2016-03-04

Rindersuppe

Neulich ein Foto von einer einfachen Rindersuppe in einer Facebook-Gruppe (in der Menschen ihr aktuelles Tagesessen posten, schlimme Sache) gesehen und seitdem so einen Brast auf eine reine Rindersuppe. Die habe ich gerade aufgesetzt. Erstmals mit Markknochen. Ich habe keine Ahnung, warum ich noch nie eine Suppe mit Markknochen angesetzt habe. Nur mit Suppenfleisch. Dabei hat meine Mutter die immer mit Markknochen gemacht, denn als Kind habe ich es geliebt den Markknochen auslutschen zu dürfen bzw. das Mark, wenn es in der Suppe schwamm, zu retten.

Ja. Ich bin Knochenmarkliebhaberin. Und jetzt darf die Suppe vor sich hinsimmern, bloß nicht köcheln à la Schuhbeck, damit sie klar bleibt und dann gibt es Knochenmark. Wie früher.

Seelenesssen. Hier ist's gerade ein bisschen traurig sonst. Der März wird noch unangenehm werden. Die Freundin wird nun für immer gehen müssen. Und wir haben alle Angst. Auch wenn man weiß, dass so ein Ende ansteht, man ist dann doch nie vorbereitet, wenn es soweit ist. Es geht zu schnell. Immer.

Ich bin so froh für sie, dass sie so einen wirklich guten und tollen Mann hat, der sich so lange und liebevoll um sie kümmert. Aber natürlich hat er auch Angst. Sie auch.

Nervenrindersuppe. Zweidimensional.

2016-02-29

care2share

Sebastian Basedow kenne ich aus Zeiten als wir beide (mit vielen anderen Autoren) noch für das Hauptstadtblog geschrieben haben. Sebastian kenne ich als sozialen, politischen, sehr klugen und vor allem warmherzigen und authentischen Menschen. Ein Mensch, dem ich unbedingt vertraue. Obendrein ist er auch noch schrecklich sympathisch.

Er hat mir vor einiger Zeit von seinem Herzensprojekt erzählt, einem Projekt für das er Anstellung und sicheres Einkommen aufgegeben hat, um es voran zu bringen. Er hatte mich früh gefragt, ob ich daran mitarbeiten wollte. Ich mussste das aus unterschiedlichen persönlichen Gründen ablehnen. Mittlerweile hat er für sein Projekt einige engagierte Mitstreiter gefunden, darunter u.a. Andreas Gebhard, vielen bekannt als (nun ehemaliger) Geschäftsführer von newthinking, vor allem Mitorganisator der re:publica.



care2share steckt nun in den Startlöchern. Es ist ein Vertriebsprojekt, das – am Anfang natürlich noch mit einer sehr übersichtlichen Produktpalette starten wird – Körperpflege- und Haushaltsreinigungsprodukte, vegan und fair produziert, anbietet. Von den Erlösen wird jeweils 1 Euro an eine lokale soziale Initiative gehen.

Der Anfang wird gemacht mit veganer Naturkosmetik Flüssigseife. Die erste Idee war ein Hygieneprojekt für Obdachlose in dieser Stadt mit dem Erlös zu unterstützen, da sind die großen Träger der Wohlfahrtspflege wohl noch nicht reif für die Zusammenarbeit mit einem StartUp, so dass man jetzt als erstes das Projekt StreetCollage des Gangway e. V.-Vereins unterstützen wird. Gangway e. V. leistet klassische Straßensozialarbeit – vorrangig mit jungen Menschen bzw. Erwachsenen, die auf der Straße leben. Das StreetCollage bietet jungen Menschen die Möglichkeit sich in kreative Berufsformen zu bilden bis hin zu einem Diplom. Das Besondere dabei ist, dass die Schüler ihren Lehrplan gemäß ihrer eigenen Bedürfnisse und Wünsche mit gestalten können – ein wichtiger Weg, um junge schulmüde Menschen wieder Lust auf eine Ausbildung zu machen, vor allem ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen.

care2share ist natürlich am Anfang auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Seit dem 25. März 2016 läuft die Crowdfunding-Aktion auf Starnext. 10.000 Euro sind für den Start aufgerufen – das ist im Vergleich zu vielen anderen StartUps nicht viel und sicherlich knapp kalkuliert. Hinter diesem Link findet Ihr noch viel mehr Informationen zu diesem Projekt und seinen Verantwortlichen.

Es wäre schön, wenn der/die eine oder andere Leser/Leserin mitmachen würden, dich denke, es ist ein wirklich gutes Projekt. Es hat einen guten sozialen Anspruch – und vor allem: es sind gute Leute, die hinter dieser Idee stehen und daran glauben, dass man Gutes tun kann und muss in dieser Welt! Insofern: auch kleine Spendensummen helfen. Sehr! Größere natürlich auch. Sehr!

Dankeschön!

2016-02-24

Gestern …

… eine Einladung zum Brustkrebs-Sceening erhalten. In anderen Worten, ich bin jetzt offiziell alt oder auch nun 50.

Nun ist gegen eine solche Einladung sicherlich nichts zu sagen, wenn es denn zunächst erst einmal eine Einladung wäre und man mir nicht direkt einen Termin auf das Auge drücken würde, der

a) bei einer mir völlig unbekannten Ärztin
b) ratzfatz binnen 14 Tage
c) aus Berliner Sicht am A.d.W.* (Arsch der Welt) stattfinden soll, was hier heißt fast einstündige U-Bahnfahrt, während das Brustkrebsscreening im Urbankrankenhaus für mich ein Weg von zehn Minuten wäre. Zu Fuß.

Ich werde mich sicherlich demnächst mit Absprache meiner – mir bekannten Ärztin – mammographieren lassen. Die Letzte liegt nun zehn Jahre zurück. Sehr sicher werde ich mich nicht auf den möglichen Anraten eines Screenings hin alle zwei Jahre röntgen lassen. Ich vertraue da zuallererst auf eigene Beobachtung und Arztkonsultation. Warum? Ich traue bei einem Screening schlicht der Routine nicht.

So oder so werde ich zickig, wenn man mir Ärzte aufdrücken will – ohne mich über diese zu informieren. Vom Schutz meiner Daten ganz abgesehen. Wo sind wir hier eigentlich?

2016-02-21

Früh am Morgen …

… noch im Halbschlaf beschließen, heute mit der Mum zu telefonieren. Vorfreude umgibt den Halbschlaf und macht alles ganz leicht, hell.

Im Wachwerden begreifen, dieses Telefonat wird es nie mehr geben.

Tagesform gesetzt.

2016-02-18

Kiezpflege …

Ein ganz wichtiger Artikel, den ich bitte zu lesen (und vielleicht zu teilen), den natürlich betrifft das nicht nur Neukölln in Berlin. Man sollte diese Denkanstöße wirklich mitnehmen, sie können die Welt da draußen für alle lebenswerter machen!

2016-02-17

Der (für mich) perfekte Käsekuchen



Käsekuchen. Die Vielfalt von Rezepten für dieses eine Kuchenprodukt ist doch erstaunlich vielfältig. Mit oder ohne Boden, mit Früchten drinnen in Rundform oder oben drauf als Blechkuchen, saftig oder trocken, mächtig oder (angeblich) im Fett reduziert – dabei ist die Rosinenfrage noch gar nicht gestellt, geschweige denn beantwortet.

Meine Kindheitserinnerung an Käsekuchen ist, dass ich ihn nur gerne bei uns zu Hause gegessen habe. Meine Mum hatte irgendwann ein Rezept für Käsekuchen ohne Boden in der Hand. Und das war ein Glücksfall für mich, denn ich konnte den Käsekuchen vom Bäcker meist mit furztrockenen und brecheisenharten Mürbeteigboden nicht ausstehen. Mama konnte Käsekuchen wirklich gut backen und ich freute mich immer, wenn sie das tat obwohl Käsekuchen sicherlich nicht auf den vorderen zehn Plätzen meiner Lieblingskuchen stand. Aber ihr Käsekuchen war immer eine sichere, weil leckere und saftige Nummer.

Ich selbst fing erst an Käsekuchen zu backen, weil mein damaliger Freund den Kuchen zu seinem Lieblingskuchen erklärte. Der Rest ist Geschichte. Mittlerweile habe ich mich sogar mit Käsekuchen mit Boden angefreundet. Mürbeteig ist bekanntermaßen meine große Liebe nicht. Aber … es gab so etwas wie eine Annäherung. Ich hatte ihm wirklich fast abgeschworen, ließ aber eines Sonntags auf Twitter ein sehr frustriertes Mürbeteiggrummeltweet ab, bekam dort viel Zuspruch und virtuelles Schulterklopfen wie „der gelingt immer”-Rezepte und „Du schaffst das!”-Parolen von hilfreichen Foodbloggern zurück getweetet und ließ mich nochmal auf das Abendteuer ein. Womöglich waren auch ein paar Tipps aus YouTube-Clips hilfreich. Und: eine richtig gute Silikonbackmatte mit Kreismaß von der sich der Teig nach dem Ausrollen sehr gut lösen lässt. Letztes Jahr reduziert bei TKmaxx mitgenommen. Ein kleiner Glückskauf, wie sich später herausstellte, der mir die Mürbeteigtüren gänzlich neu öffnete. Heute mache ich Mürbeteig ganz entspannt und sogar sehr gerne.

Übrigens auch seit ich aus seinem Rezept kalte Butter gestrichen habe und durch zimmerwarme Butter ersetzt habe. Ganz anderes Mürbeteiggefühl, meiner kleinen Meinung nach auch ein besserer Geschmack. Dann wandert mein Mürbeteig eben etwas länger in den Kühlschrank. Meist mache ich ihn eh am Abend zuvor schon, insofern ist das gar kein Problem. (Und Unterschiede im mürbe sein, konnte ich nicht wirklich feststellen.)

Ein No Go! ist für mich bei Käsekuchen irgendwas mit „Mager”. Letztendlich backe ich zwei bis drei Mal im Jahr einen Käsekuchen und esse ihn nie alleine, da darf er dann ruhig vollwertig sein! Diese Woche hat mich die charmante Frau @Giraffentiger besucht und wünschte sich einen Käsekuchen zum Kaffee. Den sollte sie haben!



Sowieso von ihr ein sehr schöner Wunsch, denn so konnte ich auch wieder einmal meiner hübschen neuen Haushaltshilfe Grethe Weiser (aka Klarstein Küchenmaschine) ein paar Aufgaben übertragen, die sie zu meiner vollsten Zufriedenheit (die Grethe rührt einen Eischnee: boah ey!!!) ausführte. Hier nun meinfür mich – perfektes Käsekuchenrezept für Euch:


Zutaten

Boden

250g Mehl
75g Zucker
125g warme Butter
1 Ei
1 Prise Salz
1 Esslöffel Grieß


Quarkteig

1 kg Quark (mein Favorit mittlerweile der 40%ige Sahnequark von Aldi)
4 Eier (trennen)
200g Zucker
1 Packung Vanillezucker oder das ganze Mark einer Vanilleschote (ich mache mir Vanillezucker im selbst und nehme einen Esslöffel davon)
1 Packung Vanillepudding
200ml Sahne (geschlagen)
125 g zerlassene Butter

Etwas Butter zum Ausfetten der Springform

Auf Wunsch: Früchte. Und wer mehr Säure im Teig mag, gibt etwas Zitronenschalenabrieb dazu


Zubereitung

Das Mehl sieben und mit allen Zutaten zu einem weichen Teig verkneten in Klarsichtfolie einwickeln und im Kühlschrank mindestens eine Stunde ruhen lassen. Dann ausrollen und in die ausgefettete Springform legen. Es ist genug Teig vorhanden, um auch einen Rand zu ziehen. Den aber mag ich persönlich nicht, mache ich deswegen nie.

Den Teig im vorgeheizten Boden bei ca. 150 Grad 10-12 Minuten blind backen. (Heißt: Backpapier auf den Teig legen und mit Erbsen bestschweren.) Nach dem Blindbacken auf den Teigboden etwas Grieß streuen. (Wer den Boden hart haben möchte, spendiert ihm an dieser Stelle mehr Zeit im Ofen.)

Für den Quarkteig den Quark gut abtropfen lassen, am Besten über Nacht. Das nehme ich mir zwar immer vor, schaffe es aber nie – also fülle ich ihn dazu in eine Mullwindel. (Die kaufte ich mir beim Drogeristen einmal im Doppelpack und nutze diese für alle Abtropf- bzw. Siebvorgänge in der Küche). So wandert er in ein Sieb und drücke mehrmals sanft die Flüssigkeit aus dem Mulltuch.

Die Eier werden getrennt. Aus dem Eiklar mit einer Prise Salz Eischnee schlagen. Die Sahne wird steif geschlagen (könnte aber auch flüssig zugegeben werden). Ich muss sie natürlich schlagen, wegen Grethe! Der Quark wird mit dem Zucker, Vanille, (Zitronenabrieb) Eiern und der Butter verrührt, dann gebe ich die Sahne darunter und ganz zum Schluss wird vorsichtig der Eischnee in zwei Teilen untergehoben. Er soll möglichst keine Luft verlieren, denn die macht den Kuchen nachher schön locker!

Nun, wenn gewünscht, ein paar Früchte versenken. Bei diesem Kuchen habe ich meinen tiefgefrorenen Himbeervorrat vom letzten Sommer aufgebraucht. Tiefgefrorene Früchte sind besser, denn sie sinken nicht alle gleich zum Boden.



Ab mit der duftenden Schönheit in den vorgeheizten Backofen und zwar bei nur 150 Grad Celsius für 70-80 Minuten. (Ich habe ihn hier 80 Minuten backen lassen, weil ich etwas Farbe am Käsekuchen mag. Wer ihn heller wünscht, stellt den Ofen früher aus. Er sollte eh zum Auskühlen im Ofen bleiben, also bekommt er noch genügend Restwärme). Ach ja, nun verbleibt einem nur noch eine tragische Tätigkeit auszuführen: Schüssel auslecken!

Protipp: Beim Backen nicht ein einziges Mal die Tür öffnen! Und wenn der Kuchen fertig gebacken ist, die Tür noch solange geschlossen halten bis der Kuchen im Ofen abgekühlt ist. Mindestens eine Stunde! Das ist die allerbeste Maßnahme, um unschöne Risse auf des Kuchen Oberfläche zu vermeiden: den Kuchen bei niedriger Hitze länger backen und nicht stören. Dann bekommt Euer Käsekuchen eine Haut, die ist glatt wie ein Kinderpopo! Und der Mürbeteigboden schließt unten gut ab, ist aber noch angenehm weich in der Konsistenz. Genauso wie ich es mag!

2016-02-16

Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr

Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland nimmt – trotz aller zunehmenden Sichherheitsaspekte im Fahrzeug – steigt wieder. Der Fahrlehrer, Jörg Holtmann hat ein Buch geschrieben, dass die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr thematisiert aber auch aufzeigt, wie alle Verkehrsteilnehmer besser – sprich für sich selbst und andere gefahrenloser – am Straßenverkehr teilnehmen könnten. Im Grunde eine Selbstverständlichkeit aber wie Holtmann sagt „Die Autofahrer sind verantwortungslos.” (Würde ich 1:1 auch übersetzen in „sehr viele Radfahrer handeln für andere, vor allem aber sich selbst gegenüber verantwortungslos.”). Link zum Spiegel-Interview mit Jörg Holtmann.

Vor einiger Zeit habe ich von einer Umfrage gelesen, die Verkehrsteilnehmer zu einer möglichen Helmpflicht für Radfahrer befragte. An dem Ergebnis war, für mich, vorrangig interessant, dass die größte Gruppe der Helmpflichtbefürworter interessanterweise gerade die Autofahrer waren. Und das habe ich als solches nicht verstanden, denn dem Autofahrer kann im Prinzip egal sein, ob ein anderer Verkehrsteilnehmer seinen Kopf durch einen Helm schützt, hat er doch sein Fahrzeug so zu lenken, dass für andere keine Gefahren von diesem ausgehen. Es sei denn, er nimmt Unfälle mit Radfahrern per se bereits in kauf, was ich wiederum eher skeptisch betrachte.

Natürlich ist es sinnvoller einen Helm auf dem Rad zu tragen. Aber ist das wirklich der Schutzgedanke der Autofahrer anderen gegenüber, der zu diesem Ergebnis geführt hat oder doch viel mehr der Wunsch nach mehr Freibrief noch weniger Rücksicht nehmen zu müssen auf andere Verkehrsteilnehmer?

2016-02-14

So ein Samstag halt …

Gestern war Samstag, ein sonniger Samstag. Die ersten sonnigen Samstage im Jahr, sind Tage an denen der Berliner gerne mal am Rad dreht. Aber das ist sicherlich kein regional auf Berlin beschränkter Habitus. Der erste sonnige Samstag im Jahr hat etwas Magisches. Er weckt die Stadt, die eh schon nie wirklich ruhig wirkt, zu einem noch mal ganz neuen Leben.

Plötzlich sind alle da und draußen. Schon zu Uhrzeiten, die sonst Stille und Einsamkeit verheißen, bewegt sich die Stadt mit einem Enthusiasmus, dass man das Gefühl haben könnte, man hätte ein Ticket für die Fahrt in eine völlig neue Landschaft gezogen. Alle Menschen sind freundlich und haben ihr Lächeln wieder gefunden. In den Lärm der Großstadt mischen sich die frühlingshaften Laute der Vögel.

Es ist, als würde Berlin plötzlich in eine Schneekugel gezogen und von oben fiele ständig feinster glücklich machender Sonnenstrahlenglitzerstaub auf die Stadt.

Ich kann mich dem Zauber natürlich nicht entziehen und haben getan, was alle Berliner taten. Ich bin raus, einkaufen gegangen und habe die Plätze heimgesucht, die man im Winter gelegentlich länger nicht zwangsläufig heimsucht: Märkte. So bin ich gestern zum Bio-Markt am Südstern gefahren und habe mich mit guten Äpfeln, gelben Beeten, einer frischen Knoblauchknolle, heiß geliebten Papagai-Tulpen und Vorzugsmilch beglückt.

Auf dem Markt steht nämlich seit einiger Zeit ein freundlicher Bauer mit polnischem Einschlag in der Sprache mit dem wärmenden Lächeln und bietet gute Landkultur, vor allem aber unbehandelte Milchprodukte feil. Im Sommer habe ich mich nie getraut bei der Milch zuzuschlagen, da ich keine Kühltasche dabei hatte. Denn aus so einer Milch wird in der Hitze schnell Dickmilch. Aber gestern war der Liter frische Milch meiner und heute beglückt mich ein Sonntagskaffee mit Rahmschicht am Rand der Tasse und Fettsee auf der Oberfläche. (Erstaunlich zu schmecken wie deutlich weniger süß diese Milch ist im Vergleich zu ihren behandelten Kollegen.) Das macht mich gerade ein bisschen glücklich, wenn ich ehrlich bin. Echte ehrliche unschuldige Milch, die es überhaupt nicht nötig hat mit ihrem niedrigen Fettgehalt zu prahlen und jede Tasse Kaffee zur Prinzessin krönt.

Bei Soluna und Öl gab es um kurz vor drei Uhr wirklich nur noch Brote von gestern – alles ratzekahl leer gekauft, wie schon ihr Stand vorne am Markt. Also kein Walchenbrot für mich. Ein kleines Roggenbrot vom Vortag mit ordentlich Kümmel. Tsss … da hat man mal einen Plan, den schon alle anderen Frühaufsteher schon vor mir hatten. Und ich liebe das Verkaufspersonal bei Soluna und Ö, die sind so … Zucker!

Weiter zur Markthalle am Marheinekeplatz, auch Samstags immer ein Platz des sich Treffens und der Lebensfreude. Lange Schlange stehen am Lieblingswurststand. Aber das lohnt sich und es gibt dort immer feinen Bratenaufschnitt, den die Katzen sehr lieben.
Die Markhalle hat nun die obere Etage – früher Ausstellungsfläche – dem Kommerz gestiftet, was an sich sinnvoll ist für eine Markthalle. Dort sind recht neu ein Restaurant und ein veganer Supermarkt eingezogen. Das finde ich an sich sehr gut. Es gibt eine schöne Nuss- und Hülsenfruchttheke zum selber zapfen. Und einen minimal, um ihn nicht lächerlich groß zu nennen, großen Gemüse/-Obststand. Dafür eine vier Mal so große Fläche an veganem Convenience-Food. Der ganze Reichtum der Stärke-Industrie. Und an der Kasse viele Kochbücher von dem Vegankoch, der momentan unglaublich viel rechtspopulistische Sülze labert, dessen Kochbücher ich als Händler mit etwas Rückgrat höflich dem Müll anvertraut hätte aka dem Verlag zurück übersandt hätte – natürlich nicht ohne meinen Kunden schriftlich zu erklären, warum.

Aber … politisches ökologisches Bewusstsein, das ist tatsächlich bei den hippen Veganern vielleicht viel seltener gesät als ich es ihnen zutrauen möchte. Man merkt für viele es es ein Trend, der nicht so sehr hinterfragt wird. Sie laufen mit, ungefähr so, wie sie alle gerade zerrissene Jeans tragen, weil’s eben alle tun. Nun, ich komme aus der Generation, die die zerrissene Jeans erfunden hat also mir ist der Herdentrieb noch sehr bewusst in Erinnerung. Ich meine das also gar nicht böse, es ist menschlich und jede junge Generation hat ein Recht darauf Moden zu folgen. Ach … mir hat sich gestern beim Anblick dieser vielen Kühltheken mit in Plastikfolie verpacktem Essen das Herz ein bisschen schwer getan. So kann doch Veganismus auch nicht die Antwort auf unser ökologisches und gesundheitliches Problem sein, oder?

Ich habe mir dann in der Markthalle noch ein bisschen Vanillemarkpulver, nicht im veganen Supermarkt, gegönnt. Eine Etage tiefer, einfach weil ich in dem Kräuterladen unten gerne einkaufe – obwohl das Verkaufspersonal dort das Verkaufen grundsätzlich nicht erfunden hat. Auf deren Vanillepulver steht übrigens auch Bio und es kostet einen Euro weniger. Wie unhipp.

Aber hey, Sonne und Vogelgesänge – und rahmende Milch! Dabei ist noch gar nicht Frühling.

Kau- oder Schluckschwierigkeiten?

Auch dafür gibt es ein Blog! Claudia Braunstein hat aus dem Übel ihrer Krankheit ihr schönes Blog Geschmeidige Köstlichkeiten erschaffen, mit Rezepten, Tipps und einem Restaurantführer, in/auf dem sich Menschen mit momentanen oder dauerhaften Schluckproblemem viele Anregungen und sicherlich auch etwas Trost in Frustmomenten holen können – oder wie sie es selbst nennt: „Barrierefreie Rezepte für Menschen mit Kau- und/oder Schluckstörungen.”

Die gute Nachricht: die Rezepte sind auch für alle anderen wunderschön anzusehen und genießbar.

2016-02-12

Mit Liebe gemacht …



Vergangenes Jahr hatten die zwei Berliner Foodbloggerinnen Anne Ziege (Chèvre Culinaire) und Sandra Anna Christen (Frau Bunt kocht) die famose Idee ein Berliner Foodblogger Netzwerk ins Leben zu rufen. Darüber haben die beiden nicht nur nachgedacht, sondern dieser Idee alsbald einen dezenten Fußtritt ins Leben gegeben und so haben wir uns vergangenen Samstag nun schon zum vierten Mal zum Foodiemeetup Berlin getroffen.



Im Schnitt alle zwei Monaten treffen sich Foodblogger und (deutlich mehr) Foodbloggerinnen der Stadt in einer Location, die uns die Nutzung der Küche erlaubt, zum Austausch. Wir quatschen, wir lachen, wir essen, lauschen den spannenden Workshops zum Kochen oder Foodfotografie und immer öfter kochen wir auch gemeinsam. Samstag nun schon zum zweiten Mal: für den guten Zweck!



Diese Events machen unglaublich viel Freude, denn die Berliner Foodblogszene ist schon wahnsinnig groß und von einer immensen Vielfalt getragen. Viele dieser Blogger dann auch mal im realen Leben zu treffen, sich auszutauschen, ein bisschen über das Bloggerleid zu klagen, das hat einfach gefehlt!

Dem Ganzen setzt aber die Krone auf mit wie viel Engagement und Liebe Anne und Sandra diese Events für uns planen, denn sie organisieren nicht nur die Locations für uns, überlegen sich Programmpunkte und realisieren diese für uns, die alleine schon einen großen Benefit für uns ergeben – alleine im Zugewinn des KnowHows.

Sie organisieren auch Sponsoren wie z. B. (letzte Woche) Deutsche See,



Mozzarella Paolella



und Flying Roasters (feinster Kaffee) – um nur einige wenige der zahlreichen Firmen zu nennen, die uns gustatorisch verwöhnen – und drückten bis jetzt auch jedem von uns immer ein prall gefülltes Goodie Bag in die Hand, so dass die Freude über das Event zu Hause noch eine ganze Weile weiter geht.

Und wer weiß, was es heißt, kleine Events zu organisieren, der kann sich vorstellen, wie viel Arbeit es macht, so ein mittlerweile sehr gewachsenes Event zu organisieren. Sehr viel Arbeit! Denn selten habe ich ein so liebevoll von vorne bis zum Schluss durch geplantes Treffen erlebt. Da stehen Kerzen und Campanula schon auf den Treppen zur Begrüßung, die sowieso immer sehr herzlich ausfällt durch die beiden, speziell designte Namensschilder, ein netter Fotowettbewerb ist eigentlich immer dabei – mehr Liebe geht eigentlich nicht!

Was immer sehr angenehm ist, oft sind einige Sponsoren direkt vor Ort vertreten, dass man mit denen auch in entspannter Runde reden kann.



Nachdem wir im Dezember alle gemeinsam „Glück im Glas”-Gläser gefüllt und schön geschmückt haben, die dann auf dem Spandauer Weihnachtsmarkt zugunsten der Berliner Tafel verlost worden sind, haben wir Samstag Marmelade eingekocht wie die Wilden! Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle den Burmeisters, die einen Online-Shop (und Ladengeschäft in Spandau) für Gläser aller Sorten führen für die wiederholten Glasspenden für den guten Zweck!



Es ist noch keine Marmeladenzeit? Stimmt! Aber im Februar findet hier in Berlin die Fruit Logistica statt, eine Messe für frisches Obst
und Gemüse, die– wie es bei Messen leider so üblich ist – einen enormen Überhang an Früchten hat, wenn sie ihre Pforten schließt.



Und damit diese sehr leicht verderblichen Früchte nicht in die Tonne wandern müssen, kann die Berliner Tafel sie in Massen abholen und kocht sie zu Marmelade ein, die an Bedürftige verteilt wird. Wir haben also am Samstag, wo wir zu Gast sein durften bei



Silvis Kantine im schönen Kreuzberg und dort die Räume und Küche benutzen konnten – mit sehr viel Unterstützung von Silvis Küchenchef – und vielen Bloggern über 500 Gläser Erdbeer-, Himbeer- und Beerenmixmarmelade eingekocht, abgefüllt, etikettiert. Das war einmal echtes Großküchenfeeling!





Nebenher gab es noch einen Marmeladen-Workshop. Geplant war außerdem (ein von mir dringend benötigter) Macaron-Workshop, den Mareike von der Biskuitwerkstatt (vertretungsweise) halten wollte. Die übrigens auch tolle (und extrem leckere) Pop Cookies



zu unserem Buffett beigesteuert hatte. Leider kamen wir zeitlich nicht mehr zum Workshop, denn …



… da war ja noch die Tombola! DIE! TOMBOLA! Der Deal war simpel, wir kauften Lose – jedes Los ein Gewinn – und sammelten so noch einmal 485,— Euro, die einem Kindeprojekt der Berliner Tafel gespendet wurden. Sage einer, wir Foodblogger könnten uns nicht nützlich machen!



Die Tombolagewinne waren unglaublich: es gab Kochbücher (reichhaltig), Zwilling-Messser, Kochzubehör von Ikea, feinste Lebensmittel ohne Ende (z. B. die Pilzzuchtssets von Prêt à Pousser, Workshop-Gutscheine z. B. für einen Macaron-Workshop bei der Makrönchen-Manufaktur und und und … Als Hauptpreis gab es von Philip zwei Stabmixer-Sets, einen AirFryer (Heißluftfriteuse) und von Klarstein eine Küchenmaschine (und noch viel mehr!) zu gewinnen.





Allerfeinste Gewinne, die das Foodbloggerherz nun wirklich höher schlagen ließen – und die die Gewinner auch erst einmal nach Hause bekommen mussten. Wir fühlten uns wie auf einem Kindergeburtstag: glücklich, satt, hatten gut getrunken, schöne Gespräche geführt und wir haben vor allem ganz ordentlich etwas für den guten Zweck getan.

Es war toll! Wie immer! Ein großes Merci mit 'nem Herzchen auf dem „i” an Anne und Sandra für Eure Leidenschaft und Mühen, die schönen Stunden, die Ihr uns damit bereitet und natürlich ein herzliches Dankeschön allen Mithelfern, Mitstreitern und Sponsoren! Es ist immer eine große Freude mit Euch allen!

2016-02-11

me goes macarons!



Dabei mag ich Macarons gar nicht. Mir sind sie meist viel zu süß. Aber alle machen zur Zeit und schon länger in Macaraons und ich möchte halt elegant eloquent mit dem Macarons-Schwarm schwimmen. Vor allem heißt es, Macarons zu machen – also gut Macarons zu backen – ist nicht leicht und von ca. drölfzig Millionen Umständen abhängig. Wenn das nicht der ultimative Ansporn ist?

Die Mythen, die sich um die Herstellungsprozesse von Macarons winden und wirken, sind so unglaublich vielfältig – darüber sollen schon ganze Bücher geschrieben worden sein. Ich mag das ja, mich aus einem Wirrwarr lustiger Anekdoten wie „Hefe geht nicht, wenn man menstruiert” oder „Hefe geht nur bei Vollmond” alternativ „Marmelade geliert nur, wenn man sie rechts dreht” mit eigenen Erfahrungen heraus zu backen. Und Macarons schenken da einem gar nichts. Macarons wollen alte Eier, keinen Regen, Hitze nur von hinten über den linken Zeh geblasen, doppelte Backbleche unter den Füßen und und und …

… und Farbe. Farbe mag ich momentan. Meine Kam Snap-Druckknopf-Farbsammlung ist im Großen und im Ganzen abgeschlossen. Das stimmt natürlich nicht, aber ich behaupte das jetzt trotzdem einmal naiv. Insofern habe ich mich einem neuen Thema „Lebensmittelfarben” zugewendet. Da gibt es nämlich nicht nur verdammt viele viele VIELE Farben – es gibt sie auch als Flüssigkeit, Paste, Gel (ja, die Industrie kennt da Unterschiede), Puder und noch und nöcher. Kinders, ich sag's Euch, wenn Ihr schon alles für die Küche habt: kauft Lebensmittelfarben! Dann erst wird's richtig drollig!



Deswegen mag ich Macarons aber immer noch nicht. Mir sind sie weiterhin viel zu süß. Man verstehe mich nicht falsch! Mich bekommt man wirklich immer über Buttercremes und Ganache, aber das Zeug ist einfach zu oft für meinen Geschmack übersüßt. Die allerbesten Macarons, die ich je gegessen habe – wirklich, es kam nie mehr in der Qualität etwas nach – sind Macarons gewesen, die mir die liebe Monika D. einmal aus Zürich als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Auf dem Züricher Flughafen erworben – also mit extra Flughafenzuschlag im Preis – sündhaft teuer, vermute ich. Aber sie waren leicht, locker, alle Komponenten sehr unaufdringlich und eine himmlische Komposition, die einfach nur auf der Zunge zu einem Geschmackstraum ineinander zerflossen. Nur: sie kosten ein Monatsgehalt.

Hierzulande versucht man mittlerweile auch über den Preis nur eines Macarons ganze Straßenzüge in Berlin zu erwerben. Den Stückpreis von einem und einem halben Euro für solch einen Doppeldecker aus Mandelbaiser mit etwas Schmiere mittenmang, kann man da schon mal abdrücken.

Also alles rund um die Macarons ist schon irgendwie etwas irre und irre finde ich gut. Irre – das kann ich!



Darüber hinaus kann man beim Macarons backen so ziemlich von Anfang an alles falsch machen, um gebrochene, aufgebrochene, nicht ausreichend hoch gekommene Macarons zu schaffen. Und dann die Füße! Oh my fucking godness: DIE Macarons-Füße! Wenn so ein Macarons ein Fuß-Handicap hat, dann ist nämlich Schluss mit der Macarons-Perfektion, da kann man noch so elegant aus dem Effeff einen steifen Eischnee zaubern: auf des Macarons' Fuß kommt es nämlich an. Und wer den nicht kann, der ist eben draußen aus der Welt der Macarons-Elite. (Ich, macht Euch da mal keine Sorgen, bin noch sehr weit entfernt vom perfekten Macaronfuß, ausreichender Standhöhe und fluffigster Ganache-Qualität.)

Also, wer eine Gelegenheit sucht, sein kleines pathologisches Ich in die empfundene Inkompetenz und Minderwertigkeit zu backen: nehmt Euch bloß Macarons zu Herzen und vor! Denn effektiver und schneller – ganz ohne Umwege – kann man sich nicht klein und elendig fühlend konditionieren.

Den perfekten Macaron zu backen, das ist ein bisschen wie einen Sack Flöhe zu hüten. Mit Loch im Sack, das versteht sich. Da muss das Eiweiß alt sein aber nicht zu alt, nicht zu kalt, nicht zu warm; die Menge auf das Gramm-My genau stimmen, die Mandel pulverisiert gemahlen sein, ebenso der Puderzucker,



es muss gesiebt werden, es muss Eiweiß geschlagen werden, es muss untergerührt werden in vielen vielen Schritten ohne auch nur eine einzige Luftblase zu zerstören, es muss in Spritzbeutel umgefüllt werden und wenn dann die Masse nicht hundertprozentig wie Lava fließt (und wir wissen doch alle wie Lava in jeweiliger unterschiedlicher Nähe zur Eruptionsquelle zu fließen hat, nicht wahr?), kann man gleich nach Hause gehen.

Dann muss man perfekt aufspritzen – immer die gleichen Kreise – und der Nippel-Zipfel, wenn der nicht richtig zipfelt … Diese kleinen panischen Attacken, wenn dann die Macarons zu sehr zerlaufen (oder zu wenig und der Nippel-Zipfel ein Nippel-Zipfel bleibt) das korrekt beherzte Aufschlagen des Backbleches. Überhaupt Backbleche? Was wissen wir denn schon über die Macaronsbackkompetenz von einzelnen Backblechen?



Die Trockenzeit, bevor sie in den Backofen einziehen wollen. Alleine diese Trockenzeit, ein Unterschreiten oder Überschreiten – daran sind schon so viele unschuldige Macaronbäckerinnenherzen zerbrochen. Habt Ihr eine Vorstellung, einen Hauch von Ahnung über diese Trockenzeit, wenn es draußen regnet und somit minimal die Luftfeuchtigkeit in der Küche tangieren könnte und alle Vorzeichen auf alles anders stellt? Die sehr intime Auseinandersetzung mit dem Ofen, denn man weiß ja nie, ob der wirklich mit dem ollen Ei korrespondieren mag und ob er ausreichend Hitze in die Füße schicken wird, ob er seine 140 Grad hält über zehn, elf, zwölf, dreizehn, vierzehn oder gar fünfzehn Minuten. Ob sich die Macarons gut von ihm behandelt fühlen und werden oder nicht, dann bocken und oberhalb ihrer zärtlich vorgetrockneten Kruste aufbrechen und somit ihre Epidermis zelebrieren wie ein Teenager im Pubertätswahn seine Pickel züchtet. Da kann so ein lieb gewonnener Ofen sich zum personifizierten Feind entpuppen. Das geht ganz schnell!



Und dann das Auskühlen nach dem Backen, wenn die Macarons keine Zehntelsenkunde zu früh aber auch keine Fünftelsekunde zu spät aus dem Ofen geholt werden dürfen und wirklich ganz perfekt aussehen, was aber noch längst nichts heißen mag, denn selbst wenn dann die Füße so perfekt scheinen und sie sich wie Ginger Rogers von Fred Astaire federleicht im Tanz hochgehoben von der Backfolie lösen, heißt das noch lange nicht, dass die Macarons in ihrem Innern fluffig und leicht sind und nicht klebrig und zäh im Kern und ob dann ihre Farbe noch etwas von dem an sich hat, was die Mandelzuckereiweißmasse vor dem Backen versprochen hatte, das ist doch alles völlig losgelöst von den übrigen Gesetzmäßigkeiten dieser Galaxie.

Also kurz, wenn Ihr Eurem ureigenen kleinen Wahnsinn einmal sehr sehr nahe kommen möchtet und rechts auf dem Standstreifen überholen wollt: backt Macarons!

2016-02-04

Heute Nacht …

… also um genau zu sein 15 Minuten nach drei Uhr Katzengezicke im Flur vor der Drahttür im Wohnzimmer, die gar keinen Draht mehr enthält, sondern ein Katzenbalkonnetz von unmöglichen Maßen, die ich so nie bestellt habe, aber zooplus liefert manchmal einfach auch Bockmist, muss man sagen. Egal. Also hinter der Tür eine Katze, vor der Tür eine Katze und beide erzählen sich, was sie voneinander halten, was sich mehr nach proletarischem Supermarktkassen-Gedisse anhört, als nach „hey, wir leben schon so lange unter einem Dach, schön Dich zu sehen!”

Was die können, können sie.

Die Tür wird von X-Läufer-Gummibändern in groß an einem Dübel geschlossen (von denen ich wohl die einzige Kundin bin, weswegen es sie kaum noch im Handel gibt) und wenn eines der Doppelgummis bereits kaputt ist, schafft Shiina es im Anfall sich am Gummi vorbei nach draußen zu wuseln. Das kenne ich alles und habe schon ein Ohr dafür, springe dann schnell zum Tatort, um das kleine im Aggressormode befindliche Ding einzufangen und besonders schön finde ich es morgens um viertel Vier.

Nicht.

Steige ich also aus dem Bett im Tiefschlaf und vertrete mir so dermaßen den Fuß, dass ich jetzt ein ernsthaftes Gehproblem habe. Und die Medikamentenschublade bedienen musste. Und mit Schlaf war es auch vorbei.

K.A.T.Z.E.N.

Die jetzt übrigens tief, glücklich und entspannt schlafen.

2016-02-03

Nie niemals nich …

würde ich eine meiner Katzen ausstopfen lassen.

Aber ich hätte gerne einige Hologramme hier von Nishia auf ihren Plätzen rumliegen. Das wäre schön. So auf dem Kratzbaum, neben mir im Bett oder auf meinen Beinen. Oder auf meinem Rücken sitzend, wenn ich in den Spiegel sehe. Auf meinem Schoß … natürlich wären das alles Illusionen aber dafür sehr schöne, dunkle Zeiten des Vermissens überbrückende.

2016-01-31

Ordentlich essen … 

Vergangene Woche war „Das Perfekte Dinner” für mich zu gucken Pflichtprogramm, weil eine – mir bekannte – Berliner Bloggerin die Runde bekochte. Frau Bunt kocht sortierte sich fachmännisch in eines der SpinOffs dieses Formates – hier: „Wer ist der Profi?” – ein und sorgte hier und dort für etwas Stimmung in einer ansonsten eher unterkühlten, fast langweiligen Runde.

Frau Bunt kocht hatte ein interessantes Menü gewählt, was insofern sehr mutig war, weil im Grunde von Anfang an sicher war, dass man damit nicht gewinnen kann. Denn sie servierte eine Roulade vom Havelländer Apfelschwein. Und diese bestand vorrangig aus dem Kopf eines Schweins.

Na, da war was los!

Schon hatten wir wieder die typische allerfeinste Bigotterie der deutschen Ernährungskultur vor einer Kameralinse versammelt. Gestandenen Männern rutschte das Herz in die Hose, die teilnehmende ansonsten vegan lebende Teilnehmerin (die fairerweise für diese Runde „ja” zum Fleischgenuss sagte), schob erstmals ihre Schwangerschaftsübelkeit als Argumentationshilfe über den Tisch (konnte sonst interessanterweise an dem Abend alles andere essen) und die Kommentare im Internet, die ich ganz gerne parallel zur Ausstrahlung mitlese, echauffierten sich auch nicht unerheblich.

Schweinekopf.

Kopf vom Schwein! Was für eine Zumutung! Aber um beim schönen Wort des Angriffes zu bleiben: tatsächlich wurde niemandem zugemutet, überhaupt einen ganzen Schweinekopf zu sehen. Frau Bunt kocht hatte ihn bereits ausgelöst und zerteilt vom Metzger erworben, es lagen nur sein Fleisch, Haut und Fett auf dem Küchenbrett. Die beim befreundeten türkischen Supermarkt in der Fleischauslage zu sehenden abgezogenen Lamm-Köpfe haben da deutlich größeres Realitätspotential. Alle Zutaten wurden von der Köchin als Rolle geformt gekocht, später paniert und gebacken als eine Rouladenscheibe serviert. Im Grunde eine Art Pfälzer Saumagen – nur ohne Hülle aus Magen. Wer Sülze isst, hat schon visuell Unappetitlicheres auf dem Teller gehabt.

Man konnte oder wollte die Vorspeise geschmacklich nicht so recht goutieren. Dem einen Gast – später als tatsächlicher Profi enttarnt – war die Vorspeise nicht lange genug gekocht. Allerdings hatte die Köchin auch deutlich weniger Zeit für die Zubereitung ihres Menüs (drei Stunden) als uns das Format (einen Tag lang) gerne glauben machen möchte. Die anderen waren immer noch so schockiert über die Zumutung, Fleisch vom Schwein serviert bekommen zu haben und haben sich schon vorher so in Abneigung gesabbelt, dass das Urteil über diesen Gang im Grunde vorher schon feststand.

Natürlich ist in einem solchen TV-Format das, was der Zuschauer sieht in einem großen Maß vom Schnitt abhängig. Aber den kann man natürlich auch nur dann übertrieben offerieren, wenn vorher überzogene Inhalte zur weiteren Verwendung gedreht werden konnten. Und in diesem Zusammenhang waren sich die Gäste nicht zu fein, am Schweinekopf angemessen vor der Kamera zu eskalieren. Diese überzogene Affektiertheit und Aufregung rund um die Tatsache, dass man einen Schweinekopf essen solle; eine Zutat, die einem in jeder fein passierten Wurst schon längst auf die Stulle gelegt wurde? Boah, jeht mir wech damit!

Mich nervt, wie wir hierzulande einen ganz großen Anteil von einem Tier, was wir alleine für unsere Leibeslust schlachten, nicht auch ganz verwerten. Wirklich. Einmal im Jahr liegen hier bei meinem Supermarkt um die Ecke tatsächlich Schweineschwanz, Schweineohr oder nur Schweineschwarte in der Auslage. Und die könnten dort vergammeln. Es wird einem quasi hinterher geworfen. Selbst Leber, ob man die nun essen mag oder nicht, ein früher in Berlin absolut gängiges Tagesgericht, muss man mittlerweile extra vorbestellen. Vermutlich wissen Kinder heute gar nicht mehr, dass Tiere auch Nieren besitzen. Das ist doch nur noch lächerlich!

Man muss Schweinekopf nicht selbst zubereiten oder lieben. Aber wie man sich vorher schon – vor dem eigentlichen Versuch – dagegen aussprechen kann, dass man von dem gleichen Tier, dessen Filet man liebt, den Kopf als eklig ablehnt? Ohne überhaupt schon die Art der Zubereitung zu kennen? Da muss es einem wirklich über alle Maße viel zu gut gehen.

Um dann übrigens, und ich behaupte, dass ist die eigentliche Krönung der übersatten Dekadenz, im nächsten Gang die Schweinsbacke wieder total lecker zu finden! Denn es gab „Sous Vide Wammerl – geschmorte Backe – Rotkohl” als Hauptgericht. Und nun überlegen wir alle mal, wo bei einem Schwein die Backe sitzt?

Schweinsbacke – aus dem Schweinskopf entnommen – war völlig okay. Der Schweinskopf den Gästen als Schweineroulade serviert ohne vorherige verbale Kopfandeutung wäre vermutlich auch sehr okay gewesen, hätte vielleicht sogar (bei ausreichender Zubereitungsdauer) Begeisterungsstürme ausgelöst. Fleischpampe kann man dem Deutschen immer gerne servieren, solange er nicht weiß, was da drinnen ist, nicht wahr?

Das ist doch verlogen. Und doof!

Ansonsten gab es in dieser Woche bei den tollen Köchen mit den (höchstwahrscheinlich) auf Raten gekauften Pathologie-Style-Küchen an Nespresso-Deko (darüber komme ich erst einmal nicht weg) viel Schäumchen. Schäumchen hier und Schäumchen da. Die hehre Kunst des deutschen Hobbykoches verdeutlicht sich vor allem in dieser neuen Zeit nicht an der Wertschätzung des von ihm verwendeten Fleisch im Ganzen des – für die TV-taugliche Präsentation der kostbaren Messersammlung – gestorbenen Tieres, sondern offensichtlich an des Koches seines Lecithin-Vorrats und blasierten Umgang damit. (Dieser Satz ist weniger wirr als er beim ersten Lesen scheint und ich bin ein bisschen stolz auf ihn).

Ich mag Schäumchen nicht mehr. Visuell war Schäumchen für mich eh immer nur der Spülrückstand auf einen schlecht gespülten Teller mit meist nur zu vermutendem Geschmack und somit nur halb attraktiv. Aber diese aktuelle Fluktuation von Schäumchen ist mir nun wirklich zu viel. Da habe ich lieber ein ordentlich konzentriertes Petersilienöl auf dem Teller als schmeckendes Schmuckstück.

Darf ich einen kleinen Hinweis geben? „Schäumchen” ist mittlerweile das, was als Balsamico-Reduktion als Teller-Gemälde schon vor zehn Jahren out war. Somit: für mehr Eisbein, Schweinekopf und echten Espresso aus der Carmencita.

Und hört verdammt noch mal auf, Euch vor Schweinsmägen zu gruseln: das Tier ist für Euch gestorben! Und zwar im Ganzen, nicht nur in von Euch geliebten Einzelteilen!

Vorratshaltung

Gestern habe ich beim Schnäppchenprinz in der Karl-Marx-Straße zugeschlagen. Marmeladen- und Vorratsgläser ab —,55 über —,79 bis ,—99 Cent das Glas. Und jede Menge Ersatzdeckel. Endlich einmal nicht die stereotypen Marmeladengläser (links im Bild) mit denen mich der Handel sonst immer beglückt. Ihr kennt das ja, ist erst mal Saison, rennt man den Gläsern im Handel hinterher oder bezahlt deutlich mehr als jetzt.



Und da morgen der 1. Februar ist und wir jetzt langsam anfangen könn(t)en, die ersten Samen zu setzen, damit wir im März pikieren und im April die kleinen grünen Zöglinge je nach Breitengrad in die grüne Freiheit schicken können, ist etwas Vorbereitung für die nächste Einkochzeit keine so schlechte Idee. Damit sich die Gläser nicht langweilen, steht heute die Zubereitung von etwas „Crème de caramel au beurre salé” auf dem Programm. Und butteriges Apfelkompott. Ich habe hier nämlich einen Sack Braeburn-Äpfel liegen. Da wird ein feines Butterkaramel angesetzt in denen die Apfelwürfel (mit Schale) einkochen und dann ab in die Gläser, wo sie auf ihre eigentliche Aufgabe, nämlich den nächsten Kartoffelpuffern als feine Beilage zu dienen, warten dürfen.

Ansonsten hat Arthurs Tochter kocht heute ein sehr schönes Blogpost über das „Für gut …”-Aufbewahren geschrieben. Den empfehle ich zu lesen und dann die schönen Dinge in den Schränken viel mehr ins Leben zu holen.

2016-01-19

10 Monate …

… hat der kleine Großcousin teilweise unwissentlich und teilweise wissentlich mit sehr viel Elan, Ehrgeiz, kindlichem Eifer, wilder Freude und lustiger Leidenschaft hart an seinem Update gefeilt, gearbeitet und knapp zwei Monate vor seinem vierten Geburtstag es fast überpünktlich – nämlich zwei Tage vor dem Termin – veröffentlicht. Jetzt ist dieser wundervolle kleine Mann ein:

Großer Bruder – von einer Nela!

(Und allen geht es gut!)

Die Schlehe



Mensch, da musste ich im letzten Jahr glatte 50 werden, um erstmals Schlehen kennenzulernen. Kannte ich nicht. Ja, sicherlich ist mal im Getränkeregal das Wort „Schlehenlikör oder -geist” an mir vorbei geschlichen aber da ich solche Getränke eher nicht trinke und noch weniger kaufe, gab es in meinem Leben keine Schlehen und somit kein Nachdenken darüber.



Bis mich meine liebreizende Nachbarinfreundin im letzten Jahr nach Karow zum Hundebespaßungsspaziergang entführte. Karow liegt nordöstlich in Berlin, von meiner Dockingstation ist man mit U- und S-Bahn binnen 30 Minuten hingereist, die einem deutlich kürzer vorkommen, wenn man eine Nachbarin, noch einen Nachbar und ein, zwei, drei Hunde für die Unterhaltung an der Frau hat. Da steigt man in die Bahn ein und „Schwups!” ist man schon da!



Karow bietet allerlei Interessantes, wird schmuck von einer schmal laufenden Panke begleitet und unser Ausflugsziel waren die Karower Teiche,



ein Naturschutzgebiet mit hübscher Wildvögel- und Rindvieh-Anbindung. Der Usedomer-Radweg führt auch dort lang. Und Streuobstwiesen als auch Schlehensträucher in größerer Menge.



Und so kam es, dass die Lieblingsnachbarin und alle Begleiter einen Weg entlang schritten, ich mich höchst begeistert über die prallen blauen Früchte an den Sträuchern rein visuell erfreute und mir die Nachbarin erklärte, das seien Schlehen. Meine Recherche später ergab, dass es sich dabei tatsächlich um Schlehen handelte, diese ausreichen Gerb- und Bitterstoffe besäßen, um also als prima Sache für den menschlichen Organismus durchzugehen und man könne diverse Dinge daraus zaubern, wie Saft, den schon beschriebenen Likör und Marmelade, wenn man nur die Früchte hängen lässt bis zum ersten Frost.

Ich lernte Karow und die Schlehen im späten September kennen, der nächste Frost schien also nicht allzu weit und als wir hierzulande selbst in Berlins Mitte die erste richtig kühle Nacht rund um null Grad hatten, machte ich mich alleine auf nach Karow an einem fürchterlich hübschen Sonnentag und ging Schlehen sammeln, denn ich interpretierte den Norden Berlins schlicht einige Grad kälter. Der ganze Tag war ungemein lustig aber darüber blogge ich ein anderes Mal (man kann ja Dinge und Menschen erleben in der Einsamkeit der Karower Grünanlagen, man glaubt es nicht!)



So sammelte ich also Schlehen und war ungemein erfolgreich. Gute vier Kilo werden es ingesamt gewesen sein. Übrigens heißt es das Schlehen sammeln mache keinen Spaß, weil die Sträucher Dornen hätte und pieken. Sie haben Dornen aber wirklich Pieken, das tun sie beim sammeln eher nicht so schlimm.



Nun ist die Schlehe eine – im Vergleich zu anderen saisonalen Früchten – wirklich pragmatische Frucht. Sie möchte erst nach dem ersten Frost geerntet werden, weil sie dann etwas von ihren im Überfluss vorhandenen Gerb- bzw. Bitterstoffen abgibt und dann erst genießbar ist. Daher wird in vielen Rezepten vorgeschlagen, wenn man sie dann doch vor dem Frost erntet, sie wenigstens noch mal in die tiefe Kühlung zu geben. Eine Frucht, die quasi tiefgefroren werden möchte, hat in saisonaler Einmachzeitkochkonjunktur deutliches Sympathiepotential. Das tat ich dann auch mit meinen Früchten. Und beließ sie dort bis letzte Woche, also einen Teil davon. Der Rest friert dort immer noch fröhlich vor sich hin.

Dass ich noch Schlehen im Kühlschrank habe, daran erinnerte mich neulich Ela von „Ela kocht!” , die ihre Schlehen unter anderem als Beilage für Fleischgerichte würzig einmachte. Das fand ich spannend und kochte das umgehend nach.



Nun ist die Schwierigkeit bei Schlehen folgende, wie man hier gut sehen kann:



Richtig gesehen! Das ist ein bisschen viel Kern in vergleichsweise wenig Schlehe! Insofern fand ich die Variante von Ela geschmacklich schon recht überzeugend, will sagen, er machte bei mir Lust auf mehr Schlehe aber als Beilage zum Essen eignen sich die Schlehen für mich eher nicht. Nicht entsteint. Und würde man entsteinen, wäre kaum Frucht vorhanden. So oder so hatte ich jetzt aber große Lust meine erste Schlehenmarmelade auszuprobieren. Ich wühlte mich durch diverse Marmeladenrezepte und habe nach meiner Erfahrungen erst einmal alle aussortiert, die überhaupt nicht darauf eingehen, dass man Schlehen entsteinen muss – alternativ wenigstens passieren muss. Und von solchen Nulllösungen gibt es erstaunlich viele!



Ich hatte knapp über ein Kilo Schlehen, vier Boskop-Äpfel (komplett mit Schale und Griebsch in Würfel geschnitten), sponsorte mit dem Mark einer Vanillestange und sicherte den Hinterhalt mit einer Packung Gelierzucker (2:1). Den Rest besorgten Hitze, eine Flotte Lotte und im späteren Verlauf ca. 600 ml Wasser.



Die Schlehen setzte ich mit den Äpfeln bei leichter Hitze auf und ließ alles sanft köcheln. Laut Rezept mindestens eine Stunde, bei mir waren es mindestens zwei und dann ließ ich das Ganze über Nacht ziehen. Die Äpfel habe ich deswegen komplett dazu gegeben, weil sie etwas Saft abgeben beim Einkochen und das Pektin der Kerne für eine natürliche Bindung sorgt. Am nächsten Tag ließ ich die Masse noch einmal aufkochen und pürierte alles mit meiner Flotten Lotte – die sollte man tatsächlich haben, wenn man sich an Schlehen dran macht. Klar kann man auch alles durch das Sieb streichen – aber das macht es unangenehm anstrengend.





Das Fruchtmus und den Saft habe ich aufgefangen und die Maische aus der Lotte nochmal mit dem 600 ml Wasser aufgesetzt wieder eine Stunde köcheln lassen und wieder alles durch das flotte Lottchen bewegt und auch den Saft und das Mus zum schon aufgefangenen Mus hinzugefügt. Übrigens hatte ich an dem Tag den ganzen Vormittag einen typischen „eine Erkältung kündigt sich an”-Hustenreiz, der wie von selbst verschwunden war, nachdem ich einen Esslöffel von dem Sud probiert hatte. Der war geschmacklich schon sehr lecker – und bitter. Da sind meine sich im pubertären Auflehnungsstatus befindlichen Bazillchen direkt weitergezogen. Die haben sich nicht einmal mehr verabschiedet. Was für ein angenehmer Nebeneffekt!



Den Sud habe ich nochmals aufgekocht, die Packung Gelierzucker hinein gerührt, das Ganze kochen lassen bis meine Gelierprobe meldete, dass alles ganz chic sei und die Marmelade in insgesamt fünfeinhalb Marmeladengläser (davon eins umgekippt) gefüllt und war zu diesem Zeitpunkt farblich schon einmal im Himmel. Will sagen: Schlehen verarbeitet man günstigenfalls besser in dunkler Klamotte!



Und nachdem die Konfitüre etwas fester geworden ist, musste ich natürlich probieren. Fazit: Schlehenmarmelade ist meine neue Lieblingsmarmelade und ich habe keine Ahnung, warum es diese nicht öfter im Handel gibt. Sie ist bildschön in der Farbe, hat eine angenehme Süße, was gleichbedeutend ist mit sie ist nicht zu süß. Daher eignet sie sich auch vorzüglich für eine Vinaigrette. Ihr feiner bitterer Geschmack rundet das Erlebnis schön ab. Und das Bittere ist auch wirklich anwesend – nichts ist tot gezuckert. Ich finde das ganz wunderbar, gehöre aber auch zu den Menschen, die sehr bedauern, weil man Chiccoree die Bitterstoffe weg züchtet. Der Schlehengeschmack ist überhaupt etwas ganz Feines!



Kurz: Karow ich komme im Herbst wieder! Ist aber auch zu schön dort!

2016-01-16

Einohr-Tally

Wir hatten diese Woche an einem Tag Sonnenschein und die kleine bunte Katze hat sich begeistert bescheinen lassen …





Es ist interessant wie anders Tiere gleich mental und physisch agieren, sobald nach trüben Tagen die Sonne wieder rauskommt. Wie ausgewechselt scheinen mir die kleinen Katzenseelen.

The Conversation



Die renommierte Fashion-/Porträt-Fotografin Amada de Cadenet hatte vor einiger Zeit das Web-TV-Format „The Conversation” initiiert. Sie spricht mit – normalen und prominenten – Frauen über Emanzipation, Business, sehr persönliche Themen. Women-TV – nicht nur für Frauen!

Diese Woche im Gespräch mit ihr und anderen Frauen: US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton– sehr persönlich.

2016-01-14

Hilfe!

Falls Ihr noch Kinderkleidung habt für drei syrische Flüchtlingskinder 4 Wochen (!), 3 und 4 Jahre (sehr klein und schmächtig). Dringend benötigt! Im Zweifelsfall sind auch Gutscheine von Kinderbekleidungsgeschäften oder Online-Shops bzw. Amazon wirklich sehr sinnvoll!

Bei meinen Bekannten ist noch eine Familie nachgewachsen. In einem sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand, die Kinder sind jetzt auch erst im Krankenhaus aufgenommen worden. Unter welchen Bedingungen die Frau das Baby bekommen haben muss, kann man sich vorstellen.

Es ist wirklich zum Heulen. Die Kontaktadresse gibt es über mich: creezy at gmx.de.

P.S. Gebraucht wird auch ein Kinderwagen für das Baby … falls da jemand helfen kann?! Einen Kinderwagen haben wir dank meinem Cousinchen (*knutsch*) jetzt - aber die Kinderkleidung, alles Sonstige für ein Baby, ein Hochbett für die Kinder wären sehr hilfreich!