2012-09-14

Schwule Töppen

Okay, Frau Merkel befindet schwule Profifußballer müssten keine Angst vor dem Outing haben. Ich dachte auch, nach Robert Enke müssten wir in diesem Land einen sozialen Umgang mit Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, nicht mehr missen.

Dann gab Rangnick sein Burnout bekannt. Und kam gesund wieder. Der mediale Zweifel an seiner Gesundung und somit Leistungsfähigkeit war zum Kotzen und hat jegliche positive Vermutungen hinsichtlich einer „gesunden” Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen im Keim erstickt. Das alles unter dem großen Tuch des Profifußballs.

Aber Frau Merkel glaubt an Eitelsonnenschein. Als Hete. Als Nichtprofifußballerin. Ich verstehe ihr Bestreben und ihre Hoffnung. Aber daran glauben? Und dann einzelne Fußballer in ihr Verderben schicken?

2012-09-13

Robert sucht was …

Robert hing neulich im Fenster des weltbesten Stoffladens in Kreuzberg von dem das berühmte ungemein wichtige, immer noch sehr umworbene, heiß geliebte Monsterkissen stammt.



Und weil Robert sehr sympathisch wirkt und der Text ziemlich bonfortinös ist, dachte ich, ich teile ihn mit Euch. Ernstgemeinte Zuschriften (aber wirklich auch nur solche!), bitte an den Laden mit dem wundervollen Namen Off Stoff. Bonne chance*!

(Aus der Reihe: *creezy bekommt das größte Stück vom Hochzeitskuchen!)

Gibt es die auch für Erwachsene?

Ich würde so verdammt cool mit Krümelmonster aussehen!

via e13

2012-09-12

Gestern dann Amtssachen erledigt …

Das geht in Kreuzberg so, dass man im Amt zu den üblichen Öffnungszeiten aufschlägt, eine Wartenummer MIT Termin (so 14:00 Uhr) erhält und die nächsten 2,5 Stunden sich die Zeit sinnvoller vertreiben kann, als auf harten Plastikstühlen im Amt zu sitzen und zu warten.

So weit so gut.

Ich schlich also durch beliebte Gegenden, sehr beeindruckt von meiner persönlichen Smartness diese Aktion nicht im Bürgeramt in Mitte durchzuführen, wo die nähere Infrastruktur a) hässlich und b) doof ist, sondern eben in Kreuzberg, denn dort lassesn zumindest Mehringdamm und Bergmannstraße keine Langeweile aufkommen. Außerdem war Caféhaus-Wetter. So nahm ich irgendwann bei Knofi Platz und gönnte mir einen Milchkaffee und füllte fröhlich des Amtes Papiere aus. Gerne hätte ich des Amtes Papiere bereits zu Hause am Rechner ausgedruckt. Aber das vorliegende PDF wollte nicht einmal blanko ausgedruckt werden bzw. wird es vielleicht treffender ausgedrückt: es wird sehr blanko ausgedruckt.

Als ich dann die Papiere nach bestem Gewissen beschriftet habe, nahm ich die Damen vom Ordnungsamt gewahr. Die, zu zweit unterwegs, sich interessanterweise auf zwei Räder konzentrierten, die an den Metallschutzwällen der Straßenbäume befestigt waren. Nun, die Räder waren im Innenraum, also auf des Baumes knapper Erde befestigt. Dieses Vergehen muss ich mich selbst häufig praktizierend anklagen, aber nur wegen akuter Knappheit. Knappheit an Fahrradparkplätzen in der Stadt. Es gibt derweil nicht wenige Straßen, möchte man diese heimsuchen, sollte man besser zwei S-Bahn-Stationen früher anfangen für seinen Drahtesel einen legalen Abstellplatz zu finden. Die Situation hat sich generell sehr erschwert, auch seit die Deutsche Bahn ihr Rent-a-Bike-Projekt sehr großflächig dort installiert, wo sich der normale Bürger aus logischen Gründen ebenfalls sehr gerne für sich eine zusätzliche Auswahl der meist zu wenig vorhandenen Abstellplätze für Räder wünschen würde. Hilft alles nichts, dann stellt man das Rad schon mal im persönlichen Sozialraum eines Baumes ab, meist, wenn außen an den Metallschutzwänden bereits die lieben Räder anderer Verkehrsgenossen vor sich hin warten. Wo zur Hölle soll man denn sonst hin mit seinem Esel?

Die Damen vom Ordnungsamt schrieben nun. Sie schrieben recht lange. Eine setzte sich zwischenzeitlich ruhig auf die Holzbänke des mexikanischen Restaurants, telefonierte vor sich hin. Dann hängten sie den Fahrrädern jeweils zwei kleine und zwei große Schilder um. Diese Taten dokumentierten sie ausgiebig in ihre elektrische Strafzettelbonautomaten. Abschließend wurde das gehängte Kunstwerk als proof of work fotografisch per Handykamera dokumentiert. Nach immerhin 15 Minuten gemeinschaftlichen Schaffens zu zweit, war die höchstkomplizierte Aufgabe absolviert und man gönnte sich etwas Abwechslung im Tätigkeitsgebiet in dem man ein falsch parkendes Auto von seiner Untat schriftlich wissen ließ. Weitere fünf Minuten waren so vergangen und man zog in trauter Gemeinsamkeit weiter.

Ich blieb abschließend mit meinem Milchkaffee und mich quälenden Fragen zurück, die da lauteten:

Wie viel Zeit hätte wohl nur eine Dame vom Ordnungsamt bei zwei Fahrrädern (die ja im Prinzip statistisch mit werkseigenen Angaben kaum erfasst werden können) und einem falsch parkenden Auto bei Zuhilfenahme gleichwertiger elektronischer Hilfsgeräte benötigt?

Wer dokumentiert und sortiert die Handyfotos zu welchem Zweck im öffentlichen Beschäftigungssektor?

Was kostet die Stadt 20 Minuten relevanter Schreibtätigkeit von öffentlich Bediensteten mit Abarbeitung dreier Verkehrsvergehen minderer Güte bei wissentlicher Tatsache, dass nur eines der Vergehen tatsächlich mit einem Bescheid etwas Geld in die Staatskasse spülen dürfte?

Natürlich wollte ich eigentlich nach dem Kaffeebesuch mir durchlesen, was denn den Radeigentümern so auf Staatskosten mitgeteilt worden ist. Dummerweise hatte ich berechtigte Sorge vor meiner Reaktion. Ich muss ja nicht alles wissen.

2012-09-11

Die junge Frau …

stand gestern an der Straßenkreuzung am Engeldamm und fragt mich, wo den hier diese große Straße sei? Die große türkische Straße mit den vielen Geschäften?

Ich fing dann an zu überlegen und schickte sie erst einmal in Richtung Oranienstraße. Vermutlich aber war das völlig falsch. Vermutlich meinte sie die Adalbertstraße. Oder den Kottbusser Damm. Die Hermannstraße? Die Sonnenallee? Oder vielleicht die Karl-Marx-Straße?

Türkische Straßen mit vielen Geschäften haben wir in Berlin schließlich wie Sand am Meer. Ich kann ihr aber nicht einmal vorwerfen, dass keinen Straßenname nennen zu können, immer eine etwas vage Auskunft beinhalten wird. Bin ja selber professioneller Dau, wenn es darum geht mir Straßennamen zu merken.

2012-09-10

Hamburger

Ich habe selten so viele Burger gegessen, wie in den letzten Monaten. Es gibt einfach unglaublich viele Burgereien derzeit in der Stadt. Zu meinem Leidwesen sind alle Burgerläden in meinem direkten Wohnumfeld fest in muslimischer Hand. Das heißt, es werden großartige Burger serviert aber entweder gibt es keinen mit Bacon im Angebot oder der Schinken kommt dann vom Rind. Was mich neulich geschmacklich wirklich abschreckte, es in diesem Laden oder einem anderen in der näheren Umgebung nochmals zu versuchen.

Doch ja, so ein richtig guter Burger ist schon eine sehr feine Sache. Da kommt (passend zur jüngst zugelaufenen Burgerpresse vom Kaffeeladen) das Rezept für den Jamie Oliver-Burger (mit Parmesan inside!) und von Anikó ausprobiert gerade im richtigen Augenblick!

Blick aus dem Küchenfenster

Die Tradition des Foodbloggens möchte es, dass man gelegentlich den Blick aus dem Küchenfenster festhält für die Außenwelt. Nun bin ich bekanntlich umgezogen und muss an dieser Stelle endlich nachreichen. Zumal ich gestern die Kräutertöpfe nach draußen habe umziehen lassen, es wurde zu unübersichtlich grün auf dem Fensterbrett und überhaupt haben die Katzen ja gar keinen Platz für das überlebenswichtige Krähen- und Mofagucken:

Wenn die Bäume nicht ausgeschlagen haben, dann könnte man aus diesem Winkel übrigens die Spitze vom Fernsehturm sehen. Muss ich wohl noch mal im Winter nachreichen. Wäre albern für ein Foto gleich den ganzen Baum zu fällen.