2010-10-10

Movement

Meine Erfahrungen mit analogen Spiegelreflexkameras sind gleich null. Zu analogen Zeiten habe ich mich kompakten Kameras fotografiert, mir fehlte dafür schlicht ein Mentor, der mir die alte spannende Technik nahe brachte. (Seid dankbar für den Vater, der Euch solche Dinge bei gebracht hat – ich vermisse dieses fehlende Vaterrollenmodell in meinem Leben heute noch sehr schmerzlich.)



Nun, Freund Armin übergab mir anlässlich seines Wegzuges nach Rom 2005 eine Carena mit drei Objektiven und Filtern, die bei ihm schon ewig ungenutzt herum lag und sie dies in der Folge bei mir auch tat, mangels Gebrauchsanweisung und eben Ahnung, wie man denn ein solches kleines Monster bedient. Entwicklung rückwärts, es ist – das habe ich gestern gelernt – nämlich sehr wohl eine Kunst einen Film ordentlich einlegen zu können. Letztendlich war die Kamera dieses Jahr sogar schon in Frankreich, weil die Stiefmutter vom besten Freund der Welt andeutete, wieder gerne eine haben zu wollen. Aber dann wohl doch von der Augenkrankheit zurück schreckte und so bekam ich die Dame mit von mir neu gekaufter Batterie wieder zurück. Und da lag sie nun erneut. Arbeitslos, seit Jahren.

Bei meinem Geburtstagsessen kamen wir dann auf das Thema analoges Fotografieren. Denn ich würde es wirklich gerne können und diesen Schritt in die alte Zeit wagen, weil ich einfach weiß: da ist so viel spezielles Wissen verankert, dies alles nicht zu wissen, gewissen Erfahrungen nicht zu haben, halten mich schlicht von meinen Erfahrungen eine bessere Fotografin zu werden ab. Ich will das. Ich träume von einer analogen 67 oder 645, von Mittelformat. Ich will mit Messsucherkameras umgehen lernen. Irgendwann Dunkelkammer riechen. Da ist noch so viel zu erfahren für mich in der Fotografie!

Kurz, Sanny, Susanne Wolkenhauer, die eine Hälfte von Tulip-Photo, ihres Zeichens Reportagefotografin und eine begeisterte Lehrmeisterin mit eben Ahnung ohne Ende bei den analogen Damen der Fotokunst, sagte kurz: „Machen wir! Ich zeige Dir das!“ und so sind wir gestern kurz entschlossen am Nachmittag los mit nur (m)einer digitalen Ixus, die mir als Belichtungsmesser diente und ihrer (wunderschönen fast neuwertig zu nennenden) Kiev und meiner Carena, Filmen, Stativen. Beim ersten Kaffee bekam ich erste Instruktionen zur Filmeinlage und vergnüglichem Batteriewechsel. Für die Carena; die Kiev (Sany „meine ukrainische Diva”) braucht so etwas ja nicht – die ist ja Tchernobyl like (Selenbelichtungsmesser) betrieben.

Und es war in hohem Maße vergnüglich dieser Abend, weil Sanny so unkompliziert und immer mit viel Freude erklären kann. Ohne viel Technik-Schnickschnack-BlaBla, einfach mit viel Begeisterung – die die Angst vor dem Unbekannten nimmt und die Freude wachsen lässt. Und auch die Carena zeigte sich hochinteressant von ihrer zickigen Seite, verweigerte sie hier und da den notwendigen Verschlussablauf als auch später einmal den Filmtransport. Zwei technischen Probleme, die mich alleine schon zu aufgeben gezwungen hätten – aber mit Sany an der Seite, die „großen Katastrophen“ zu alltäglichen Erscheinungen einen fotografischen Analogalltags werden ließen, händelbar und letztendlich praktische Hilfen zum Erlernen der ollen Technik.

Es war einfach großartig. Ich habe in kurzer Zeit so wundervolle Dinge gelernt, ich habe mich endlich dem Thema analoge Spiegelreflexfotografie genähert – ich bin begeistert. Und Montag endlich wieder einmal Film abgeben … bin so gespannt! Wie großartig ist das denn, nach Hause zu kommen und nicht gleich die Ergebnisse auf dem Rechner sehen zu können?

Vielleicht werde ich fotografisch doch irgendwann noch erwachsen, ich wünsche es mir so sehr!

ePetition: Zeigt Dr. Rösler die Karte!

Die Petition:

Gesetzliche Krankenversicherung - Beiträge – Beibehaltung der vollständigen paritätischen Beitragsfinanzierung in der GKV vom 22.09.2010

steht online und ist bis zum 16.11.2010 noch zu zeichnen. Ich kann Euch allen, ob Ihr Euch für das Thema interessiert oder nicht, nur nahelegen: tut es. Es kann nicht sein, dass wir nur noch gemolken werden, während alle anderen am deutschen Gesundheitssystem sich völlig unreflektiert goldene Nasen verdienen dürfen. Unterschreibt diese Petition, auch wenn Ihr möglicherweise erst in zehn Jahren am eigenen Leib verstehen werdet, gegen was Ihr da unterschrieben habt. Ihr könnt nämlich heute noch nicht wissen, ob Ihr Euch in ein zehn Jahren (man schätzt 2020 durchschnittlich eine monatliche Mehrbelastung von 70,– Euro) noch Zusatzbeiträge leisten könnt! Zeigt Dr. Rösler in diesem Punkt als Volksvertreter die rote Karte. Tut Euch selber einen riesigen Gefallen! Hier geht es zur Zeichnung. Und bitte: verlinkt diese Petition in Euren Blogs, macht via Facebook/Twitter darauf aufmerksam.

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass der "Entwurf eines Gesetzes zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung" der Bundesregierung dahingehend geändert wird, dass die Einführung einkommensunabhängiger Zusatzbeiträge (Kopfpauschalen) für GKV-Mitglieder sowie das Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge ausgeschlossen werden und stattdessen die vollständige paritätische Beitragsfinanzierung von Arbeitgebern und GKV-Mitgliedern hergestellt wird.

Begründung

Der am 22.09.2010 vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf eines „Gesetzes zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Finanzierungsgesetz – GKV-FinG)“ der Bundesregierung sieht u. a. vor, dass die bestehenden Zusatzbeiträge künftig von den gesetzlichen Krankenkassen nur noch einkommensunabhängig erhoben werden dürfen, um finanzielle Defizite zu decken. Zusätzlich sieht der Gesetzentwurf vor, dass die Arbeitgeberbeiträge zur GKV bei 7,3 Prozentpunkten eingefroren werden sollen. Diese geplanten Maßnahmen würden dazu führen, dass künftige Kostensteigerungen in der GKV ausschließlich von den GKV-Mitgliedern in Form von einkommensunabhängigen Zusatzbeiträgen (Kopfpauschalen) bezahlt werden müssten.

Nach dem o. g. Gesetzentwurf ist davon auszugehen, dass die Belastungen der GKV-Versicherten insgesamt unverhältnismäßig hoch steigen oder Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen eingeschränkt werden, wenn ein Teil der heutigen Beitragsfinanzierung – der Arbeitgeberbeitrag – auf dem Niveau von 2011 eingefroren wird.

Zudem wird ein grundlegendes Prinzips des Sozialstaats, das Solidarprinzip, zumindest mittel- und langfristig in sein Gegenteil verkehrt. So führen einkommensunabhängige Zusatzbeiträge (Kopfpauschalen) dazu, dass Geringverdienende im Vergleich zu Besserverdienenden überproportional stark belastet werden. Da die künftigen Kostensteigerungen ausschließlich über pauschale Zusatzbeiträge finanziert werden sollen, ist davon auszugehen, dass der Anteil von pauschalen Zusatzbeiträgen an der Finanzierung der GKV mittel- und langfristig stark zunimmt und zu einer unsozialen Belastungsverteilung führen wird. Diesen Problemzusammenhang kann auch der geplante „Sozialausgleich“ nicht lösen, weil nach dem o. g. Gesetzentwurf nicht die realen pauschalen Zusatzbeiträge, die die Versicherten leisten müssen, ausgeglichen werden, sondern nur ein theoretischer Durchschnittswert.

2010-10-09

Dreistigkeit kennt keine Grenzen …

Dreistigkeit kennt kein Pardon! CDU und FDP handeln schon vorab ohne eine rechtliche Grundlage und verschicken ALG II-Bescheide zu einer Gesetzeslage, die rechtsgültig noch nicht einmal beschlossen wurde, geschweige in Kraft getreten sein kann.

Ist an Frechheit nicht mehr zu überbieten. Hut ab!

2010-10-08

Der Lino …

der hat doch jetzt 'ne Freundin. Die Frieda. Frieda ist 'ne ganz schwarze wunderhübsche Mieze. Die oberallerhübscheste Frieda der Welt übrigens, wenn Ihr Lino fragen würdet. Beide haben schon auf Twitter gedatet und Krabben geteilt. Lino ist ziemlich doll in love!


Ich rieche meine Frieda!

Nun hatte ja die Nishia vergangenen Freitag Geburtstag und somit haben die anderen beiden Miezen gleich mitgefeiert und am Samstag stand der Postbote in der Tür und hat ein voll mieziges Geburtstagspäckchen geschickt – nur mit leckeren Sachen wie Catsticks, Miezenmilch und Leberwurst (der Hit zur Zeit) und und einer Spielzeugmaus für Nishia (die kann die nämlich alleine aufziehen!) und lecker Dosen mit Fisch natürlich – für der Frieda ihren mallorquinischen Kuhkaterprinzen.


Wo ist meine Frieda?

Für mich gab es übrigens auch ein schönes Geschenk zum Geburtstag, die miezige Fachlektüre: „Nicht ohne meine Katze(n)!“


Menschmiez, irgendwo muss die Frieda doch sein?

Ach, muss Liebe schön sein. Lino ist immer noch total verzückt und sitzt jeden Tag am Fenster und sendet verliebte Kuhkaterherzen zur Frieda. Die lebt übrigens mit ihrer hübschen Freundin Buffy in Berlin. Und wenn Ihr noch etwas für Katzenfans zu Weihnachten sucht, dann könntet Ihr auf der DaWanda-Seite von der Menschin der beiden Damen fündig werden!

Alle Fotos zu diesem Päckchen aus Gründen der Rücksichtnahme für das junge Glück nur mit Kater, die Mädels haben sich natürlich auch ganz doll gefreut!


Lino, ohne Frieda, links vom Päckchen …


Lino, immer noch ohne Frieda, rechts vom Päckchen …

Dann spricht die gute Mutti Guttenberg

betroffen in die Kamera „Wir haben Säuglinge und Kleinstkinder, die vor laufender Kamera vergewaltigt und missbraucht werden.“

Sehr geehrte Frau von Guttenberg,

Sie mögen vielleicht Kinder haben und solche Abscheulichkeiten mit ihnen machen lassen. Ich habe diese Kinder nicht im Angebot und möchte mich hiermit auch in aller Schärfe davon distanzieren, dass Sie uns, also: „wir“, verbal zu einer solchen kriminellen Handlung fähig, vereinnahmen!“


(Aus der Reihe: gerade bei einem so wichtigen und traurigen Thema sollte man eben Menschen vor der Kamera sprechen lassen, die das professionell können und nicht nur mediengeile Gesichter vor die Linse setzen.)

Verdammt RTL II, die Kinder werden offline vergewaltigt! Und das ist geschmacklos ohne Ende! Und die Sendung betreut jemand, von dem das Gerücht geht, dass er schon mindestens einen Menschen beruflich und gesellschaftlich mit fingiertem Kinderpornobesitz kalt gestellt haben soll.

Leseempfehlung: Stefan Niggemeier „Phoenix und die Kinderporno-Expertin“, vor allem den dort verlinkten Artikel von der Süddeutschen Zeitung.

2010-10-07

Die Politik

der CDU muss insgeheim schon verdammt verzweifelt sein, wenn sie wenig Ahnung habende Ehefrauen von Bundesverteidigungs-
ministern ausgerechnet bei RTL II ins Rennen schickt, um Stimmung gegen das böse Internet zu machen.

Bei RTL II! Ist das nicht der Pornosender aller Privatsender? Erst ihr Buch bei Bild als neues Mädchen von Seite 2 verhökern, jetzt bei RTL II auf Aktenzeichen XYZ ungelöst für Discountwillige machen– diese Frau Stephanie zu Guttenberg merkt aber auch gar nichts.

Naja, Volks-Blondine eben.

2010-10-06

Ich bin eine Schweinekillerin!

Na gut, ich esse Fleisch! Aber natürlich esse ich nur Fleisch, weil ich selber keine Schweine züchte und schlachten muss, sonst würde ich nämlich genau kein Fleisch essen und irgendwann inmitten einer überpopulierten Schweinezucht ertrinken. Dafür wären die aber alle dressiert und würden mir Kaffee ans Bett bringen und so. Schweine eben. Und ich. Auch eben.

Was ich sagen wollte, also ich kann keinem Weihnachtsmann noch Osterhase ernsthaft Schaden zufügen. Das macht bei mir allenfalls Sonneneinstrahlung auf die Schokolade über ca. 5 Jahre und mehr verteilt aber sonst tue ich denen nix an. Ich bin ja nicht so für Gewalt, ich tue doch nur so.

Aber wozu hat man Freunde? Ich meine echte Freunde? Freunde, die einen selbst im Leben zu neuen Wegen und Taten motivieren, einen dazu bringen Dinge zu tun, die man nie tun wollte, die die Entwicklung fördern, das letzte Schlechte aus einem kitzeln, damit die menschliche Revolution meinereine vollends in die Hose zu neuen Höhen gelangt? Seufz.

Seufz.

Also das war so, anlässlich meines Älterwerdungsrituals vergangenen Samstag wünschte ich mir einen Obolus für mein Projekt „Fahrrad“. Und alle schrien so „Au ja! Super! Dann brauchen wir ja nicht alle einzeln losziehen und ein Geschenk besorgen, wie praktisch, was bist Du doch für eine praktische gar nicht umständliche Freundin, liebe creezy!“ Und so trafen wir uns Samstag Abend zu einem feinen Essen, nach einem wunderschönen Tag, und man überreichte mir im Laufe der abendlichen Geburtstagsfeierlichkeiten mein Geschenk.

In einem Schwein.

Einem großen Schwein.

Einem großen lieb guckenden Schwein.



Und fällt Euch was auf?



Einem großen lieb guckenden Schwein ohne Ausgang.

Also einem großen lieb guckenden Schwein ohne Ausgang dafür mit Hammer.

Seufz. Seufz.

Schlimm das, ich weiß auch nicht, was ich denen allen angetan habe, dass die mich so quälen. Jetzt bin ich 45 geworden und habe noch nie einem Schwein etwas selbständig zuleide getan, noch niemals! Aber gleich um sechs Uhr kann ich mein Rad abholen, also …

Seufz. Seufz. Seufz.



Sehr seufz. Seufz. Seufz. Schlimm. Seufz.



Meine Freunde habe ich übrigens zur Adoption freigegeben. Hilft ja nüscht!

Also all jene, die sich nicht gleich selbst bestraft haben, wie Herr Foxxi. Trotzdem vielen lieben Dank, Euch allen! Ihr seid toll!