2009-11-24

Selten finde ich in letzter Zeit …

Artikel bei SPON von denen ich sagen kann, okay Hirnschmalz offensichtlich noch eingesetzt und gut geschrieben. Das hatte ich gestern anlässlich des Artikels zu Wachkoma-Patienten, die laut neueren Untersuchungen viel häufiger noch wach und ansprechbar sind als es ihnen ihre Körperfunktionen allzu offensiv erlaubt unter Beweis zu stellen. Schon im ersten Artikel „Tausende Wachkoma-Diagnosen zweifelhaft“ wird Rom Houben zitiert, der von seiner Zeit im Wachkoma, in der er gegensätzlich zur Diagnose alles um ihn herum ganz klar wahrgenommen hat, dem Spiegel in einem Interview berichtet. Dieses Interview „Meine zweite Geburt“ steht heute online.

Ganz gruselig finde ich darin folgenden Satz – und der macht auch die Dimension des Ganzen deutlich: „Auch in Deutschland ist das ein Problem. Hier wird nicht einmal unterschieden zwischen vegetativem und minimal bewusstem Zustand. Solange die Patienten noch in der Obhut einer Klinik sind, muss das kein Schaden sein: Gute Betreuer beobachten, ob sie etwa bei einer Luftröhrenspiegelung schwitzen oder Grimassen schneiden. Dann bekommen sie Medikamente gegen die Schmerzen, bis sie sich wieder entspannen.“

Menschen, die im Wachkoma liegen, erhalten also offensichtlich in Deutschland bei schmerzhaften und sehr unangenehmen Untersuchungen nicht von vorne herein mehr eine Betäubung. Was unter Umständen sehr schlimm sein kann, weil sie dem Patienten lange heftige Schmerzen bereitet

Also lasst Euer Familienmitglied, wenn ein Wachkoma-Patient, bloß nie bei unangenehmen Untersuchungsmethoden mit Ärzten alleine.

1 Kommentare:

Werner hat gesagt…

Im Medizinblog "Stationäre Aufnahme" wird dieser Fall in mehreren Beiträgen kritisch durchleuchtet und die gestützte Kommunikation als esoterisches Wunschdenken eingestuft. Das Thema bleibt schwierig...

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