2015-10-14

Sterbehilfe – und wirtschaftliche Interessen

Die Huffington Post zu verlinken, macht mir leichte Bauchschmerzen. Dennoch, Ludwig A. Minelli hat einen höchst interessanten Artikel darüber geschrieben, wie die wirtschaftlichen Interessen einzelner Unternehmen – und deren Stiftungen – für ein Verbot der Sterbehilfe arbeiten. Kurz: Ihr sollt nicht selbst entscheiden dürfen, wann Ihr gehen möchtet und das dann human tun dürfen, weil Kirche, Pharma- und Medizin-Industrie das Geschäft mit Euch verloren ginge.

Und falls es Euch jetzt wie Schuppen von den Augen gefallen ist, ich habe auch wieder einmal bemerkt wie unfassbar naiv ich gelegentlich immer noch unterwegs bin.

2 Kommentare:

ClaudiaBerlin hat gesagt…

Der Link geht nicht, weil huffingtonpost falsch geschrieben ist. Vermutlich ein "freudscher Fehler", weil du sie EIGENTLICH ungern verlinkst! :-)

ClaudiaBerlin hat gesagt…

Jetzt hab ich den Artikel gelesen. Die Intransparenz bei den Angaben zu diesen Stiftungsgeldern / Spenden ist natürlich äußerst kritikwürdig. Und persönlich bin ich FÜR Sterbehilfe, immer schon. Dennoch unterstelle ich den Maltesern nicht, dass sie rein aus wirtschaftlichen Interessen gegen die Sterbehilfe sind - sie glauben tatsächlich, das Richtige zu tun und damit ihrem Glauben zu dienen.

Darüber, ob es besser ist, Hospize zu vermehren anstatt ihre Vollfinanzierung zu ermöglichen (also die fehlenden 10%...) kann man gewiss sachlich diskutieren. Ich hab immerhin schon oft gehört und gelesen, dass es ZUWENIGE Hospize gibt, um allen einen Aufenthalt dort zu ermöglichen, die das wünschen.

Dass ich dem Malteser-Bashing nicht recht zustimmen mag, liegt an meiner persönlichen Erfahrung mit einem anderen Zweig des Ritterordens, den evangelischen Johannitern. Sie verwenden dasselbe Logo und sind ganz ähnlich aktiv - es sind praktisch Schwester/Bruder-Organisationen, die sich gegenseitig anerkennen und wohl auch punktuell zusammenarbeiten.

Ein paar Jahre hab ich für die ehrenamtliche evangelische Krankenhaushilfe "Grüne Damen und Herren" die Webseite erstellt und betreut, der Geschäftsführer war ein (ehrenamtlich tätiger) Johanniter Ritter, die Aktivitäten waren gut und hilfreich für Patienten, denn die Ehrenamtler standen Patienten im Moloch Krankenhaus bei - nicht erst im finalen Stadium.
Des weiteren hab ich aufgrund dieses Kontakts dann auch eine Webseite für die Johanniter Schwesternschaft erstellt - und auch da hab ich sehr engagierte, liebevolle Menschen kennen gelernt.

Diese sehr traditionellen und konfessionellen "Ritterorden" und ihre jeweiligen Institutionen sind keineswegs raffgierig und "böse", sondern Menschen, die auf ihre Art für ihre christlichen Werte eintreten. Da kann man an Stellen wie Sterbehilfe mit Recht anderer Meinun sein - ihnen aber rein wirtschaftliche Interessen zu unterstellen, halte ich für falsch.



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