2011-07-11

Peinlichkeit deutscher Verlage kennt auch kein Pardon!

Wer braucht eigentlich noch Presseverlage? Lesen! Hintergrund: wer eine Presserezension als Referenz zu einem eigenen Werk auf die eigene Homepage stellt, soll nun mehr dafür zahlen!

7 Kommentare:

katha hat gesagt…

danke für den link. gefällt mir nicht.

Literat hat gesagt…

abartig. ebenso wie der vorfall der DB wieder mal die typisch deutsche Genauigkeit, alles muss seine Ordnung haben, so wie die Gurke nur eine bestimmte Krümmung haben darf.

Anonym hat gesagt…

Wo ist denn der Unterschied zwischen einem Zeitungsartikel und einer Presserezension zum eigenen Werk. Sobald der Text die erforderliche Schöpfungshöhe erreicht hat, muss die Verwendung lizensiert werden. Ich finde es geradezu grotesk, wenn Autoren und Verlage, die selber Urheberechtsverstöße bei ihren - oder von ihnen rechtlich gehaltenen Ansprüchen an - Werken beklagen, aber Presserezensionen als kostenloses Marketing und nicht als eigenständiges Werk verstehen. Weil es lange Zeit usus war und dies von den Zeitungsverlagen geduldet wurde, ist es noch lange nicht peinlich, nun die Ansprüche anzumelden.

creezy hat gesagt…

@katha
Nein, kann einem so auch nicht gefallen.

@Anonym
Ach Du, üblicherweise erhalten zunächst Presseverlage Rezensionsexemplare für Bücher, die sie dann rezensieren. Nur daraus ergibt sich überhaupt der Beruf Kritiker oder die Möglichkeit als Journalist für Literatur schreiben zu können. Oder: Verlage schalten explizit Anzeigen, damit deren Bücher besprochen werden. Dann die Sache ganz sauber regeln und die Bücher einkaufen. Anderenfalls muss man klipp und klar sagen, nehmt den Journalisten eben die Inhalte weg! Dann habe Pressverlage eben gar keinen Content mehr! That's simple.

Der nächste Schritt ist vor allem, die Journalisten der Texte dann an der Zweiteinnahme auch zu beteiligen. Tun die Verlage ja nicht, sie haben ihren Autoren ja vertragsweise die Exklusivität der Arbeit längst abgesprochen und nehmen für sich das Recht in Anspruch Texte mehrfach zu verwenden ohne den Autoren daran partizipieren zu lassen.

DAS ist die eigentliche Crux bei dieser neuen Herangehensweise. Mehrfach kassieren wollen, Urheber nicht mehrfach bezahlen wollen!

Und es ist nun wahrlich lächerlich einem Autor ans Bein pinkeln zu wollen nur weil der mit Rezensionen für sein Werk wirbt, die ja mit Quelle gekennzeichnet sind – somit also immer auch Werbung für den jeweiligen Presseverlag sind. Wenn die keine Knete generieren, sollen sie mal anfangen über ihre Qualität ihrer Arbeit nachzudenken. Vielleicht haben Presseverlage deswegen starke Absatzprobleme, weil deren Journalismus einfach nicht mehr stimmt?

Anonym hat gesagt…

So schlimm kann es mit dem Journalismus und dem Image nicht sein. Sonst würden Buchautoren und Buchverlage sich nicht mit den Rezensionen schmücken wollen.

creezy hat gesagt…

Nein, das hat was mit künstlerischem Ego des Autoren zu tun, das ist eine völlig andere Baustelle. Im übrigen legitime Baustelle. Nur: die Autorenschaft, die sind nicht die Zielgruppe von Presseverlagen. Wenn der Presseverlag aber genau die jetzt zu seiner Zielgruppe macht, hintenrum, dann stimmt etwas nicht mehr mit seinem Geschäftsmodell.

Qualitativ wertvolle journalistische Arbeit wiederum hat nur sehr wenig mit Rezensionsbesprechung zu tun. Das ist wie Bildbesprechung: allenfalls subjektive Meinung in nette Worte verpackt.

Hier geht es darum, dass der Leser für informativen Journalismus nicht mehr zahlen will, weil er allenfalls nur noch billig investigativ daherkommt. Sind zwei völlig verschiedene Schuhe!

Anonym hat gesagt…

"Qualitativ wertvolle journalistische Arbeit wiederum hat nur sehr wenig mit Rezensionsbesprechung zu tun."

Dann könnten sich doch Autoren auch gegenseitig den Po pudern und die Presserezensionen einfach nicht auf ihrer Internseite erwähnen.

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