… geht es seit Samstag sehr schlecht. Erst war sie sehr müde, dann, natürlich in genau dem kurzen Moment in dem ich einkaufen war, hat sie sich mehrfach schwallartig übergeben. Sie muss vorher wahnsinnig viel getrunken haben. Von dem Moment an war ihr anzumerken, dass es ihr gar nicht gut ging. Sie lief sehr wackelig, schlief viel an völlig merkwürdigen Orten, nicht dort, wo es warm ist sondern eher die Kühle suchend. Ich kaufte für alle Fälle etwas Pute, die ich ihr dann im Ofen gedämpft gab und die sie auch nahm. Aber sie schlief nicht im Bett. Und Nishi schläft immer auf mir bzw. im Arm, abwechselnd zwischen den Momenten in denen sie bei Tally schläft.

Montag bin ich natürlich sofort zum Tierartz, wo die Untersuchung (was nicht einfach ist bei Nishi, sie will nicht von fremden Menschen betascht werden) zunächst erst einmal ergab, dass ihre Herzfrequenz erstaunlich niedrig war, die Körpertemperatur ebenso. Sie musst also Blut spenden, was wir mit mieziger Zwangsjacke und kleiner Sadomaso-Maske (also Maulkorb mit Sichtschutz) zum Glück auch ohne Narkose hinbekamen. Dann bekam sie erst einmal ein Mittel gegen etwaige Übelkeit und etwas Aufbaunahrung.
Das Blutbild ist hoch lymphatisch, wenn auch zum Glück es keine malignen Werte sind. Alle anderen Werte bis auf einen ganz leichten erhöhten Kreatininwert die Werte einer top gesunden Katze – vor allem für ihr Alter. Es gab im Frühling letztens Jahres ja schon einmal den Anfangsverdacht auf Leukose. Obwohl der Test negativ war. Sie bekam daher täglich Cortison allerdings in einer sehr hohen Menge, die ich auf Anraten der neuen Tierärzte etwas reduziert hatte. Nishia wiegt halt nicht so viel. Das damalige Problem, den ständigen Durchfall, hat die Behandlung nie wirklich in den Griff bekommen lassen – aber wenigstens hat Nishi dadurch immer gut gegessen.
Der gestern erneut durchgeführte Leukose-Test war wieder negativ, allerdings sollte man den wohl in Abständen unter Behandlung ca. drei Mal durchführen – wenn er dann immer negativ ist, spricht das eher gegen Leukose. Gestern bekam sie dann ein hochdosiertes Cortison gespritzt und – weil es die Immunabwehr auch so runterfährt – begleitend eine Antibiose zur Vorsicht.
Das kleine wundervolle Mädchen ist ganz schlapp, schläft sehr viel, putzt sich gar nicht, hasst es von mir den po gereinigt zu bekommen. Aber wenigstens frisst sie weiterhin mit großem Appetit und sie fordert viel frisches Wasser aus dem Hahn ein. Naja, gestern schlief sie zwar ganz lange in meinem Arm, verschwand dann aber in der Nacht an ihre Rückzugsorte. Sie läuft zwar auch herum und hat heute auch ein bisschen wieder gesungen und am Kratzbaum gekratzt. Aber man merkt, dass es ihr sehr schwer fällt und wenn ich ihr den Bauch kraule, kann sie ihre üblichen Entspannungsübungen nicht einnehmen, obwohl sie das möchte.
Ich weiß natürlich mit der Diagnose wird die kleine Maus nicht sehr alt werden (sie ist jetzt zwölf geworden), und ich muss dankbar sein für jeden Tag, den wir haben. Das macht es nicht leichter sie so zu sehen. Es tut jetzt schon wahnsinnig weh, dass dieser kleine, autarke, kluge, zärtliche Wirbewind im Moment gar nicht so wirbeln will.
Ich wünsche mir so sehr, dass sie den Schub noch einmal übersteht. Aber gerade heute habe ich kein gutes Gefühl. Ich habe einfach große Angst um mein kleines zauberhaftes Wesen!
Bitte drückt uns die Daumen!