2012-07-02

Der neue Kiez

Es gibt Dinge, an die ich mich in meiner neuen Umgebung noch nicht gewöhnt habe. Öffentlichverkehrstechnisch wohne ich jetzt genauso weit vom U-Bahnhof Hermannplatz, dort wo das vom Prollberliner heißgeließte „Kackstadt” stationiert ist, entfernt wie voher, nur eben von der anderen Seite anreisend. Na gut, es ist eine Station weniger als vorher.

Ich muss mich also jedes Mal, wenn ich dann am Hermannplatz in die U-Bahn steige, strikt dazu zwingen die andere, die richtige Linie, zu nehmen. Das ist schwierig und fühlt sich so an, als würde es noch lange Zeit dauern bis da Gewöhnung in der Frau ist.

Da mein Rad einen Platten hatten und die Sicherheitsschlüssel noch nicht gefunden wurden in den Umzugskartons, konnte ich eine Weile kein Fahrrad fahren. Letzte Woche bekam es dann neue Mäntel. Und wenn ich jetzt auf dem Rad unterwegs bin, dann hört die Heimfahrstrecke mitten drinnen auf. Früher wusste ich: „biste am Alex, haste noch den Weg bis zur Hasenheide, bis zum Columbiadamm und von dort aus die halbe Strecke rund um den Flughafen.“ Eine sehr schöne ruhige Strecke, die ich mochte. Gerade ihr Schluss war so etwas wie eine Belohnung. Vor allem wenn man noch übers Tempelhofer Feld fahren durfte. Nachts sang am Columbiabad die Nachtigall für mich. Oder ich traf Frau Fuchs.

Heute hört meine Strecke sehr kurz hinter dem Alex auf. Dann bin ich zu Hause. Das ist bestimmt toll, wenn es aus Kübeln gießt. Nur kann ich nicht behaupten, dass mir nicht etwas fehlen würde. Dieses aus dem Friedrichshain losfahren und einmal hinfallen, bis ich da bin. Es ist komisch. Momentan ist noch gar kein Gefühl da, als könnte ich mich daran gewöhnen. Es fehlt letztendlich der schöne Teil der Strecke. Und die ist auch nur noch halb so lang. Egal wohin ich fahre, sie ist gefühlt immer nur noch halb so lang.

Die Hälfte fehlt. Meiner Cellulitis vermutlich auch.

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