2024-08-05

Italiens Weinkünstler zelebrieren die Calici di Stelle

Die Italiener haben mindestens (!) zwei herausragende Talente: Ihren naturgegebenen Hang zur Romantik (und die Größe auch jederzeit zu diesem zu stehen). Und das Talent – natürlich auch die hervorragenden Klima- und Bodenbedingungen – fantastische Weine zu kreieren. Beides geht Hand in Hand in Italiens Calici di Stelle – die Kelche der Sterne!

Jetzt im Hochsommer sind die Nächte in Italien meist wolkenfrei, der Sternenhimmel liegt klar über dem Land – und so grüßen in dieser Zeit besonders viele Sternschnuppen am Himmel. Natürlich machen die Italiener*innen aus so viel Charme ein himmlisches Event! In allen Regionen Italiens locken die Winzer*innen Gäste in ihre Weinberge, mit den unterschiedlichsten Aktionen, aber in der Hauptsache geht es um fröhliche Geselligkeit, Verkostungen feiner Weine, gepaart mit der Freude auf die neuen Weine, deren Traubenernte jetzt bereits in vollem Gange ist.

Organisator für das Event ist der Verein Movimento Turismo del Vino, der an erster Stelle die Gastfreundschaft des Weintourismus in Italien fördert und bekannt machen möchte. Weintourismus ist in der Vergangenheit zu einem der relevantesten Standbeine im italienischen Tourismus gewachsen und für viele Gebiete, die vielleicht nicht mit traumhaften Meeren oder Kulturhauptstädten locken können, eine weitere wirtschaftliche Ressource ihrer Weingebiete geworden.
Movimento Turismo del Vino möchte aber mit seinen Mitglieder*innen auch über die Wahrung der Traditionen und aktiven Umweltschutz im Weinbau informieren.
Schon seit dem 27. Juli und noch bis zum 25. August bietet Calici di Stelle den Gästen des Bel Paese – von den Alpen bis zum Mittelmeer – die Möglichkeit, ihre Liebe zum Wein neu zu entdecken und in festlicher geselliger Atmosphäre den Saft der Trauben zu dem Getränk der Götter unter dem offenen Pegasus zu genießen und dabei jede Menge Kultur zu erfahren.

In einer Kooperation mit Associazione Città del Vino locken überall in Italiens Städten nun Kunstausstellungen, Konzerte, Shows an den schönsten Orten; ob in historischen Dörfern, mittelalterlichen Schlössern, am Strand oder auf geschichtsträchtiger Piazza.
In 2024 zelebriert man die Mythologie Bacchus und Wein – Astronomie und Sternbilder. Der Stern Vendemiatrix – lat. Die, die Trauben sammelt – dient als besonderer Protagonist. Jetzt zieht er in das Sternenbild Jungfrau und wird es erst verlassen, wenn die letzten Trauben geerntet sind. Im Bereich Wissenschaft und Tradition werden Weinbau- und Produktionstechniken im Zusammenhang mit den Phasen des Mondes und der Sterne besonders herausgestellt. Technisches Werkzeug wird an einigen Orten zur Verfügung gestellt, um die Sterne zu beobachten. Höhepunkt ist der Supermond am 19. August.
Kultur und Tradition beinhalten auch die Programme für Kinder, wie Schatzsuchen in Weinbergen, Ausstellungen und musikalische Veranstaltungen. Und in den Sinneserfahrungen locken Spaziergänge in der Ruhe der weinberge und Yoga und Meditationsangebote zwischen den Trauben in der Natur. Die Weinberge am Abend sind natürlich auch der beste Ort für Picknicks, in denen die Weine der Mitglieder des Movimento Turismo del Vino gemeinsam mit den lokalen Köstlichkeiten probiert werden können.

Alle teilnehmenden Regionen Italiens, mit den Mitglieder-Cantinen des Vereins Movimento Tursimo del Vino, sind mit ihrem besonderen Angebot auf dieser Homepage genannt.

Wer also gerade in Italien weilt zu dieser aktiven Sternzeit, dieser Calici di Stelle: Mögen die Sterne für euch regnen – und der Wein im Glas hervorragend munden. Salute!

2024-08-04

Lecce – und das Alvino Suite & Breakfast an der Piazza Sant'Oronzo

Lecce ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Salento, der südlichen Region Apuliens. Das Centro Storico, die Altstadt, ist voller Geschichte, architektonischer Schönheit und besonderer Kunstfertigkeit – und voller Lebenslust. Heute nehme ich euch mit zu nur einem der zentralen Plätze dieser wundervollen Stadt in Süditalien.

Die Piazza Sant'Oronzo

Die große Piazza Sant'Oronzo liegt zentral in der Altstadt von Lecce. Lecce ist klein aber fein. Diese Stadt zählt nicht einmal ganz 100.000 Einwohner und wartet mit historischer Kunst und Architektur auf. Und sie ist vor allem im Sommer am Tag voller Touristen und in der Nacht voller italienischer Lebensfreude.
Stichwort für Lecce ist „Barocco leccese” – Lecceser Barock. Aus Tuffstein sind viele der historischen Bauten, der Dom, Kathedralen und Kirchen und die hochherschaftliche Palazzi gebaut – mit zahlreichen schmückenden Ornamenten und Figuren. Ehrlich, man weiß vor allem im Centro Storico der Stadt nicht, wo man zuerst hinschauen soll, wenn man nur durch die Straßen spaziert. In den Souvenir-Shops der Straßen wimmelt es von Kunstfertigkeiten aus diesem Stein. Aber meist befindet sich die beeindruckende Kunst oben an den Palazzi.



Jedes der vier Stadtore, das man zur Altstadt Lecces durchschreitet, führt mit der anschließenden Straße früher oder später zur zentral gelegenen Piazza Sant'Oronzo. Sie ist groß und weiträumig und voller historischer Schätze. Der Platz ist dem Heiligen Orontius gewidmet, der Schutzpatron war der erste Bischof dieser Stadt. Neben dem Amphitheater (s. u.) steht stolz eine 29 Meter hohe Säule, die Colonna di Sant’Oronzo, auf der die Statue des die Stadt segnenden Heiligen ruht.
Sie wurde von Giuseppe Zimbalo errichtet, der im Hafen von Brindisi eine der römischen Zwillingssäulen, die das Ende der Via Appia markierten, sichergestellt hatte. 1660 begannen die Arbeiten an der Säule. Ihre Einweihung erfolgte 1686. Sie gilt als ein Zeichen der Danksagung für die Befreiung von der Pest, die, der Legende nach, nach dem Tode von Tausenden von Einwohnern im Jahre 1656 dank der Fürbitte des Heiligen Orontius ein plötzliches Ende fand.
Heute aber steht man vor ihrer Replik, denn das Original der Statue ist 1737 abgebrannt. Ausgerechnet während der Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Orontius. Die heutige Statue wurde in Venedig angefertigt und 1739 an ihrem heutigen Platz aufgestellt. Auch sie war im Oktober 2023 gerade zu Restaurationszwecken verreist.

Direkt an das Amphitheater schließend und hinter der Säule befindet sich der Palazzo del Seggio (1592), genannt Il Sedile. Einst war hier der Sitz der alten Gemeinde, gebaut von Alessandro Saponaro. Von vier quadratischen Pfeilern getragen, beeindrucken die beiden großen Spitzbögen, die früher wohl offen lagen. Der Bürgermeister hielt in der Loggia seine Anhörung und verwaltete die Justiz. Über den Bögen sieht man gemeißelte militärischen Trophäen, die man in ähnlicher Art an den Toren der Stadtmauern zum Centro Storico von Lecce sieht. Das Obergeschoss, mit drei Bögen auf jeder Seite, war früher überdacht und diente als Munitionslager.
An Il Sedile schließt sich die kleine Kapelle San Marco an, die 1543 von Gabriele Riccardi für die vielen Venezianer erbaut wurde, die damals in dieser Gegend lebten. Das aufwendig verzierte Portal, das von der Lünette mit dem Löwen des Heiligen Markus − Symbol der Republik Venedig − überragt wird, sticht in der sonst sehr einfach gestalteten Kapelle besonders hervor.

Auf den Stufen rund um diese Gebäude tobt heute das Leben, man trifft sich, hält ein Schwätzchen und geht dann gemeinsam oder wieder getrennt seines Weges – zum Duomo del Lecce, zur Basilikata Santa Croce oder zu einem der vier Stadttore, Porta San Martino (Osten, Hafen von San Cantaldo), Porta San Biagio (Süden, Capo di Leuca), Porta Napoli (Nordwesten) und
Porta Rudiae (Westen), die zur Altstadt führen. Um sie herum haben sich eigene Stadtteile entwickelt und es finden sich immer nette kleine Bars oder Restaurants,
für einen schnellen Caffè am Tresen.


Alvino Suite & Breakfast im Centro Storico von Lecce

Das Bread and Breakfast Alvino Suite & Breakfast** liegt in mehrfacher Hinsicht besonders prominent in Lecce! Zum einen befindet es sich in den ehemaligen Redaktionsräumen der apulischen Tageszeitung Leccesette.

Und zum anderen liegt das Haus, das aus dem 17. Jahrhundert stammt, direkt an dieser Piazza Sant’Oronzo! Zentraler und lebensbejahender, glaube ich, kann man in Lecce kaum nächtigen – der Blick auf die Piazza von den Balkonen, den man in einigen der Zimmer hat, ist grandios.
In der kleinen Nebenstraße der Piazza, Via Roberto di Biccari, 6, 73100 Lecce, liegt der unscheinbare Eingang (elektronischer Zugang) zu einem imposanten Treppenhaus aus Marmortreppen und Holzvertäfelung.

Ich hatte die Freude, dank meiner Freundin Carmen Mancarella, eine Nacht in der wunderschönen Suite Pizzicata des Alvino Suite & Breakfast schlafen zu dürfen.
Ein exklusives Erlebnis! 40 Quadratmeter hat dieses Zimmer; es ist stilvoll eingerichtet mit einem traumhaft schönen Bad.
Und: Es ist genau der Raum, in dem Carmen Mancarella, die heute das salentinische Magazin Spiagge herausgibt, als Journalistin für die Tageszeitung Leccesette gearbeitet hatte. Selbstverständlich mussten wir sie an „ihren” alten Schreibtisch setzen.
Der Blick von dem Balkon schenkt zu jeder Tageszeit eine besondere Stimmungsaufnahme dieser wunderschönen Stadt!
Vom ersten Stock aus blickt man linker Hand auf das römische Amphitheater von Lecce. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert nach Christus und ist aus dem typischen Pietra Lecccese errichtet und stellenweise mit weißem und farbigem Marmor verziert. Wieder entdeckt, übrigens erst 1900 unter dem Fundament eines Bankgebäudes. Ein Teil des Theaters liegt heute noch teilweise unter den Gebäuden der Piazza. Es ist leider nur zu besonderen Anlässen begehbar aber von oben frei liegend und kostenlos zu betrachten.
Die Piazza Sant’Oronzo ist der Lebensmittelpunkt in Lecce. Darauf muss man sich einrichten, wenn man in den wunderschönen Räumen der Alvino Suite & Breakfast nächtigt. Einige kleinere Zimmer gehen nach hinten zum Patio hinaus und liegen sicherlich ruhiger. Das Frühstück wird unterhalb der Räume im ehrwürdigen Caffè Alvino serviert – hierfür liegen Gutscheine im Zimmer bereit. Das ist nach dem Blick vom Balkon auf die erwachende Szenerie der Piazza ein weiterer, so charmanter Einstieg in den Tag! Erst der beeindruckende Blick vom Balkon auf die Piazza. Dann einen Cappuccino und ein Pasticciotto Leccese. Ich empfehle, trotz der schönen Terrasse, auf jeden Fall einen Caffè – oder einen Rustico IM Caffè zu genießen; das Interieur ist wunderschön und stilvoll historisch

L’Orologio delle Meraviglie

Vom Balkon des Appartements, sieht man rechter Hand ein ganz besonderes Kunstwerk. Auf der fast gleichenr Höhe hängt die historische Wanduhr am Gebäude der Banco di Napoli in Lecce. Seit 1955 zeigt dort die „L’Orologio delle Meraviglie” (die Uhr der Wunder) die Zeit an, seinerzeit von der Banca Commerciale Italiana in Auftrag gegeben. 15 Jahre hatte diese Uhr geschwiegen, mittlerweile restauriert, erklingt sie wieder und zeigt pünktlich die Uhrzeit an. Sogar in der Nacht, denn ein moderneres Facelift hat ihr eine nächtliche Beleuchtung spendiert. Ein wirkliches Kunstwerk!

Francesco Barbiere, Bildhauer aus Lecce, arbeitete drei Jahre lang an der Entstehung dieser Uhr. Damals galt ihr Zifferblatt als größtes und eindrucksvollstes der Welt. Immerhin ist die Uhr der Wunder 10 Meter hoch, drei Meter breit – und wiegt 20 Doppelzentner! Das Blatt zeigt ein Zyklopenauge, dessen Iris durch das Zifferblatt mit roter Emaille hinterlegt, präsentiert wird.

Der obere Teil der Uhr ist von Elementen geprägt, die auf das Wappen von Terra d'Otranto zurückgehen: der Delphin und die Mondsichel, die von der Sonne begleitet wird, mit Oliven- und Granatapfelzweigen an den Seiten, die den Reichtum und die Fruchtbarkeit des Landes symbolisieren. An den Seiten befinden sich die beiden Figuren der Verkündigung: links der Engel mit erhobenen Armen und rechts die Jungfrau, die die Verkündigung empfängt. In der Mitte des Rahmens befindet sich der „Sonnenwagen".
In der Mitte befinden sich die zwölf Tierkreiszeichen, die alle in einer weiblichen Tonart dargestellt sind.

Die römischen Ziffern der Stunden ruhen auf blauem Emaille und wechseln sich mit Tarot-Figuren ab: Liebe, Gerechtigkeit, Tapferkeit, der Teufel, das Kreuz-Ass, die Sieben, die Prinzen, das Schwert mit der Krone, die Zwillinge mit der Sonne, Wasser und die Blumenvase. Die große Hand hat an ihrem Ende den Nordstern und die Seraphim, und die kleine Hand den krähenden Hahn und die erste Mondphase. Diese Uhr ist ein beeindruckendes Kunstwerk. Sie ist ein attraktiver Treffpunkt – nicht nur für Straßenkünstler und -musiker in Lecce.


Alvino Suite & Breakfast
Piazza Sant'Oronzo
73100 Lecce - Puglia - Italy
E-Mail info@alvinosuiteandbreakfast.it

2024-08-01

Volker Wissing

Aaaaaarrrrrrrrrrrrgggghhhhh!!!!!

2024-07-29

Ich hätte auch so gerne …

in der deutschen Poltitik eine Frau, die noch Spaß in ihrem Job hat, hier und dort in der Öffentlichkeit ein Tänzchen hinlegt und dabei oft sehr herzlich lachen kann – und es will. Der dann Männer (deutsche, so richtig weiße mit Stock-im-Po-Kultur Männer) vorhalten, sie könne nicht das höchste staatsmännische Amt bekleiden, weil sie so viel Freude ausstrahlt.

Zurück zu mehr Frohsinn in der deutschen Politik. Wen haben wir denn da? Ricarda?

2024-07-28

BEAST Berlin – Fleisch mit Style im Pavillon am Alexanderplatz!

Es gibt sie noch: Wunder in der Berliner Baubranche! Völlig im Zeitrahmen konnte am 1. Juli 2024 Alexander Freund mit Küchenchef Fabian Meister und Team in den ehemaligen Räumen des ehrwürdigen Pressecafés am Alexanderplatz sein neuestes Gastronomieprojekt Berlin Steakclub, kreativ gekürzt auf: BEAST Berlin, pünktlich eröffnen. Was etwas heißen will in Räumlichkeiten, die dem Denkmalschutz unterliegen und der bekannten Personalknappheit in dieser Zeit.

Alexander Freund ist Gastgeber aus Leidenschaft. Seit seiner Ausbildung zum Hotelkaufmann bereichert er die Berliner Gastronomie-Szene mit seinen Restaurants. Gestartet 2011 mit dem Strandbaderlebnis STADT. LAND. BAD. – zusammen mit seinem Geschäftspartner Andre Beyer. Gefolgt von Pirates, Jäger & Lustig sowie Fischer & Lustig ist jetzt sein neuestes Projekt am Start, das BEAST Berlin, dem in Kürze die Eröffnung des Pressecafés im Untergeschoss des legendären Pavillons folgen wird.
Amerikanische Wohlfühlküche wird im BEAST serviert – als erstes Flaggschiff am Platz. Da wundert es nicht, dass die Speisekarte von Fleisch regiert wird. Gute Gastronomie ist direkt am Alexanderplatz rar gesät. Viele Restaurants richten ihr Angebot zu sehr ausschließlich an Touristen, die eh nur einmal dort essen werden, da finden sich Stil und Qualität selten in den Küchen. Das BEAST möchte die ehrwürdigen Räume des Pressecafés auch wieder zu einem Zuhause der Berliner machen. Und damit zumindest an die Geschichte des Pressecafés zur Zeit der DDR anknüpfen – als es einer der wenigen Treffpunkte mit internationalem Austausch im Ostteil der geteilten Stadt war.


Geschichtskunde

Der Pavillon mit Stahltragewerk auf zwei Etagen und einer Außentreppe zum Obergeschoss mit dem unter Denkmalschutz stehenden Außenfries, war zur Zeit der DDR Treffpunkt der internationalen Korrespondenten und ostdeutschen Journalisten. Hier lagen internationale Tageszeitungen und Zeitschriften aus, die, aus Gründen, nicht jeder normale Bürger der DDR lesen sollte. Schnell war das Café Treffpunkt der Elite des internationalen Journalismus und Politik. Nebenbei war die Küche für sonstige DDR-Verhältnisse geradezu reichhaltig und mit gastronomischem Stellenwert. Im Austausch mit westlicher Devise ging hier erstaunlich viel! Eines der wenigen Restaurants über das man im Zusammehang mit der DDR auch im Westteil der Stadt sprach. Im hinteren Bereich des Cafés waren ein Fotoatelier und Fotolabor untergebracht, sowie die Anzeigenannahme; das Obergeschoss war Konferenzen vorbehalten.

Der gesamte Baukomplex an der Karl-Liebknecht-Straße ist pure DDR-Baugeschichte. Als ein hochtrabender Gegenentwurf zum Verlagshochhaus vom Springer Verlag in Westberlin ersonnen, war Walter Ulbricht treibende Kraft für diesen Neubau am Alexanderplatz – ebenso für eine kontrollierte Presselandschaft in der DDR. Das Haus des Berliner Verlags wurde 1973 festgestellt. Jüngeren Berlin-Generationen wird nicht bewusst sein, dass vor allem dieses Verlagsensemble den Grundstein für die heutige architektonische Gestaltung des Alexanderplatz gelegt hatte.
Mit der jahrelangen Restaurierung des Ensembles „Pressehaus am Alexanderplatz” wurde auch wieder der Fries, historisch betitelt „Die Presse als Organisator” von Willi Neubert öffentlich gemacht. 76 Meter lang und mit 3,50 Meter Höhe umläuft das emaillierte Kunstwerk das Obergeschoss des Pavillons. Nach dem Mauerfall hatte es der Kapitalismus zugunsten des früheren Namenszuges eines Steakhauses ganz für sich eingenommen. Dem hat der Denkmalschutz nun einen Riegel vorgeschoben, auch der Schriftzug Pressecafé muss beibehalten werden. Eine sinnvolle Entscheidung. Wie auch die Entscheidung von Alexander Freund, im Untergeschoss wieder das Pressecafé zu eröffnen, sie wird diesem legendären Ort Berliner Nachkriegsgeschichte sehr gerecht. Man kann trotzdem alles anders machen.

Neue Gemütlichkeit mit Aussichten

Alexander Freund hat zusammen mit Designer Torsten Elgt (Logo-Projekt GmbH), wie ich finde, in der Gestaltung eine charmante Brücke geschlagen zwischen dem Retro-Look der DDR der 70er, der längst sein Standing im heutigen Interieur-Design hat und dem Design, das wir im 3. Jahrtausend als angemessen betrachten. Kommt eh alles wieder.

Im Eingangsbereich trennt sich der große Raum in einen mit Hochtischen und -bänken gestalteten Lounge-Bereich ganz in der Nähe der Bar. Denn nach dem früheren Vorbild muss auch hier nicht zwingend gegessen werden. Sich treffen auf einen Cocktail, das ist genauso BEAST-Konzept, wie das flinke Lunch-Angebot in der späten Mittagszeit. (Zur Zeit öffnet das BEAST erst um 17:00 Uhr.)
Geradezu malerisch: das fleischige Schaufenster, der Reifeschrank, beeindruckt im Breitwand-Format im Hintergrund des Restaurants. Naja, für einen Slogan wie „No Steak, no Life”, habe ich dann doch zu viel medizinische Expertise.

Dem Problem mit der namentlichen Präsenz, trotz der strikten Denkmalschutzauflage, hat man sich mit Neonbeleuchtung im Fenster gestellt, die farblich treffsicher zum Fries passt. Ansonsten ist die gesamte Fensterfront für die Gäste frei gehalten, den natürlich besticht dieser besondere Ort mit dem Blick auf die Lebhaftigkeit der Kreuzung vor dem Alexanderplatz. Auch wenn sie derzeit noch fröhlich dominiert wird von Baukränen und Bauaktivitäten.

Polstermöbel in weinrot und orange schenken dem großen offenen Raum erstaunlich warme Wohlfühlatmosphäre. Das Mobiliar sitzt sich enorm gemütlich und lädt zu mehrgängigen Menüs ein. Die Tische sind zu langen Tafeln gestellt, internationale Kommunikation der Gäste nach dem historischen Vorbild kann so zelebriert werden. Und die Dominanz der stoffbespannten Deckenleuchte is back! Das Raumdesign ist smart gestaltet, der große Raum – immerhin bietet er Platz für 310 Gäste – wirkt mit gestalterischer Separation dennoch übersichtlich.


Ausflug in die Speisekarte vom BEAST

Ich durfte anlässlich eines Pressedinners die durchaus fleischlastige Küche von Fabian Meister probieren. Nach dem Cocktailempfang, ich hatte den süßlich-herben Alex Amalfi Spritz, wurde uns eine Auswahl der Vorspeisen der BEAST-Speisekarte serviert, die richtig Spaß machte. Das dezente Küchenmesser auf den Tellern lässt keinen Zweifel übrig: Hier wird vor allem Fleisch serviert.
Eines vorneweg genommen, es gibt eine Auswahl für Veganer auf der Karte, z. B. das Rote Beete Tatar mit Kartoffelstroh, Avocado und Passionsfrucht oder den Spitzkohl aus dem Beefer – beides überzeugte. Das Knoblauchbrot aus Sauerteigbrot mit intensivem Grillkontakt war vor allem mit der sehr zarten Knoblauchnote mehr als krachend köstlich.
Das Tatar Homestyle – klassisch bodenständig wie sein Name. Dieses Gericht ist in der letzten Zeit so oft neu erfunden worden, nicht immer zu seinem Besten. Hier ist es, wie es sein soll: Ei, Kapern, Cornichons, Senf – keine Überraschung, perfekt dazu der hauchdünne Brotchip.
Wir finden auf der großen Platte die Burrata auf einem Salat schwarzer Tomaten. Saftig und aromatisch, der Dry Age Lachs im Beefer geflämmt und als Sashimi betitelt. Crab & Prawn, ein Krebs- und Scampi-Cocktail mit Bloody-Bacon-Sauce, sehr pikant angemacht, am Tisch entflammte Zuneigung. Die leicht gegrillte Melone bzw. Baby-Grünkohlsalate mit Ziegenkäsetalern kann Vegetarier sehr zufrieden stimmen.

An unserem Abend zu kurz gekommen, das – sicher für einen späten delikaten Lunch gedachte – BEAST & Bread auf der Speisekarte. Mich überzeugte der für uns angerichtete Rindfleischsalat, der im Original als Devil Beef auf einem scharf gebackenen Sauerteigbrot zusammen mit zart geschnittenen roten Zwiebeln, frisch geriebenem Meerrettich und Chiligurke serviert wird. Mittagessen für 12,— Euro, das passt. Mit asiatischer Tendenz und etwas luxuriöser: das Duck Pastrami Sandwich mit geräucherter Ente, Kimchi, Rauke, Wasabi-Mayonnaise und Hoisin Sauce für 21,— Euro.
Yes, you will have some Oysters, too. Und dann doch aparte Reminiszenz für den Standort und seiner Geschichte: Das Ragout Fin aus der Ochsenbacke im Blätterteig. 15,— Euro – nur echt mit Worcester Sauce.

Weinwechsel. Zum Fleisch sehr gerne rot. Die Weine, die unser Menü begleiten, stammen von der Winzergenossenschaft Durbach aus dem Schwarzwald, die dem Restaurant ihre BEAST-Selection senden.
Road Kill Chicken, Tonnkatsu (junger zarter Schweinebauch) – der Rest goes Rind. Das Beast Wellington, dem Topseller der Karte und historisch gesehen ein Volltreffer, tat die besondere Serviermethodik unseres Abends nicht ganz so gut. Die Black Hawk Ribs, Kalbsrippchen schwarz mariniert, waren, wie das Chicken, gut am Feuer. Serviert wurde uns eine bunte Auswahl der Beilagen und Saucen der Karte.
Traumhaft auf jeden Fall der Jungbulle, das Rinderfilet üblicherweise im 200 Gramm-Barbie- oder 300 Gramm-Like a Boss-Cut erhältlich. Zartes, schmackhaftes Fleisch, ein Traum. Mein persönlicher Favorit, das Rocket Man, kanadisches Rumpsteak vom Bison – ich mag Fett auf dem Grill unfassbar gerne! Hier zart und aromatisch.
Auch auf der Karte im Angebot: das Urban BEAST Hammer. Eine 24 Stunden lang gesmokte Jungbullenkeule für 4-6 Personen für 139,— Euro inklusive Beilagen. Fleisch als Gemeinschaftsevent ist eine charmante Idee – vielleicht für den nächsten Geburtstag? Zum fleischigen Socializing Grill & Share serviert das BEAST auch Chateaubriand für 2 Personen, weiter ein Dry Age Cowboy Steak oder Tortuga Steak für 2-4 Personen – inklusive zwei Beilagen und einer Sauce nach Wahl für je 99,— Euro. Die reichhaltigere Variante für Veganer, der imposante Rodizio Spieß mit Beeten, Portobello, Spitzkohl, Zwiebeln und Paprika und Chimichurri gibt es für 22,— Euro.
Ein Pasta-Angebot und natürlich Burger oder der BBQ-Lachs runden die Speisekarte vom BEAST amerikanisch gehalten ab. Wobei auch Vegetarier mit einem reichhaltigen Beilagenangebot, z. B. Fries, Kartoffel-Jalapeño-Stampf, Schmorzwiebel, gebratene Pilze, Piementos de Padrón, Spitzkohl Coleslaw oder Urkarotten sehr fein und grün dinieren können.
Meine Liebe zum Zartbitterschokoladen-Sorbet mit Beeren ist übrigens sehr groß. Ich hätte kein besseres Dessert für mich wählen können! Es passt so exzellent mit der bitteren Note zu dem vorherigen Fleischgang! Und wie gut würde es mit einem Faden Olio extra vergine di Oliva und Fiori di sale elegant zum Steak serviert passen! Ein Hingucker: das schwarze Spaghettieis mit einer gehörigen Portion Vanille im Eis und weißer Schokolade.
Das war ein leckerer und erwartungsgemäß fleischlastiger Abend, begleitet von soliden Weinen – in einer wirklich charmanten Kulisse, den Alexander Freund mit seinem reizenden (meine ich ehrlich, ein tolles) Team uns geboten hatte. Herzlichen Dank dafür! Das BEAST ist noch sehr jung, es wird sich an diesem Ort zu einer Bereicherung der Berliner Gastronomie entwickeln. Zumal hier am Samstag Abend auch Livemusik, DJ und Show-Act plus Menü zum gar nicht mal so klassischen Berliner Restaurantabend locken.

BEAST Berlin
Karl-Liebknecht-Str. 29
10178 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 17.00-02.00 Uhr

2024-07-18

Die Swiftsche Taylor

Da spielt sie nun auch in Deutschland, die Göttin des Pops. Die Frau, die die Madonnas, Britneys und Christinas dieser Welt längst hinter sich gelassen hat. In Gelsenkirchen.

Warum ruft Erfolg bei uns deutschen Menschen immer zur Spaltung auf? Wie oft ich in diesen Tagen in den Sozialen Medien lesen durfe, ob „XYZ” die einzige (postende) Person sei, die noch nie einen Song von Taylor Swift gehört habe? Um in nächsten Satz beiläufig etwas Negatives über eine Künstlerin zu schreiben, von der man angeblich noch nie gehört haben will.

Was eh so absurd albern ist, denn dieser Frau und ihren Songs entkommt man nicht. Schon seit ihrem ersten Hit, ihrer „Love Story” in der sie sich textlich elegant (für ihr damaliges Alter) an Romeo und Julia bediente. Das Lied hatte in Deutschland Platin-Status erreicht – will sagen, wer Radio hört oder in Supermärkten oder sonstigen Geschäften mit Musikberieselung einkauft, kennt Songs von Taylor Swift. Die Swift hört man, ob man will oder nicht. Genauso wie man an Michael Jackson, Prince oder George Michael nie vorbei kam. Also bitte Leute, macht euch nicht lächerlich mit solchen Behauptungen! Das funktioniert allenfalls, solltet ihr die letzten 15 Jahre in einem Erdloch ohne Funkempfang gewohnt haben.

Aber ich kenne das Swift-Phänomen der Menschen, die ihre Musik nicht bewusst hören – aus welchen nachvollziehbaren Gründen auch immer. Beschäftigt man sich einmal näher mit ihr – mir ist das neulich auf Instagram passiert, als ich versehentlich ein Reel mit ihr klickte – dann weiß man, dass man viel mehr von Taylor Swift gehört hat, als man es sich je vorstellen könnte. Die Swift ist wie Beethovens Neunte. Die kennt man auch lange Zeit schon, bevor einem der Musikunterricht in der Oberstufe das Leben und Schaffen des Komponisten dieses Werkes inhaltlich nahebringt.

Das Gleiche ist mir übrigens neulich mit Harry Styles passiert. Gleicher Zugang, von den Yellow Medien her kenne ich den jungen Mann natürlich, weil er einfach das krudeste Zeug sich auf den Körper zieht, sehr oft darin interessant gut aussieht – und mir damit viel Freude bringt. Aber seine Musik? Und dann hatte ich neulich dieses: „Ach, der Song ist von Styles? Der auch? Ach guck an, der also auch!” Mein direkten bewussten Zugang zu Styles Musik hatte ich estmals mit „As it was” – ich kannte bis dahin also jeden Hit von Styles ohne zu wissen, dass die von dem Ex-Boybandler stammten. Was ich im Nachhinein eigentlich ganz schade finde.

Taylor Swift macht also Musik. Mainstreamigen Pop und damit offensichtlich sehr viele Menschen auf diesem Planeten glücklich. Wie wunderschön ist das denn? Zudem ist sie das Itigste It-Girl, das man sich überhaupt vorstellen könnte – ohne ein It-Girl zu sein. Wo Madonna zu klein ist vom Körperwuchs her, ist die Swift zu groß. Wo Britney in all ihrer Bürgerlichkeit den Vamp geben musste, lässt die Swift es lieber gleich bleiben. Bühnenpräsenz in Tanznummern erledigt sie mit staksiger Bravour, die ahnen lassen, dass ihre Talente vielleicht doch woanders liegen. Sie ist gefällig im Look, signalisiert aber immer mit einer Nonchalance, dass sie echt andere Dinge zu tun hat, als sich die Lippen aufpumpen zu lassen. Sie sieht jenseits der Bühnenklamotte üblich normal aus – und die sie mir sehr sympathische machende Realität, dass sie Katzen (und sonstiges Geviech) mag, ist mir auf Insta auch mehr als einmal vorgeschlagen worden.

Was ich an Taylor Swift völlig abgefahren finde (gut, daran ist ihr Management schuld), dass sie jetzt drei Konzerte in Gelsenkirchen spielt.

Gelsenkirchen.

Das Mekka der deutschen Unbekanntheit – so unsichtbar, dass man Bielefeld dagegen als die Hochburg der Neonleuchten beschreiben würde. Halb Gelsenkirchen scheint nur aus einer überdimensionierten Sportarena zu bestehen. Und dennoch oder deswegen: Nach Gelsenkirchen wird dieser Tage gepilgert als würden dort drei Ex-Päpste gleichzeitig exhumiert. Berlin kann abdanken – Gelsenkirchen is the place to be. Und ich finde es so unfassbar entzückend!

Genauso entzückend, wie ich Taylor Swift als Person großartig finde, seit sie sich dazu entschlossen hat, eine Meinung zu haben und mit dieser nicht hinterm Berg hält. Eine Meinung dazu, wie absurd rückständig Frauen im Show- (oder sonstigen) Berufsleben behandelt werden, eine Meinung zu Feminismus, eine Meinung dazu, dass man ständig ihre Ex-Beziehungen aufzählt (mit wie vielen Frauen/Männern hatte Harry Styles eine Beziehung?) eine musikalische Meinung zu Ex-Typen, die dieser Frau selten gewachsen waren, eine Meinung zu den üblichen Themen, wie Tierschutz, Umwelt und Klimathemen – und eine klare Meinung zu den Republikanern und Donald Trump. Und offensichtlich scheint sie eine ziemlich kluge Vorstellung zu haben, was sie mit ihrem hart verdienten Geld anstellen will. Und eine klare Idee, wer ihr dieses Geld in die Kassen spielt.

Stundenlang könnte ich Interviews mit der Swift sehen – vorausgesetzt ihre Interview-Partner sind ihr auch nur halbwegs gewachsen, was leider keine Selbstverständlichkeit ist. Merkt man übrigens auch den vielen Artikeln an, die über Taylor Swift geschrieben werden. Natürlich ist ihre Musik seichter Pop, wenn man lieber Gabba oder Independent-Rock hört. Aber das, was die Taylor sagt, darin liegt sehr oft verdammt viel Wahrheit und Schönheit. Alleine ihre Größe in solchen Gesprächen auch ihre Emotionen, Wut oder Trauer zu zeigen – als Mensch. Neben ihrer sichtlich existierenden Intelligenz. Das ist etwas, was sie der einstigen Pop-Göttin Madonna wirklich voraus hat: Sie ist ganz nebenbei ein Mensch. Irgendwie anfassbar. Zumindest gefühlt nahbar. In einer jede und jeden zerfleischenden Öffentlichkeit, die zu gerne keine Fehler verzeihen möchte. Was für eine Grandessa!

Hört dieser Frau zu, von ihr kann man lernen – und das sage ich als Frau, die doppelt so alt ist, wie Taylor Swift. Um bei dem ungelenkten Wort „agism” zu bleiben, das Charlotte Brandi in ihrem launigen Artikel beim Rolling Stone zum gestrigen ersten Konzert in Deutschland verwendet hat.

Es muss wahnsinnig anstrengend sein, mit Vorurteilen in ein Konzert zu gehen und es mit den gleichen Vorurteilen zu verlassen und darüber zu schreiben, während 59.999 Menschen (nicht jeder davon wird Fan gewesen sein, sondern nur Begleitperson) einfach großen Spaß hatten mit der Swift und ihrer Popmusik.

2024-07-17

Oh ha!

Ich habe gerade erstmals registriert (und leider auch inhaltlich verstanden), dass Dr. Angela Merkel lediglich elf Jahre älter ist als ich.

Das haut mich gerade etwas um, weil ich die immer um mindestens 30 Jahre älter hielt als ich es bin.

Und dass jetzt Helden, R.P.S. Lanrue von z. B. Ton Steine Scherben sterben, nicht durch Unfälle, Drogen oder was auch immer, sondern aufgrund von Krankheiten in einem Alter, in dem man hierzulande durchschnittlich oft auch ohne Krankheit verstirbt. Das macht es nun auch nicht besser.

DJ Tomcraft ist auch tot. Gestorben mit 49 Jahren, ein DJ-Kollege schreibt, er hätte neulich noch mit ihm telefoniert, da ging es ihm ganz gut – er hätte sich gerade von einer Grippe erholt.

Grippe. Mal was anderes, wir haben gerade in Gesamtdeutschland eine Covid-Sommerwelle am Start, die Zahlen gehen überall ab wie Schmitz' Katze. Tragt Masken, testet euch bei Infekten. (Ja, die Discounter haben wieder Testkits.) Bleibt zu Hause mit Infekten. Achtet auf euch. Macht nicht zu früh nach einem Infekt Sport. Bei einer Covid-Infektion sind sechs Woche Sportpause medizinisch empfohlen. Der Mist ist nicht vorbei. Und dass uns junge, eigentlich junge Menschen – vor allem Männer – mit Herzstillständen überdurchschnittlich oft wegsterben, das hat einen Grund. Und Mondprotuberanzen sind das nicht.

2024-07-16

Der Jumpsuit

Mir ist neulich, kleidungstechnisch, ein Jumpsuit zugelaufen.

Geburtstechnisch ist das für mich die Jumpsuit-Wwelle 2.0. Oder ist es nicht sogar schon die dritte Welle? Wir hatten ja damals nichts, das ist bekannt. Aber wir hatten Latzhosen, die wir – rein modetechnisch gesehen – getragen haben, ohne je einen Pinsel noch Hammer in der Hand gehabt zu haben. Und auch sehr gerne, um unsere kultigen, großbritannischen NewWave-Einflüsse zu unterstreichen, nur mit dem Schultergurt über eine einzige Schulter getragen.

Es gibt wenige Kleidungsstücke, denen ich heute noch so sehr ver- und zutraue, wie Latzhosen!

Direkt schlossen sich dann die Jumpsuits an. Das war noch vor den zarten Jacken aus Ballonseide, die sehr viel von ihrem haptischen Charme verloren hatten, sobald man sie einmal gewaschen hatte. (Mütter haben damals unautorisiert gewaschen, es war schlimm!)

Ich meine mich zu erinnern, dass es zwischenzeitlich in meinem langen Leben nochmals einen kurzen Moment der Jumpsuits gab – aber nun sind sie spätestens seit dem letzten Jahr wieder voll da. So schön! Nicht wirklich sexy aber einfach traghaft schön. Und weil ich altersgemäß modisch jetzt entspannt etwas hinterher hängen kann, bin ich in diesem Jahr wieder voll im Plan.

Ich habe also wieder einen. Guter schwarzer Jersey, der auch zwei Wäschen überstehen wird. Top in Wickeloptik, Gürtel. Und von Anfang an angenehm hochwässerig, was bei solchen Modeexperimenten bei meiner Körperlänge immer schon ein Problem war. Diese Dinger sind bei mir immer (!) im Hochwasserstyle, da passt mir das als modisches must have-Event ganz nett.

Jumpsuits sind toll! Anziehen, wohlfühlen. Das Anziehen benötigt etwas körperliche Flexibiliät im oberen Körperbeich – was in meinem Alter, wenn es denn noch geht, eine gerne genommene Bestätigug noch existierender körperlicher Fähigkeit bedeutet. Das tut dem mentalen Ich doch auch gut!

Also alles schick.

Solange bis es 30 Grad Celsius draußen sind.
Und man aus logischen Gründen etwas schwitzt.
Und dann sehr nötig auf die Toilette gehen möchte bzw. muss.

Dann isses nur noch geht so schick. *Voll im Stress gesendet*

2024-07-15

LOST – In Italian Cheese!

LOST – Looking For The Sustainability Of Taste in Europe – ist eine von der EU geförderte Kooperation (Enjoy it’s from Europe) von acht italienischen Schutzkonsortien, die auf sehr traditionelle Weise Käse produzieren und es weiterhin tun möchten – unabhängig der nicht immer sinnvollen Regularien innerhalb der Europäischen Union. Gute Nachrichten, innerhalb der EU sind früher in den Auflagen gemachte Fehler, die gerade den kleinen traditionelle Betrieben das Überleben sehr schwer gemacht haben, erkannt worden. Heute unterstützt sie die Produzenten heimischer Produkte, um sie auch überregional bekannter zu machen und deren historische Produktvielfalt im Erhalt zu sichern.
Formaggio di Pecorino, Parmiggiana, Gran Padano, Gorgonzola, Taleggio oder Mozzarella und Burrata. Alles gängige Käsesorten, die wir hierzulande in jeder halbwegs gut sortierten Käsetheke im Supermarkt vorfinden. Aber habt ihr schon einmal etwas von Murazzano, Ossolano, Roccaverano, Strachítunt, Puzzone di Moena, Vastedda della Valle del Belice, Provolone del Monaco gehört? Oder sie gar kosten dürfen?

Historische Käsesorten aus Italien – mit geschützter Ursprungsbezeichnung

Sie alle entstammen teils größeren, teils sehr kleinen Regionen Italiens. Acht Käse aus fünf Gebieten Italiens, die unterschiedlicher kaum sein können. Traumhafte Landschaften, Respekt und die Rückbesinnung auf die enge Beziehung zur Natur, begleitet von Geschichte und Tradition. Sie werden unter dem Anspruch der Nachhaltigkeit produziert, endemische Tierrassen werden in ihrer Vielfalt geschützt – und werten das Erbe jeder einzelnen Region auf, ihre natürlichen Ressourcen und Kultur ihrer Käse. Kurz: Es sind alles Käsesorten, die mit hohem traditionellem Anspruch und nur in einer bestimmten Region produziert werden und daher mit dem Denominazione d’Origine Protetta-Siegel – kurz: DOP – zertifiziert sind. Immer an dem rot-gelben Signet der geschützten Ursprungsbezeichnung der Europäischen Union zu erkennen. Und einige davon stelle ich euch nun vor:

Murrazano DOP aus dem Piemont

Es geht hier nicht alleine nur um die Herkunft. Wenn Käse aus einer bestimmten Region stammt, bedeutet das so viel mehr. Es bedeutet zum Beispiel, dass die Milch für einen Käse von einer ganz bestimmten Tierrasse nur produziert werden kann – und somit gerade diese Rasse unter besonderem Schutz zu stellen ist. Oder Landschaften durch Beweidung erhalten werden müssen.

Ein Beispiel hierfür ist der Murazzano DOP aus dem nordwestlichen Teil des Piemont. Dieser vollfette Frischkäse muss zu einem Mindestanteil aus Schafsmilch der Rasse Langa, alternativ mit einem Mindestanteil von 60 % derer Milch und maximal 40 % Kuhmilch hergestellt werden. Und diese Schafe gibt es heute kaum noch; ihr Bestand ist von über vierzigtausend Tieren im Jahr 1960 auf heute nur noch zweitausend Tiere geschrumpft!
Wenn diese Rasse stirbt, stirbt auch dieser Käse – der Angriff durch Überregulierung innerhalb der EU und durch große Produzenten auf unsere Produktvielfalt in der EU wird so sehr deutlich! Das große Geld winkt wohl nicht, wenn man sich der Produktion eines solchen heutigen Nischenproduktes verschreibt. Und dennoch gibt es heute noch in der Region Alta Langa 50 Gemeinden, wie Bossolasco, Serrvavalle und Somano, Käseproduzenten, die an ihren Langa-Schafen festhalten und für den Erhalt dieser Rasse kämfpen. Um weiterhin diesen einen Käse zu produzieren, wie ihre Vorfahren. Einen Käse, von dem erzählt wird, dass er mit seinem zarten Geschmack und würzigen Noten den Teufel dazu brachte, sich in eine Krähe zu verwandeln – nur um diesen Murazzano DOP zu stehen und mit in die Hölle nehmen zu können.


Strachítunt DOP aus der Lombardei

Reisen wir weiter in die Lombardei Italiens, in das Taleggio Tal. Von hier stammt der Strachítunt DOP, ein Käse, der fast in Vergessenheit geraten war. Ein Aristokrat unter den Käsearten – von neun mit dem DOP-Siegel ausgezeichneten Käse in der Region Bergamos. Er ist ein Blauschimmelkäse mit mindestens 75 Tagen Reifezeit, nachdem er mit einem morgendlichen und einem abendlichen Käsebruch hergestellt wird. Beide Brüche vermengen sich nicht perfekt – und in den Zwischenräumen bilden sich die Schimmelpilze, nachdem durch Einstechen einer Kupfernadel Luft in den Käse gebracht worden ist.
Und auch dieser Käse darf nur aus einer bestimmten Kuhrasse hergestellt werden, der Bruna Alpina-Kuh. Deren Futter muss zu 60 % aus Gras und Heu bestehen, das wiederum zu 90 % aus der Region stammen muss. Heute gibt es noch elf Erzeuger, die in den Gemeinden Taleggio, Vedeseta, Gerosa und Blello, den aromatischen, je nach Reifegrad tief pikant-würzigen Strachítunt herstellen.


Provolone del Monaco DOP

Kampanien – ein Name „Il Provolone del Monaco DOP” und seine Geschichte: Gingen früher die Käser aus vielen verschiedenen Orten der Halbinsel Sorrent und der Monti Lattari in Neapel an Land, waren sie in mehreren Schichten Sackleinen gehüllt, um sich vor der Kälte und Feuchtigkeit auf dem Meer zu schützen. Ihr Aussehen ähnelte dem der Mönche in ihren Kutten und so wurde der Käse, den sie auf den Märkten verkauften, im Volksmund zu dem Provolone der Mönche.
Sein Herstellungsprozess ist kompliziert: Die Rohmilch von maximal zwei Melkvorgängen der Agerolese Rinder (mit TGA-Kennzeichnung für „einheimische genetische Rasse”) werden mit Ziegenlab versetzt. Die hölzerene Sassa zwingt den Käsebruch auf die Größe sehr kleiner Körner, die blanchiert und anschließend geschleudert werden. Für das anschließende Drehen der Käsemasse braucht es mindestens zwei starke Personen. Sobald die Käsemasse die richtige Konsistenz erreicht hat, wird die typische Provolone-Form geformt und paarweise geschnürt und auf ein Metallgestell gehängt, wo sie bis zu 20 Tage bei Raumtemperatur trocknen. Danach reifen sie bei ca. 8-15 Grad Celsius in einem Raum, werden nach sechs Monaten in Salzlake getaucht und reifen 4-18 Monate in Käsekellern. Je dunkler seine Außenhaut – desto näher ist der Provolone del Monaco dem Alter der Mönche gekommen.

13 Gemeinden mit klangvollen Namen wie Casola di Napoli, Castellammare di Stabia, Lettere oder Piano di Sorrento züchten und schützen die vom Aussterben bedrohte Rinderrasse Agerolese heute in der Region und produzieren diesen aufwändigen Käse.


Vastedda della Valle del Belice DOP von Sizilien

Besuchen wir Sizilien. Von hier stammt nicht nur der älteste Käse Europas, der Pecorino Siciliano DOP, der O Picurinu, sondern auch der Vastedda della Valle del Belice DOP. Ein Schafskäse, der seine Existenz, einer kleinen Katastrophe verdankt. Im Vastedda della Valle del Belice lebt die Schafrasse Valle Del Belice auf offenen Weideflächen.

Einem alten Käser ist dessen Milch, die er in alten Schilfkörben aufbewahrte, in der Hitze sauer geworden. In seiner Verzweiflung tauchte er sie in heißes Wasser und der Käsebruch begann sich zu drehen und nahm den Körben entnommen seine charakteristische flache Fladenform an. Auch heute noch wird dieser Käse mit vielen einzelnen Arbeitsschritten und vor allem heute noch mit den historischen Werkzeugen – innerhalb der Familien weitergegeben – aus Holz über mehrere Tage produziert. Sie reichern mit ihrer Mikrobodenflora den Käse an. Abschließend wird er geschleudert, in Zöpfe geformt und in tiefe Schalen gelegt – und immer wieder gewendet, bis er seine seltene Form erhält.

Der Schleuderprozess wäscht aus dem Käse viel Fett – aber 35 % muss seine Trockenmasse mindestens davon enthalten. Der Vastedda della Valle del Belice DOP hat einen frischen, leicht süßen Geschmack und hat einen höheren Proteingehalt als andere Käsesorten; er ist leicht verdaulich und wird jung gegessen.
Viele dieser Käsesorten durfte ich in diesem Jahr anlässlich des Italian Cheese Day kosten – und deren Produzenten kennenlernen, hier in Berlin. Acht unterschiedliche Käsesorten, denen man nicht überall begegnet, durften wir probieren. Die waren nicht nur sehr lecker, sondern teilweise auch völlig neue Käseentdeckungen für mich. Bonus-Freude: uns wurden auch köstliche italienische Weine angeboten – und ein Pasta-Buffet gab es obendrauf. Es war sehr spannend von den teilweise sehr jungen Produzent*innen deren Geschichte zu hören, dabei ihre Überzeugung zum Produkt und die Begeisterung zu erleben, mit der sie die Tradition der Tierhaltung besonderer – und meist leider vom Aussterben bedrohter – Tierrassen und das Käsen ihrer Familien fortführen.

Wir haben so wundervolle, vielfältige Traditionen in diesem, unserem Europa. Es gilt wirklich sie zu schützen und zu probieren – und im besten Fall beim Händler nachzufragen! Mehr Informationen über diese wundervolle Vielfalt alter italienischer Käsesorten aus unserem Europa findet ihr aufauf der Homepage Lost Cheese in Europe!

2024-07-14

Merz – Trumpesque und völlig losgelöst

Der Parteivorsitzende – und höchstwahrscheinlicher Kanzlerkandidat – der CDU, Friedrich Merz, ist neulich als Beisitzer mit einem Kampfjet der deutschen Bundeswehr geflogen. So ein Flug kostet über 110.000 Euro.

Befürworter von Merz finden das völlig in Ordnung, halten Kritikern entgegen, der Kampfjet wäre so oder so geflogen – dem Bundeswehretat wäre damit kein Schaden entstanden. Und diese Art von Symbolpolitik, nämlich Nähe zur maroden Bundeswehr zu demonstrieren, wäre womöglich sinnvoll (für Merz).

Ich sehe das anders.

Wir wissen, dass solche Flüge, Übungsflüge, mit zwei Piloten durchgeführt werden, Pilot und Co-Pilot. Bei Ausbildungsflügen, als solcher wurde dieser Flug lt. Bundeswehr und Etat eingestuft, hätte an dem Platz ein Pilot in Ausbildung gesessen. Dieser konnte dort nicht sitzen, sein Übungsflug fand nicht statt. Diesem Piloten fehlen also diese Übungsstunden, die muss er nachholen. Das verursacht Kosten. Mehrkosten. Mehrkosten, die vom Steuerzahler zu zahlen sind. In einer Behörde, deren Ministerium sich eh durch ihre Budgetierung quälen muss.

Bei einer Bundeswehr, die, nachdem sie über 15 Jahre von der CDU als regierende Partei in Grund und Boden schrottreif gespart worden ist – und somit nach dem Angriffskrieg von Putin gegen die Ukraine – mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden – durch fragwürdige Tricks des FDP-Bundesfinanzministers – ausgestattet werden musste. Und immer noch stöhnt, das würde nicht reichen.

Da finde ich das Vernichten von 110.000 Euro Steuergeldern zugunsten einiger Wahlfotos und persönlicher Freude eines Parteivorsitzenden, mehr als fragwürdig bis höchst skandalös. Den Topf des Umweltschadens möchte ich dabei gar nicht erst aufmachen. (Aber sehr ruhig Merz' Signale diesbezüglich!) Der Steuerzahler hat jedenfalls aufgrund des Verhaltens von Friedrich Merz keinerlei Vorteil von diesem Luftausflug eines Oppositionspolitikers – für den er aber bezahlen muss.

Das ist mehr als fragwürdig. Was hat diesen Kerl geritten?

Was mich an dieser Sache maximal ärgert ist, dass Friedrich Merz nur – also wirklich nur – der Vorsitzende einer Partei ist, die sich in der Opposition befindet, sich als Instrument eines Ministeriums bedient, dem er zu keiner Zeit vorsteht, noch weisungsbefugt ist. Das zuständige Verteidigungsministerium untersteht der SPD und somit als Minister Boris Pistorius. Und ich habe so meine Zweifel, dass der für einen solchen Spaßflug – in dieser Zeit – sein Einverständnis gegeben hätte.

Wo sind wir eigentlich gelandet? Friedrich Merz ist natürlich völlig klar, wem er hier mit seinem Handeln ans Bein pinkelt. Er demonstriert auch, wie er mit öffentlichen Geldern umgeht – nicht verantwortungsbewusst und schon gar nicht so sparsam. Jedenfalls legt er hier nicht die gleiche Sparsamkeit an den Tag, die er von den Menschen in diesem Land abverlangt, die aus unterschiedlichen Gründen keine Arbeit haben – oder arbeiten können.

Es ist absolut gerechtfertigt zu verlangen, dass Friedrich Merz die Kosten für seinen Spaßflug aus seiner eigenen Tasche bezahlt!

Und der Verantwortliche dieser Behörde bzw. Stützpunktes, der diesen Flug genehmigt hat und somit ziemlich unlauter Wahlkampfsupport zulasten der Steuerzahler abseits der üblicherweise fließenden Wahlkampfunterstützung von Parteien aus öffentlichen Mitteln genehmigt hatte, gehört mindestens degradiert. Irgendwo hört der Spaß einfach auf!

Friedrich Merz bleibt, meiner persönlichen Meinung nach, ein unfassbarer Tölpel in seinem politischen Bestreben nach Macht. Er wird immer drittklassig bleiben, wir erinnern uns, gewählt wurde er erst in seinem dritten Versuch. Politische Kompetenz, inhaltliche Feinfühligkeit und vor allem Respekt vor dem Wähler, sehe ich hier nicht bei diesem „Kandidaten”.

2024-07-13

Kicherbseneintopf – schnell und luxuriös

So vielfältig mittlerweile bei uns Kicherbsen auf den Tisch kommen, so wenig weiß man doch hierzulande über ihren Anbau. Sie braucht es richtig warm, um gut wachsen zu können – insofern kein Wunder, dass wir hierzulande die Pflanze der Kichererbse eher nicht erkennen werden. Wusstet ihr, dass es bis zu 45 unterschiedlichen Arten der Cicer gibt?

Ich habe heute einen unfassbar schnellen Kichererbsen-Eintopf für euch. Seine Zutaten kann man mit etwas Vorratshaltung immer im Haus haben. Alles andere liegt in der Gefriertruhe, frisch kaufe ich lediglich Cherrytomaten und Babyspinat.

Ich koche im Sommer seit Jahren mit guten Tomaten meine Passata selber ein. Gibt mir der Markt gute und aromatische Tomaten, kaufe ich eine Kiste und stelle sie zwei Tage mit Zwiebeln, Chili, Lorbeer, (viel) getrockneter Oregano, Salz und Pfeffer auf den Herd – für den Süße-/Säure-Ausgleich Zucker und Balsamico. Es bleibt übrigens bei mir alles an und in der Tomate: Schale und Kerne. Zwei Tage lang wird immer wieder auf- und eingekocht. Dann mit dem Pürierstab aufgemixt, abgeschmeckt – und heiß in saubere Gläser abgefüllt. Eingemacht wie Marmelade. Das ist kein großer Aufwand, passiert nebenbei und im Ergebnis ist sie nicht so fürchterlich süß, wie manche Tomatensoße aus dem Handel. Insofern habe ich Tomatensoße für eine schnelle Pasta immer im Haus.

Zutaten (für zwei Personen)

1 Dose Kichererbsen (abtropfen lassen)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Chili
etwas Olivenöl

1 Glas Tomatenpassata (natürlich kann es auch eine Dose Tomatenpassata sein.)

1 Packung tiefgefrorene Gamba oder Frutti di mare, alternativ Tofuwürfel
150 Gramm tiefgefrorene Erbsen
eine Handvoll kleine Tomaten frisch

Babyspinat (er ist ja meist handelsüblich in einer Tüte abgepackt)

Salz
Pfeffer
Gewürz für Pasta all'Arrabbiata (alternativ: Oregano, Chilli oder Piment d'Espelette)
frischer Basilikum (Menge nach Gusto)


Zubereitung

Kicherbsen einige Zeit abtropfen lassen, das Glas mit der Passata öffnen, Zwiegeln und Knoblauch in kleine Würfel schneiden. Cherrytomaten waschen. Spinat (wenn notwendig). Den Rest (Gambas, Erbsen) aus dem Tiefkühler holen.

Das war es schon mit der Vorbereitung.

Jetzt stellt man die Pfanne auf und röstet mit wenig Öl (wenn überhaupt) die Kichererbsen an. Wenn sie etwas Farbe genommen haben, einen guten Schuss Olivenöl dazu geben und die Zwiebeln, Chili und den Knoblauch darin anschwitzen. Einen kleinen Bereich der Pfanne frei räumen für die Tomaten, die kann man auch sofort angehen lassen. Sobald diese etwas weicher sind, andrücken (z. B. mit dem Kartoffelstampfer oder Gabel. Das ist der Grund, warum ich sie nicht direkt unter die Kichererbsen gebe – Kichererbsenbrei woll'n wa nich'.
Jetzt die Tomatensoße angießen und die Gewürze dazu geben. Sobald das alles heiß ist, die Gambas oder Frutti di mare hinzugeben, darauf den Spinat und die Erbsen legen. Jetzt am Besten die Pfanne mit einem Deckel verschließen. Diese Zutaten sollen möglichst nur kurz noch kochen bzw. heiß gemacht werden. Die Gambas sollten nicht hart werden, der Spinat nicht zu zerfallen.
Kurz vor dem Anrichten den Basilikum darunter heben – er soll nicht mehr kochen. Auf einen tiefen Teller anrichten, etwas frisch gemahlenen Pfeffer darüber geben und einen kleinen Faden Olivenöl.

Keine Lust auf Italien? Dann lasst die Tomatensoße und die italienischen Gewürze weg und verwendet stattdessen 1 EL Currypaste (Farbe je nach gewünschtem Schärfegrad) und eine Dose Kokosmilch, sowie Thaibasilikum und Limette.

Das ist ein Essen, das in sieben Minuten auf dem Tisch stehen kann – und unglaublich lecker ist! Guten Appetit!

2024-07-12

Hier …

regnet es gerade in Strömen, seit Minuten. Guter intensiver Sommerregen.

Und irgendwo sitzt eine Amsel und singt. Trotzdem.

Einfach eine Tonne tiefe Bewunderung über diesen kleinen optimistischen Vogel auskippen.

2024-07-11

Nebenkostenabrechnung …

gestern erhalten. Erstaunliche 225 Euro Guthaben erwirtschaftet. Beziehungsweise erfroren.

Ich habe eh nix davon – aber Robert Habeck kann sehr stolz auf mich sein.

2024-07-10

Heute …

… noch einmal Katzenfutter im Angebot einkaufen gewesen.

Aber nicht bei dem Kaufland in dem ich sonst kaufe. Dort, wo ich die Dosen jetzt gekauft habe, stehen sie nicht gegenüber dem Waschmittel wie sonst, sondern irgendwelcher Getränke.

Euch ist klar, was das heißt?