2014-12-07

Fröhlichen 2. Advent 2014



Auch für den (schon) zweiten Advent in diesem Jahr wünsche ich Euch eine festliche Zeit in Ruhe mit leckeren Plätzchen auf dem Teller und eine gute Tasse Kaffee oder Tee im Kreis Eurer Lieben und vielen schönen Momenten.



Die zweite Kerze in meinem Adventsgesteck habe ich heute für Micha aka Sellemann angesteckt, der vor nicht langer Zeit seine Mama beim Heimgang begleiten musste und nun in diesem Jahr eine erste Weihnacht ohne sie feiern muss. Keine schöne Zeit in dieser Zeit. Jeder, der schon einen lieben Menschen für immer verabschieden musste, weiß, dass die Weihnachtszeit ohne sie nicht mehr dieselbe sein wird. Vor allem wenn es die Mutter oder der Vater ist, der nun für immer fehlt.



Stellvertretend diese Kerze für Micha auch für alle von Euch, die in diesem Jahr Abschied nehmen mussten und dieses Weihnachtsfest schmerzlich erinnert werden, vermissen und traurig sind.

Das wird wieder!

2014-12-05

Fondant

Die größte Enttäuschung bei „Das große Backen” beinhaltete für mich die Tatsache, dass „Fondant” gar nicht französisch nasal „Fondon” ausgesprochen wird, sonder platt und deutsch „Fondant” mit hartem „t” am Ende.

2014-12-04

Mützenabstinenzaufgeberin

Ich habe das letzte Mal eine Mütze getragen als mich meine Mutter noch dazu zwingen konnte. Ich habe Dinge auf dem Kopf per se immer als sehr unangenehm empfunden. Als endlich in den städtischen Badeanstalten der Badekappenzwang fiel, war ich die erste, die „Hallelulja” geschrien hatte. Bin aber trotzdem nicht viel öfter dort schwimmen gegangen.

Ich kann problemlos Mützen und Hüte hübsch bis schick finden, solange sie nicht an mir kleben. Ich finde sogar Mützen drollig an erwachsenen Personen, die sie als pinkes Bärchen outen. Wer es mag, näch?! Ich selbst fühle mich irgendwie eingeschränkt. Ich kann problemlos nasse Haare bekommen, obwohl ich eine Kapuze an der Jacke habe. Und ich friere mir lieber auf dem Rad die Ohren ab – was ich nicht wirklich tue, denn ich trage ja Naturmatte – um ja keine Mütze zu tragen.

Neulich wanderte ich mit einer Freundin und den zehn Monate alten Nachwuchs (voll dick eingemummelt mit Doppelmütze) über den Weihnachtsmarkt und überlegte laut: „Ich überlege, ob ich nicht mal dieses Jahr eine Mütze tragen sollte im Winter.” Die Freundin (Mützenfan in allen Variationen mit der größten Mützensammlung der Welt, wie sich ein paar Tage später herausstellen sollte) gleich hochbegeistert: „Oh ja, und Du kannst Dir ja eine nähen!” Ich guckte zweifelnd. „Hihi, oder Du kannst Dir ja eine stricken!” (Sie selbst ist eine der kreativsten Personen, die ich kenne, hat es aber nicht so mit nähen oder stricken. Sie ist mehr so der Typ „Baumhaus schnitzen”.) Nun guckte ich entgeistert. „Ich wollte erst mal nur vielleicht eventuell eine Mütze tragen. Ich wollte es nicht gleich übertreiben und in die Produktion gehen.”

Mir lief nichts Mützenansnprechendes über den Weg.

Einige Tage später, ich hatte die völlig bekloppte Idee bereits wieder an den Nagel gehängt, war ich bei ihr, um den Zwerg zu bespaßen, damit die Mutter ein paar Stunden ihrem Broterwerb frönen konnte. (Sie coloriert u. a. Masken für Trickfilme und Kinderbücher. Sehr kreativ, sage ich doch!) Da öffnete sie mir ihren Handschuh- und Mützenschatz, immerhin zwei Ikeakisten voll, und suchte mir eine Mütze aus.

Ich setzte die brav auf. Betont bemüht. „Nein, so nicht.” Sie riss mir die Mütze vom Kopf und zog sie mir beherzt (meine Locken!) auf den Kopf, in die Stirn und merkte an, „so, jetzt siehst Du aus wie Sarah-Jessica Parker.”

Das war Montag. Seitdem trage ich Mütze. Seit ich Mütze trage krepel ich ein bisschen mit Halsschmerzen rum, heute besonders. Aber das muss ja nicht an der Mütze liegen. Langsam lerne ich die Vorteile des Mützentragens wertzuschätzen. Ein Vorteil ist, und das konnte ich nun wirklich nicht vorher wissen, es ist tatsächlich warm darunter. Angenehm warm. Ein weiterer Vorteil, der in dem besonderen Nachteil einer Mütze inkludiert ist, die Haare sehen immer sch… aus. Also die Frise sieht immer sehr bescheiden aus. Daraus resultiert aber der prima Vorteil, dass man sich um den Kopf kaum noch Gedanken machen muss. Also bestimmt muss man sich nicht mehr nur den Kopf waschen, damit die Locken wieder schön liegen.

Gestern kam die Freundin zu Besuch und ich, geduscht mit geputzten Zähnen aber aus irgendeinem Grund die Bürste aktiv ignorierend, öffne die Tür. „Ha, Deine Haare sehen heute ja gut aus. Warst Du beim Friseur? Hast Du die glatt gefönt? Total schön. Hihi.”

Ich so: „Nein, ich trage seit drei Tagen Deine Mütze. Die Haare sind heute noch ungekämmt. Denn das ist ja eh egal, wenn man eine Mütze trägt.”

Fazit: eine Mütze wärmt. Sie schränkt mich aber trotzdem gefühlt irgendwie ein, besonders beim Rad fahren. Wobei sie dabei wiederum besonders wärmend wirkt. Das Thema Frisur ist ein sehr eigenes, in seiner Wirkung noch unentschiedenes.

Aber wenn's schee macht!

2014-12-02

Krankenkassenwarteschlangengespräche

„Chef hat gesagt Emotionen und Business, das passt nicht gut zusammen.”

„Ich verstehe Chef. Er ist auch nur eine Marionette im System. Wenn Du da nicht mitspielst und Deine Meinung sagst, dann muss er Dich halt wegschmeißen.”

2014-11-30

Fröhlichen 1. Advent 2014

Ich wünsche Euch eine frohe, ruhige, besinnliche und schöne Adventszeit. Genießt sie, sie ist ja doch besonders!



Mein Adventskranz ist – wie jedes Jahr wieder – kein Kranz. In meinem fremdverwendeten Küchentablett, rund aus schwarzem Plastik, werden Tannen- und Fichtenäste geschnitten, rund um die Kerzen gelegt und mit dem Fundus der mir über die letzten Jahrzehnte zugewanderten weihnachtlichen Schönheiten bestückt. Die Tanne kann ich bei Trockenheit noch einmal auswechseln und vor allem kann ich die ganze Zeit an diesem Kranz herum zupfen und neu dekorieren.



Dieses Jahr werde ich eine neue Tradition einführen. Ich werde meine vier Kerzen jeden Sonntag mit einem besonderen Gedanken an einen dieser Menschen in diesem Internet anzünden, die mich in diesem Jahr als Person berührt haben. Den Anfang macht die grandiose und außerordentliche @schnips aka Frau Heike. Frau schnips hat in diesem Jahr einem Mini-schnips das Leben geschenkt unter dem besonderen Umstand, dass mit der Schwangerschaft die Diagnose Brustkrebs einher kam. Frau schnips hat sich für das Mini-schnips entschieden und somit gleichzeitig für sich für das besondere Risiko.

Das Mini-schnips ist mittlerweile geboren, gesund und wächst putzmunter und Frau schnips kämpft sich gerade durch die Chemotherapie, die, das können wir alle ahnen, auch ohne die Anstrengung mit einem sehr kleinen Baby unglaublich anstrengend ist. Diese erste Adventskerze geht mit besonders herzlichen Grüßen und dem innigen Wunsch auf einen erfolgreichen Kampf durch die schwere Zeit an die liebe Frau schnips, Herrn schnips und den Mini-schnipsen.

Wer hat die Macht?

2014-11-28

Gute Texte

Für das Wochenende einige Leseempfehlungen:

Ein langer Text von einem Praktikanten in der Berliner Charité über das Sterben an Infektionen dank MRSA und Consorten. Lest den Text, er macht im Thema klüger, aufmerksamer und hilft im Ernstfall die richtigen Fragen bzw. Forderungen für sich oder die betroffenen Angehörige zu stellen! (Wenngleich der Artikel keine Lust mehr auf deutsche Krankenhäuser macht.)

Frau Wortschnittchen schreibt über das Scheitern.

Mama arbeitet schreibt über Armut. Was Armut mit einem macht. Frau engl umschreibt das gleiche Thema „angst bläst mir in die herzkammern, die flattern und rasen vor schreck. tag und nacht.”

Dazu ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge, warum nach zehn Jahren Hartz IV es mehr Armut gibt trotz Arbeit.