2006-07-21

Etwas ganz Besonderes



inmitten von vielen ist ganz sicher Carola alias Melody, Verursacherin von Moving Target, Schutt & Asche und vielem mehr. Ein Wirbelwind (am Telefon und sicher nicht nur dort), ein Motivationstalent par excellence, eine Kluge, eine Liebe, eine Unterstützende, ein Großartige!

Und sie feiert(e) einige bemerkenswerte Momente dieser Tage …

Herzlichen Glückwunsch, auf ein schönes neues gesundes und erfolgreiches Lebensjahr mit vielen kleinen und großen erfüllten Wünschen für Dich. Ich wünsche Dir, dass Deinem (Eurem natürlich) Wohn-Projekt nie die Freude und Liebe ausgeht. Und ich wünsche Dir vor allem eine Bärengesundheit. Und ich sage vielen, lieben Dank für die Mails, die Unterstützung und den Aufbau von Dir in den letzten Tagen!

Manchmal sind Menschen eben besonders schön!

Scharm

oder Charme? Scharm sieht denkbar uncharmant aus.

Außerdem finde ich – rein visuell – die Eindeutschung von Worten wie Delphin und Photographie mit langweiligem 'f' denkbar wenig stimulierend. Mensch, sich Wörter nur anschauen, das muß doch auch Spaß machen, oder?

Darf ich mal angeben?

Die schärfste Frau der Ex-DDR, den besten Freund der Welt und Murzel habe ich in den Urlaub geschickt. Das heißt, ab sofort habe ich den Autoschlüssel. Und den Hausschlüssel. Das wiederum heißt, ab sofort blogge ich von hier:



Und amüsiere mich mit einem kühlen Getränk in der Hand mit ihm hier:



Die nächsten zwei Wochen oder so …

2006-07-20

Alles beim Alten …

Samstag war ich mal wieder bei Lucie Leydicke, nach langer, langer Zeit. Sehr grob kann ich von beinahe zwei Jahrzehnten Leydicke-Abstinenz sprechen. Lucie Leydicke ist eine seit 1877 existierende Wein- und Likördestille mit Ausschankgenehmigung – eine Berliner Institution – in der unsere Clique häufig feine Kollektivabstürze hatte, immer im vollen Bewußtsein und immer lustig.

Bei vollem Bewußtsein ist natürlich eine Behauptung, deren naiver Anteil nicht mehr zu überbieten ist. Die Abende bei Leydickes liefen immer gleich ab: Hingehen, rechtzeitig am Abend, um sich noch einen Tisch zu sichern in dem nicht so übermässig großen Etablissement. Dann teilte sich die Crew über den Abend verteilt zwei bis drei, auch mal vier Flaschen Obstwein. Meistens rot und nie bei einer Sorte bleibend, warum auch bei dem reichhaltigen Fruchtangebot? War einmal ein Unkundiger so tapfer, sich bei Leydicke ein Glas Mineralwasser zu bestellen oder ganz besonders peinlich: ein Bier – dann ging das nie ohne bissige Kommentare seitens des Thresenhauptdompteurs ab. In nur zwanzig Sekunden wußte der ganze Laden, wo die Pfeife des Abends saß. Selber schuld.

Nun geht es einem nach einem Glas (bei Leydicke besondere bauchige Wassergläser) Kirschwein generell nicht schlecht. Das ist ein lecker Weinchen, süffig, die Gläser wirken auch nicht allzu groß. Das trinkt man weg und fühlt sich ganz locker, vor allem ist man überhaupt nicht betrunken. Und so ein Kirschwein ist ja auch gesund. Also möchte man ein zweites Glas trinken, der Abend ist noch jung – und da spätestens jetzt die Flasche nicht mehr für alle reicht, wird die zweite Flasche geordert.

Wer nun eine kleine Blase nicht sein eigen nennen kann und noch nicht die Örtlichkeiten aufsuchen möchte, der wird jetzt auch nicht bemerken können, wie schwer es plötzlich ist nach zwei Gläsern die direkte Fluchtlinie zum WC zu bewältigen. Aufrecht gehen geht noch problemlos – dümmlich grinsend, aber mit Haltung zwischen den Beinen durchzusteigen, während die Gesichter der anderen Gäste schon mittelstark mit dem Gauß'schen Weichzeichner bearbeitet zu sein scheinen, das erfordert Konzentration. Ist man auf der Toilette angelangt, könnte man kurz in sich gehen und sich fragen: 'sollte ich jetzt erst einmal ein Wässerchen zu mir nehmen?' Das ist dann allerdings auch die letzte Chance noch ein bisschen Einfluss auf den späteren Verlauf des Abends zu nehmen. Die allerletzte.

Anderenfalls wird weiter getrunken und man wird gnadenlos abstürzen. Das ist aber egal, denn solange bis man auf der Straße steht, ist alles bestens. Man erzählt sich hochintelligente Geschichten, tanzt, sinniert über die 8,5 %, die in einer Ecke der gerade frisch auf den Tisch gekommenen Weinflasche steht, feiert, plötzlich kennen sich auch die Gäste, die sich vorher noch nie gesehen haben, man mag sich sogar. Der Thresenhauptdompteur macht Stimmung – und um Punkt ein Uhr, wenn Schluss ist (Lucie war damals das einzige Berliner Etablissement mit personifizierter Speerstunde), und ohne Nachsehen der Laden leer gefegt wird, steht man auf der Straße. Die frische Luft tut dem Gehirn, das aktiv unter Obstweinbeschuss steht, genau das an, was Gehirne in dem Moment nicht gebrauchen können. Der Rest ist Geschichte. Über den späteren Morgen danach reden wir hier nicht.

Vor dem Rauswurf serviert der Wirt 'ne Stulle auf's Haus. Damit schafft man's wenigstens zur U-Bahn.

Samstag war ich also wieder bei Leydicke. Alles ist beim Alten: die uralte Holzeinrichtung, die nikotinverseuchten Wände. Riesige Wandladenschränke in denen sich Weinflaschen neben Likörflaschen präsentieren – mit Etiketten, deren Gestaltung sich seit 1877 nicht verändert zu haben scheint. An den Wänden hängen immer noch die alten Filmplakate von James Dean oder 'zu stolz zum Weglaufen'-Cowboy Gary Cooper oder das Originalplakat von 'I Walk the Line'. Frischer hingegen das Billy Idol-Plakat. Der Thresenhauptdompteur hat sich kaum verändert in den Jahren, ist vielleicht noch ein bisschen selbstbewußter geworden. Es wird immer noch sofort kassiert. Samstag wurden Tröten verteilt, Feuerwerk im Laden gezündet, ein Straßenzauberer brachte die uralten Kalauer über die man bei steigendem Weingehalt immer noch lachen kann. Die Jazzband war eine feine Sache. Und zwischendurch ertönte die gute alte Rockeminenz, die mit Bill anfängt und mit Haley endet. Das Waschbecken in der Toilette – ebenso wie die Türen – unverändert braun. Nur ich bin klüger geworden: zwei Gläser Weißwein – halbtrocken, das hat für leichten Schmerz im Kopf am nächsten Tag auch gereicht. Beim Anblick der Flaschen überkam mich irgendwann eine große Lust auf Eierlikör …

Habt Ihr jemals nachts bei 28 Grad Außentemperatur in einer Destille gesessen und wolltet Eierlikör trinken? Genau. Sehet dieses einfache Zeichen und verstehet die Warnung! Ich warne, ich warne vor Lucie Leydicke! (Komme aber selbstverständlich gerne sofort wieder mit, wenn Ihr dort einmal hinwollt.)

Fotos und einige Leydicke-Hintergründe.

Er ist unglaublich! Er ist sensationell! Er ist da!

Der neue, nie dagewesene, sensationelle, großartige, unverzichtbare MC Winkel Starschnitt 2006 ist da! Wann immer man glaubt, die Rauhfasertapete ist nichts mehr wert und die legendäre Fototapete muß ran, da legt der MC Winkel einfach seinen Starschnitt auf – und alles wird wieder gut.



Nehmt endlich den Alice Cooper ab. Mottet die Bay City Rollers ein. Seht es ein: der Starschnitt von 'The Sweet' kann dagegen nur eine Mickey Mouse-Tapete gewesen sein!

Macht mit! Klebt Euch den MC Winkel! GRATIS! Holt Euch das personifizierte Glück – 'The Holsten Man' – in Euer Haus. Morgens schon Kaffee trinken und MC Winkel in die Augen schauen und Abends mit MC Winkel das Nachtgebet sprechen – kann es Schöneres geben auf diesen Planeten?

Teilnahmebedingungen

2006-07-19

Spiritueller Wetterbericht

Dazu fällt mir auch nichts mehr ein. Aber auch so gar nichts. Unbeschreiblich.

Guten Tag! Mein Name ist creezy und ich bin anonyme Sammlerin!

Ich sammle seit mehreren Jahrzehnten. Das fing früher schon mit Graubrotstullen an, die ich partout als kleines Kind nicht essen konnte, ohne zu würgen. Da ich knapp einige Generationen nach einigen der unzähligen Kriegsgenerationen (also noch im letzten Jahrhundert geboren) geboren wurde, die mit dem Credo 'denke an die armen Kinder in Afrika, es wird nichts weggeworfen!' hochgepäppelt wurde, durfte ich meine Brote nicht wegwerfen. Und da ich sie nicht verzehren mochte, habe ich sie eben gesammelt. Das gab häufig Ärger mit dem Muttertier bei den vierteljährlichen Schrankinspektionen. Weißbrot-
stullen mit Nutella habe ich übrigens nie gesammelt. Die habe ich gegessen.

Dann später als knackiger Teenager sammelte ich Mini-Parfum-
flakons, das war ungefähr zu der Zeit als diese Sammelregale mit Minifächern hochkamen bzw. schon längst wieder out waren. Etwas früher fing ich mit dem Sammeln von Briefmarken an. Das hatte mein Opa schon gemacht, und mein lieber Onkel unterstützte mich sehr dabei und schenkte mir immer die neuesten Ausgaben der Deutschen Bundespost. Irgendwann sammelte ich nur noch die, weil mein Onkel mir die neuesten Ausgaben immer weiter schenkte. Später sammelte ich nur noch diese, ohne sie abzulegen. Und noch etwas später irgendwann gab es eine klare Frage vom Onkel: 'Sammelst Du die eigentlich noch?' auf die ich mit einem erleichterten Seufzer und einem offenen: 'Nein!' antworten konnte. Danach sammelte ich auch die Neuausgaben nicht mehr. Wo zum Henker ist eigentlich meine Philatelie-Sammlung?

In etwa zu dieser Zeit fing meine große Sammelleidenschaft von Fünfen und Sechsen an. Am liebsten sammelte ich die in Mathematik, Physik und Chemie. Gelegentlich einmal in schriftlichen Französisch-
arbeiten. Und gerne in Geographie – aber nur solange ich die beiden Fächer bei Frau Liedtke hatte. Die konnte mich aus irgendeinem Grund nicht leiden. Bei jedem anderen Lehrer nach ihr in Französisch oder Geographie konnte ich nichts mehr über einer Drei sammeln. Komisch eigentlich. Aber so machte das Sammeln keinen Spaß mehr, der Unterricht hingegen sehr viel mehr. Ich startete auch einmal eine Tadel-Sammlung, konnte diese aber leider nicht wirklich ausbauen.

Vergessen wir bitte nicht meine Abba-Plattensammlung. Lauter A- und B-Seiten. Mit sehr viel Freude sammelte ich viele Abba-Fotos und Abba-Zeitungsartikel. Pferdebilder habe ich nie gesammelt. Freunde habe ich in diesem Alter eher noch nicht gesammelt, ich war eine Spätzünderin. Allerdings war und bin ich auch auf das Männersammeln nicht so versessen. Die Sammlung ist bis heute recht überschaubar. Dafür aber sehr hübsch anzusehen! Eine Zeitlang so zwischen zwölf und vierzehn habe ich Knorpelaufbauspritzen in beide Knie gesammelt. Eine weniger schöne Sammlung von der ich auch heute wieder gerne Abstand nehmen würde. Auf die Sammlung von Mitessern war ich übrigens auch nie besonders stolz.

Mit Bezug meiner ersten Wohnung startete die Sammlung von Tchibo-Sammeltassen, die sehr liebevoll von meiner Stiefmutter unterstützt wurde. Später sammelte ich dann weißes Porzellan. Vor allem weiße Porzellankannen. Einmal erbte ich die Miniatur-Puppensammlung meiner Oma, die mag ich immer noch, habe sie aber nicht fortgeführt. Das hebe ich mir auf für später. Auch Gewürze sammle ich gerne, nicht zu unterschätzen ist meine Sammlung von Kochbüchern. Gerne würde ich auch weiterhin Küchenutensilien aller Arten sammeln (z. B. Peugeot-Pfeffermühlen in allen Formen, Gößen und Farben), aber langsam ist die Küche vollgesammelt. Dies könnte mich zu einer neuen Sammelleidenschaft führen: Häuser sammeln. Wie praktisch wäre es doch, könnte ich in jedem meiner Häuser in z.B. Italien, Spanien, Frankreich, Schweden, Amerika usw. Küchen vollsammeln?!

Natürlich sammle ich Schuhe – weil ich ein Mädchen bin. Auch Dessous sammle ich gerne, diese Sammlung liegt zur Zeit leider etwas brach mangels Liquidität. Dafür – wir können sagen stellvertretend – sammle ich Mahnungen. Und Fotos, selbstverständlich. Es geht nichts über eine ordentliche Gänseblümchenfotosammlung von mehreren 1.000 Exemplaren, nicht wahr? Mit zunehmendem Alter konnte ich auch meine Sammlung von Röntgenaufnahmen weiter ausbauen. Mein besonderer Stolz in der Sammlung: eine wunderschöne Aufnahme von meinem Schädel. Richtig zauberhaft. Ein weiteres besonderes Highlight: die MRT-Aufnahmen von meinem Knie, nachdem ich es dank eines Radunfalls einmal komplett durch den Mixer geschickt hatte. Einmalige Rarität. Nicht zu kopieren.

Kommen wir zum Punkt. Seit neuestem sammele ich Captchas (Wortbestätigungen). Darf ich Euch meine Highlights vorstellen?

'Cyuduxx' gefiel mir sehr, sollte unbedingt der Nachfolger von Neo in Matrik IV werden:



'Cowfzpi' was glaubt Ihr, wie ich die erste Kuh in meiner Herdensammlung nennen werde?



Aber mein ganz besonderer Favorit ist ganz klar: 'Kultulli'. Der Name für den männlichen Nachwuchs …