2008-12-10

Unentschieden oder auch nicht …

Die bisherigen Flüge in die große weite Welt des entzückenden Rheinlandes erfolgte bis heute durchgehend mit dem blauen Kranich. Der fliegt zeitlich einfach etwas günstiger. 30 Minuten mehr Schlaf können eine allumfassende Bedeutung bekommen, wenn sie einem morgens um 04:00 Uhr gemopst werden. Heute war jedoch erstmals die freundliche Fluggesellschaft mit den Stewardessen in Lederhandschuhen mit dem CI vornehmlich in rot und dem Namen des Heimatstädtchens von creezyne im Firmennamen an der Reihe.

Bei Air Berlin kann man online mehrere Leute einchecken, bei Lufthansa … sagen wir es mal so: irgendwie haben wir es noch nicht geregelt bekommen. (Sollte da jemand Tipps haben, her damit!) Es nervt nämlich, dass wir morgens nie Reihe 11 mehr bekommen. Schließlich sind wir keine reisenden Erdnuckel. Punkt: Air Berlin.

Bei Lufthansa sind die Wartelounges definitiv netter, entweder gibt es kleine Kaffeestände oder Thresen an denen man im Wartebereich 'nen Café Latte gegen Bezahlung ordern kann, bei Air Berlin gibt es nix, niente. Und das tut morgens um 05:55 Uhr Bordingtime so etwas von weh: haste nich‘ jesehen! So doll! Warum gibt es eigentlich aber am Münchner Flughafen bei Lufthansa im Wartebereich den Kaffee für lau und in Berlin nicht? Ach so, hab's vergesssen: wir Berliner sind sexy, die Münchner grad nicht. Punkt: Lufthansa.

Bei Lufthansa gibt es die üblichen Tagesblätter, bei Air Berlin den Playboy (für Männer alternativ die Cosmopolitan). Früher hatte ich die Chance auch die Auto Motor Sport abzugreifen, ach ja … früher … Aber immerhin: beim etablierten Ferienflugunternehmen Hochglanz, beim Kranich Kaminware. Punkt: Air Berlin.

Die Stewardess (aber auch nur die eine, die zweite war erstaunlich ungeschminkt) heute bei Air Berlin hatte heute ein funky buntes MakeUp von dem Barbie vermutlich seit 50 Jahren träumt. Hallelulja. Hätte ich nicht schon heute früh mich mit völlig nassen Haaren um 04:55 Uhr mit Kaffee kurz vor den Rechner gesetzt, um kurz darauf zu realisieren, dass ich mich zeitplanmässig völlig vertan habe, weil nämlich der Taxifahrer mich schon um 05:10 Uhr abholen sollte (Haare (lang!!!) trocken fönen, Zähne putzen, anziehen, Laufmasche mit Nagellack ruhig versorgen, fluchen Kleidung enthaaren, Rechner einpacken, fluchen, Katzen füttern, Katzen mit Leckereien versorgen, noch mal Gesicht pudern, fluchen, Stiefel an, Mantel an in nur 15 Minuten – toppt Ihr das mal!), was mich natürlich von 0,254 auf 100 so richtig wach machte, die hätte mich sogar als Frau nach Exitus mit ihrer Malerei noch mal zum Leben erweckt. Die Miezen bei Lufthansa sind blond aber nie so schön bunt. Oder schwul. Dann aber höchstens übertrieben Selbstbräuner getarnt. Punkt: Air Berlin.

Der O-Saft ist bei Lufthansa ganz klar besser als beim Konkurrenten: Punkt: Lufthansa.

Bei Air Berlin gibt es eine (sehr) warme Laugenstange. Bei Lufthansa nicht mal ein Lächeln des Bordpersonals beim Erklären der Securityanweisungen. Ehrlich für ein klein wenig Etwas im Magen um diese Uhrzeit könnte ich hier und da auch töten, ganz klar: Punkt: Air Berlin.

Die Flugzeuge nehmen sich bei beiden Unternehmen wenig. Na gut, bei Lufthansa ist doch eindeutig etwas mehr Beinfreiheit. Verschwindend wenig aber immerhin: in einer Ölsardine zählen auch Milimeter. Bei Air Berlin tropfte es heute auf dem Rückflug in der Reihe vor uns in dem Sitz vor mir von oben auf den Fahrgast hinunter (Reihe 13 *kicher*). Die Stewardess war peinlich bemüht, das weinende Flugzeug zu entschuldigen und erklärte sehr bestimmt, das sei nichts Schlimmes. Sie hatte ja Recht: doof ist's in Flugzeugen ja erst so richtig, wenn das Wasser von unten nach oben steigt. Trotzdem: Punkt: Lufthansa.

Die Mädels tragen bei Air Berlin, zumindest im Winter, Handschuhe: das ist sexy. Ich muss sagen, ich liebe Handschuhe. Handschuhe in allen Varianten, am liebsten in luxusfeinem Leder, haben etwas – vor allem enganliegende. Das ist ein Kostümfetisch, dem bin ich erlegen. Punkt: Air Berlin.

Der Sekt bei Lufthansa wird becherweise ausgeschenkt und schmeckt irrsinnig gut. Davon abgesehen tut er nach einem langen Tag gut. Der Sekt bei Air Berlin wird per Picollo abgegeben, die Flasche fällt vom Tisch und schäumt vor lauter Freude, ist aber doch nur Henkel trocken und trotzdem nicht annähernd so trocken wie das Gesöff bei Lufthansa. aber es werden Schokoladenkekse oder Olivencracker dazu gereicht. Punkt: kann mich nicht entscheiden.

Bei Lufthansa wird einem Auf Wiedersehen gesagt, bei Air Berlin auch. Mit rot eingewickelten Schokoherzen mit sehr sehr guter Schweizer Schokolade. Und vergessen wir hier bitte nicht die Handschuhe in denen die Händchen die Körbe mit den Herzchen halten. Punkt: ganz klar Air Berlin.

Und last but not least: Air Berlins Flugzeuge haben Monitore in denen kurz vor der Landung Walt Disney-Kurzfilme gezeigt werden, leider oft nicht bis zum Schluss, weil die Landung dazwischen kommt. Das ist doof. Aber die Filmchen sind so genial, immer und immer wieder: Punkt mehr als eindeutig mit viel Liebe und einem großen Dankeschön für den tollen Trickfilm heute: Air Berlin.

Und übers Geld reden wir mal nicht, der Punkt geht eh an Air Berlin. (Und in dem Vergleich ist Lufthansa dann eher als peinlich zu bezeichnen, wenn man überlegt, was die ihren Kunden noch oder besser gesagt gar nicht mehr bieten.)

Hat jemand mitgezählt?

Lesen Sie demnächst weiter, wenn es wieder heißt: Sicherheit an Deutschen Flughäfen, warum Schnallenstiefel hier und dort ein Sicherheitsrisiko bergen und an anderen Orten nicht.

8 comments:

Anonym hat gesagt…

Also fliege regelmäßig die Strecke München - Berlin und kann zwischen Air Berlin und der Lufthansa kaum Unterschiede feststellen, außer dass der Service der Lufthansa am Flughafen München deutlich besser ist als der von Air Berlin. Das könnte aber klar daran liegen, dass die LH ein eigenes Terminal besitzt und Air Berlin sich den Terminal mit anderen Billigschleudern teilen muss.

Dem Punkt bezüglich des Geldes kann ich gar nicht zustimmen. Ich fliege fast nur noch Lufthansa, da sie die Günstigsten sind und Air Berlin & Co selten an die Preise rankommen. (89€ für Hin und Rückflug finde ich für LH Top!) :-D

Ansonsten kann ich den Punkten bezüglich der herzhaft leckeren Schokoherzen und den Handschuhen zustimmen. Man müsste die Schokiherzen bestellen können :-D

Anonym hat gesagt…

Und was ist mit den Ledersitzen bei der LH?

Creezy, wir sprechen uns in ein paar Monaten wieder, wenn du die Frequent-Flyer-Card der LH hast. Dann meckerst du auch nicht merh über den teueren Kaffee oder die Bordverpflegung. Die Vielflieger-Lounges der LH sind grandios.l

Anonym hat gesagt…

Absoluter Minuspunkt bei Air Berlin ist der brutale Warteschleifen-Schlager!

Aber ansonsten... Wenn man regelmäßig Kurzstrecke fliegt, ist es doch irgendwann auch egal, wo man sitzt. Man hockt ja innerdeutsch meist nur ein Stündchen. Notausgangsitzen schien mir ein Image-Sport für Platincardleute zu sein. Mir war es auch irgendwann wurscht, ob wie welche Schokolade... Hauptsache nach Hause. Nett allerdings am Pendlerfliegen bei AB war die Happy Hour Freitags nachmittags. Stimmung wie in einer Kirmes-Sektbar. Anders als Montags morgens um 5...

Mann, bin ich froh, dass mein Arbeitsweg jetzt kürzer ist. Letztlich auch so vom Klimagewissen her. Kommense immer heil an, Frau Creezy!

Anonym hat gesagt…

Der Unterschied macht sich wohl doch eher bei längeren Flügen bemerkbar und da fällt das Ergebnis ganz klar Pro LH aus. Das mit dem Preis stimmt ebenfalls, wenn man nur ein wenig "plant" ist LH keinesfalls teurer als die Billigflieger. Die Schokoherzen sind ganz klar ein Punkt für Air Berlin, die sind sagenhaft und ja, ich habe die LH-Frequent-Traveller-Brille auf *schäm*.

Auf Deinen "Sicherheitsbericht" bin ich mal gespannt, dazu könnte ich langsam einen Roman schreiben.

Anonym hat gesagt…

Kennst du eigentlich schon Pam Ann, the crazy air hostess? Für FiegerInnen ein Muss, imho.
http://www.myspace.com/pamannairhostess

Ich könnte mir vorstellen, dass sie die LH ordentlich aufmischen würde...

@generator: ja, die happy hour am Freitag nachmittag ist super :-)

creezy hat gesagt…

@r|ob
Würden wir auch in C eingescheckt werden, bei uns war es 00 - das war ungemütlich. Mit 11 haste Recht, ich hatte das vergessen …

@Björn
Ja, wir können unsere Flüge nicht sehr weit planen, da sieht es preislich leider ganz anders aus. Aber die Schokolade … ,-) Ich habe mir jetzt mal eine Meilenkarte von AirB bestellt. Man weiß es ja nicht …

@Wolf
Ledersitze? Ach ja, die Ledersitze – die wirken ja erst im Sommer so richtig. ,-)

@generator
Du buchst noch am Telefon? ,-)

Nee, Notausgangsitzen hat nix mit Platincardbesitzersport zu tun, das ist etwas, was nur Leute ab 180 cm Körperlänge verstehen werden. Wir großen Menschen haben wirklich nicht viel Spaß in den heutigen Sitzreihen. Im Grunde gar keinen. Das ist die Notausgangsreihe Balsam für die Knie.

Ich bemühe mich, also das mit dem heile ankommen. ,-)

@Foxxi
Die Brille erarbeite ich mir, versprochen! ,-) Ich verstehe die Securityregeln nicht, also vor allem nicht die unterschiedliche Handhabung …

@bartynova
Nee, die kenne ich noch nicht, gucke ich mir nachher mal an. Ach Pan Am … das waren noch Zeiten … ,-)

Anonym hat gesagt…

Ja, bei AB gibt's 50 Prozent Rabatt für Presseleute, aber nur über die Pressestelle per Mail/Telefon.

Und das mit den Notausgängen können auch 176er schon schätzen, weil Normsitze offensichtlich auf Körpergrößen vor dem Homo errectus abgestimmt sind. Allerdings ist ja heutzutage ca. das halbe Flugpublikum schon über 180, weshalb auch alle gern einen menschenwürdigen Sitzabstand hätten. Es gibt trotzdem nur 4-6 Erwachsenensitze pro Kurzstreckenflieger und deshalb diesen lustigen Notausgangsitz-Darwinismus, dass der sich als sozialer Gewinner fühlt, der es dahin geschafft hat. :-)

Und ehrlich gesagt, fänd ich es auch schön, beim 12-Stunden-Flug nächste Woche Businessclass zu fliegen und keine blauen Knie/dicken Füße zu haben, aber das klappt nicht wegen Kapitalismus. Man muss auch bei Luxusproblemen Prioritäten setzen.

Anonym hat gesagt…

Die "Miezen" bei LH sind schon deswegen nicht so bunt angemalt, weil sie von ihrem Arbeitgeber das Makeup samt genauer Anleitung gestellt + vorgeschrieben bekommen.

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