2009-10-11

Ich mag das …

Am Freitag bin ich endlich dazu gekommen, die neue Pfanne einzuweihen. Gemäß der Anleitung auf der LeCreuset-Homepage habe ich viel, sehr viel Öl, in der Pfanne solle es mindestens zwei Zentimeter hoch stehen, ordentlich heiß werden lassen, bis es dampfte und die Räumlichkeiten einmal ordentlich in den Geruch von Frittierfett einhüllte, um es dann wieder abkühlen zu lassen.

Danach habe ich mich am ersten Steak probiert. Steak vom türkischen Supermarkt. Ich kaufe es dort sehr gerne, weil das Rindfleisch anständig abgehangen und somit viel zarter angeboten wird als beim hiesigen Fleischer, der sich leider dem Wunsch seiner Kundschaft dahingehend gefügt hat, dass das Fleisch vor allem frisch auszusehen hat. Völlig ungeachtet der Farbe, dass Rindfleisch nun mal (ungefärbt) tiefrot aussehen muss und Merkmale eines Vergänglichkeitsprozesses aufweisen muss, die die fremdgesteuerte Hausfrau gleich wieder an die Sagrotan-Keule denken lassen.

Es passt mal wieder zusammen. Gestern kochte Tim Mälzer in der ARD in seiner neuen, aber leider unglaublich lahm produzierten Kochsendung ein Hüftsteak im ganzen Stück. Dabei sprach er länger über die Qualität von Rindfleisch und erzählte, dass er gerne sein Rindfleisch beim Metzger kauft und dort schon mal zehn Tage länger in dessen Kühlung liegen lässt, bis er es für die Zubereitung abholt.

Ich kaufe Rindfleisch lange schon gerne beim kleinen türkischen Supermarkt in der Hermannstraße. Dabei ganz bewusst einkalkulierend, dass der täglich längst nicht so viel Fleisch-Umsatz hat, wie der sehr schöne riesige sehr gut laufende türkische Supermarkt in ungefähr 300 m fußläufiger Entfernung. In der Konsequenz heißt das, bei dem liegt das Fleisch vom Rind ein paar Tage länger in der Kühlung und hat eine Chance zu reifen. Und das merkt man einfach. Ein Qualitätsmerkmal. Hühnerfleisch kaufe ich dort übrigens nie.

Gut kochen bedeutet in der Hauptsache gut einkaufen. Das funktioniert leider überhaupt nicht, hat man den Anspruch alles an einem Ort einkaufen zu wollen. Wer gut kochen möchte, muss sich bewegen, sich seine Zutaten erkämpfen. (Okay, das fällt auf dem Rad in der Stadt deutlich leichter als im Auto, ich habe keine Parkplatzprobleme.)

Das Fleisch war gut. So gut, dass der Kater, der nie rohes rotes Fleisch isst, plötzlich unten neben mir stand und sehr höflich eine milde Gabe einforderte. Gut, das tut er rein interessenhalber öfter, um solche Dinge dann nach Geruchstest gerne links liegen zu lassen. Nicht so am Freitag. Der beste Qualitätsindikator für einen guten Fleischer sind die Katzen, die können sehr konsequent Fleisch- oder Wurst, die sie eigentlich mögen, ablehnen. Üblicherweise kaufe ich dort dann nicht mehr ein.

Zurück zur Pfanneneinweihung, das Fleisch habe ich offensichtlich eher geschmort als gekocht. Der Grilleffekt war noch kaum vorhanden. Mein Fehler! Ich hatte unterschätzt bzw. gar nicht auf dem Schirm, dass eine gußeiserne Pfanne natürlich viel länger vorgeheizt werden muss, als eine Grillpfanne aus Alu. (Den Energietest hätte damit natürlich die Alu-Pfanne bestanden). Gut, heute Abend neuer Test. Offensichtlich muss ich mir diese Pfanne erst noch erarbeiten. Ich mag so kleine Wiederstände in der Küche, die man erst überwinden muss. Steckt darin doch das eigentliche Potential an Weiterentwicklung und irgendwann die Liebe zum Gerät.

So oder so ist es eine Freude, eine karibikblaue Pfanne zu reinigen. Ich gehe jetzt in die Küche zum Armtraining, Pfanne stemmen …

2 Kommentare:

Renate hat gesagt…

Und warum gibt es kein Foto von der schönen blauen Pfanne? ;-)

Renate hat gesagt…

Sorry, Link zur Pfanne am Anfang übersehen...

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