In Haiti …
werden gerade ganz viele supererfolgreiche künftige John Travoltas und Tim Cruises gerettet.
Ich mochte Travolta ja mal, is‘ aber schon ‘ne Weile her. Und persönlich bin ich der Meinung, man soll anderen Menschen und ihrem Glauben gegenüber tolerant sein. Auch ist mir wirklich egal, woran Travolta oder Cruise glauben. Aber wenn sie Menschen helfen wollen, dann sollen sie es verdammt noch mal auf neutralem Wege als Menschen tun und Menschen in der Krise gefälligst nicht mit ihrem Glauben behelligen. Und schon gar nicht ihre Hilfe von einem etwaigen Entgegenkommen der Menschen (gelbe Scientology-T-Shirts tragen), die gerade sehr verzweifelt sind, abhängig machen.
Ich schreibe schließlich auch nicht auf meine Spendenüberweisungsträger, dass ich hier und da buddhistisch denke, fühle, bete.
4 comments:
Diese Scientologenmissioniererei ist natürlich verwerflich und ich fürchte, es ist auch was wahres an dem dran, was der "Merkur" schreibt - man 'hilft' gezielt medienwirksam.
Travolta schart aber nicht nur Scientologen um sich, er hat viele Freunde und Bekannte auch in anderen sog. Kirchen (Mormon church etc.), deren aggressive Missionierungen Anlaß zu Kritik geben sollten. Ich vermute, ein Gutteil Mormonen wird bei dieser Aktion auch dabei sein...
Also machen wir uns nix vor, da sind so einige andere – auch christliche – Organisationen unten und helfen, die nebenbei vermutlich auf Seelenfang gehen. Mich ärgert in der Hauptsache, dass der Kerl auch noch richtig viel mediale Aufmerksamkeit dafür bekommt. (Relativ viele Artikel zum Thema lassen die Scientologen-Nummer nämlich schön unter den Tisch fallen.)
Woher kommen eigentlich diese Meldungen, die Scientologen seien auf Haiti, um Haitianer zu missionieren? Jeder weiß, dass die Interessen der Sekte ökonomisch sind und dass bei Erdbebenopfern, zumal haitianischen, nichts zu holen ist. Ich denke, das ist eher eine an die Fernsehzuschauer gerichtete globale Marketingaktion. Was es nicht besser macht.
@nachtschwester
Nee, so einfach ist es nicht. Scientology hat Geld. Und zwar richtig viel Geld im Vergleich zu vielen anderen Sekten. Ein Teil dieses Geldes wird darauf verwendet, das Glaubensmodell gerade armen Menschen beizubringen und sie so auf Erfolg zu trimmen – untrennbar von Scientology natürlich – dass die Leute erfolgreich werden. Das zweite Modell von Scientology ist Masse zu erreichen. Sekten gehen gerade in armen Länder gerne auf Fang, weil dort die Erfolge schon auf sehr kleiner Ebene als solche anerkannt werden, das wiederum heißt mit weniger Aufwand großer Nutzen. (Virales Marketing.)
Und Haitianer – so sehr sie gerade unter Schock und psychischen Stress stehen, sind natürlich für die geschulten Freude offene Seelen, deren Verwundung nach Heilung schreit. Was gibt es Schöneres für eine Sekte in einem Land aktiver Wiederaufbauer zu sein, wenn das Land von Grund auf kernsaniert wird?
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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