Produktentwicklung.)

Es gibt den Trans Alpine neben einer normalen Variante auch in einer EL-Version, Extra Long, für größere Menschen ab 185 cm Körperlänge, dann mit 32 Liter Fassungsvermögen.

Egal, dieser Rucksack ist so perfekt für Touren ob nun zu Fuß oder per Rad. Er hat eine sinnvolle gute Aufteilung, finde ich. (Mittlerweile bin ich für eine interne Rucksackaufteilungsnormung. Ich hasse es, wenn ich einen Rucksack wechsele und meine innere Packordnung dem neuen Modell unterordnen muss.) Der hier ist klug aufgeteilt, ähnelt meinem sonstigen Alltagsrucksack sehr – hat aber noch diverse Features mehr, die nicht nur aber besonders für einen Radfahrer ungemein praktisch sind:

• Vorrichtung für Trinksysteme (optional zu erwerben) im Rückenteil
• Luftpumpen-/Werkzeugfach, mit Reißverschluss (RV) – das Volumen ist groß – extern zugängig
• Trägerschlaufe für die Sonnenbrille etc
• Klemmhalterung für den Helm
• Sicherheitsfach für Smartphone, extern zugängig, RV
• Schneller Zugriff auf Karten dank Eingrifftasche
• Große Außentasche mit RV
• SOS-Label im Rücken mit allen wichtigen internationalen Notfall/Alpin-Notfallnummern
• Bodenfach mit herausnehmbaren Trennfach, dreifache Tascheneinteilung im Innenraum
• Regenschutz
• Refklektoren
• Deuter AirStripes Belüftungssystem, das dafür sorgt, dass im Rückenbereich die Luft gut abtransportiert wird (funktioniert sehr gut)
• Herausnehmbare Sitzmatte im Rückenteil, stabilisiert den Rucksack (Getränke/Laptopfach) beim Tragen
• Aluschienen im Rückensystem (verstellbar) für einen wirklich guten Tragekomfort
• Schulterträger passen sich aktiv der jeweiligen Schulterphysiognomie an
• Beide Hüftflossen haben eine RV-Tasche (YEAH!!!) (Passen Smartphones in iPhone 6-Größe knapp noch rein.)

Und ja, es ist ein grandioser Rucksack, der mich total gut begleitet hatte auf der Tour. So ein richtiger netter hilfreicher, dabei unkomplizierter Buddy! So wie man es mag.

Seine Beschichtung ist PFC-frei. Trotzdem perlt bei Regen das Wasser an der Oberfläche (Polyamidtextil) ab. Der Rucksack ist vielleicht kein Leichtgewicht mit seinen 1,2 Kilo Eigengewicht. Fairerweise muss man aber sagen, dass, wenn man ihn gut eingestellt auf dem eigenen Körper trägt, man von dem Gewicht aber vor allem von dem Packgewicht gar nichts merkt. Nichts drückt oder scheuert. Der ist schon sehr gut überlegt entwickelt worden. Kompliment an Deuter.

Und ich wäre total glücklich mit und über diesen Rucksack, also wirklich super duper total ehrlich happy und würde ihn extrem gerne benutzen während meiner Touren und im Alltag … hätte ich ihn in dem schönen Schwarz bekommen dürfen mit dem türkisgrünen Reißverschluss! Und nicht in dem Ruby-Blackberry-Frauen-wollen-Rosa-oder-Fliederfarben-tragen schrecklichem Gendercode. (Die Jungs erhielten die Rucksäcke in der blauen Variante.)

Es ist ein wirklich bisschen tragisch traurig für mich, weil ich kaum eine Farbe in der Außenlandschaft mehr verabscheue als dieses Deuter-Mädchen-Blackberry. So sehr gar nicht mein Farbton!

Ja, schade. Seufz. Nun gut.

Lange Rucksackvorstellung, kurze Rede: ich habe also den Rest der Tagestour zwei Flaschen Wein im Rucksack transportiert plus Wasserflasche (und Schminktäschchen!) und das Gewicht im Grunde nicht bemerkt. Das ist vom Stauraum und vom Sitzkomfort her – auch unter Last – ein wirklich sehr guter Rucksack. Daumen hoch! Die empfohlene Preisempfehlung liegt bei 129,— Euro – und Deuter bietet nach den zwei Jahren Garantie einen lebenslangen Reparaturservice an, das ist sehr nachhaltig. Und ich finde das gut, denn einen wirklich gut sitzenden und subjektiv prima funktionierenden Rucksack, den will man nie mehr hergeben!

Also, falls sich jemand zu Weihnachten von Euch einen Wander-/Bikerucksack wünscht mit dem man vom Volumen her 1-2 Tage ins Gelände möchte, der Deuter Trans Alpine Bike wäre eine Empfehlung …

Zurück zum Weintor …

Von Le Cléebourg machen wir uns am späten Nachmittag auf zurück nach Wissembourg. Die gleiche Strecke, die es vorher bergauf ging, geht es nun bergab – die Strecke fährt sich (vielleicht auch ein klitzekleines bisschen wegen dem leichten Alkoholpegel in uns) sehr geschmeidig und ich hatte viel Spaß beim downhillen. Sehr großen Spaß! Tolle Strecke! Und wieder einmal bedanke ich mich beim großen Wettergott für seine gute Laune.


Pfeffer's Schirmbar – Taverne

Ab Wissembourg radeln wir die kurze Strecke (sieben Kilometer) hinüber wieder in deutsche Gefilde in die Pfalz nach Schweigen-Rechtenbach und landen erneut am, dieses Mal aber hinter dem Weintor in der Peffer’s Schirmbar. (Apostroph ist nicht von mir!) Hier ist ein bisschen Aprés Ski-Stimmung in einer sehr charmanten Weinbar – mit vier offenen Wänden. In Freiluftkultur wird hier das eine oder andere Getränk zu sich genommen, gutes Essen gibt es wohl auch – und der Barchef Bernd ist ein ziemlich cooler herzlicher Typ, der mit seiner guten Laune jeden mitreißt.

Ich mag, wie er uns die Geschichte der Entstehung der Bar erzählt und dabei voller Freude jeden Freund erwähnt, der ihm bei seiner Unternehmung mit Rat und Tat geholfen hatte. Aber das scheint mir eh eine ganz große soziale Kompetenz in diesem Landstrich zu sein, man ist gerne mit anderen Menschen zusammen und für andere Menschen da. Es wird sehr selten negativ über andere Menschen gesprochen, eher im Gegenteil, wird sehr wohlwollend kommentiert, was andere Menschen tun, leisten. Da kann die Großstadt hier noch sehr viel von lernen, wo sehr wichtig zu sein scheint sich alleine im Glanz der Super Trouper zu sonnen.

Ich bin mittlerweile auf dem Dubbeglas-Tripp und man kann sich sehr sicher sein, dass Bernd hier ordentlich mehr vier Fingerbreit vom Wein in das Glas fließen lässt als Wasser. Nach unserem gemütlichen Aufenthalt bei ihm geht’s wieder zurück. Die vier Kilometer zum gleichen Bahnhof, wo uns schon den Abend zuvor ein Zug mit unseren Rädern zurück nach Karlsruhe gebracht hatte. Ein Gerücht sagt, dass direkt am Bahnhof noch eine Flasche Wein geleert wurde. Das ist richtig nett an so einem warmen Herbstabend mit einem guten Tropfen in netter Gesellschaft und Stimmung auf einen Zug zu warten.

Den Abend beschließen wir – nun wirklich nicht mehr radelnd – wieder in einer der Vogelbräu Bierkneipen, dieses Mal ist es der Karlsruher Biergarten – zwei weitere Ausflüge zum Rudi Vogel werden noch folgen. Aber heute ist erst einmal Schluss mit der wunderschönen Radtour in Karlsruhe und im schönen Elsass – es war ein herrlicher Tag!

Design- und Tagungshotel Der Blaue Reiter
Amalienbadstraße 16
76227 Karlsruhe-Durlach

Pfeffers’s Taverne
Silvanerstraße 1
76889 Schweigen-Rechtenbach

Cave vinicole de Cleebourg/Hotel et Restaurant Le Cleebourg

Route du Vin
F-67160 Cleebourg

Tag 1 der Pedelec-Genusstour in vier Ländereien

2020-09-24

72hrs True Italien Food Event

Nicht alles fällt flach in diesem Jahr. Und nicht alles ist schlecht in diesem Jahr. Zum ersten Satz kann ich darauf aufmkerksam machen, dass das in dieser Stadt sehr gut angenommene Event 72hrs True Italien Food Event stattfindet. Die liebgewonnene Idee für eine kleine Summe Geld die guten wirklich original italienische Küche servierenden Restaurants kennenzulernen, um hier eine Vorspeise, dort eine Pizza, da ein Dessert zu verkosten. Seit fünf Jahren gibt es nun diese heiligen Tage der italienischen Küche, die mittlerweile in Berlin fast alle Regionen Italiens abdecken können – und es ist immer wieder spannen zu probieren, was die Berliner Italiener uns alles aus ihrer schönen Heimat in unsere Stadt gebracht haben. Also für 8 Euro gibt es einen besonderen Gang in jedem Restaurant zusammen mit einem Getränk, vorzugsweise werden ein Glas Aperol Spritz/Campari Spritz oder Weiß- bzw. Rotwein angeboten – wer ein anderes Getränk lieber hätte, dessen Wunsch wird auch bedient.

Der gewohnte Flyer mit den teilnehmenden Restaurants im Berlin Verkehrsmittel-Style hält dieses Mal auch Stickerplätze bereit, einfach in den besuchten Restaurants um den Sticker bitten – wer wenigstens fünf auf seinem Flyer hat, kann an der Verlosung einer Kurzreise nach Hamburg teilnehmen.

Warum nicht alles schlecht ist in diesem Jahr? Das Pressemeeting zum Event fand bisher obligatorisch in einem Kreuzberger Loft statt bzw. auch einmal in der Botschaft von Italien. Dort haben die Restaurants mit festen und flüssigen Köstlichkeiten ihrer Heimat uns auf die tollen Tage eingestimmt. Dieses Mal, dem Virus geschuldet, waren die Pressegruppen kleiner gehalten und man wurde an einem Abend in einem Bezirk durch drei Restaurants geführt. Also genau das Konzept praktiziert hinsichtlich der Idee für die die 72hrs True Italian Food-Zeit gedacht ist: Neue Restaurantwelten entdecken.

Ich war in Kreuzberg unterwegs – und habe prompt drei tolle neue für sich sehr selbst definiert eigene Restaurantkonzepte in meinem Wohnumfeld erlebt. So waren wir im Facciola (Forsterstraße 5) im Parma di Vinibenedetti (Wrangelstraße 90) und im Zerostress Pizza feat. The Winery (Lausitzer Platz 10).

Facciola

Eine super sympathische Italienerin mit einer großen Leidenschaft zum Wein hat hier eine extrem charmante Weinbar ins Leben gerufen, die fantastische italienische Kleinigkeiten zu ihren feinen Weinen serviert. Hier gibt es Antipasti, Bruscetta, Lasagne oder Gnocchi, etwas Desert. Die Karte ist übersichtlich aber mehr braucht es auch nicht – das Essen ist fantastisch. Und dass hier keine Weinschorle serviert wird, lt. Speisekarte, ist eine Ansage für sich! Aurora Facciola hat ihr Studium in Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Kulturmarketing absolviert, spricht fließend Englisch und Deutsch, neben ihrer Muttersprache, und das sehr schnell – wie ihr ganzes Wesen ist. Sie lebt ihre Leidenschaft für Wein. Seit 2015 gibt es das Facciola und ja, ich habe ein neues italienisches Lieblingsrestaurant. Merkt man daran, dass ich gestern eine Freundin gleich überreden musste mit mir dorhin zu gehen. Es war wie schon am Montag ein sehr leckerer und sehr gelungener Abend. Die Partys im Facciola, wenn wir Sara Trovatelli, der 72hrs True Italien Food Mitorganisatorin, gauben, die sollen hier legendär sein. Habe ich keinen Zweifel daran! Übrigens gibt es hier das Beste digitale Corona-Besucherlistensystem, das mir bisher in der Stadt begenet ist. Aurora serviert im Facciola Polenta Balls mit Bagna Cauda, einer Soße aus Anchovis, Zwiebeln und gutem Olivenöl. Ein kalter Starter. Sehr fein! Da Auroa in ihrer Weinbar keinen Aperol serviert, kann man sich dazu einen Wein wünschen. Am Presseabend gab es einen weißen Cavi. Gestern blieben wir bei ihrer Rosé-Empfehlung. Letzte Sommerabende wollen zelebriert werden.



Parma di Vinibendetti

Philippe Benedetti ist Künstler und hat sich in einer Kreuzbger Hinterhofdurchfahrt eins kleines Pizzaparadies geschaffen. Hier gibt es Pizza und Foccacia, die offenen Weine, die er in Karaffen serviert. In Spandau stehen in seinem Atelier Weintanks biologischer italienischer Weine und dort zelebriert er seine Cuvées selbst, die er hier zu seinen Pizzen aus Livieto Madre serviert. Das Nomyblog stellt Philippe und seine Philosophie in einem Blogpost Euch genauer vor! Sehr charmanter Mann und Laden.

Philippe und sein Pizzabäcker servieren anlässlich des Events eine Foccacia mit Tomaten, Rauke, Chili und Lardo vom Deutschen Sattelschwein.



Zerostress Pizza Kreuzberg feat. The Winery

Ein sehr schöner Laden, wo sich niemand von der Zeit beherrschen lässt. Nicola Marchetti und Stefano Benedetti sind Pioniere im Street Food-Segment. Ihre ersten Pizzen haben sie im Truck gebacken und verkauft. Mit dem Erfolg vor allem auf Musikfestivals kam später noch Marco Allegri zum Team.

Mittlerweile servieren sie auch im Laden ihre tolle knusprige Pizza mit frischen Zutaten. Der Clou: Jeder Speise auf ihrer Speisekarte steht der dazu passende Wein aus dem Repertoire der Winery gegenüber. Da kann man selbst als unerfahrener Weintrinker nichts falsch machen. Das junge Team serviert im Rahmen von 72hrs True Italian Food eine Foccia wahlweise mit Schinken und Mozarella – super knusprig und lecker, die vegetarische Version kommt mit Paprika, geräuchertem Scamorza, Zwiebeln, Rauke, Oliven und Tomaten. Irre gut. Aber hier ist nichts mit Stress machen und so! Und die Weinempfehlung passt.

72hrs True Italien Food

findet statt vom 23.-26. SEptember 2020 in 30 ausgewählten italienischen Restaurants in Berlin – wahlweise in den Bezirken Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain/Kreuzberg, Neuköllen, Schöneberg (Prometeo!!!) und Charlottenburg. Info und Liste aller teilnehmenden Restaurants gibt es auf der Homepage. Esst, genießt, erschließt Euch neue Restaurants in der Stadt – und freut Euch Mitte Oktober auf die Pizza Week!