Posts mit dem Label creezy on tour werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label creezy on tour werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2025-06-26

In den Zitronenhainen der Limone Rocca Imperiale I.G.P.

Ein ganzer Tag meiner Kalabrienreise war komplett der kaiserlichen Zitrone gewidmet, der Limone die Rocca Imperiale I.G.P. In diesem wunderschönen Borgho Rocca Imperiale leben die Menschen für ihre Limone L’Oro di Federico – das Gold vom Fritze–, wie sie liebevoll nach Kaiser Federico II di Svevia von ihnen bezeichnet wird. Sie war der Star und ein Grund dieser Reise.

Fan dieser aromatischen und saftigen Zitrone bin ich seit März 2025. Nämlich als sie uns Ferdinando di Leo zum Verkosten in Pinos Trattoria vorstellte und uns von dieser Region Kalabriens vorschwärmte. Jetzt wollte ich sie in ihrem sonnenbeschienenen Ambiente treffen, in ihrer Heimat. Also dort, wo die Zitronen blühen.

Frühe Begrüßung im Calainbocca

Nach einem üppigen, aber lässigen Frühstück, zu dem der Vize-Bürgermeister Antonio Favoino von Rocca Imperiale in seiner Calainbocca (Tropfen in den Mund) eingeladen hatte, machten wir auf den Weg in die Limonenhaine.
Das Calainbocca ist ein kleiner Lebensmittelladen in Rocca Imperiale, der all die exquisiten Produkte führt, die in und rund um Rocca produziert werden.

Natürlich mit Online-Shop, da gibt es auch den Miele con Saffrano! Es gibt Dolce, Pasta, Riso (natürlich alle mit Limone oder Trüffel erhältlich), Konfitüren, Konserven, Trüffelpasten, Käse bis Salsiccia. Wein, Bier und Caffé. Also wirklich alles, was lecker ist – und unbedingt in den Koffer möchte!
Kuze Zeit später ging es mit dem Auto die Straße hinunter, an den hübschen Häusern mit ihren Gärten mit Zitrusbäumen vorbei, weit vor mir schimmerte die Adria voller kleiner Diamanten. Die Sonne hatte gute Laune und kurze Zeit später ruckelte das Auto über landwirtschaftliche Wege, um einen ersten Stopp mit Blick auf die Totale von Rocca Imperiale zu machen.
Dann ging es weiter zu Danilo Egidio, dem Präsidenten der Kooperative Lemon House!

Kooperative Lemon House – alles für die Limone di Roca Imperiale I.G.P.

Sie wurde im Jahr 2022 gegründet. Die einheimischen Produzent*innen haben sich zusammen getan, um die Limone Rocca Imperiale I.G.P. in ihrer regionalen Herkunft zu schützen und ihren Anbau zu fördern. Andererseits stärker auf den internationalen Märkten zu vermarkten. Die zitronige Kaiserin wird in diesem fantastischen Mikroklima nach biologischen Maßstäben angebaut.

Alle Produzenten haben sich verpflichtet, die Zitronen unter den von der Kooperative vorgegebenen Qualitätsmaßstäben anzubauen. Sie versteht ihre Aufgabe darin, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mechanismen zu kontrollieren, dass diese Vorgaben eingehalten werden.
Das alles erzählte Danilo, der mich zuerst in einem großen Zitronenhain begrüßte, wo er mit seinen Angestellt*innen mitten in der Ernte steckte. Er zeigt uns, wie eine dieser Limonen, ganz frisch vom Baum gepflückt, nur leicht gedrückt rund um ihre Erntewunde aus den Fruchtdrüsen ihrer Schale die Ölmoleküle spritzend freigibt.
Man sieht sie regelrecht ihre zitronigen Atome kraftvoll spucken. Faszinierend, wie eine einzige Limone in freier Natur uns so mit ihrem Zitronenduft einhüllen kann. Die Limone Rocca Imperiale I.G.P. ist besonders reich an ätherischen Ölen in ihrem Flavedo und dieses frische Aroma findet sich auch in ihrem Fruchtfleisch wieder.

Die wundervollen gelben Früchte mit einer durchschnittlichen Größe von mindestens 53 mm werden hier geerntet und später in der Kooperative gereinigt und verpackt. Kleinere Früchte wandern in die Marmeladenproduktion. Herausstechendes Merkmal der Limone di Rocca Imperiale IGP ist eine Saftausbeute von mindestens 30 % pro Frucht und einem Säuregehalt von 4,5 % (entsprechend 4,5 g Zitronensäure/100 ml). Und der besondere Saft, der geschmacklich deutlich weniger sauer schmeckt als andere Sorten – aber auch nicht in eine Süße abgleitet.

Man muss sich also nicht wundern, wenn die Menschen hier auch einmal herzhaft in die ganze Zitrone beißen – und es genießen
Die einzelne Frucht darf nicht weniger als 100 Gramm wiegen. Sie erscheint in ihrer Form elliptisch, lang bis kugelförmig, ihr Fruchtfleisch ist geradezu kernfrei. Die perfekte Rocca Imperiale I.G.P. darf nur unter diesem Namen in den Handel kommen, wenn sie in der Sortierung zur Handelskategorie Extra, I und II gehört.

Der Baum, der drei Leben gleichzeitig lebt!

Danilo erzählt, dass ihr Baum drei Leben zur gleichen Zeit führt. Während ihre grünen, kleineren Früchte sich gerade im Wachstum befinden, – … hängen auch überall verteilt im gleichen Baum dicke saftige, gelbe Zitronen – so etwas von reif zur Ernte. An anderen Ästen mit jungen, zarten, noch nicht ganz ausgewachsenen Blättern, bilden sich indes erste Blütenknospen oder sie blühen bereits kräftig duftend, um die nächste Generation von Zitronen auszubilden – nach freundlichen Besuchen.
Und dazwischen findet man immer wieder die sehr kleinen ersten zartgrünen Ausbildungen von Früchten an den verfallenen Blüten, die sich noch im Stadium des Werdens befinden. Diese Zitrusbäume sind ein Wunder der Natur, echte Arbeitsesel in der Botanik.
Die Erntehelfer*innen wandern in kleinen Gruppen durch das Feld und ernten teils vom Boden in die Bäume kriechend, teils auf Leitern in der Höhe die reifen Limonen ab. Sehr schnell haben sie einen Baum abgeerntet und wandern schon zum nächsten.
Einer der Erntehelfer erklärt, dass eine Zitrone, auf der sich kleine Schnecken wohlfühlen, der beste Beweis für eine ungespritzte Frucht ist.
Wir haben da einen Beweis!

Das bestätigt auch Danilo. Wenn die Bäume hier Anzeichen von Stress zeigen, der sich daran messen lässt, dass sich die Blätter einrollen, dann gibt es etwas Wasser aus den liegenden Leitungen. Sehr viel mehr Unterstützung erhalten sie nicht. Geerntet wird im Prinzip das gesamte Jahr über, wenn auch jetzt ab Mai die Ausbeute immer geringer wird. Die Haupternte dieser Sorte beginnt in den Wintermonaten. Im Hochsommer, meist Mitte August, zelebriert das Borgho das Festa del Limone di Rocca Imperiale und lässt drei Tage lang Federicos Gold hochleben mit Musik, Tanz, Wissenswertem und natürlich … Limonen.
Im schnellen Tempo sind die Eimer der erntenden Mitarbeiter*innen immer wieder gefühlt, die zuvor die reifen Zitronen vorsichtig von den Ästen abdrehen. Vorsicht ist wirklich geboten, einerseits, um andere noch nicht reife Früchte am Baum nicht zu beschädigen und andererseits, um sich von den ziemlich vielen Stacheln im Baum zu schützen.

Voll mit diesen großen, gelb leuchtenden und herrlich duftenden Früchten, trägt einer der Helfer sie immer wieder zum Anhänger.
Vor dem wartet ein hübsches Fossil von einem Traktor, der sicherlich in seinem Leben schon einige Millionen Tonnen Zitronen gezogen haben wird. Die Bäume stehen in einem Abstand von ungefähr zwei Metern, es summt … und duftet herrlich!

Lemon House – meine erste Zitronenwaschstraße!

Wenige Kilometer weiter steht die neue und große Lagerhalle der Kooperative. Vormittags werden die Limonen im Feld geerntet und später, wenn die Sonne draußen zu sehr drückt, wird die eingebrachte Ernte gewaschen …
… und dann sortieren die Helfer*innen am Band der Sortieranlage je nach Größe und Klassenzuordnung in die Kisten. Jede einzelne perfekte Zitrone wird mit dem I.G.P.-Zertifikat der Zitrone beklebt.
Alle Zitronen sehen aus wie aus dem Bilderbuch, perfekt gemalt. In den Sortierkörben liegen die aussortierten Früchte, manche halt zu klein, noch nicht ganz rundherum gelb. Andere mit nicht perfekter Schale oder sehr lustigem Wachstum, z. B. wenn sich die Frucht den Weg zwischen zwei Ästen bahnen musste.
Für mich wirken diese Früchte mit ihrem eigenen visuellen Charakter eigentlich viel schöner – aber der Markt möchte Perfektion. Und ja, die bekommt er hier.

Aber selbst die nicht perfekten Früchte kommen noch zu Ruhm und Ehre. Nämlich in die Gläser der von der Kooperative hergestellten Marmeladen, die ich anschließend verkosten darf. Marmellata di Limoni – mit und ohne Minze (mit sehr lecker) – oder aus Limone und rosa Pampelmuse, beste Sorte für mich: Bergamotte.
So ein Vormittag, ganz der Limone gewidmet und von ihrem herrlichen Duft umgeben, tut einfach der Seele gut!

Wundervolle Gastgeber: Franscesca und Ferdinando di Leo

Es geht zitronig weiter in dieser duftenden Welt der gelben Schönen. Ich besuche Ferdinando di Leo und seine charmante Ehefrau Fransceca. Unser Wiedersehen ist herzlich – sie haben nicht nur großzügig zu einem Aperitivo eingeladen, ich werde auch von beiden fantastisch bekocht. Ihr Haus liegt hinweg über einer kleinen Schlucht, die ihre Zitronenhaine vom Borgho trennen.
Ferdinando führt durch seinen grünen Garten, der lediglich einen kleinen Teil seiner Anbaufläche darstellt.
Idyllisch ist es hier, der Garten ist ein Potpourri vieler Zitronen und Orangenbäume und ich entdecke einen Limettenbaum …
… und Mispeln wachsen hier ebenso – und im Hintergrund gackern die Hühner im Stall. Übrigens: Man kann bei diesem reizenden Paar auch Ferienzimmer buchen – Limone che si mangia.

Zwischendurch schaut Catalin vorbei. Einst Erntehelfer aus Rumänien bei Ferdinando gewesen, hat er sich inzwischen in Rocca Imperiale niedergelassen und baut nun Erdbeeren in biologischer Qualität an, die er uns für den Nachtisch schenkt. Auch er schwärmt – wie alle, die mir von ihren landwirtschaftlichen Produkten erzählen – von der wundervollen, mineralreichen Erde und dem besonderen Mikroklima – im Hinterland schützt das Pollino Gebirge und von vorne schickt das Meer gute Winde über das Land.

In dem Haus lodert in der großen Küche der Kamin!
Und während sich langsam der Himmel bezieht, laden beide in ihr blitzeblankes Labor ein, wo sie aus einem Zeil ihrer Limonenerntr ihren Limoncello di Limone di Rocca Imperiale I.G.P. zubereiten und abfüllen, den sie weiträumig vermarkten. Limoncello di Leo.
Francesca öffnet täglich drüben im Borgho ihren hübschen, kleinen Laden, der wohl einmal ein Frisiersalon war und jetzt ein Mix zwischen Galerie, Veranstaltungsort und Verkaufsshop ist – mit vielen köstlichen Produkten, mit und rund um die Zitrone. Natürlich wartet dort ihr Limoncello auf die Kunden.
Und auch hier in ihrem schönen Zuhause begegnen mir immer wieder die Zitronen an den Wänden, auf dem Tisch, im Regal. Il passione di Limone di Rocca Imperiale!


Pssst! Leo verrät das Rezept seines köstlichen Limoncello di Leo

Ferdinando schält die Limonen sehr dünn ab, sein Tempo dabei ist beeindruckend!
Obwohl man von dieser Limone wirklich alles essen kann: Schale, Mesokarp (die weiße Zwischenhaut, die bei dieser Sorte viel weniger bitter schmeckt als von anderen Limonen) und ihr saftiges Fruchtfleisch. Bliebe aber zu viel vom Mesokarp an der Schale, würde es im Alkohol eingelegt doch Bitterstofffe abgeben, die man im Limoncello nicht haben möchte. So also wird jede Limone per Hand sorgsam geschält.

Die Schalen werden für mindestens 72 Stunden in 95 %igen Alkohol eingelegt. Danach kommt der Alkohol zu einem Zucker-Wasser-Gemisch in die große Zentrifuge, die die Zutaten einige Stunden lang vermengt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die Schalen dienen übrigens als perfekte Feueranzünder für den Kamin. Hier kommt nichts weg!

Vier Zutaten kommen also nur in Leos Limoncello, das gelbe flüssige Gold di Rocca Imperiale. 14.000 Flaschen werden vom Limoncello di Leo pro Jahr produziert, die dann 30 % Alkohol enthalten. Ferdinando verrät uns sein Grundrezept: Auf die Schalen von 10 Kilo Zitronen (!) kommt ein Liter Alkohol, anderthalb Liter Wasser und 600 Gramm Zucker. Und dann schmeckt dieser Limoncello intensiv und süß, die wundervolle Limone hat ihr Bestes gegeben und entsendet den Geschmack des Alkohols charmant in seine Grenzen. Was durchaus trügerisch sein kann.

Ferndinando empfiehlt, Limoncello im Tiefkühler aufzubewahren. Er gehört sehr gut gekühlt getrunken!


Kurzgebratens Fleisch? Für mich ab sofort nur noch mit Limone!

Auf der Terrasse oben im Haus von Francesca und Leo habe ich einen fantastischen weiten Blick über die grüne Landschaft der Zitronenhaine und darf mich dem vorbereiteten Aperitivo genüsslich hingeben. Der plötzlich einsetzende sehr starke Regen entsendet uns alle ins Haus, wo wir an einem schön gedeckten großen Tisch Platz nehmen und den von Ferdinando und Fransesca zubereiteten Salat, pikante Pasta und später am Kaminfeuer gegrillen Salsiccia und kurzgebratenes Fleisch genießen.
So lecker! Und natürlich träufelt man auf das Fleisch etwas Saft der Limone di Rocca Imperiale I.G.P. (Das nehme ich übrigens mit von dieser Reise: Kurzgebratenes Fleisch gehört ab sofort mit Zitrone serviert!)

Und natürlich genieße ich dazu etwas tiefroten kalabrischen Vino! Draußen schüttet es ordentlich, aber das stört nicht in dieser wundervollen, gastfreundlichen, so schönen Runde.
Die Bäume, die uns diese tollen Früchte und den feinen Limoncello schenken, brauchen den Regen. Und dann soll er halt einfach sein!


Calainboca
Corso Vittorio Emanuele 26
Rocca Imperiale Centro Storico (CS)
Kontakt +39 377 599 9444


Limoni di Leo
Corso Vittorio Emanuele 78
Rocca Imperiale Centro Storico (CS)
Kontakt +39 338 190 9644 / +39 335 755 9842

2025-06-02

Gerne übernachtet: Le Dune Suite Hotel in Porto Cesareo

Meinen letzten Geburtstag mit einer Fünf vorne verbrachte ich letzten Oktober dank der von Carmen Mancarella organisierten Pressereise im Salento von Apulien. Und der Tag startete besonders für mich, nämlich sehr früh am Morgen, mit einem Bad im Ionischen Meer zum Sonnenaufgang am Strand des Hotels Le Dune Suite Hotel in Porto Cesareo.
Hier hatte Carmen mich eingebucht – und das war schon ein besonderes Geschenk! So bewusst ich mir sehr früh den Wecker stellte, machte ich mir nach Carmens das nächste Geschenk! Und bitte … kann es eine schönere Aussicht in einen solchen Tage geben?

Urlaub direkt an einem der schönsten Strände Apuliens

In dem modernen Neubau wird Touristen das umfassende Programm für einen Traumurlaub in Apulien geboten. Lediglich zwei Kilometer entfernt liegt das Le Dune Suite Hotel vom Kern der Küstenstadt Porto Cesareo, der Stadt mit der berühmten Fischerstraße. Hervorragend bewacht übrigens, denn es liegt mitten der beiden Wehrtürme Torre Chianca, Torre Cesarea, die man zu Fuß auf schönen Strandwanderungen erreichen kann.
Nicht umsonst spricht man von dieser Gegend Apuliens, von den Malediven Europas. Die Strände sind traumhaft schön – lang, flach ins Meer laufend, mit weißem Sand, von dem türkis-klaren Wasser des Ionischen Meeres (meist sanft) umspült.
Genauso ein Strand liegt direkt vor der Tür des Le Dune Suite Hotel. Die kleine Küstenstraße überquert, wird man vom hoteleigenen Restaurant Aqua rechter Hand begrüßt, links wartet die zum Hotel gehörende American Bar. Hier werden kleine Snacks serviert im Route 66-Style und die den Strand mit Musik und Partystimmung versorgt. Im Herbst war sie auch noch sehr gut besucht.


Vier Sterne, zwei Restaurants, eine Bar – und ein Pool zum dahinschmelzen

Das mit vier Sternen ausgezeichnete Hotel ist mit 48 Zimmern im üblichen Standard ausgestattet. Auf lediglich drei Etagen übrigens, charmant, denn das senkt übliche Hotelanonymität. Für meinen Geschmack sind die Zimmer eine Spur zu dunkel eingerichtet, einen Regentag möchte ich darin nicht verbringen müssen. Die Superior Rooms bieten ein bequemes Kingsize-Bett, Klimaanlage, freies Wi-Fi, Minibar, mit einem kleinen Balkon auf großzügigen 24 Quadratmetern, die geräumige Dusche im Bad habe ich sehr genossen. In den Deluxe Zimmern wohnen Gäste auf 5 Quadratmetern mehr und können einen seitlichen Meerblick genießen. Family Superior besitzen ein doppelstöckiges Hochbeet. Und die Suite lädt zum Bad mit Jacuzzi, mit Wohnbereich für bis vier Personen auf geräumigeren 50 Quadratmetern ein.
Das Private Spa Le Dune ermöglicht das übliche Wellness-Programm mit Sauna und Hamam. Im ersten Stock kann man einen sehr relaxten Tag am Dachpool mit Hydromassagebecken und Loungebereich mit kleiner Bar – auch ohne Sand zwischen den Zehen – genießen. Ein großer Loungebereich im Erdgeschoss, eine Leseecke für die Kinder als auch der Granchietto Club – der Kids zwischen 4 und 12 Jahren mit täglichem (im Preis inkludierten) Programm unterhält – und die Bibliothek für Erwachsene runden das Hotelangebot ab.
Mein Superior Zimmer im ersten Stock hatte auf dem kleinen Balkon einen Blick ins dichte (Schatten spende) Grün – mit einer traumhaft großen Dusche im Bad.
Und ja, ich habe meinen Aufenthalt sehr genossen, obwohl ich leider nicht viel Zeit in diesem Hotel verbringen konnte, dank unseres gefüllten Tagesprogramms.


Restaurant Le Dune Suite Hotel

Serviert wird im Restaurant Le Dune Suite Hotel ein reichhaltiges internationales Frühstück mit besonders feinem italienischem Standard (Burrata, Nodini und an der klassisch roten Berkel frisch aufgeschnittener Prosciutto Crudo, ein sehr feiner San Daniele) Apuliens – nur bedauerlicherweise schon Anfang Oktober nicht mehr auf der Terrasse.
Wo sich aber dieser hübsche Kerl herumtrieb. (Mein Drama.)

Fischrestaurant Aqua

Das zweite Restaurant Aqua, auf der Strandseite gelegen, bietet kreative italienische Küche mit internationalem Einschlag. Erstmals überhaupt bin ich in Apulien Gewürzen fremder Länder begegnet. Kurkuma und Curry brachten in die Gerichte der Region spannende neue Entwicklungen. Mittags und am Abend gibt es ein Menü à la carte, auf dem – natürlich viel Fisch – angeboten wird. Dass sich das Aqua vorrangig als Fischrestaurant gehobener Klasse definiert, gibt es natürlich eine reich gefüllte Fischtheke bzw. -bassin, die auch Wünsche jenseits des Menüs erfüllen lassen. Das alles mit einer hervorragenden Weinbegleitung – und zum Abschluss einer spannenden Käse-Offerte! Und nein, hier luncht man nicht im Bikini.

Zweimal durfte ich im Restaurant Aqua dinieren, und ich war sehr zufrieden. Gucke ich mir Bewertungen im Internet über das Restaurant an, sind vorrangig deutsche Touristen in der Kritik weit vorne, während die italienischen Gäste völlig zufrieden sind mit der Küche. Ein Zeichen, dass mit der Küche alles okay ist.
So hatte ich zum Mittagessen gemeinsam mit den ersten Teilnehmern der Pressereise als Antipasto Cozze. Mehr als vorzügliche im Tempurateig frittierte Muscheln in einer Provolone Creme, für die apulische Küche erstaunlich bewusst abgeschmeckt mit Kurkuma.

Als Hauptgang bestellte ich das Risotto ai Gamberi rosa (Risotto ai Gamberi rosa – Risotto Carnaroli mantecato alla salicornia, crudo e cotto di gambero ed estratto di mandorle) – mit den frischen, eher flachen Gamberi aus den hiesigen Meeren. Das perfekt gegarte Risotto wurde mit Salicorne und Mandelextrakt serviert, die Gamberi fand gekocht im Risotto und auch roh auf dem Teller statt – alles trumpfte mit einer deutlichen Currynote auf.
Als Dolce gab es ein cremiges Gelato, das auf der Karte simpel Pistacchio hieß.
Genauso plein angerichtet, dafür sehr lecker aus den Pistazien Siziliens gezaubert.

Dazu tranken wir einen Versanto Negroamaro Rosato IGP von der Agricole Valone, der hervorragend zu diesen Fischgängen passte und ihrer Würze die notwendige Substanz entgegenbrachte.
Zum Abendessen und dem offiziellen Beginn der Pressereise durften wir den Spumante und die Weine der Tenuta BellaMarina verkosten, die wir im späteren Verlauf des Tages noch besuchen durften.
Da wählte ich als ersten Gang den Pulpo auf einer Creme von violettfarbenen Kartoffeln, schwarzen Muscheln, Spargel und Muschelchips (Polpo scottato, salsa di patate viola, cozze nere, spugna di asparagi di mare e chips di cozze). Übrigens, zum Oktopus: Er wird in Apulien gerne hart am Feuer gegrillt serviert. Das gefällt nicht jedem Genießer und dennoch ist es auch Kultur Apuliens, dass dieses Tier mit ordentlichen Brandspuren auf den Teller kommt. Wer ihn so nicht goutiert: Vorher am besten Bescheid geben. Ich fand ihn hier in diesem Restaurant gerade zu zart gegrillt und mochte den Gang – andere Gäste waren anderer Meinung. Unser Primo: Pasta mit zarten Muscheln Ricciola di Fondo – Ricciola cotta alla griglia, asparagi alle erbe, il suo fondo, estratto di mandorle – eine auf der Haut gebratene Bernsteinmakrele mit Spargel folgte als Hauptgang.
Göttlich das Dessert! Unter „Bugia” – Lüge – versteckte sich eine famose, erstaunlich echt aussehende Limone – die aus gefrostetem Limoncello-Biskuit geformt war, mit einer zarten Füllung aus Zitronencreme und Mandelpaste.
Dazu gab es kandierte Limone mit Estragon Crumble. So gut!

Würde ich wiederkommen?

Na sofort! Ich war mehr als sehr zufrieden mit meinem Aufenthalt im Le Dune Suite Hotel Porto Cesareo!. Vielleicht würde ich als Mensch mit leichtem Schlaf darauf achten mein Zimmer am Ende der Gänge zu bekommen – spät in der Nacht heimkehrende High Heels auf dem Steinboden im Flur können die Nachtruhe unterbrechen. Aber die Lage dieses Hotels ist perfekt, Porto Cesareo ist ein charmanter Ort im Salento, den ich immer wieder sehr gerne besuche.

Und der Service im Hotel war immer sehr freundlich und dass das Hotelteam die eigene Persönlichkeit im Le Dune mitbringen darf, machte den Aufenthalt für mich doch sehr viel charmanter. Das Frühstück war mehr als top! Und meine Ausflüge ins Restaurant Aqua waren jedes Mal eine köstliches Erlebnis!
Ein bisschen bedauerlich: Offensichtlich macht die Hotelsoftware nicht auf Geburtstage der Gäste aufmerksam – oder das Haus sieht keine Notwendigkeit, dem Jubilar eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – wenigstens Glückwünsche. Sagen wir es so, würde ich das Hotel führen, bei mir gäbe es sie. Es sind diese kleinen Dinge. Insbesondere, wenn man auch kleine Gäste empfängt!

Und wichtig zu wissen: In der Hauptsaison (18. Mai bis 30. September) bietet das Hotel einen Aufenthalt ausschließlich mit Halbpension an. Da sollte man bei externer Buchung genau beachten, dass diese schon im Preis inkludiert ist – sonst fällt sie später am Counter an – und diese Überraschung schätzt vermutlich nicht jeder!


Hotel Le Dune Suite Hotel Porto Cesareo
Via Strada dei Bacini, 72
73010 Porto Cesareo (LE)
Phone. +39 0833.565355
WhatsApp.+39 389 1731975
E-Mail info@ledunesuitehotel.it