2015-08-09

Hochsommeriges

Den brutalen Temperatursturz von gestrigen knapp 40 auf nur noch 27 Grad Celsius heute direkt dazu benutzt, um das Bett frisch zu beziehen – ohne direkt gleich im eigenen Saft zu stehen. Nishia fand's toll und rollte sich direkt unter der Daunendecke ein. Tally rollt sich glücklich auf ihrem Ersatz-Lammfell. Shiina hängt wieder in ihrem Kuschelkissen ab, das die letzten drei Tage auch nur bedingt attraktiv schien.

Derweil überlege ich schon mal die Winterwäsche rauszuholen. Werde aber vorher noch schnell die Wintervorräte um eingemachte Zuckeraprikosen ergänzen, denn ich fuhr gestern in das gut klimatisierte schwedische Albtraumkaufhaus, um Einmachgläser zu kaufen auf denen zwar nicht Original-Weck steht, dafür Original-Ikea, die aber stellenweise 50-70 Prozent günstiger sind als die Gläser mit dem orangenen Gummi.

Ansonsten ist das Leben gerade auch so und so.

2015-08-06

Geschafft!

Heute habe ich es geschafft! Heute habe ich geschafft, dass hier ein alter, von den Katzen unfassbar geliebter Kratzbaum ausgezogen ist. Dieser Kratzbaum ist hier schon mindestens zwei Mal ausgezogen, wenn nicht schon drei Mal und jedes Mal haben mir die Viecher die katzenaugenniedlichförmige Pistole auf die Brust gesetzt. Die „willst Du uns das wirklich antun? UNS?!!!”-Pistole.

Dabei dachte ich schon beim ersten Mal als der Kratzbaum hier ausziehen sollte, dass er komplett kaputt ist und wollte ihn auseinander bauen. „Nee”, sagten da die Katzen „das Gewinde ist gar nicht kaputt, sieh doch mal richtig hin, jetzt kannst Du ihn doch wieder richtig zusammenbauen mit einem neuen Stamm!” *katzenaugenniedlicher Pistolenaufschlag*

Aber nachdem ich in diesen Kratzbaum jetzt mehr neue Stämme zu einem Preis hätte stecken müssen, den der Baum damals überhaupt gekostet hatte, war ich knallhart. (= hatte wochenlang ein schlechtes Gewissen und Schlafstörungen). Ich sondierte den Markt und entschied mich. Hin- und her. Hoch- und runter. (Insider bei Kratzbäumen). Ich gebar quasi eine Kratzbaumbestellung, die schon deswegen nicht leicht war, weil sie für einen Platz gedacht war an dem ich nie einen Kratzbaum stehen haben wollte. Aber was zählt meine einzelne Meinung in einem Miniatur-Q-3A-Plattenbau-Flur, wenn drei Katzen in diesem Miniatur-Q-3A-Plattenbau-Flur einen Kratzbaum stehen haben wollen, nicht wahr?

Schlussendlich blieb ich bei der im Haus schon vorstelligen Kratzbaumserie, die hier von den Bewohnern sehr geschätzt wird aufgrund ihrer Stabilität und Kratzbarkeit (Katzen) und unaufdringlichen Visualität (ich [Boah ey, gibt das hässliche Kratzbäume auf diesem Planeten!]) und orderte die Kurzform.

Und diese Kurzform wurde heute in das DHL-Zustellerauto geladen und daher machte ich kurzen, sehr tapferen Prozess, nach nur knapp zwei Jahren und baute den alten Kratzbaum ab und warf ihn weg. Während eine graue Katze in einem Kissen lag und mir die ganze Zeit mit großen runden qualvollen Augen zuguckte. Ich fühlte mich schlecht, blieb aber hart und standhaft. (= versorgte die leidende Katze mit Catsticks.) Da es heute recht warm ist, spürte ich die brennende Blicke in meinem Rücken so gut wie gar nicht.

Dann kam der DHL-Bote, dem ich neulich schon, Gutmenschin die ich bin, erklärte, wenn die üblichen gehassten Kartons aka Katzenstreu diese Woche kämen, solle er sie unten stehen lassen, ich würde sie in den Keller räumen. Der war heute ganz froh, denke ich. Den Kratzbaumkarton habe ich hoch getragen, war ja auch nicht so schwer. Nachdem ich den alten tapfer entsorgt hatte, hatte ich eh Kräfte und Elan wie ein Hulk im Quadrat. Ich stellte den Kratzbaumkarton in den Flur und eine deprimierte Katze ließ sich sofort darauf nieder.

DEPRIMIERT:



Kurze Zeit später jedoch, guckte die gleiche Katze auf dem Karton schon leicht interessiert bis harmlos und immer noch sehr leidend. Und VOLL niedlich! (Wann guckt Shiina schon mal VOLL niedlich, näch?)



Noch einmal kurze Zeit und einen geöffneten Karton später, erklärte die gleiche Katze „a l l e s meins!”



Der Aufbau gestaltete sich auch prompt ganz einfach, weil die Katze die Aufbauanleitung gelesen hatte und daher in ordnungsgemäßer Reihenfolge alle notwendigen Platten, Körbe und Kratzstangen belegte. Ich hatte also überhaupt keine Probleme mit der Aufbautechnik an sich, dafür eines mit einer entspannt abhängenden Katze.



Aber irgendetwas ist ja immer, näch?



„Meins! Meins! Meins!”



Schon trommelten die beiden anderen Schlafmützen, die das große Leid von einer Shiina gar nicht so mitbekommen hatten und ließen sich herab den neuen Flurbewohner zu begrüßen. Nishia mit ihrer üblichen Selbstverständlichkeit …

„Tach! War was?”



Und war sehr glücklich über einen Kratzbaum mit Höhle, weil Nishia hier die einzige Kratzbaumhöhlenforscherin und -bewohnerin ist. Sie befürwortete auch sehr, dass auf dem Kratzbaum ihre Lieblingsangel schon auf sie wartete, denn es gilt auch bei neuen Kratzbäumen keine Zeit zu verlieren!



Und beschloss kurzerhand, dass das alles so okay sei, wie es ist und sie einfach mal wieder 'ne Runde chic aussehen könnte.



Selbstverständlich auch in der Totalen!



Und selbst die kleine sonst eher zurückhaltende Tally, die neue Kratzbäume auch problemlos erst einmal drei Woche ignorieren kann, weil Veränderungen in ihrer speziellen Welt per se überflüssig sind, sagte dieses Mal gar nicht schüchtern, sondern sehr offensiv:

„Hallo!”



Dann bekratzte und bekrabbelte sie diesen nagelneuen Kratzbaum, wie sie den alten nie bekrabbelte, ließ sich dabei wie üblich nicht fotografieren, drehte sich zu mir um, guckte sehr niedlich und fragte, wie Tally so ist, still, schüchtern und bestimmt, „Und wann kommt der gleiche Kratzbaum für das Schlafzimmer, damit ich an der Fensterseite den Aufstieg zum Fenster leichter habe und hübsch darauf rumliegen könnte?”

Ich antwortete mit einem still gedachten „GRMPF!”

2015-08-05

Nüchtern

Ich habe mir gestern das Buch „Nüchtern” von Daniel Schreiber gegönnt. Bisher habe ich nur Gutes darüber gehört und gelesen. Und als Göre einer durchaus Sucht geprägten Familie väterlicherseits ist Alkohol, sein Konsum und die Folgen, immer in meinem Leben ein begleitendes Element gewesen. Im Grunde kann ich kein Glas Wein trinken, ohne es zu hinterfragen.

Was ich sehr spannend finde, gestern ist es mir im Buchhandel wieder passiert: alle Menschen, die über das Buch sprechen oder eine Rezension schreiben oder es anderweitig schriftlich loben, stellen ihrem Text spätestens im dritten Satz voran: „Ich bin ja kein Alkoholiker.” So gestern auch der Verkäufer, den ich nach dem Lagerungsort des Buches fragte. Er sprach sehr begeistert von dem Buch und freute sich ehrlich für den Autor, dass das Buch zu einem kleineren Bestseller geworden ist aber leitete direkt ein mit dieser Standardformel.

Nun überlege ich die ganze Zeit, wenn ich das Buch gelesen habe und es besprechen wollte, wie ich einen Text schreibe ohne diesen Satz. (Manchmal ist es nämlich schwieriger Sätze nicht zu bringen, als sie zu schreiben.) Ich könnte sagen: „Ich bin Alkoholkonsument.”

Das ist so, denn ich trinke gelegentlich Alkohol. Aber sexy klingt das auch nicht, oder? Das finde ich insofern interessant, weil Alkohol immerhin eine staatlich legalisierte Droge ist, denn unser aller Staat verdient ganz gut daran und belohnt den übermäßigen Konsumenten damit, dass er ihm, wenn er im Vollsuff jemanden auf die Rübe haut, nur das halbe Strafmaß zu erwarten hat, als jemand, der das im nüchternen Zustand tut.

Da gibt es noch viel nachzudenken. Ich freue mich auf dieses Buch.

2015-07-30

Meine Nachbarin, Frau M.

Meine Nachbarin, Frau M., ist schon recht fortgeschrittenen Alters, sehr rüstig, sehr mobil und vor allem sehr gepflegt. Sie wohnt hinter einer Wohnungstür in der es vor Schlössern nur so wimmelt. Noch nie sah ich eine Wohnungstür mit so vielen Schlössern! Und natürlich verbergen sich noch hinter der Tür einige Sicherheitsmechanismen, die sie erst einmal frei räumen muss, wenn sie einem die Tür öffnen möchte.

Ich weiß das, weil ich Frau M. eines Sonntagsmorgens um 5:30 Uhr einmal besuchen ging. Sie war eh schon seit einer Stunde wach und räumte fröhlich in ihrer Wohnung um und da ich deswegen nicht mehr gut schlafen konnte, dachte ich, „gehste hoch und fragste, ob Du ihr beim Räumen helfen kannst …”

Das war natürlich gelogen. Ich stand zerfleddert, müde und mittelschwer genervt vor ihrer Tür, wies sie höflich daraufhin, dass es a) Sonntags sei und b) sehr früh am Sonntag Morgen sei und ich zumindest am Wochenende doch einmal länger schlafen wollen würde als ich sonst schon eh kurz schlafe.

Frau M. war ehrlich erschrocken bis peinlich berührt und bemüht sich seit dem sehr erst ab ca. sieben Uhr die Wohnung täglich umzuräumen. Sie kann da natürlich ein Stück weit nicht dafür, denn sie ist selbst schon sehr schwerhörig (weswegen es auch nicht leicht ist an einem Sonntagmorgen um 05:30 Uhr ihr im Treppenhaus stehend zu erklären, warum man selbst gerade recht gnatschig ist, denn es zieht eine potentielle Gnatschigkeit anderer Nachbarn zwangsläufig mit sich) und hört vermutlich selbst gar nicht mehr, was sie für einen Radau veranstaltet. Dem Rest sind doch der Plattenbauten dünne Wände und Decken geschuldet; angeblich hätte man ja hier mit der Modernisierung neue Decken eingezogen, erzählten mir meine Nachbarn, unter meiner Wohnung lebend, neulich. Für meine Wohnung hege ich da berechtigte Zweifel. Alternativ möchte ich mir die Hellhörigkeit der Wohnungen ohne dieser Decken nicht wirklich vorstellen müssen.

Frau M. selbst ist von kleiner Statur. Sie wird nie wirklich groß gewesen sein, das fortgeschrittene Alter wird ein übriges geleistet haben, Frau M. ist ein knapper anderthalbfacher laufender Meter. Plus fünf Zentimeter. Wenn's hoch kommt acht.

Frau M. ist leicht hausstauballergisch geplagt. Sie selbst hat mir das nie erzählt aber das weiß ich, weil sie oft niest. Also sehr häufig niest. In ihrer Wohnung. So im Schnitt mindestens 10-15 Mal am Tag. Und zwar mit Freude, Herz und Karacho! Sie haut die Nieser hinter einander weg raus, unter drei bis fünf macht sie es nicht in einem Niesschwung und auch wenn die Fenster, die hier im Haus modernisiert und Schallschutz massiv verbaut sind, nicht wirklich erzittern, dann bin ich sicher, dass die Wände das sehr wohl tun. Wenn Frau M. niest, dann wackeln hier in der Platte die Wände. Und zwar von hier, Berlin Mitte, bis nach Mahlsdorf!

2015-07-21

Meine Mum! Neun Jahre †

Heute von neun Jahren stand nachts die Polizei in der Tür, um mir mitzuteilen, dass man meine Mum tot aufgefunden habe. Neun Jahre. Das ist immer noch so unfassbar. So unwirklich. So viel hat sich, hat mich verändert in diesen Jahren.

Liebe Mum, danke für alles! Und: I hope you dance!

2015-07-18

Grün!

„Grün!”, sagt er hinter mir an der Fußgängerampel am Oranienplatz. Typ motivierter Tourist.
Ich bleibe ungerührt stehen und lasse den DriveNow-Mini, der die andere Ampel drei Sekunden nach Rot nimmt, erst noch pantomimisch über unsere Füße fahren.
„Oh!”, sagt er da.
„Ja, grüne Ampeln sind in Berlin recht relativ.”, sage ich zu ihm und gehe.

2015-07-17

Queen of the Castle

Die jüngst verwitwete Nachbarin aus dem 4. OG heute auf dem Weg zum Lidl getroffen und ihr direkt die in den Rücken eingeschossene Hexe angesehen. Hexe ist wohl geschossen als Nachbarin die nicht mehr die Trommel drehende Waschmaschine begutachten wollte. Sie sprach von Neukauf oder Service, die Waschmaschine sei ja schon zehn Jahre alt. Ich sprach von „ist der Keilriemen, ich käme mal gucken, wenn sie möge.” Und empfahl ihr für die Hexe Weleda Arnika Massageöl.

Hatte sie erst abgelehnt, dann mittags geklingelt und gesagt, sie würde das Angebot doch annehmen wollen. Bin ich eben hoch mit einer aufgezogenen Spritze Massageöl zum Ausprobieren, meinem Mini-Akkuschrauber, Klebeband und eine Lesebrille. Waschmaschine aus der Ecke gezogen, Wand abgeschraubt. Keilriemen lümmelt auf dem Boden rum. Übliche Keilriemenanklebe und -aufziehtechnik angewendet (wir zwei sind soooo dicke!). Läuft. Erst mal, Keilriemen dürfte nach zehn Jahren natürlich ordentlich ausgenudelt sein.

Wobei ich persönlich den Keilriemen aufziehen bei einer 40er-Waschmaschine ein bisschen mit ist „pain in the ass” umschreiben würde. Na gut, jetzt bestellt sie sich einen Neuen (ist immerhin eine gute Siemens-Waschmaschine, die 40 cm-tiefen sind nicht so günstig und da haben wir heute ordentlich Geld gespart) und dann machen wir das nochmal. Hat halt sonst alles ihr Ehemann gemacht. Und der Schwiegersohn sei Lehrer, der hätte eben zwei linke Hände.

Wenn sich das jetzt in der Anlage rumspricht, dass ich Waschmaschinen heilen kann … bin ich … siehe oben!

2015-07-16

Gut leben in Deutschland

Frau Merkel aka Bundesregierung machen sich auf für die neue Wahlperiode und sucht/suchen nun mal wieder die Kommunikation zum Bürger, also zu der Person im Land, deren Wohlergehen – egal welcher Generation angehörig – dieser Regierung (pardon my french) pupsegal ist. Die ganze Aktion ist insofern hirnrissig, weil Merkel und Co. eh den ganzen Tag lang unsere Telefonleitungen abhören und selbstverständlich aus erster Quelle bereits wissen, was wir denken oder uns vom Leben erhoffen. Aber falls jemand der Meinung sein sollte, es doch noch mal direkt in das schwarze Loch zu kommunizieren, hier entlang!

Demgegenüber zeigte diese Woche das ZDF im von mir gerne frequentierten Format „37 Grad” eine Dokumentation über Rentner in Deutschland, altersberentet als auch aus gesundheitlichen Gründen frühberentet. Der Name der Sendung ist Programm „Schuften bis zum Schluss – arme Rentner in Deutschland.” Eine feinfühlige Dokumentation, die ich jedem ans Herz legen möchte sich anzusehen!

Dieses im Zusehen schaurige Erlebnis des Rentner-Daseins wird sich in Zukunft in Deutschland deutlich verschärfen, denn ganze Generationen von Freiberuflern, die im Jobcenter die Einnahmen aufstocken lassen müssen, Mindestlöhner, Minijobber und ALG-II-Bezieher zahlen gar nicht oder viel zu geringe Beiträge in die Rentenkasse ein. Das hat nichts mit Wollen zu tun, sondern mit schlichtem Können bzw. Nichtkönnen. Das Ergebnis dieser stetig wachsenden prekären Arbeitsmarktsituation ist ein Ergebnis der SPD- und CDU-Regierungen der letzten 20 Jahre.

Ich empfinde daher diese Frage einer Bundesregierung nach meiner „Vorstellung von Lebensqualität” in Deutschland daher als zynisch und als Zumutung. Es gibt keinen Grund mehr für mich zu glauben, die CDU und SPD sind soweit weg von den Bürgern dieses Landes, das ich dieses Interesse nicht ernst nehmen kann. Tut mir leid.

Frau Merkel ist im Zusammenhang mit dieser o.g. Aktion in einer Gesprächsrunde mit Kindern in Rostock. Die Kameras sind dabei. Ein palästinensisches Flüchtlingskind aus dem Libanon kommend soll mit ihrer Familie wieder abgeschoben werden und spricht Frau Merkel mutig an. Frau Merkel antwortet. Das macht das Mädchen weinen. Frau Merkel tröstet.

Naja … tröstet, was man so trösten nennen kann.

2015-07-07

Großartige Laune.

Nicht.



Das ist ganz schlecht, wenn alternativ die Katze wieder Tierarzttermin mit Blutbild und allem hat.

2015-07-06

Musike

Auf dem Hermannplatz singt in den sehr frühen Abendstunden ein „junges Mädchen aus Berlin” (nennt sich wirklich so!) mit E-Gitarre und Verstärker. Sie trägt den Frisurenchic von vor zwei Jahren, die Seiten sind rasiert, die Mitte ist lang und kleidet sich sommerlich hippieesque.

Sie singt so, dass es nicht gerade schlecht ist, denn sie trifft zumindest die Töne. Naja, meistens. Ihre Stimme zeichnet die übliche Banalität aus, deren jungen singenden Frauen heute allzu oft zu eigen ist – leider hat sie ihrer Stimme verboten, sich etwas Charisma, etwas Eigenes anzueignen. Da hilft auch nicht dieser jungmädchenhafte Kick, sobald sie einen hohen Grad an Leidenschaften ausdrücken möchte. Sie covert von Joachim Witt den elektrischen Reiter, das ist insofern schön, weil sie zu jung scheint Witt damals selbst im Original bewusst schon erlebt zu haben. Aber unterm Strich ist ihre musikalische Unterhaltung – für mich – eher Ballast als schöne Kunst.

Da klingt von den ihr gegenüber stehenden Café-Tischen eine Akustik-Gitarre, die mit ihr mitspielt und den Elektrischen Reiter ganz modern und eindeutig griechisch intoniert.

Plötzlich ist die Welt wieder schön. Da in Berlin an diesem sehr frühen Abend.
Am Hermannplatz.

Kalte Sauerkirschsuppe auf ungarische Art



Anikó wies, anlässlich der hübschen Wetterverhältnisse diese Woche, auf Facebook auf ein schon älteres Rezept in ihrem Blog hin: Kalte Sauerkirschsuppe auf ungarische Art.

Sofort verfiel ich in Trance und erinnerte mich an die kalten Obstsuppen die ich als Kind so sehr geliebt hatte und die irgendwann aus meinem Leben verschwanden. Zuerst wollte ich behaupten, sie wären mit dem Tod meiner Omas gegangen aber das stimmt nicht. Es gab sie leider schon viel früher nicht mehr, meine Oma – also die mir am längsten geblieben ist – hatte wohl irgendwann keine Lust mehr welche zu kochen. Und meine Mutter, das weiß ich noch wie heute, versuchte sich hin und wieder mit Kaltschalten aus der Packung, die ich geschmacklich schon als Kind eher schwierig fand und vor allem auf keiner Ebene einer „echten” Obstsuppe nahekommend.

Also bin ich Samstag losgerannt, habe tiefgefrorene Sauerkirschen gekauft, getrocknete Sauerkirschen habe ich immer im Haus – sie sind mein Gummibärchenersatz –, Sauerkirschsaft und saure Sahne. Von allem etwas mehr als im Rezept angegeben, denn mir war klar, das muss nach all den Jahren unbestimmten Verzichts ein großer Topf Suppe werden! Nelken, Zitrone(nschale) sind eh im hiesigen Haushalt meist vorhanden.

Die Suppe ist im Handumdrehen gekocht. Ich habe sie abends zubereitet, sie abkühlen lassen und morgens die Nelken (im Teebeutel aus Papier versenkt) und Zitronenschale rausgefischt und sie dann im Kühlschrank kalt gestellt. Dazu habe ich noch Grießschnitten gemacht, die in der Suppe mit etwas Zimtzucker bestreut serviert wurden. Man beachte bitte zwingend das grüne Dekominzblatt mit Schlagschatten!

Himmlisch. Köstlich. Bonfortionös. Ein stilles Glück.

Die Suppe ist von einem ganz tiefen Kirschgeschmack, gut säuerlich, die Nelken passen perfekt und man sollte sich wirklich an die Zuckermenge halten und sie Suppe ja nicht übersüßen, das braucht sie gar nicht und die Bindung ist genau richtig. Eine erfrischende Suppe mit etwas Stand und einer tollen Farbe.

Ich teilte sie mit meinen Nachbarn, Cousine und Großcousin und der heiße Sonntag hätte uns nicht besser schmecken können. Danke Anikó!

2015-07-04

Fotos der letzten Chinesinnen …

… mit gebundenen Füßen, den sogenannten Lotos-Füßen.

Man lese auch diesen Text dazu.

2015-07-03

Protipp

Je höher ein Kratzbaum ist und je höher sich die Katze zum Zeitpunkt der Vomation (übersetzt: des Kotzvorganges, wobei es vom med. Begriff als Verb hier, glaube ich, gar kein Substantiv gibt, aber das ist bei 30 Grad im Schatten auch egal) – doch gibt es, heißt Vomitmus [danke Uwe!] auf diesem Kratzbaum befindet, desto spektakulärer der Strahl.

Und seine Auswirkungen.

Morgens.

Um fünf Uhr.

(Aus der Reihe: Liebe kann unendlich sein.)

2015-07-01

Summertime



Da haben wir sie nun endlich: die Sommerzeit, die ihren Namen als solche auch verdient. Es ist einfach meine Zeit, auch wenn ich natürlich körperlich in die Knie gehen kann, wenn es zu lange zu heiß ist. Trotzdem, es ist eine gute Zeit und es gilt jetzt viele Energien zu tanken und auf Reserve zu legen, denn der nächste lange Winter kommt bestimmt. Da ich zur Zeit nicht mal eben so den nächsten mich vor dem Winterfrust rettenden Urlaub buchen kann, ist ein anständiger Sommer doppelt wichtig für mich.

Nur wie manchmal überstehen? Man muss ja keine 45 plus sein, um bei Hitze ein wenig den Verstand abzugeben und dicke Mauken (berlinerisch für Füße) zu züchten. Ich schwöre auf Zitrone. Im Sommer kann es mir gar nicht zitronig genug sein. Schon eine gut gekühlte Zitronenlimonade, 100 ml Zitronensaft, nicht mehr als 50 g Rohrzucker (ich mag's gerne mit weniger) und das auf gut einen Liter mit kaltem Wasser (das bei mir nur aus dem Hahn kommt, denn Sommergetränke sollen gar nicht eiskalt sein – das regt den Körper nur zu noch mehr Schwitzen an, weil er die Temperaturen stärker ausgleichen muss) aufgefüllt, ist ein prima Begleiter am Tag.

Die ausgepressten Zitronenhälften werfe ich nicht weg. Die lasse ich sich im Eisfach bzw. Gefrierschrank versammeln, abkühlen und dann reibe ich mich gelegentlich mit so einer Hälfte kurz ab. Vor allem die Füße mögen das sehr gerne, das ist quasi also so etwas wie der erfrischende Burner!

Die Füße gehören jetzt sowieso bei jeder Gelegenheit in kaltes Wasser. Also wer es tun kann, stelle sich den Eimer unter den Schreibtisch – so ein Minzezweig tut auch Wunder! Oder kühlendes Eisgel für die Füße beim Drogeristen besorgen.

Abends – sie wächst mir auf dem Balkon eh gerade über den Kopf – werden zwei Kannen mit frischer Pfefferminze zum Tee aufgesetzt, dieser wandert, sobald er abgekühlt ist, auch in den Kühlschrank und hilft mir so durch den nächsten heißen Tag. Ich gehöre leider zu den Menschen, die ab und an das Trinken vergessen. Aber wenn so ein Tee erst mal hier rumsteht, bekomme ich doch erstaunlich regelmäßig infiltriert. Ich süße den Tee übrigens nur sehr sehr wenig, zwei Teelöffel Rohrzucker auf einen Liter, wenn es hochkommt. Zuviel Süße nimmt der Minze die Frische meinem Empfinden nach.

Nach wie vor eines meiner liebsten Energiespender im Sommer: der Ananas-Gurken-Drink. Von null auf 100 in zehn Sekunden. Schwöre ich drauf, wenn mich die Hitze wirklich lahm legen möchte.

Natürlich verdient auch die Kosmetik-Industrie dieser Tage an mir. Während ich im Winter sehr konsequent konservativ mit meiner Körperpflege bin, kann ich im Sommer selten zu irgendeinem neuen Zitrusprodukt „nein!” sagen. So ist mir neulich von Kneipp das Aroma Duschgel Lebensfreude bei dm als Reise- bzw. Probepackung zugelaufen. Das gibt es im verlinkten Shop gerade im Angebot, bei rossmann diese Woche übrigens für € 2,49 anstelle der 3,99 im Angebot. Krabble ich unter der Dusche hervor, darf auf die feuchte Haut das alverde Körperöl mit Zitrone und Rosmarin. 100 ml kosten ca. 5,— Euro, verkauft wird es als Cellulite-Pflegeprodukt. Ich nehme es für den ganzen Körper und finde, ich schwitze nicht sooo schnell wie sonst üblich.

Alternativ auch äußerst angenehm: das Citrusöl von Weleda, da liegt man bei 100 ml bei ca. 10,— Euro, aber auch hier hat rossmann immer wieder (und gerade diese Woche wieder!) 20 % Rabatt auf alle Weleda-Produkte. So ist man diese Woche also mit knapp 8,— Euro gut bedient. Protipp: das Öl im Minifläschen gibt es übrigens immer wieder mal in den Proberegalen der Drogisten zu kaufen, perfekt für die Handtasche für eine Ölung zwischendurch!

Aus der Naturreihe alterra von rossmann gibt es auch im Parfumregal ein Zitrus-Erfrischungsspray für 4,49 Euro, das klein genug perfekt in die Handtasche passt, schön kühlt und wirklich lange nach Zitrone duftet. Günstiger, auch okay, aber im Duft nicht solange vorhaltend: von der dm-Konkurrenz alverde das Bodyspray Orange Melisse.

Naja und dass ich großer Fan von 4711's Colgonette bin (interessanter horrender Shop-Preis, die gibt es im Handel aber deutlich günstiger!), muss ich ja nicht extra erwähnen bzw. wissen die meisten Menschen, die mich persönlich kennen. So sehr ich früher meine Omas mit den blauen Ur-4711 Erfrischungstüchern belächelt habe, so sehr war ich immer schon Fan als die die Zitrusvariante auf den Markt gebracht haben! Leider, leider habe ich das unschöne Gefühl, die haben bei 4711 dieses Jahr am Geruch gedreht. Die Tücher riechen längst nicht mehr so zitronig wie früher und das Gefühl von einem „Billig-Smell” kommt sehr schnell durch. Das war im letzten Produktion in meinem Erleben noch ganz anders. Schade, denn so kann man auch auf die deutlich günstigeren Hausmarken der Drogerie-Discounter zurückgreifen.

Last but not least bin ich mir wirklich nicht zu blöd, hierzulande bei solchen Temperaturen zum Fächer zu greifen. Ich habe noch einige von meiner Mum in der Schublade. Sie bekommt man hierzulande recht günstig beim Asia-Supermarkt. Aber immer vorher prüfen, ob er auch gut Luft fächert – da liegen im Können oft Welten dazwischen. Für drei Euro kann man schon prima Belüftungswerkzeuge erhalten – für sechs Euro hat man zudem ein prima Mitbringsel für eine gute Freundin bzw. einen Freund.

Davon abgesehen, dass ich wirklich närrisch bin bezüglich der Duft-Komponente Zitrone, haben all diese kleinen feinen Produkte noch einen guten Nebeneffekt: Mücken mögen keinen Zitrus-Duft, man kann sich diese fiesen Dinger relativ gut vom Körper fern halten!

Und wie übersteht Ihr die Sommerfrische so im Allgemeinen? Was sind Eure Lieblingshelfer in der schönen warmen Jahreszeit?

2015-06-28

Das Leben als Großcousine …

… finde ich übrigens bonfortionös.

• Erst einmal kann man dem Großcousin viel mehr erlauben als seine Eltern, denn man ist ja die Großcousine und somit für den Spaß zuständig und nicht sooo sehr für die Erziehung.

• Man hat mit einem Großcousin ein prima Alibi für eine immer mit Eis gefüllte Schublade in der Gefrierkombi

• Man kann sich auf das Balkonkissen setzen, dabei Furzgeräusche machen und sich vom giggelnden Großcousin immer wieder auffordern lassen „Pups nochmal”, es noch mal und noch mal, noch mal und noch mal und noch einmal zu wiederholen.

Sich auf ein Kissen zu setzen, Furzgeräusche zu machen vor einem sich schief lachenden Großcousin macht sehr viel Spaß!

2015-06-25

Neues altes Nähbuch in da house!

Bei meiner Freundin S., die herausragende handwerkliche Kompetenzen besitzt und vor allem im Häkeln alles an die Wand häkelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und so irre Dinge anfertigt wie perspektivische mehrlagige Topflappen und Untersetzer, stehen im Buchregal noch einige Nähwerke ihrer Mutter aus den 60iger bzw. 70iger Jahren des vergangene Jahrhunderts.

Schon vor einiger Zeit fand ich dabei ein Nähbuch, das mich in seiner intensiven Betreuung von Lernprojekten sehr beeindruckte. Als ich neulich die Kreuzberger IT-Cat Katze urlaubsbedingt bespaßen durfte, guckte ich mir das Heft noch einmal an, war immer noch fasziniert von der darin vermittelten Nähkompetenz auf einfachem Niveau. Ich merkte mir nun den Titel, wanderte zu Hause ab in die schöne neue virtuelle Welt, sucht und fand bei Booklocker einige Exmeplare aus unterschiedlichen Dekaden und entschied mich das Nähbuch aus den 70igern (das meiner Freundin Mutter stammte noch aus den 60igern) zu erwerben – für 2,— Euro plus Versandkosten.



Der Poststreik führte uns zwei nun nicht ganz so schnell zusammen, wie von mir erhofft aber heute nun endlich hatte ich es dank einer Streikbrecherin im Briefkasten (ich bin noch nicht sicher, ob ich das gut oder doof finden soll.)



Ich finde das Simplicity Nähbuch, das eigentlich als dickeres Heft – auf alle Fälle im Weichcover – daher kommt wirklich super. Kompetentes Fachwissen zum Nähen, natürlich mit üblichen Anfängerbereich der selbst das kleinte Utensil erklärt über Maßtabellen der 70iger (HA! HA! HA!) hin zu den Anfängermodellen und Modell für Fortgeschrittene. Dabei wird auf die unterschiedlichen Passformen eingegangen, damit auch die Anfängerin versteht mit ihren besonderen Merkmalen wie z. B. breite Schultern, sehr gerade Schultern, kleine oder starke Brüste, ungleichen Hüften etc. umzugehen. Also allem, was mich als Anfängerin mit Körpermaßen, die sich zwischen 38-46 – je nach Schnittanbieter – bewegen und mir das Leben alles andere aber nicht leicht machen beim Nähen. Ganz großartig auch die Hinweise zur Verarbeitung „schräger” Stoffmuster wie z. B. Karo-Stoffe oder diagonalen Mustern etc.



Das Simplicity Nähbuch war damals die helfende Ergänzung für die Schnitte aus dem gleichen Verlag – und ich halte es für ausgesprochen sinnvolles Konzept. Besser als das Modell von Burda heute, wo es in jeder Ausgabe immer einen Tipp gibt (doch ja, das dahinter liegende Marketing-Modell habe ich sehr wohl verstanden.) Natürlich gibt es auch Lehrbücher von Burda, ordentlich sortiert im Preis, die mich jedoch noch angesprochen haben im Layout und Sprache. Das Simplicity Nähbuch, das ich seit heute mein Eigen nenne, hatte neu immerhin 9,90 Deutsche Mark gekostet. Ein stolzes Sümmchen für die damalige Zeit.



Ich freue mich jetzt über meinen neuen Ratgeber!

2015-06-23

Genähte Katastsprophe

Rock genäht. Ein bisschen zu knapp und im Grunde zu kurz. Genauso wie ich es mag. Nicht.

Immerhin ist es der Nachbarin ihre Farbe.

Ich habe keine Ahnung, wie ich das hinbekomme. Ich messe. Ich addiere die Nahtzugabe und gebe sowieso noch einige Zentimeter hinzu ab Hüfte, weil ich es dort natürlich weiter mag. Man will ja so einen Rock nicht nur für die Zeit vor dem Frühstück bis zum nächsten Eis nähen. Der Stoff ist dehnbar aber macht sich zu eng, wenn er auf meinen Körper soll.

DAS. MOTIVIERT. MICH. NiCHT.

Rätseln Sie mit!

Hierzulande erzählen Blogtrainer den Unbedarften sehr gerne, man müsse ein Blog international ausrichten, wenn man Erfolg haben möchte; während alle erfolgreichen Blogger davon gerne abraten. Nichts anderes wird man natürlich den Bloggern in anderen Ländern, auch den USA, erzählen.

Nun spricht nicht jeder des anderen Sprache oder kann sich eine professionelle Übersetzung leisten und bedient sich daher automatischen Übersetzungsprogrammen. Dabei kommt dann so etwas heraus, wie dieses Blog, über das ich eben ein Weilchen saß und einen völlig neuen Bezug zur deutschen Sprache gefunden habe.

Sätze wie »Alle Frauen wollen einen schwarzen Outfits in der Garage.« oder »Sie könnten möglicherweise über Kopf zu Ihrem Brautkleid Store in den trägerlosen Höschen, das sehen Sie den eigentlichen Sinn in Ihrem Hochzeits-Outfit an diesem Tag zu helfen.« sind in ihrer Eloquenz und Aussagekraft nicht mehr zu überbieten.

Ich denke, es wird Zeit für eine Bloglesung der besonderen Art.

2015-06-16

Wenn die Firma Webworks schreibt …

Neulich bekam ich nachstehende E-Mail einer Agentur namens Webworks an nebenstehenden Account gerichtet. Ich habe – obwohl mich bereits beim erstmaligen Lesen Mail, die hier in rot eingefärbten und kursiven Font eingeführten Anmerkungen umtrieben – sehr höflich und sogar (für meine Verhältnisse) gänzlich Ironie befreit der Absenderin meine freundliche Absage formuliert. Ich war sogar richtig nett.

Zum Dank kam nicht einmal mehr eine Antwort!

An dieser Stelle sei von mir eine kleine Anmerkung an die Geschäftsführung von Webworks gerichtet: Sie, Herr Ollefs, schreiben auf der Homepage Ihrer Agentur, ich zitiere: „Webworks hilft großen- und mittelständischen Online Shops beim Start, Ausbau und der Optimierung des Online Marketings.” Wenn dem so ist und wenn Ihrer Meinung nach dazu – wie bei dem Spin-Off-Online Shop von Otto zu dessen Aushängeschild ich mich lt. Anschreiben Ihrer Mitarbeitern immerhin in meinem Blog machen sollte – auch Blogger-Relations gehören – dann behandeln Sie uns Blogger bitte auch mit der Ernsthaftigkeit und Wertschätzung einer Ihrer Geschäftskunden! Und nicht mit der Überheblichkeit gegenüber uns zwangsläufig mit ins Boot zu holendem bloggenden Mastvieh, das in Serienfunktion gemolken werden soll.

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Hallo , »Na, hat's mal wieder nicht mal zum Nickname gereicht? Protipp: stand in der E-Mail ganz vorne!«

mein Name ist XYZ, ich bin Mitarbeiterin bei webworks »Wie schreibt Ihr Euch denn nun? webworks oder Webworks (s. Signatur)? Nee, ist natürlich nicht wirklich wichtig in der eigenen Geschäftskommunikation den Firmennamen durchgängig korrekt zu schreiben.« und für unseren Kunden XYZ .

Gerne möchte ich nachfragen ob du »So schön, dass wir uns gleich duzen, ich mag das ja sehr.« Interesse an einer Kooperation mit XYZ hast? XYZ gehört zu ZYX. Bitte lass dich nicht gleich von dem ersten Blick abschrecken. XYZ ist kein reiner „Omakatalog“ »Äh, doch! Das ist er. Und zwar: ausschließlich!« – im Gegenteil gibt es sogar wirklich schöne Teilchen im Shop. »Hm … äh … nein, gibt es nicht.«

Zum Beispiel als Inspiration (Lena Gercke war zum Beispiel auch Model): »Lena Gercke ist Modell und posiert in jeder Klamotte, solange sie gut genug dafür bezahlt wird – das und Lena generell inspirieren mich leider eher nicht.«

http://www.witt-weiden.de/jeanstrends-outfit1 »Nicht funktionierende Links inspirieren mich auch eher so wenig …«
http://www.witt-weiden.de/jeanstrends-outfit4 »… ein weiterer nicht funktionierender Link inspiriert mich noch weniger wenig.»

Sorry, aber spätestens jetzt bin ich wirklich uninspiriert!

Derzeit suche ich nach interessierten Bloggern für eine Zusammenarbeit mit XYZ. Du wärst ganz frei - es kann eine Unterbringung in einer Collage sein oder ein Artikel zu einem Kleidungsstück etc. - wo die Verlinkung gut passen würde. »Richtig. Ich bin ganz frei in dem was ich wie auf meinen Blog tue. Weiß ich; ist nämlich mein Blog.«

Auch muss es nicht dringend im Modebereich sein, falls du in einer anderen Kategorie etwas Passendes finden würdest. »Nö.«

Hast du Interesse an einer Zusammenarbeit? »Um Interesse an einer Zusammenarbeit bei mir wecken zu können, hätte dafür nicht in dieser Mail theoretisch eventuell andeutungsweise – wenn auch nur in homöopathischen Ingredienzien – so etwas wie eine Andeutung eines Benefiz für mich stehen sollen/müssen? Ich frage natürlich nicht für mich dumme Bloggerin, sondern für mein knapp 50 Jahre altes bloggendes Ego.«

Viele Grüße »Na wenigstens keine „Inteamittät” vortäuschendes „Liebe Grüße” gleich am Anfang, das ist schon mal was.«
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Ich weiß es nicht. Ich blogge seit 2006. Seit 2006 erklärt mein mit mir bloggendes Umfeld Euch Agenturen, dass wir als Blogger von Euch hinsichtlich möglicher Geschäftsanbahnungen eine geschäftspolitisch kompetente sowie höfliche Ansprache und Kommunikation wünschen.

Ist das wirklich so schwierig?

Und noch mal kurz zu dem von mir oben angesprochenen „Duz-Verhalten” in der Mail. Ich komme aus einem geschäftlichen Umfeld in dem es lange vor Internet-Zeiten schon ganz und gäbe war, sich – auch die eigenen Arbeitgeber – zu duzen. Ich duze hier auch meine Leser im Blog insofern ist meine Anmerkung oben natürlich auch leicht halbgar. Aber ich habe mit meinen Lesern auch keine geschäftliche Beziehung oder möchte eine anbahnen.

Hier jedoch, in diesem ganz besonderen Fall, geht es um ein Produkt, das beworben werden sollte, das sich ganz deutlich an eine Zielgruppe jenseits der Lebensmitte richtet.

Das heißt also, einerseits bin ich der Agentur freakig genug, um geduzt zu werden. Andererseits hält man mich für die richtige Ansprechpartnerin um einen Shop zu vertreten, der Grufti-Klamotten für Menschen (m. E. weit) jenseits der 55 anbietet. Bei allem Respekt – aber irgendwie geht  das einfach nicht zusammen, sollte man das nicht selbst merken?

2015-06-15

Mein Analog-Toaster



Als ich das letzte Mal (es ist viel zu lange her) Urlaub in den wunderschönen Cevennes in Südfrankreich machte, buk meine Ex-Stiefschwiegermutter in spe, U., (es ist ganz einfach: die zweite Frau des Vaters meines Ex-Freundes) auf einem kleinen viereckigen Grill mit Handgriff, den ich vorher so noch nie gesehen hatte, das Baguette auf. Ratzfatz. Und das Brot war wie neu, sehr lecker und knusprig. Ich war begeistert.

Der Grillé de pain, die Urform des Toasters, ist ein viereckiges Metallgitter heute mit einem Unterboden aus Metall (die Ur-Form hatten den den Unterboden noch nicht und ließ noch echte Flamme an das Brot), das man – in Frankreich sind Gasherde sehr viel üblicher als hierzulande – auf die Flamme vom Gasherd legt und ratzfatz ist das Brot perfekt getoastet. Die Urform, die U. besaß, erzählt sie selbst, hätten sie irgendwann einmal beim Trödler gefunden.

Leider findet man diese Geräte heute kaum noch in den französischen Läden. Ich habe mich damals online dumm und dämlich gesucht, denn ich fand dieses Küchengerät höchst praktisch und wollte es gerne haben. Allerdings: damals hatte ich selber noch einen Gasherd in der Wohnung und ich wollte mir ein Stück französisches Flair in die Wohnung holen.



Gefunden habe ich es bei Coledampf's in der Uhlandstraße und konnte nicht umhin mir den Röster für eine wirkliches unverschämtes Heidengeld (man hättet dafür auch ganze elektrische Toaster bekommen) zu gönnen. Nach dem Umzug verschwand mein analoger Toaster erst einmal im Schrank mit der Überlegung ihn Freunden zu schenken, die einen Gasherd besitzen. Denen ich dann aber doch nicht zutraute die gleiche Liebe und Leidenschaft für meinen Toaster zu empfinden, wie ich es halt tue.

Gestern fiel er mir in die Hände und da dachte ich, ich könnte ihn ja mal auf dem Ceran-Feld ausprobieren. Und siehe da: es geht. Natürlich ist es ein ökologisches NoGo dafür einen E-Herd anzuwerfen (obwohl das Rösten wirklich sehr schnell vonstatten geht) und aktive Rauchmelder sollte man vielleicht auch nicht in der Küche haben. Das Ergebnis jedoch zählt: knuspriges geröstetes Brot im Handumdrehen. Ein Stückchen Frankreich à la maison berlinoise.

Prima Röstaromen kann mein analoger Toaster auch: