2023-01-11

Die CDU ist zu doof zum …

Lustig. Ich habe neulich erst gedacht, dass die CDU mit Kai Wegner zum ersten Mal seit Diepgen endlich zmindest einen Kandidaten mit einem Hauch von Profil hat. Das hat sie seit Jahrzehnten verschlafen. Nicht, dass ich die CDU je wählen würde für diese Stadt (Diepgen-Overdose). Aber immerhin – nachdem sie es immer noch nicht geschafft hat, wie auch die FDP – im Jahr 2023 vielleicht eine Kandidatin zu ernennen, hat sie es immerhin auf die Reihe bekommen und kapiert, dass wir Berliner nie einen Kandidaten zum Bürgermeister wählen würden, der nicht in Berlin geboren ist. Nichtsdestoweniger bleibt Wegner, meiner persönlichen Meinung nach, ein rechter Hund. Er steht da dem Parteivorsitzenden seines Clans in nichts nach.

Nun ist die CDU bekanntermaßen die Partei, die digital die letzten zwanzig Jahre in und für Deutschland alles verschlafen hat, was man verschlafen konnte. Sie hält immer noch an der Vorratsdatenspeicherung fest wie ein debiler alter Mann, der nicht mehr auf die Reihe bekommt, dass 1936 auch schon wieder fast 100 Jahre her ist.

Sie versteht von digitaler Technik … nichts.
Von digitalem Fortschritt … nichts.

Als Merkel neulich noch anmerkte, das Internet wäre für uns alle Neuland, habe ich gejault wie ein getretener Hund. Ich habe meine erste HTML-Homepage 1996 gebastelt. Für mich ist nichts am Internet Neuland. Und ich möchte von dieser ollen Verweigerin und ihren rückständigen Mannen in dem Punkt nicht vereinnahmt werden.

Heute geht nun in Berlin durch die Tageszeitungen, die CDU hätte nur so zum Spaß sich Internetpräsenzen der FDP und Grünen mit deren Wahlsprüchen reserviert, die – ihrer Meinung nach – eigentlich ihren Gegnerparteien „gehören” müsste und sie biedert die Abgabe der Domains mit einer Aufforderung zu einer caritativen Spende an *twinkle twinkle*. O-Ton, CDU-Sprecher: „„Nachdem Grüne und FDP es wohl vergessen haben, sicherten wir die Domains für sie, damit nicht womöglich undemokratische Kräfte Schindluder damit treiben.”

Nun ist, seit (2001 übrigens, als vor nur zwei Jahrzehnten) die ICANN für Top-Level-Domains eine weitere riesige Vielfalt in möglichen Endungen ermöglichte, die Idee von Domain-Grabbing eher tot und uninteressant. Davon abgesehen, war es nie cool. Sondern mehr so … sehr uncool?! Eher mit einem Bein in der Illegalität verankert. Und man möchte sich wirklich fragen ob die Berliner CDU nicht ganz andere Probleme in dieser Stadt zu dieser Zeit haben sollte aber nun … Sie weiß es halt nicht besser. Digitales Neuland. Lernprozess. Da fällt man schon mal auf blöde Werbeaktionen rein. In diesem Internet.

Sie weiß halt nicht, dass Wahlkampf, wenn er im Internet geschieht heute in den sozialen Netzwerken geschieht und nicht mehr wirklich auf einer statischen Homepage. Aber das kann man nur wissen, wenn man halbwegs im Thema drinnen ist. So wie z. B. Robert Habeck, der seine Wähler wie ein erwachsener Politiker auf Instagram/TikTok abholt und ständig unter Beweis stellt, dass er seine Wähler für souveräne und an relevante Informationen interessierte Personen hält.

Die CDU macht das halt nicht. Sie kann es auch nicht. Kai Wegner ist niemand, der jemals TikTok rocken würde. Und die CDU generell bleibt nun mal die deutsche Partei mit der höchsten digitalen Inkompetenz auf allen Gebieten.

Aber schön, dass sie es unbedingt kurz vor der Berliner Wahl noch einmal so deutlich demonstrieren wollte.

Ich habe derweil meine Briefwahlunterlagen mit dem auf dem Wahlschein aufgebrachten QR-Code angefordert. Digitales Neuland. JESUS!!!

1 Kommentare:

Knut Pankrath hat gesagt…

Hübsch geschrieben wie so oft. Und bei dem Thema die Grenzen der Höflichkeit nie überschritten. Respekt. Warte ohne große Hoffnung auf meine einsetzende Altersmilde. Miau an die Fellnase

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