2019-09-24
2019-09-19
Festival „Gente di lago e di fiume” im Lago Maggiore
Na? Doch noch ein paar Urlaubstage übrig? Ist da noch etwas Reiselust im Koffer? Seid Ihr Fischliebhaber? Mit einem klitzekleinen Hang zur Romantik? Womöglich prunkvoller italienischer Romantik? Und überhaupt … Espresso?
Dann hätte ich hier einen wundervollen herbstlichen Reisetipp für Euch! Anfang Oktober, genauer am 6. und 7. Oktober findet nämlich auf der Isola dei Pescatori im Lago Maggiore das Festival „Gente di lago e di fiume” statt, das Fest der Menschen vom See und Fluss. Gefeiert werden die reichhaltigen Gaben des Lago Maggiore auf kulinarischer Ebene.
Marco Sacco betreibt am Lago di Mergozzo sein Restaurant Picolo Lago und ist Initiator dieses noch jungen Events, dass 2019 in die zweite Runde geht. Seine Vision dabei ist, dass das, was die Region des Piemonts rund um den Lago Maggiore und den vielen anderen Seen an Gastronomie, Kultur und Tradition bietet – geprägt durch ihre Landschaft, den Alpen, Seen und Flüsse bis hin zum Meer – viel mehr Wertschätzung verdienen sollte! Ganz nebenbei gustatorisch mit mehr Konzentration auf den Süßwasserfisch, der hier gefischt und zu besonderen Köstlichkeiten verarbeitet wird (Ihr erinnert Euch doch noch an das köstliche Menü der Ristolounge Elvezia?) . Einmal weg von der gehypten Küche der ewigen Meeresfrüchte-Küche Italiens, hin zur Küche der Köche und Köchinnen, die vor allem mit dem arbeiten und hervorragende Gerichte, auch Sternenküche, zaubern, was ihnen aus den Seen und Flüsse Norditaliens in die Küche schwimmt.
Für Saccos Idee bietet die Fischerinsel Isola dei Pescatori eine denkbar romantische Kulisse: Die kleine Borromäische Insel liegt im Lago Maggiore zwischen Stresa und Verbania (in Verbania findet übrigens gleichzeitig eine Dahlien-Ausstellung statt), misst ganze mit 350 Meter Länge und 100 Meter Breite. Nur 40 Einwohner leben heute auf dem autofreien Einland. Das historische Dorf im Südosten mit seinen Häusern und deren langen Balkonen – an denen früher die Fische zum Trocknen hingen – präsentiert seinen Gästen zum Festival „Gente di lago e di fiume” auf dem Dorfplatz und entlang der Promenade an Sonntag, 6. Oktober an den vielen Ständen, was ein Dutzend Chefköche Italiens aus den Süßwasserfischen zaubern. Fantastische Kochkunst, frischer zarter Fisch, tiefe Aromen, fantastischer Wein! So wird sich Marco Sacco inniglicher Wunsch sicher erfüllen: „Wir sind Leute vom See und wir haben unsere eigene Kultur, die man wertschätzen sollte.“
Wenn nicht dieses Festival die passende Gelegenheit dafür ist, genau diese Leute kennenzulernen?
Am zweiten Tag der Veranstaltung stehen Vorträge und Debatten über die Zukunftsperspektiven im Vordergrund. Wer nicht ganz so tief in die heutige Thematik der Fischerei einsteigen möchte, kann auf der Isola dei Pescatori auch zwei Museen besuchen, die einen tieferen Einblick in das Leben der Insulaner, der „Gente di lago”, geben. Z. B. das Wohnhaus des Künstlers und Bildhauers Andrea Ruffoni (1925-1990), das als Casa Ruffoni zum Museum umgestaltet ist, ein Haus voller Kunst aus Gips oder Holz, immer inspiriert vom Leben auf dem Lago Maggiore. Oder das Fischer-Museum, Museo della Pesca, erst seit 2016 in den Räumen einer ehemaligen Schule untergebracht. Beide Museen sind täglich von 10 – 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Hier sind alte Werkzeuge und Gerätschaften zu bestaunen, die dem Besucher zeigen, wie die Fischerei am Lago Maggiore früher einmal funktionierte.
Und wer länger verweilen möchte in dieser wunderschönen Gegend und den warmen norditalienischen Herbst weiter genießen möchte, der kann sich auch aufmachen in die Berge und vielleicht selbst nach den Steinpilzen suchen, die dort gerne und zahlreich wachsen. Aber Achtung: das Sammeln von Pilzen ist in Italien mengenmäßig streng begrenzt. Oder den einen oder anderen Käse produzierenden Betrieb besuchen, dabei die herzliche Gastfreundschaft der freundlichen Menschen im Piemont genießen, die so fantastische Salami, Salsiccia, Honig, Reis – und natürlich Käse produzieren!
Tickets und Informationen über das Festival Gente di lago e di fiume gibt es hier!
Reise- und Hoteltipps stehen auf der Homepage des Distretto Laghi.
Der Lago Maggiore liegt eine knappe Autostunde vom Flughafen Milano Malpensa, der von Deutschland aus mit den gängigen Fluganbietern angeflogen wird. Alternativ gibt es stündliche Zugverbindungen ab dem Bahnhof Milano Centrale nach Stresa.
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Labels: creezy on tour
72 hrs True Italian Food Berlin 2019
Es ist wieder soweit – eines meiner Lieblingsevents beginnt morgen wieder. Für nur 7,— Euro können wir in Berlin – übrigens erstmals auch die Hamburger! – in 55 italienischen (in Hamburg in 20) italienischen Restaurants ein sehr originales Beispiel italienischer Küche plus Cocktail, Wein oder Softdrink genießen. Pinsa, Foccacia, Lasagne – die Küche Italiens ist so viel weiter und abwechslungsreicher als immer nur Pizza oder Pasta! Hier geht es nicht nur um übliche Pizza oder Pasta, denn die Restaurants, die hier mit machen, achten auf allerfeinste italienische Zutaten und darauf ihre Spezialitäten so original wie nur irgend möglich Euch zu servieren. Das Event endet Samstagabend.
Und wenn heute 72 hrs True Italian Food startet, dann ist – wie immer – auch die wundervolle Trattoria à Muntagnola mit am Start. Ich glaube, nirgendwo ist Berlin italienischer als hier! Seit über 28 Jahren kocht „La Mamma”, Angela, mit ihren stolzen 84 Jahren immer noch zusammen mit ihrem Sohn Pino Bianco sehr originale italienische Küche aus ihrer ursprünglichen Heimat, die Basilicata. Die Taverna di Muntagnola ist für uns Berliner die italienische Tradition, eine lieb gewonnene Adresse in der Fuggerstraße 27 in Schöneberg – fast so etwas wie Familie!
Angela und Pino servieren anlässlich der 72 hrs True Italian Food gerollte Focaccia mit Zwiebeln, Kapern und Anchovis: So einfach – so köstlich. Ich durfte sie Montag für Euch probieren – und kann sie nur wärmstens empfehlen!
Alle weiteren Restaurants, die Euch gerne bewirten findet Ihr hier in der Roadmap bzw. Auflistung!
Prometeo ist natürlich auch wieder dabei. Ihr solltet unbedingt Aldos Porchetta probieren, wenn Ihr dort seid!
at 07:43 0 comments
Labels: mein kiez, ran an den herd
2019-09-18
Die Faszination in Berlin …
… wenn man im Abstand von nur 12 Monaten in die gleichen Gewerberäume eingeladen wirst – und tatsächlich dort immer noch dasselbe StartUp seiner Arbeit nachgeht.
Das ist fast schon traditionell zu nennen nach Berliner-StartUp-Zeitrechnung.
at 08:47 1 comments
Labels: mein kiez
2019-09-12
Der Nachbar gegenüber …
… der immer so freundlich und fröhlich war, den quält nun schon sichtlich seit einiger Zeit eine schwere Erkrankung. Der Hairless-Symdrom nach vermutlich etwas von einer Chemotherapie begleitend.
Selten haben wir ihn gesehen in den letzten Monaten. Ab und zu ist er mit der Gehhilfe vor das Haus getreten, Luft atmen. Dann ist er wieder zurück gegangen. Der frühere Bauch geschrumpft. Ganz dünn geworden. Richtige – sehr seltene – Ausgänge nur noch im Rollstuhl gemeinsam mit seiner Frau und dem Krankentransport.
Heute hat ihn der Krankentransport abgeholt, erstmals liegend. Also die Treppe sitzend herunter getragen – aber dann vor dem Haus auf die Liege gelegt. Eine gepackte Tasche dabei. Keine kurze Arztvisite. Seine Frau ganz blass. Und so wie er sich in seinem, unserem Hof umgesehen hatte auf der Trage, sichtlich in dem Bewusstsein, dass er diesen womöglich nie mehr wiedersehen wird.
Da bricht die Stimmung. Da hilft auch kein Sonnenschein.
at 19:08 0 comments
Labels: abschied
2019-09-11
Einkochenmodus
6 Flaschen Zitronade
9 Gläser Tomatensugo (püriert)
Vorbereitet, also zugeschnitten 2 Kilo Feigen – die ziehen jetzt im Gelierzucker
Morgen dann noch 8 Kilo Tomaten für die nächsten Sugo-Gläser einkochen (die komplett mit Haut nur klein geschnitten eingemacht werden also stückig.)
Danach kann man sich langsam an den Stollen machen oder?
at 18:52 2 comments
Labels: ran an den herd
2019-09-05
Physiologique
Mein Physiotherapeut war eine Woche in Urlaub und ich habe diese Woche selbst entschieden ausgesetzt. Hatte sich Sonntag/Montag sehr gerächt. Aber ich bin Montag trotzdem morgens zum Pilates und habe sehr gelitten zumal die wundervolle Lehrerin – nach drei Wochen Schmusekurs – nun mit uns in die tiefen (!) wundervollen Gefilde der Pilates-Kunst eingestiegen ist.
Habe ich also des öfteren in die Matte atmen müssen. Macht ja nix. Ich war dort, ich habe durchgehalten – ja, ich war sehr angetan von mir hinterher!
Gestern also wieder zur Physiotherapie – und hinterher zum Geräteturnen im ansässigen Folterraum – die Nach-Chemo-Klientin aus Ost-Anatolien neben meiner Liege bei der manuellen Therapie, erzählte uns stolz und übrigens in perfekten Deutsch von ihrer Familie. Ihre vier Kinder haben ihr Lebenspartner aus Kuba, Marokko, Bulgarien und Russland ins Nest gespült – und sie ist begeistert und freut sich über die große kulturelle Vielfalt.
Also bitte, es kann doch so einfach sein?
at 09:42 0 comments
Labels: creezy und wie sie die welt sah