2016-03-15

Vorhin …

… war ich beim Friseur. Da wollte ich schon seit Wochen hin aber … naja, leichte Prioritätenverschiebung. Fünf Zentimeter gelassen. Mir Lob für meine Haare eingesammelt. Dann sitzt man da und überlegt, wie man wohl aussieht ohne Haare, was das mit einem macht? Hätte ich den Mut sie gleich in der Gänze abschneiden zu lassen? Für eine Echthaarperrücke?

S. hatte immer raspelkurz geschnittene Haare, ausrasiert, vorne einen Bürzel. Eine Länge, die von heute auf Sonntag wieder nachgewachsen wäre. Und trotzdem hatte sie gelitten wie ein Hund, als diese unter den zahlreichen Chemos ausfielen. Die Frau, von der ich dachte, Haare wären nie ihr Thema, hatte plötzlich ein riesengroßes Thema: ihre Haare.

Beim Blick in den Spiegel vorhin festgestellt, wie scheiße ich gerade aussehe. Ich bin mit ihrem Tod soweit im Reinen, die Vorbereitungszeit war ausreichend lang, der Tod unter den fürchterlichen Umständen ein erstaunlich guter, relativ schneller. Ich bin traurig, aber dankbar dafür, dass sie wortwörtlich entschlafen durfte. Dann guckste in den Spiegel und siehst eine einzige große Selbstlüge.

Die erste Freundin ist gegangen. Das ist eine verfluchte Hausnummer.

1 Kommentare:

arboretum hat gesagt…

Mein Beileid zum Tod Ihrer Freundin.

Kommentar veröffentlichen

Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!