Und dann …
war diese Woche noch das Wundern. Das Wundern über Menschen, die offensichtlich beim Anblick von Menschen, die ganz ganz tief in der Scheiße stecken, bei Kenntnisnahme der sich diesen Menschen entgegengestreckten Hände – ob real, virtuell, finanziell – offensichtlich so vom Neid übermannt werden, dass sie ihn rauskotzen müssen.
Anonym. Versteht sich.
Ich verstehe ja, dass es im realen Leben keine Menschen mehr gibt, denen Ihr Eure hässlichen Fratzen noch zeigen könntet.
Und übrigens, alle, die wir dieser Tage für Carola/Melody gespendet haben, sind wir (schätze ich) über 18, im Besitz eines Kontos, geschäftsfähig und JA! wir wissen selbstverständlich, dass es in fast jeder Ecke dieser Welt auch und sehr viele Menschen gibt, die existenzielle Not leiden und möglicherweise Hilfe noch ein Ny dringender benötigen als diese eine Familie in Düsseldorf.
Es ändert aber überhaupt nichts an dem Umstand, dass eben diese Familie in Düsseldorf auch Hilfe benötigt. Und ich lasse mich sehr ungern von mir unbekannten Menschen bevormunden, wem ich Hilfe zukommen lasse. Spenden ist eine Chance. Spenden zu können, ist ein sehr großes Glück. Nicht jeder kann es monetär und macht sich dennoch Gedanken, wie er helfen kann. Das nenne ich konstruktive Hilfe. Allwissend rumlabern und glauben, andere Menschen verfügten nicht über das gleiche Halbwissen über sinnvolle andere Spendenprojekte, das ist leere Luft. Also nicht konstruktiv.
Ich weiß, es ist kaum zu glauben und man kann es sich nur sehr schwer vorstellen – aber wir kommen auch ohne Eure Ratschläge über die große weite Spendenstraße.
Carola und ihre Familie müssen alleine 10.000 Euro bezahlen, damit ihre Wohnung von Fachleuten (Statik) ausgeräumt wird. Kosten, die keine Versicherung zu übernehmen scheint beim jetzigen Stand der Dinge. Wir können also getrost weiter helfen.
(Aus der Reihe: Ja, auch mir ist heiß und manchmal bin auch ich nur Zicke!)
12 comments:
Wundern? Nö. Das habe ich für mich abgeschafft. Und durch die Erkenntnis ersetzt das jeder Mensch eine andere Wahrnehumg der Dinge hat.
Das hindert mich nicht daran zu tun was ich für richtig halte - aber es verhindert das ich mir mein Leben mit den mir oft uverständlichen Handlungen Dritter zupflastere.
So in etwa.
danke für diesen post, der mal wieder genau das ausdrückt, was ich empfinde.
ich habe noch nicht gespendet, weil ich schnarchnase da was mit meiner TAN-liste verpeilt hab - eben erst gemerkt, als ich die überweisung machen wollte. nun, dann mache ich es nachher am automaten, wenn wir mit dem racker rausgehen!
Wundern über solche Leute? Schon lange nicht mehr. Schwarz ärgern drüber? Immer wieder.
Ich glaube, es ist vor allem der Aspekt des bevormundenden, besserwisserischen Sich-Aufspielen-Könnens, der diese Leute aufgeilt. Wie auch immer, eklig ist es allemal. Bäh.
Das Argument, es gebe doch Menschen, welche die Spenden nötiger hätten, kommt immer nur von Leuten, die für niemanden spenden.
Es sind dieselben Menschen, die jedes politisches Engagement damit abwerten, dass es doch wichtigere Probleme auf der Welt gebe, ohne sich aber selbst für irgendetwas zu engagieren.
Ich finde es schön, wenn Blogger und Twitterer einander helfen.
@spontiv
Also die andere Wahrnehmung ist ihnen ja zugestanden und oft nachvollziehbar. Aber warum muss das äußern, wenn so offensichtlich mehr zum Zweck des Austeilens anstelle dessen, was man eigentlich von Menschen in einem solchen Moment erwartet: Respekt vor der Katastrophe die andere leben müssen.
@Cecie
Bitte. ;-) Viel Spaß bei de Bank! ,-) (Danke!)
@Lorelei
Ach doch ich wundere mich, ärgern naja, dafür kann man sich ja ausdrücken. Aber ich wundere mich doch, warum es Menschen darauf anlegen, gerne in der Öffentlichkeit als Arschlöcher wahrgenommen zu werden.
@haekelschwein
Ich hege diese Vermutung auch, auch wenn mir natürlich Beweise fehlen. Aber es kommt wohl so hin. Die Bequemlichkeit dahin gehend abstellen, einfach auszuteilen – wenn nicht mit Taten oder Hilfe – dann eben mit Abfall.
Ja, ich finde das auch schön. Es macht die Welt deutlich reicher!
Helfen kann ich nicht. Aber mich beeindruckt, wie es sich netzweit herumspricht.
ich muss etwas verpasst haben, weil ich nicht weiss, wer hier gemeint ist. Wer ist neidisch auf Carola? Unglaublich. Ich wusste nicht, dass man auf Brandopfer neidisch werden kann. Das mit Spenden ist ein gute Sache. Ich mache mit, obwohl es vom Ausland etwas umständlich ist (ich bin in GB). Ich glaube, dass man hier zu hitzig zu debatieren beginnt. Liegt sicherlich an der Hitze bei euch in Deutschland.:-)
Ich mag das nicht gerade drüben in die Kommentare schreiben, aber nachdem ich dann noch die Chose mit dem entfernten Adresszettel gelesen hatte, mache ich mir langsam ernsthaft Gedanken über die Brandursache.
@Frank Berno Timm
Ja, das ist das Gute im Unglück. Dass die Chancen, die dieses Medium bietet, genutzt werden.
@Gwen
Nun, man ist wohl weniger auf die Opfer selber neidisch als vielleicht auf die Nutznießer der Hilfsorgaktion. Dass es sich dabei um die gleichen Menschen handelt, kann man ja „bei allem Wohlwollen“ unter den Tisch fallen lassen. Es ist obskur.
Vermutlich muss man auch verstehen, da sind sicherlich andere Menschen in dem Haus stark betroffen (Löschwasser), erleben einen ähnlichen Verlust und merken, für sie ist die Aktion zunächst nicht. Das führt wohl nicht zur Ausgeglichenheit. Das Empfinden von Ungerechtigkeit löst ja gerne wieder Ungerechtigkeit aus.
@Ute
Ach nee, soweit würde ich nicht gehen. Das wird ja alsbald aufgeklärt werden, hoffe ich. Ich las irgendwo von fehlendem Blitzableiter … aber so mancher Kommentator da drüben dürfte ruhig lernen, dass er/sie nur sich selbst diskreditiert. Nicht etwa Carola.
Alter Verwalter, die neuesten Stupiditäten diverser Kommentatoren im Gästebuch der Spendenseite hatte ich ja noch gar nicht gelesen! Jetzt kommen schon Betrugsvorwürfe, natürlich immer fein anonym.
Un-glaub-lich!
@Creezy: An dem Abend hat es ja noch gar nicht gewittert. Das kam erst zwei Tage später. Die Sonne kann es um die Uhrzeit auch nicht mehr gewesen sein. Und einen Blitzeinschlag hört man mehr als deutlich, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Wenn es das gewesen wäre, hätten das _alle_ sofort mitbekommen.
Wie dem auch sei - ich habe keine Ahnung, was in Leuten vorgeht, die anderen Leuten ihre Freunde und deren Hilfsbereitschaft mißgönnen. Und sogar noch einen draufsetzen, indem sie einen einfachen aber notwendigen Zettel einfach nur aus Bosheit entfernen. Aber wie Carola mal zu mir sagte: Selbst unsere skurrilsten Phantasien werden irgendwo von irgendwem in der Realität noch übertroffen. Es spinnen so viele so schlimm...
@ute: das mit der sonne hatte ich auch überlegt, aber vielleicht kokelte schon was vor sich hin, das tagsüber ausgelöst wurde, erst nachts genug "wucht" erreichte?
wie auch immer, wir werden es noch erfahren.
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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