2010-04-13

re:publica 2010

Jetzt regnet es wieder die üblichen Pressemeldungen und in den Blogs erfolgen die üblichen re:publica-Abgesänge wie gleichfalls Freudengesänge. Sehr gerne lese ich in der Nachlese die „warum ich nicht da war und wieso ich damit Recht hatte“-Blogposts zur re:publica, unserem viel beschriebenen Blogger-Kuscheltreffen.

Es ist dieses Jahr bereits die vierte re:publica, die stattfindet. Ich war bei der ersten 2007, bei der zweiten 2008, bei der dritten konnte ich 2010 aus terminlichen Gründe leider für nur einen halben Nachmittag hin. Der letzte Nachmittag war aber wieder von einer spürbar positiven Stimmung getragen, dass mir die versäumten Tage traurig auf der Seele lagen. Die re:publica ist gewachsen – groß geworden. Schon im letzten Jahr passte sie nicht mehr in die Kalkscheune, Veranstaltungsräume der Umgebung mussten dazu gemietet werden – am Vormittag füllen die Sessions immerhin den Friedrichstadtpalast.

Die re:publica 2010 unter dem Motto „nowHere“ kostet Eintritt. 90,– Euro, man kann im Vorfeld lange Zeit für einen Early-Bird-Tarif buchen. Darüber wird gerne diskutiert in einer Online-Gesellschaft in der vieles aber eben nicht alles für umsonst zu bekommen ist. In Anbetracht dessen, was newthinking communications und Spreeblick da in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben, wachsen lassen haben, berücksichtigend dessen, was man von der re:publica an Wissen, Austausch vor allem aber an Inspiration für sich mit nimmt, ist das meiner Meinung nach spottbillig (vor allem guckt man sich die Preise solcher Konferenzen in anderen Branchen an.) Die Veranstaltung ist ausverkauft, es gibt nur noch eine begrenzte Menge Tagestickets an den Kassen.

Dabei steht die re:publica mit der Freundlichkeit und Ausgeglichenheit und offensichtlicher eigener Freude der Veranstalter, an dem was sie geschaffen haben und uns geben – stellvertretend genannt auch für die mittlerweile nicht mehr überschaubare Anzahl der Helfer – Markus Beckedahl, Tanja und Johnny Häusler u. v. m. für sich selbst in ihrer besonderen Qualität. So eine Veranstaltung ist ein Risiko, gerade in der heutigen Zeit der finanziellen Knappheit, in der schon ganz andere sehr große mediale Veranstaltung still und heimlich ausgefallen sind. Dass die Organisatoren unter den besonderen Vorzeichen auch in diesem Jahr den Antrieb gehabt haben die re:pblica durchzuführen, ist keine Selbstverständlichkeit.

Morgen öffnet die re:publica 2010 ihr Pforten, das Programm ist voll bestückt mit spannenden Themen in den Panels, die zeigen, dass wir uns mitnichten nur um uns selber drehen in unserem 2.0er-Orbit. Ich werde dieses Mal dort fotografieren, um mit anderen Fotografen den re:publica-flickr-Account mit Leben zu füllen. Das freut mich insofern, weil ich auch mal etwas zurück geben kann für dieses gelungene Event.

Ich freue mich vor allen Dingen, weil ich wieder Blogger treffen werde, die ich aus geographischen Gründen lange Zeit nicht gesehen habe. Oder ich andere Blogger oder Twitterer, die ich online täglich treffe, überhaupt erstmals im realen Leben erleben werde. Das ist die re:publica natürlich auch, die Web 2.0-Nummer zum anfassen.

Also ab morgen wieder das mittlerweile lieb gewonnene Ritual der Einweihung der Berliner Outdoor-Saison, das Wetter soll sich sogar morgen bis zum Abend halten und die Sonne wirdl sich zeigen: typisches Berliner re:publica-Wetter. Und ich wette, ich sehe wieder kein einzigen Apple Rechner.

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